Epileptische Anfälle mit Lungenproblemen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Rani2012

Rani2012

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Hallo! Hat jemand von euch Erfahrung mit Lungen Problemen in Kombination mit epileptischen Anfällen?

Mein Kater Teddy hat seit ca. 6 Jahren Epilepsie. Er hat nicht die "typischen" Krampfanfälle, sondern er ist dann wie in Trance, speichelt stark und bewegt sich wie in Zeitlupe - hat aber seine Beine nicht unter Kontrolle. Die Anfälle waren recht selten und mit Medikamenten hatten wir sie sehr gut im Griff. Vor ca. 1 1/2 Jahren jedoch, war es anders. Er hatte erneut einen Anfall, gefolgt von starkem Hecheln, Lippen und Zunge blau färben und er erstickte fast. Er kam für 3 Tage auf die Intensivstation in die Tierklinik mit Verdachta auf Lungenödem. Er wurde von Kopf bis Fuß untersucht - nichts. Der Neurologe vermutete die Atemnot in Folge der Epilepsie. Mit Erhöhung der Medikamente ging es ihm wieder super.

Letzte Woche passierte leider genau dasselbe wieder. Die Tierärzte sind erneut überfragt und finden einfach nichts eindeutiges. Teddy hatte wieder schwere epileptsiche Anfälle (nach 1 1/2 Jahren Pause). Erneut war wieder die Lunge stark betroffen und er bekommt nach dem für uns bekannten Anfall keine Luft mehr, hechelt extrem, Lippen und Zunge färben sich blau, er ist am Ersticken (wir wissen nicht ob er sich dann noch im Anfall befindet oder nicht, er sabbert stark, kotet währendessen noch ein und verliert Urin). Er beruhigt sich gar nicht mehr. Er war jetzt zum zweiten Mal auf der Intensivstaion für mehrere Tage in einer Sauerstoffbox und stellt alle vor ein Rätsel. Auf jeden Fall ist auf dem Lungenröntgen klar eine Veränderung zu sehen, die sich nach einem Anfall verschlechtert, mit der Zeit ohne Anfall langsam wieder verbessert - was es genau ist, kann uns niemand sagen. Es könnte Wasser sein oder Speichel der beim Anfall in die Lunge kommt oder eine Infektion. Im Blut und auch sonst wo ist nichts konkretes nachweisbar.
Wir haben erneut die Medikamente erhöht und seitdem hatte er keinen Anfall mehr. Wir haben aber noch weitere Kontrollen um nichts zu übersehen.
 
A

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Hallo, wurde in der TK das Herz auch vom Kardiologen untersucht? Blutdruck gemessen?
Ich gehe davon aus das die Tabletten Phenonarbital ist, wird da halbjährlich der Spiegel gemessen.
Ich rufe mal @Max Hase her.
 
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Wie alt ist Teddy?
Hat er durchgehend Medikamente bekommen? Und war / ist es Phenobarbital?

Menschen werden werden im Grand Mal, im großen Anfall durchaus blau, weil sozusagen der Computer abstürzt und die Atmung damit auch aussetzt. Mit Abklingen des Anfalls bootet sich das System sozusagen selbständig.

Urin- und Kotverlust kann sowohl noch Anfall als auch Folge eines massiven Sauerstoffmangels sein.

Wurde die Lunge mehrfacht geröntgt, um die Veränderungen zu sehen? Klingt danach. Wenn ja, wie lange brauchte es, bis die Veränderungen wieder weg waren? Und wie wurden die Veränderungen genannt?

Ich schließe mich @Poldi an, wurde auch das Herz untersucht?

Und hatte einer von Euch die Nerven, das Handy während des Anfalls drauf zu halten, damit der Tierarzt live sieht, wie es ist?
 
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Danke schon mal für die Antworten. Vielleicht ein bisschen zu seiner Vorgeschichte:

Er hat seit ca. 6 Jahren Epiepsie (er wird im Juni 12 Jahre alt) und hatte zu Beginn sehr kurze, leichte Anfälle (sabbern und wie in Zeitlupe bewegen) und erholte sich danach sofort wieder. Aufgrund der Seltenheit haben wir erst mit der Medikation begonnen (vorerst nur Levetiractam) als die Anfälle häufiger wurden, nach ca. 2-3 Jahren.
Vor 1 1/2 Jahren dann, hatte er zum ersten Mal diesen schweren Anfall mit Atembeschwerden. Er erholte sich davon bereits auf dem Weg zum Tierarzt und war als wäre nie etwas gewesen. Am nächsten Tag kam der nächste Anfall und er bekam kaum mehr Luft. Trotz Diazepam, welches wir zum ersten Mal geben mussten. Wir wissen nicht ob die Atemnot noch ein Anfall ist aus dem er nicht herauskommt oder eine folge vom Anfall - kann uns niemand beantworten.

Daraufhin folgte 3 Tage Intensivstation in der Tierklinik in der Sauferstoffbox. Im Endeffekt kam nichts heraus... kein Verdacht bestätigte sich und jede Untersuchung war unauffällig. Unser Neurologe erklärte aber, dass es die Epilepsie sein muss. Trotzdem wurde zur Sicherheit das Herz angeschaut, was komplett unauffällig war (zwei Jahre davor wurde es ebenfalls bereits angeschaut). Danach starteten wir zusätzlich zum Levetiractam mit Phenoleptil. Darauf hat er ganz extrem reagiert und hat nur noch geschlafen und sich nicht mehr bewegt. Wir mussten ihn aufs Katzenklo tragen und ihm das Futter bringen, damit er zumindest ein bisschen was frisst. Es hat sich auch mit der Zeit nicht gebessert. Wir haben dann die Phenoleptil Dosis dann reduziert und danach wurde es deutlich besser und er hatte seitdem keinen Anfall mehr - bis letzter Woche.

Genau denselben Ablauf... Am Dienstag ein Anfall mit gefolgter Atemnot. Beim Tierarzt beruhigte er sich und war danach wieder der Alte. Am nächsten Tag (wir waren diesmal vorbereitet und haben praktisch drauf gewartet) kam der schwere Anfall und er beruhigte sich gar nicht mehr. Beim Tierarzt konnten sie ihn gar nicht stabilisieren... die Körpertemparatur ist auf 34,7 Grad gesunken, trotz Wärmelampe, Decke usw. Danach ab in die Tierklinik, wo er in die Sauerstoff Box kam, in der er sich stabilisierte. Röntgenbilder wurden mehrere gemacht in den letzten Tagen. Am ersten Tag, nach dem Anfall war die Lunge sehr auffällig, mit seltsamen Musten (wie bei einem Infekt). Am nächsten Tag war es wieder deutlich besser. In der kommenden Nacht hatte er wieder Atembeschwerden (ich bin mir sicher, dass er einen Anfall hatte, aber es von den Tierärzten nicht gesehen wurde) und das Röntgenbild war wieder schlechter. Verdacht war, genau wie damals eine Lungenembolie, die bis jetzt aber nicht bestätigt wurde, weil alles zu uneindeutig ist. Vor zwei Wochen ca. haben wir zufälligerweise bei einer anderen Untersuchung die Lunge geröngt, da war sie ganz klar und unauffällig, auch sonst hat er keinerlei Probleme mit der Atmung.
Gestern hatten wir Kontrolle und die Lunge sieht noch immer nicht gut aus, aber deutlich besser. Die Tierärztin meinte diesmal, dass sie nicht von einem Lungenödem ausgeht aber auch nicht sagen kann was es ist. Sie ist sich sicher, es ist die Folge vom Anfall, was auch immer da im Körper/in der Lunge passiert. Blutwerte sind tip top - bis auf leicht erhöhte Leberwerte aufgrund der Medikamente.

Das Phenoleptil haben wir bereits auf die Dosis, die wir eigentlich von Anfang an gegeben hätten erhöht. Er ist müde, aber nichts im Vergleich zu damals, als wir mit dem Medikament begonnen haben. Bis jetzt hatte er zum Glück keinen Anfall mehr. Aber wir sitzen auf Nadeln und wollen ihn nicht aus den Augen lassen. Die Panik ist, dass wir es übersehen und er erstickt.

Am Freitag haben wir die nächste Kontrolle und schauen wie sich die Lunge entwickelt.

Der Pheno-Spiegel wurde halbjährlich gemessen (das letzte Mal vor knapp über einem halben Jahr und war immer genau im richtigen Bereich).

Wir haben von so ziemlich jedem Anfall ein Video, da uns das von Beginn an nahe gelegt wurde. Neurologe und Tierärzte kennen die Videos.

Vielen Dank euch!
 
Danke. Ich habe deinen ausführlichen Beitrag vorhin schon in der Epilepsie Gruppe gelesen.
 
Er hat erst den Anfall und dann die Atemprobleme? Direkt danach? Spontan würde ich da an eine Aspiration denken. Eine Bronchoskopie wurde noch nicht gemacht?
 
Er hat erst den Anfall und dann die Atemprobleme? Direkt danach? Spontan würde ich da an eine Aspiration denken. Eine Bronchoskopie wurde noch nicht gemacht?
Richtig, er hat sonst nie Atemprobleme. Es kommt ausschließlich direkt nach dem Anfall bzw. im Anfall. Bronchoskopie wurde gestern bei der Kontrolle besprochen, wobei uns gesagt wurde, dass sie zur Zeit wenig Sinn macht, wenn man davon ausgehen kann dass die Epilepsie der Auslöser ist. Wenn er abgesehen von den Anfällen Probleme mit der Atmung haben würde, würde sie es uns nahe legen. Wir werden das aber alles noch einmal am Freitag bei der nächsten Kontrolle besprechen und je nachdem wie die Lunge dann aussieht.
 
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Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Was Zündendes ist mir gestern spät nicht mehr eingefallen.
Aber ich habe es gelesen und manchmal rattert noch was nach. Ich denke.
 
Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Was Zündendes ist mir gestern spät nicht mehr eingefallen.
Aber ich habe es gelesen und manchmal rattert noch was nach. Ich denke.
Danke, das ist lieb von dir. Ich weiß, es ist leider sehr schwierig in diesem Fall und jeder Tierarzt hat eine andere mögliche Erklärung. Ich befürchte, solange wir niemanden haben, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, werden wir so schnell keine Lösung haben.
 
  • #10
... wobei uns gesagt wurde, dass sie zur Zeit wenig Sinn macht, wenn man davon ausgehen kann dass die Epilepsie der Auslöser ist ...
Das scheint sehr gut möglich, meiner Meinung nach muss man aber einen Schritt weiter denken: Was passiert als Folge in der Lunge? Wenn er aspiriert, sollte er nach einem Anfall antibiotisch abgedeckt werden (Stichwort Aspirationspneumonie).
 
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  • #11
Update: Teddy hatte vorhin wieder einen Anfall. Einen "leichteren" und er hat sich auch relativ schnell wieder beruhigt und gefressen. Danach ging es wieder los mit den Atemproblemen. Schnelles Atmen und dann Hecheln. Er ist wieder in der Sauerstoffbox in der Tierklinik 😪
 
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  • #12
Und wenn es zentral ausgelöst wird?
Stichwort Systemüberlastung und Absturz des Computers Gehirn, dann Neustart, beginnend mit dem Stammhirn, wo die Atmung und auch die Schluckreflexe gesteuert werden.
Vielleicht bootet das System nicht korrekt, weil in dem Bereich eine Durchblutungsstörung war. Oder sowas in der Art.
Wird man wahrscheinlich nicht beweisen können.

Gute Besserung an Teddy.
 
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  • #13
Und wenn es zentral ausgelöst wird?
Stichwort Systemüberlastung und Absturz des Computers Gehirn, dann Neustart, beginnend mit dem Stammhirn, wo die Atmung und auch die Schluckreflexe gesteuert werden.
Vielleicht bootet das System nicht korrekt, weil in dem Bereich eine Durchblutungsstörung war. Oder sowas in der Art.
Wird man wahrscheinlich nicht beweisen können.

Gute Besserung an Teddy.
Das klingt auch recht logisch... Es ist nur die Frage wie man ihm in der Situation helfen kann. Momentan erholt er sich nicht einmal und in der Sauerstoff Box und ist zusätzlich extrem gestresst... 😪
 
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  • #14
Wir wurden soeben aus der Tierklinik angerufen: Das Lungenödem, das gestern alle beim Abhören gehört haben und worauf letzte Woche alle gesetzt haben (auch 2022), ist nicht mehr vorhanden. Ich bin echt am Verzweifeln, weil niemand bei der Epilepsie bleibt... Wir hatten dasselbe schon 2022 und er ist rundum gesund. Es ist die Epilepsie die etwas auslöst und das versteht irgendwie niemand, weil anscheinend niemand Erfahrung damit hat oder es nicht sehen will. Es ist so ärgerlich... Wahrscheinlich darf er heute wieder heim und wir lassen ihn wieder nicht aus den Augen, falls der nächste Anfall kommt. Dann wieder in die Tierklinik rasen und auf Lungenödem behandeln lassen, egal was wir sagen und was die Vorgeschichte ist.
 
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  • #15
Habt Ihr die Möglichkeit eine Uniklinik mit Neurologie anzufahren. Nicht für die akute Situation, aber für eine zweite Meinung?
 
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  • #16
Wir haben uns für morgen einen Termin in einer Klinik mit Neurologie ausgemacht. Wir wollen auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung oder vielleicht Drittmeinung. Solange bis ihm geholfen werden kann.
 
  • #17
Hallo! Als Update zu Teddy: ihm geht es derzeit wieder relativ gut. Nachdem es letzte Woche erneut sehr kritisch war, hat es sich - ich vermute durch das Erhöhen des Phenoleptils - schön langsam eingependelt. Natürlich genießen wir alles mit Vorsicht und lassen ihn noch nicht aus den Augen. Auch bei der Kontrolle heute war alles in Ordnung.
Er hatte die Anfälle und kurz darauf extreme Atemnot, mit Hecheln, sehr schnellem Atmen, blauen Lippen und im Endeffekt auch rasselnde Geräusche in der Lunge. Das Lungenröntgen ist nach jedem Anfall auffällig und deutet auf Wasser/Flüssigkeit in der Lunge hin. Nach einer gewissen Zeit, Entwässerungstabletten und keinem Anfall ist es wieder unauffällig.

Der Neurologe hat uns zur Atemnot nach den Anfällen folgende Erklärungen gegeben: Es könnte einerseits sein, dass Teddy Speichel einatmet und vielleicht auch Mageninhalt in die Lunge kommt oder, was wir für wahrscheinlicher halten, er hat durch den Anfall im Gehirn ein sogenanntes neurogenes Lungenödem.
In beiden Fällen kann man vorerst nur die Symptome behandeln und im Endeffekt müssen die Anfälle vermieden werden, da die Atemnot ein ernstes Problem ist. Diazepam ist vermutlich nur in den ersten 20 Sekunden des Anfalls hilfreich.
 
  • #18
Danke für Deine Rückmeldung.

Mit Diazepam meinst Du die Notfallgabe?
Ja, die muss ganz früh gegeben werden. Schafft man meist nicht, der Anfall rollt ab. Verhindert werden weitere Anfälle.

Alles Gute für Teddy.
 
  • #19
Danke für Deine Rückmeldung.

Mit Diazepam meinst Du die Notfallgabe?
Ja, die muss ganz früh gegeben werden. Schafft man meist nicht, der Anfall rollt ab. Verhindert werden weitere Anfälle.

Alles Gute für Teddy.
Ja genau, weil wir uns nicht sicher waren - und auch die Ärzte sich nicht einig waren, ob die Atemnot noch der Anfall ist oder das Resultat. Anscheinend dürfte es das Resultat sein und das Diazepam, das Notfallmedikament nicht wirken. Ich denke sogar, dass es die Situation verschlimmern könnte, wenn er eh schon schwer Luft bekommt, ihn noch schlapp und schläfrig zu machen. Manche Ärzte haben uns aber genau das geraten, um ihn zu beruhigen. Wir hatten dabei aber kein gutes Gefühl. Unser Neurologe meinte dann dasselbe wie wir. Wenn dann nur in den ersten 20 Sekunden des Anfalls.
 
  • #20
Ist die Frage. Wenn er ruhiger atmet, kann er effizienter und technisch sauberer atmen, also mit weniger Verschlucken.
Da die Ursache für das Verschlucken aber nur vermutet werden kann, müsste man es ausprobieren.
Ob Ihr das wollt, müsst Ihr entscheiden.
 

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