R
RobertKuhlmann
Neuer Benutzer
- Mitglied seit
- 12. Januar 2015
- Beiträge
- 15
- Ort
- Schwabach
Mitte August 2014 stürzte unsere Katze nachts vermutlich im Schlaf von der Rückenlehne eines Sessels auf den Boden. Wir sind von einem dumpfen Knall (wohl ihr Aufprall), ihrem anschließendem Geschrei und wildem Strampeln aufgewacht. Sie lag halb unterm Sessel auf der Seite liegend, mit heftigen und scheinbar zwanghaften Bewegungen der Beine, als wolle sie laufen oder aufstehen. Sie hatte offenbar keine Kontrolle und konnte sich nicht aufrichten. Herz und Atmung rasten wild, sie hatte Panik und war völlig erschöpft. Wir brachten sie sofort zum Notdienst der Tierklinik , wo sie nach etwas Ermutigung einige langsame Schritte machte. Sie bekam Catosal, Cortison und ein Schmerzmittel (Hexadreson; Buprenovet). Die körperliche Untersuchung ergab keine Hinweise auf eine Verletzung. Zuhause erholte sie sich zusehends, hatte großen Appetit und schlief einen Tag lang nicht (vermutlich von den Medikamenten). Unser Tierarzt vermutete aufgrund der Beschreibung zunächst ein Vestibulärsyndrom.
Einige Wochen später hörten wir plötzlich lautes Rumpeln aus dem Schlafzimmer: sie lag wild strampelnd auf dem Rücken unter dem Bett und drehte sich dabei im Kreis, die Krallen von unten in die Matratze schlagend. Als wir sie endlich hervor bekamen, war sie wieder sehr verängstigt und erschöpft, atmete heftig und konnte sich eine Weile nicht aufrichten. Sie war ganz steif und verkrampft. Die Pupillen waren geweitet, aber gleichmäßig. Nach einigen Minuten beruhigendem Streicheln auf dem Sofa erholte sie sich langsam und sprang zu Boden, wollte laufen.
Weitere unterschiedlich starke Anfälle folgten, mit etwa 7-10 Tagen Abstand. Erste Anzeichen waren anfangs meist ein hilfesuchender Blick mit großen Pupillen und ein Schrei. Beim Versuch aufzustehen kippte sie langsam zur Seite und hatte keine Kontrolle. Der Schwanz krümmt sich sichelförmig nach schräg oben. In Folge krampfte und strampelte sie manchmal, fiel dabei auch 2 mal vom Sofa, die dort liegende Decke mit sich reißend. Bei diesen "großen" Anfällen streckt sie zusätzlich die Vorderläufe verkrampft von sich, krümmt und streckt den Rücken, beginnt ohne Kontrolle wild zu strampeln und rollt sich über das Rückgrat hin und her.
Wir stellten mit der Zeit fest, dass bei sofortigem Eingreifen die Anfälle fast immer relativ schnell zu stoppen sind. Dann dauert es manchmal nur Sekunden und verläuft ohne Krämpfe oder Strampeln. Wir streichen mit langen, fließenden Bewegungen von Kopf bis Hüfte, ganz gleichmäßig, bis sie sich entspannt. Der Schwanz streckt sich dann und wird wieder weich. Dann hat sie auch wieder Kontrolle über die Beine und kann aufstehen und laufen. Bis es ganz vorbei ist, fühlt man in den Schwanzwirbeln auf etwa 5 cm Länge eine Art "Knacken", manchmal auch in der Wirbelsäule oder den Hinterläufen. Ihre Pupillen sind bei den Anfällen geweitet, aber beidseitig gleichmäßig. Herzschlag und Atmung sind je nach Heftigkeit des Anfalls auch danach noch erhöht.
Die Krampfanfälle kommen meist aus dem Liegen oder Schlaf heraus vor, können aber praktisch zu jeder Zeit einsetzen. Einmal ist es mitten im Sprung vom Boden auf einen Sessel passiert oder während wir ihr den Bauch gekrault haben.
Ende November hatte sie 4 Anfälle in 4 Tagen. Unser Tierarzt riet uns daraufhin zu einer Therapie mit Phenobarbital (Luminaletten), da alle Symptome auf Epilepsie hinwiesen. Vor allem zu Therapiebeginn ging es der Katze sehr schlecht, sie war enorm geschwächt und torkelte kraftlos, stürzte mehrfach und konnte sich manchmal kaum auf den Beinen halten. Der Toilettengang war fast unmöglich. Nach 3 Wochen war der empfohlene Serumspiegel noch nicht erreicht, weshalb die Dosis erhöht werden musste. Da sich die Zahl der Anfälle trotzdem nicht reduzierte sondern sogar erhöhte, brachen wir die Therapie am 8. Januar 2015 in Absprache mit dem Tierarzt ab, denn die Katze hat sehr unter den starken Nebenwirkungen gelitten. Es kam daraufhin nicht zu vermehrten Anfällen. Das Medikament scheint keinerlei positive Wirkung erzielt zu haben.
Laut unserem Tierarzt ist es unwahrscheinlich, dass epileptische Anfälle durch "Streicheln" gemildert oder gestoppt werden können. Die Diagnose Epilepsie steht daher erneut in Frage, obwohl die Symptome darauf hin deuten. Ziemlich sicher scheint jedenfalls eine neurologische Ursache, die unser Tierarzt nicht selbst diagnostizieren kann. Wir haben ähnliche Symptombeschreibungen bei einer Form von Ataxie gelesen, die durch eine Schädigung des ZNS entsteht (Trauma = ggf. Sturz im August; Degeneration der Wirbelsäule - Sammy hat im Lendenwirbel- und Hüftbereich vermutlich Arthrose, eine leichte Krümmung seitlich und die Hüfte steht links etwas tiefer.)
Im Sommer hatte sie einen Zeckenbiss am Maul, in unserer Region gibt es FSME- und Borreliose-belastete Zecken.
Sammy ist kein Freigänger, darf aber in Begleitung in den Garten. Sie ist 20 Jahre alt und seit einigen Jahren taub.
Gewicht früher bis zu 6,5 kg. Vor den Anfällen ca. 4,5 kg, bei Therapieabbruch am 8. Januar 3,8 kg.
Aktuelle Medikation:
• Carbimazol 2x 7,5 mg - w/Schilddrüsenüberfunktion - Laborwerte gut (w/Phenobarbital zuletzt etwas verschlechtert; verweigert derzeit Einnahme)
• Metacam 1x 4,5 Einheiten - w/Arthrose
• Nierenkur (Ampullen v. Heel?) 2x pro Woche w/chron. Niereninsuffizienz. Laborwerte seit langem stabil im oberen Normbereich oder leicht darüber
• Wurmkur bei Bedarf, etwa alle 6 Wochen (Anzeichen: Erbrechen, Leerkauen, Schmatzen, Appetitlosigkeit; Eosinophile ggf. erhöht).
Sammy hat trotz ihres Alters und aller Beschwerden noch viel Lebenswille und -freude.
Stark belastende Eingriffe, v.a. unter Narkose, wollen wir ihr aufgrund ihrer Verfassung und des hohen Alters aber nicht mehr zumuten. Daher wurde auf bildgebende Diagnostik (CT) verzichtet, um die Ursache der Anfälle genauer abzuklären.
Vielleicht gibt es Diagnostik- und ggf. Therapieempfehlungen, die verträglich und sinnvoll sind.
Im Vordergrund steht die Lebensqualität für die verbleibende Zeit.
Wir wären für entsprechende Hinweise oder Hilfe sehr dankbar.
Einige Wochen später hörten wir plötzlich lautes Rumpeln aus dem Schlafzimmer: sie lag wild strampelnd auf dem Rücken unter dem Bett und drehte sich dabei im Kreis, die Krallen von unten in die Matratze schlagend. Als wir sie endlich hervor bekamen, war sie wieder sehr verängstigt und erschöpft, atmete heftig und konnte sich eine Weile nicht aufrichten. Sie war ganz steif und verkrampft. Die Pupillen waren geweitet, aber gleichmäßig. Nach einigen Minuten beruhigendem Streicheln auf dem Sofa erholte sie sich langsam und sprang zu Boden, wollte laufen.
Weitere unterschiedlich starke Anfälle folgten, mit etwa 7-10 Tagen Abstand. Erste Anzeichen waren anfangs meist ein hilfesuchender Blick mit großen Pupillen und ein Schrei. Beim Versuch aufzustehen kippte sie langsam zur Seite und hatte keine Kontrolle. Der Schwanz krümmt sich sichelförmig nach schräg oben. In Folge krampfte und strampelte sie manchmal, fiel dabei auch 2 mal vom Sofa, die dort liegende Decke mit sich reißend. Bei diesen "großen" Anfällen streckt sie zusätzlich die Vorderläufe verkrampft von sich, krümmt und streckt den Rücken, beginnt ohne Kontrolle wild zu strampeln und rollt sich über das Rückgrat hin und her.
Wir stellten mit der Zeit fest, dass bei sofortigem Eingreifen die Anfälle fast immer relativ schnell zu stoppen sind. Dann dauert es manchmal nur Sekunden und verläuft ohne Krämpfe oder Strampeln. Wir streichen mit langen, fließenden Bewegungen von Kopf bis Hüfte, ganz gleichmäßig, bis sie sich entspannt. Der Schwanz streckt sich dann und wird wieder weich. Dann hat sie auch wieder Kontrolle über die Beine und kann aufstehen und laufen. Bis es ganz vorbei ist, fühlt man in den Schwanzwirbeln auf etwa 5 cm Länge eine Art "Knacken", manchmal auch in der Wirbelsäule oder den Hinterläufen. Ihre Pupillen sind bei den Anfällen geweitet, aber beidseitig gleichmäßig. Herzschlag und Atmung sind je nach Heftigkeit des Anfalls auch danach noch erhöht.
Die Krampfanfälle kommen meist aus dem Liegen oder Schlaf heraus vor, können aber praktisch zu jeder Zeit einsetzen. Einmal ist es mitten im Sprung vom Boden auf einen Sessel passiert oder während wir ihr den Bauch gekrault haben.
Ende November hatte sie 4 Anfälle in 4 Tagen. Unser Tierarzt riet uns daraufhin zu einer Therapie mit Phenobarbital (Luminaletten), da alle Symptome auf Epilepsie hinwiesen. Vor allem zu Therapiebeginn ging es der Katze sehr schlecht, sie war enorm geschwächt und torkelte kraftlos, stürzte mehrfach und konnte sich manchmal kaum auf den Beinen halten. Der Toilettengang war fast unmöglich. Nach 3 Wochen war der empfohlene Serumspiegel noch nicht erreicht, weshalb die Dosis erhöht werden musste. Da sich die Zahl der Anfälle trotzdem nicht reduzierte sondern sogar erhöhte, brachen wir die Therapie am 8. Januar 2015 in Absprache mit dem Tierarzt ab, denn die Katze hat sehr unter den starken Nebenwirkungen gelitten. Es kam daraufhin nicht zu vermehrten Anfällen. Das Medikament scheint keinerlei positive Wirkung erzielt zu haben.
Laut unserem Tierarzt ist es unwahrscheinlich, dass epileptische Anfälle durch "Streicheln" gemildert oder gestoppt werden können. Die Diagnose Epilepsie steht daher erneut in Frage, obwohl die Symptome darauf hin deuten. Ziemlich sicher scheint jedenfalls eine neurologische Ursache, die unser Tierarzt nicht selbst diagnostizieren kann. Wir haben ähnliche Symptombeschreibungen bei einer Form von Ataxie gelesen, die durch eine Schädigung des ZNS entsteht (Trauma = ggf. Sturz im August; Degeneration der Wirbelsäule - Sammy hat im Lendenwirbel- und Hüftbereich vermutlich Arthrose, eine leichte Krümmung seitlich und die Hüfte steht links etwas tiefer.)
Im Sommer hatte sie einen Zeckenbiss am Maul, in unserer Region gibt es FSME- und Borreliose-belastete Zecken.
Sammy ist kein Freigänger, darf aber in Begleitung in den Garten. Sie ist 20 Jahre alt und seit einigen Jahren taub.
Gewicht früher bis zu 6,5 kg. Vor den Anfällen ca. 4,5 kg, bei Therapieabbruch am 8. Januar 3,8 kg.
Aktuelle Medikation:
• Carbimazol 2x 7,5 mg - w/Schilddrüsenüberfunktion - Laborwerte gut (w/Phenobarbital zuletzt etwas verschlechtert; verweigert derzeit Einnahme)
• Metacam 1x 4,5 Einheiten - w/Arthrose
• Nierenkur (Ampullen v. Heel?) 2x pro Woche w/chron. Niereninsuffizienz. Laborwerte seit langem stabil im oberen Normbereich oder leicht darüber
• Wurmkur bei Bedarf, etwa alle 6 Wochen (Anzeichen: Erbrechen, Leerkauen, Schmatzen, Appetitlosigkeit; Eosinophile ggf. erhöht).
Sammy hat trotz ihres Alters und aller Beschwerden noch viel Lebenswille und -freude.
Stark belastende Eingriffe, v.a. unter Narkose, wollen wir ihr aufgrund ihrer Verfassung und des hohen Alters aber nicht mehr zumuten. Daher wurde auf bildgebende Diagnostik (CT) verzichtet, um die Ursache der Anfälle genauer abzuklären.
Vielleicht gibt es Diagnostik- und ggf. Therapieempfehlungen, die verträglich und sinnvoll sind.
Im Vordergrund steht die Lebensqualität für die verbleibende Zeit.
Wir wären für entsprechende Hinweise oder Hilfe sehr dankbar.
Zuletzt bearbeitet: