Lovely hat Krampfanfälle

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29. September 2011
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Letzte Nacht hatte mein Seelenkatzi Lovely (wird bald 15) aus dem nichts drei heftige Krampfanfälle. Zu allem übel war ich nicht zuhause, da ich nach mehr als einem halben Jahr mal wieder bei meinen Eltern zu Besuch war.

Es waren wohl jeweils sehr starke Anfälle, sie krampfte stark, verlor Urin und schäumte stark. Danach war sie ziemlich orientierungslos und brauchte einen Moment bis sie wieder klar war. Pupillen waren auch sehr geweitet.

Das passierte insgesamt dreimal im Abstand von sechs Stunden. Das erste und dritte Mal ca. eine halbe Minute aber das zweite Mal war recht lange, etwa zwei Minuten.

Göga konnte dann am Morgen gleich in die Tierpraxis, dort wurde sie untersucht und es wurde Blut abgenommen.

Die TA meinte, sie versuchen erst mal die Ursache zu klären und schauen erstmal die Organwerte im Blut an (vorallem Niere/Leber), danach könne man mit einem Neurologen weiterschauen.

Zudem gab sie GöGa Antieptileptika mit, zur Gabe 2xtäglich. Diese sollen die Anfälle reduzieren.

Lovely hat seit Jahren noch eine SDÜ, die mit Thiamazolsalbe behandelt wird. Zudem machen wir halbjährlich ein grosses BB mit Herz und T4. Vor 6 Monaten war alles i.O., ausser Nierenwerte im oberen Referenzbereich.

Ich mache mir Vorwürfe die Anzeichen nicht eher gecheckt zu haben, denn sie waren da! Nur ich Idiot dachte sie hätte das Rolling Skin Syndrom. Seit einem Jahr schon zuckte ihr Rücken, daraufhin schleckte sie sich nervös am Rücken, sprang durch die Wohnung und manchmal schüttelte sie den Kopf dabei. Vor 6 Monaten habe ich meine Stamm-TA auch darauf angesprochen, aber sie zuckte nur die Schultern und drückte die Analdrüsen aus.

Jetzt mit den Anfällen wird mir klar, dass das alles wohl Vorboten waren auf Krampfanfälle 😓
Ich bin auf dem Weg nach Hause und fürchte mich sehr, selber so einen Anfall mit zu erleben. Noch mehr Angst habe ich um meine kleine Maus, sie ist mein Ein und Alles, mein Leben!

Ich habe absolut keine Ahnung oder Erfahrung mit Krampfanfällen und deren Ursache. Ich weiss nur, dass ich mein Katzi in Sicherheit bringen muss und sie nicht anfassen sollte. Alle Catwalks usw. haben wir schonmal blockiert.
Könnt ihr uns weiterhelfen?
 
A

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Es tut mir sehr leid, was da gerade passiert.

Ich glaube @Poldi ist hier die richtige Ansprechperson mit viel Erfahrung bei Epilepsie bei Katzen.

Ich wünsche Deiner kleinen und Dir viel Kraft und einen guten Weg das in den Griff zu bekommen.

Mach Dir bitte keine Vorwürfe.
Manche Dinge erkennt und versteht man erst später.
Und Ihr hattet ja sogar die TÄ darauf angesprochen.

Wichtig ist es jetzt nur, die richtigen Wege zu finden.
 
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Ich rufe mal @Poldi .

Ihre Katze bekam im Alter auch epileptische Anfälle. Sie kann dir sicher helfen.
 
Danke ihr Lieben 😘
 
Ich mache mir Vorwürfe die Anzeichen nicht eher gecheckt zu haben,...

Mach dir bitte keine Vorwürfe.

Mein Hund hat Epilepsie. Wurde mit 5 Jahren diagnostiziert.....mittlerweile ist er fast 14 und Hundeopi.🙂
Im Nachhinein, hatte auch er Anzeichen von Epilepsie.....das wurde mir später erst bewusst.
Nur, wenn du noch nie, mit dieser Krankheit zu tun hattest.....da denkt doch kein Mensch dran.

Dank guter Medi-Einstellung sind Anfälle, bei ihm sehr selten geworden, und, haben auch nicht mehr viel mit einem "normalen" Anfall zu tun.
In dem Falle, habe ich immer decken rumliegen, die ich dann um ihn rum trapiere, dass er sich nicht weh tut. Und ich setze mich ruhig daneben und warte ab, bis es vorbei ist.

Epilepsie kann viele Ursachen haben (Herz, neurologisch etc....), und nur durch Ausschlussverfahren diagnostiziert werden.

Ich drücke Däumchen für Lovely!🍀
 
Danke liebe Pitufa!


Bin jetzt zuhause und habe gesehen, dass dir Medis Aphenylbarbit heissen, scheint dasselbe zu sein wie bei euch in DE die Luminaletten (Phenobarbital).
Die Dosis scheint mir relativ hoch mit je 11.25mg (0.75 Tabl. von 15mg) morgens und abends. Wird aber wohl stimmen….
Göga hat nichts genaueres gesagt zur Gabe, aber ich habe was gelesen, dass man die alle 12 Stunden geben muss: Wie genau ist das einzuhalten?
 
Danke liebe Pitufa!


Bin jetzt zuhause und habe gesehen, dass dir Medis Aphenylbarbit heissen, scheint dasselbe zu sein wie bei euch in DE die Luminaletten (Phenobarbital).
Die Dosis scheint mir relativ hoch mit je 11.25mg (0.75 Tabl. von 15mg) morgens und abends. Wird aber wohl stimmen….
Göga hat nichts genaueres gesagt zur Gabe, aber ich habe was gelesen, dass man die alle 12 Stunden geben muss: Wie genau ist das einzuhalten?

Genau, mein Hund bekommt auch Phenobarbital.
Und, ja, die Eingabe sollte möglichst immer zur selben Uhrzeit stattfinden.
Hier ist es für den Hund um 06:00 Uhr morgens ne Halbe und um 18:00 Uhr Abends ne Halbe.


Desweiteren ist es auch wichtig immer den Phenobarbitalspiegel im Blut kontrollieren zu lassen, dass der Konstant ist.
Ich muss mit meinem Hund alle 6 Monate zum TA, zur Blutabnahme zwecks Phenobarbital Check.

Moment, ich rufe noch @Max Hase sie hat auch Erfahrung mit älteren Epilepsie Katzen (ich kann hier ja nur vom Hund berichten🙈).
 
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Ich melde mich gleich, sitze im Auto.
 
  • #10
Erstmal tief durchatmen.

Rolling Skin Syndrome werden mit Krampfanfällen assoziiert, müssen es aber nicht sein. Viele kommen von Rückenveränderungen, die man neben Schmerzmitteln oft mit Koanalgetika aus dem Bereich der Antiepileptika behandelt (Gabapentin, Pregabalin). Damit kommt es in der Regel später oder auch gar nicht zu Anfällen.
Also mach Dir keine Vorwürfe, und lass mal bei Gelegenheit die Wirbelsäule röntgen. Wenn da Veränderungen sind, hängt das wahrscheinlich nicht miteinander zusammen. Und denk dran, nicht alle Veränderungen sieht man. ;) Wenn meineTierärztin sagt, nix zu sehen, schmerzhaft ist Katz da trotzdem, glaube ich das.

Drei Anfälle sind deutlich, und als erstes die Stoffwechselursachen auszuschließen, ist ein sinnvolles Vorgehen.
Anfälle, die erst im Alter auftreten, sind meist symptomatische Anfallsleiden, haben also eine körperliche Ursache. Und da stehen Stoffwechselentgleisungen ganz oben. Die kann man auch in der Regel gut behandeln.
 
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  • #11
Hallo, meine Nelly hat(te) schon lange das Rolling Skin Syndrom, so wie du es beschreibst. Zuckendes Fell und hektisches putzen kurz vor der Schwanzwurzel. Nelly wurde geröntgt und es stellte sich Spondylose heraus. Dagegen bekommt sie Onsior. Trotzdem ist das RSS zeitweise aufgetreten.
Vor 2 Jahren lag Nelly bei mir im Tiefschlaf auf dem Schoß. Sie fing mit einem Mal an am ganzen Körper zu zucken, sprang auf, rannte ein paar Schritte und bekam den ersten Anfall.
Wir konnte am selben Abend noch in die Praxis kommen. Es wurden eine allgemeine Untersuchung gemacht, dabei Herzgeräusche gehört und eine Herzrhythmusstörung festgestellt.
Am Folgetag dann die restlichen Untersuchungen.
Geriartrisches Profil, Ultraschall der Organe und des Herzens (wurde später noch bei einem Kardiologen untersucht), Blutdruck gemessen.
Festgestellt wurden eine verdickte Herzwand und ein zu hoher Blutdruck, ansonsten war organisch alles ohne Befund.
Nelly bekam Luminaletten 15 mg verordnet, in einer niedrigen Dosierung 1/4 + 1/4. Das Rolling Skin war damit verschwunden, die Anfälle aber nicht. Ich habe dann die Dosierung angepasst auf 1/2 Tablette morgens und eine 1/4 abends.
Nelly hatte noch eine andere Baustelle, eine Feline idiopathische ulcerative Dermatitis. Dagegen bekommt sie Gabapentin, seitdem sie das bekommt ist sie, *dreimalaufholzklopf*, anfallfrei. Das sind jetzt 13 Monate.
 
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  • #12
Danke liebe Pitufa!


Bin jetzt zuhause und habe gesehen, dass dir Medis Aphenylbarbit heissen, scheint dasselbe zu sein wie bei euch in DE die Luminaletten (Phenobarbital).
Die Dosis scheint mir relativ hoch mit je 11.25mg (0.75 Tabl. von 15mg) morgens und abends. Wird aber wohl stimmen….
Göga hat nichts genaueres gesagt zur Gabe, aber ich habe was gelesen, dass man die alle 12 Stunden geben muss: Wie genau ist das einzuhalten?

Meine TÄ sagte, man kann das auch mal bis 14 Stunden ziehen, aber in den ersten Wochen soll man es möglichst genau geben, weil sich da der Spiegel aufbaut. Aber grundsätzlich hängt es auch vom Tier selbst ab, wie es die Abweichung toleriert. Das habe ich aber nur in der FB Gruppe gelesen, wir sind auch erst seit 1.1. dabei.
 
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  • #13
Anfangs möglichst exakt, danach ist das nicht mehr so dramatisch.
Der Wirkstoff Phenobarbital hat eine ewig lange Halbwertszeit. Bei der nächsten Gabe ist also immer noch eine ganze Menge drin, und Du füllst nur "den Tank wieder auf voll".
 
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  • #14
Vielen herzlichen Dank ihr Lieben für eure schnellen und hilfreichen Antworten 🙏

Lovely hatte seit heute morgen mit der ersten Medidosis mittags noch zwei kleinere Anfälle innerhalb der letzten zwei Stunden. Zum Glück blieb sie bei Bewusstsein und schüttelte „nur“ den Kopf, die Hinterbeine und speichelte stark. Schlimm war aber ihr Gemaunze dabei 😔
Ich hoffe ganz doll, dass keine Horror-Anfälle mehr folgen… Göga hat mir das Video gezeigt vom schlimmsten Anfall, hab nur noch geheult, am Ende sah sie mehr tot als lebendig aus!
 
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  • #15
Kurzes Update:
Lovely hat weiterhin alle 2-6 Stunden Anfälle, aber nach wie vor schwächere.
Die Medis scheinen schon etwas zu wirken, leider wohl noch nicht gut genug. Am schlimmsten ist nebst den Anfälllen für mich, wie sich ihr Wesen schlagartig verändert hat. Es scheint als wäre sie um Jahre gealtet und nicht mehr dieselbe. Sie kommt nicht mehr schmusen, macht keine Dummheiten mehr, motzt nicht mehr herum, etc.
Liegt oder hockt einfach nur noch stumpf und unsicher auf dem Boden herum. Das höchste der Gefühle ist unter meiner Aufsicht auf den Balkon zu gehen um kurz runterzuschauen was so geht (eigentlich ist sie Freigängerin und leidenschaftliche Catwalk-Turnerin).

Uns schwirren momentan tausend Fragen durch den Kopf und wir haben auch grosse Angst was dahinter stecken könnte. Das letzte Blutbild ist ja noch nicht sooo lange her... Klar denken wir Deppen schon an Horror-Szenarien wie Tumor etc.
:mauer:


Auch sind wir total am "helikoptern", ständig müssen wir schauen wo Lovely ist und was sie macht... ob sie gleich wieder einen Anfall kriegt...

Haben Katzen Schmerzen während Anfällen? Oder ist ihr Gejaule eher darauf zurückzuführen, dass sie nicht versteht, was gerade mit ihrem Körper passiert? Jetzt ist sie ja bei Bewusstsein während den Anfällen. Nach dem Kopfschütteln bleibt sie jeweils noch für ca. fünf Minuten apathisch sitzen und nimmt ihre Umwelt nicht wahr.



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  • #16
Am schlimmsten ist nebst den Anfälllen für mich, wie sich ihr Wesen schlagartig verändert hat. Es scheint als wäre sie um Jahre gealtet und nicht mehr dieselbe. Sie kommt nicht mehr schmusen, macht keine Dummheiten mehr, motzt nicht mehr herum, etc.
Liegt oder hockt einfach nur noch stumpf und unsicher auf dem Boden herum. Das höchste der Gefühle ist unter meiner Aufsicht auf den Balkon zu gehen um kurz runterzuschauen was so geht (eigentlich ist sie Freigängerin und leidenschaftliche Catwalk-Turnerin).

Mach dir bitte keine Sorgen. Das ist das Medikament. Eine Woche nach Einnahme, wenn sich der Körper dran gewöhnt hat ist Lovely wieder ganz die Alte.

Mein Hund war genauso.....nur geschlafen, nur rumgelegen...auf nix mehr reagiert....und, auf einmal Boom...war er wieder ganz der Alte.

Wenn der Medispiegel stimmt, werden die Anfälle auch weniger.
 
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  • #17
Auch sind wir total am "helikoptern", ständig müssen wir schauen wo Lovely ist und was sie macht... ob sie gleich wieder einen Anfall kriegt...

Haben Katzen Schmerzen während Anfällen? Oder ist ihr Gejaule eher darauf zurückzuführen, dass sie nicht versteht, was gerade mit ihrem Körper passiert? Jetzt ist sie ja bei Bewusstsein während den Anfällen. Nach dem Kopfschütteln bleibt sie jeweils noch für ca. fünf Minuten apathisch sitzen und nimmt ihre Umwelt nicht wahr.
Und nein....Tiere fühlen bei solchen Anfällen keine Schmerzen.....die ganzen Nervenbahnen im Hirn spielen verrückt und lassen den Körper komische Laute und Bewegungen von sich geben.

Ich durfte mal mit nem Mädel mit Epilepsie reden....sie sagte mir, dass sie merkt, wenn ein Schub kommt. Sie legt sich dann hin....und ab da ist sie weg... keine Schmerzen, nix.....wenn sie wieder zu sich kommt, dann fühlt sie sich schlapp....aber, keine Schmerzen.

Ich glaube dir, dass es schwierig ist sich so was die ersten Male anzuschauen....ging mir genauso....aber, glaube mir, es wird besser werden!🍀❤️
 
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  • #18
Es dauert bis sich ein Phenobarbitalspiegel im Körper gebildet hat. Am Anfang wird auch noch engmaschig der Spiegel im Blut gemessen, und ggf angepasst. Oder noch Zusatzmedikamente gegeben.
Nellys Spiegel liegt weiterhin im unteren Bereich, wir könnten bei Bedarf noch die Dosierung erhöhen.
 
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  • #19
Eure Worte helfen mir echt grad durchs Gröbste ❤️‍

Was uns noch aufgefallen ist:
1. Lovely hat in der Nacht vor dem ersten schweren Anfall aus Versehen meine Kekse geklaut und einige davon gegessen (Basler Leckerli, die haben Gewürze, Mandeln und Orangen- und Zitronenschale drin)
2. Lovely hat ziemlich laute Darmgeräusche. Keine Ahnung ob das was zu bedeuten hat.

Wenn die Resultate vom BB morgen schon da sein sollten werde ich die TA sowieso einige Löcher in den Bauch fragen ;)
 
  • #20
nach einem anfall hat katzi förmlich heisshunger.
also soviel futter geben wie es mag
 
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