Abbruch der Trächtigkeit - ethische Überlegungen

  • Themenstarter Gwion
  • Beginndatum
  • #141
Im Prinzip müsste man hier gar nicht darüber diskutieren, wenn es mehr verantwortungsvolle Menschen gäbe die ihre Katze/ kater gleich kastrieren würden.

Wir fliegen im Juni ne woche in die Türkei, ich weiß jetzt schon wie viele Katzen mich dort erwarten. In kusadasi wimmelt es nur so von wildkatzen, sodass ich dort wieder hin und hergerissen bin mit meinem gewissen evtl doch für Abtreibung zu sein.

Die Millionen von Streunern, gerade in waermeren Gegenden, darf man aber auch nicht uebersehen, und die gibt es ja schon seit Menschengedenken, wobei ich es aber nicht abstreiten moechte, dass eigentlich jeder seine Katzen beizeiten kastrieren lassen sollte.

Bei Strassenkatzen sehe ich eigentlich keine praktikable Loesung, trotz Traechtigkeit zu kastrieren, gerade in armen Laendern wie z.B. auch Marokko, wo eine Katze auch nichts wert ist.
Man kann einfach die vielen Wildlinge nicht wochenlang gefangen halten und den Nachwuchs dann auch noch solange, bis er kastriert werden kann, selbst, wenn es nur 8 bis 10 Wochen waeren.
Traechtige Wildlinge wieder laufen lassen, finde ich da sehr kontraproduktiv. Und was erwartet da den Nachwuchs? Ein kurzes Leben mit Hunger und Krankheiten und einigen Traechtigkeiten.
Auch, wenn es herzlos klingt, aber bei Streunerkolonien und Kastra-Aktionen gibt es wohl keine andere Loesung und Abbruch ist bei der gegenwaertigen Streunerproblematik in manchen Laendern wohl wirklich einzig moegliche Weg.:(
 
A

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  • #142
Es klingt nicht herzlos, Rickie !
Ich denke,man muss immer wieder betonen, das niemand einen Abbruch
mal eben so befürwortet.
Man müsste das nicht tun, würden die Katzen rechtzeitig kastriert.
Und man müsste das nicht tun, wenn es die Alternative der Geburt, Aufzucht und guter Vermittlung gäbe.
Wo das möglich ist, wird das doch gemacht. Es ist nicht möglich bei verwilderten Tieren.
Daher denke ich, ist es wichtig, zu differenzieren. Für die Gegner meine ich.
Es ist relativ einfach, dagegen zu sein, wenn man das Elend der kranken, ausgezehrten Muttertiere nicht sieht, die kranken Kitten, die wegsterben ohne
Chance. Diese Bilder haben nichts zu tun mit putzigen Kitten, die behütet aufwachsen dürfen.
Ich werde nie die Mutterkatze vergessen, die tot neben ihren Kitten lag.
Entkräftet, Haut und Knochen. Sie könnte noch leben.
Was für ein Kampf das war, die 5 Kleinen gross zu bekommen, kann man sich vorstellen. Hätte ich sie nicht gefunden, wären sie auch verreckt.
Wie soviele andere, die man eben nicht findet.

Ich hatte vor Kurzem eine Diskussion mit Bekannten, die viel mit ihrem WoMo
durch die Welt fahren. Sie waren der Meinung, man solle doch die Tiere, die streunen und ohne Menschen leben, in Ruhe lassen, sie wären auf ihre Art glücklich.
Tatsächlich ?
Vermehrung ohne Ende, was die weiblichen Körper zerstört, ständiger Futtermangel, keine Versorgung bei Krankheit, Nachwuchs in Erdlöchern und im Müll, hohe Sterbeberaten, Verbreitung von Krankheiten, das sind nur ein paar Schlagwörter, die mir einfallen.
Und die Tatsache, das in Ländern mit hoher Streunerproblematik, egal ob Katzen oder Hunde, niemand findet, es sei KEIN Problem.
Die "Lösungsansätze" hingegen sind zum Teil mehr als grausam.
Da sehe ich auch aus ethischer Sicht einen Abbruch zu Vermeidung
weiteren Elends als geringeres "Uebel".
Aber vielleicht muss man es selbst gesehen und erlebt haben, in aller Hilflosigkeit.

Grüsse
Tadi
 
  • #143
Deinen Beitrag finde ich sehr gut und realistisch, Tadi, und ich stimme allem vorbehaltslos zu.
Aus Florida kenne ich vom OC-Heim und den Kastra-Aktionen eine Menge Elend, gerade auch unter Wildlingen. Sowas praegt wohl fuers Leben und manch einen Anblick vergisst man nicht.
Aber da wird es wohl bei Dir noch schlimmer aussehen.:(
 
  • #144
Ich bin auch dafür, Wildlinge zu kastrieren, auch wenn sie trächtig sind und die Babys dann sterben, weil es insgesamt einfach weniger Tierleid bedeutet. Das ist das Einzige, was zählt.

Mussten wir hier vor Wochen auch machen ...die Mutter war viel zu schwach, um die Geburt zu überleben. Es tut weh, muss aber sein.
 
  • #145
..............................
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #146
Hier mal die Geschichte von Maidy. Bitte als Beispiel sehen, nicht als
Vermittlungshilfe oder Spendenbitte.
Es soll nur zeigen, das niemand leichtfertig mit diesen Situationen umgeht.

www.grenzenlose-hundehilfe.de/katze-maidy.htm


Grüsse
Tadi
 

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