Wie weiter vorgehen bei Zusammenführung?

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a_is_b

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10. Januar 2022
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Hallo!

Wir haben seit einem halben Jahr unsere Emmi, ein absolutes Schätzchen. Eine sanfte Katze, aber super neugierig und menschenbezogen. Sie wurde uns als Einzelkatze vermittelt, weil sie sich in der Pflegefamilien mit den anderen Katzen nicht verstanden hat (hat sich sowohl versteckt als auch ausgeteilt). Zuvor hat sie auf der Strasse gelebt.

Leider hat Emmi nach einigen Monaten angefangen viel zu miauen, wenn ihr langweilig war. Und das war ihr ziemlich oft, obwohl wir natürlich mit ihr spielen, sie auspowern, wir auch im Homeoffice sind und daher fast immer da sind. Also haben wir uns gedacht, wir versuchen es doch mit einer Freundin für sie (auch auf Rat aus diesem Forum). Jetzt haben wir am Samstag Luna abgeholt. Sie ist 2 Jahre alt (Emmi ist ca. 3 bis 4) und Menschen gegenüber sehr scheu. Gemäss Pflegefamilie eine sehr verträgliche Katze, die gar nicht dominant ist. Wir dachten, das könnte passen.

Wir haben für Luna mein Büro hergerichtet, wo wir sie rausgelassen haben und sie sich sofort im dafür vorgesehenen Karton versteckt hat. Soweit wie erwartet. Sie ist da den ganzen Samstag nicht raus - bis sie plötzlich am Abend Emmi gehört hat. Die findet das nämlich richtig doof, dass sie nicht in "ihr" Büro darf und hat sich lautstark vor der Tür beschwert. Zack, Luna raus aus der Kiste, an die Tür gerannt und miaut und dann auch an der Tür gekratzt - sie wollte unbedingt zu Emmi.

Emmi hat aber nicht zurückgemiaut, hat nur angefangen am Türspalt zu schnüffeln. Und dann haben wir vermutlich einen Fehler gemacht: Mir hat Luna so leid getan, sie war so verängstigt und dann hab ich mich so gefreut, dass Emmi sie aus dem Versteck gelockt hat, dass wir die Tür einen ganz kleinen Spalt aufgemacht haben. Ich mit Luna, mein Freund mit Emmi. Emmi hat Luna durch den Spalt angefaucht wie eine Furie, Luna war überrascht, ist von der Tür zurückgewichen und hat einfach von der Mitte vom Raum geguckt und bissle miaut. Sie war jetzt nicht verstört, mehr so "Hey, was hab ich dir denn getan, dass du so überreagierst? Ich will ja nur Freunde sein".

Also Tür wieder zu, und das übliche Programm: An der Tür füttern und spielen. Nur: Emmi faucht sogar durch die geschlossene Tür, wenn Luna zu nah kommt. Und: Luna hat noch gar nichts gefressen (nur getrunken), seit sie hier angekommen ist. Weder nass- noch Trockenfutter noch alle möglichen Leckerli (das meiste davon von der Pflegemama mitgegeben, alles Sachen, sie sie eigentlich mag). Gestern Abend hat sie zum ersten Mal den Raum erkundet, da dachte ich, jetzt taut sie auf. Aber sie hockt wieder im Versteck und hat die ganze Nacht nix gefressen :(

Wie würdet ihr jetzt weiter vorgehen?
 
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Ich würde sie schon noch etwas weiter in dem Raum ankommen lassen, fressen sollte sie schon. Wir haben es wie Pokudis sagt auch erst "locker" versucht, hatte aber gar keinen Sinn, es ging nach 2 Wochen noch nicht zusammen, unsere Luna hat sich immer wieder auf die neue Caro geschmissen. Wir haben dann auf Nachfragen hier eine langsame Zusammenführung mit Gittertür begonnen und konnten diese auch sehr erfolgreich abschließen.
Hat Emmie denn auch versucht Luna anzugreifen oder "nur" gefaucht?
Sie ist ja auch wirklich noch nicht lange da, Du müsstest hier ja auch schon gelesen haben, dass es auch viel Geduld brauchen kann, kommt immer drauf an. Habt ihr schon mit Dufttausch gearbeitet?
 
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Emmi hat bislang gefaucht und schon auch mit der Pfote durch den Türschlitzt gelangt. Austausch von Gegenständen haben wir gemacht, also die Box in der Luna kam zu Emmi gestellt (wurde auch gründlich beschnüffelt) und dann auch mal die Decke, unter der Luna lag zu uns ins Schlafzimmer. Ich hab auch überlegt, mal die Räume zu wechseln, aber Luna ist noch so scheu, ich will sie eigentlich nicht einfangen und schon wieder in eine neue Umgebung stecken.

Feliwaystecker ist übrigens auch im Einsatz.

Geduld wäre nicht das Problem, wenn Luna essen würde. Das macht mir schon Sorgen :(
 
Das Problem leist man hier häufiger. Habt ihr das Essen nah am Versteck? Oder schon mal rein gestellt? Aber getrunken hat sie?
 
Das Problem leist man hier häufiger. Habt ihr das Essen nah am Versteck? Oder schon mal rein gestellt? Aber getrunken hat sie?

Ja, wir hatten es drin und davor, aber es passiert nix. Dabei kommt Luna mittlerweile auch raus und läuft mal im Raum rum. Gestern Abend saß sie sogar auf dem Kratzbaum und hat aus dem Fenster geschaut. Also sie macht definitiv Fortschritte und fühlt sich wohler als am Anfang. Sie geht auch aufs Klo, sogar, wenn wir da sind. Nur fressen will sie einfach nicht.

Getrunken hat sie, glaube ich. Zumindest geht sie fleissig und ergiebig aufs Klo ;)
 
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Ja, sie ist seit zwei Tagen da, in unserem Büro. Ich weiss leider, dass sie nichts isst, weil sie das Futter nicht angerührt hat, es ist alles noch im Schüsselchen.

Wie gesagt, ich habe gar kein Problem den beiden Zeit zu lassen, aber das mit dem nicht essen wird doch irgendwann gefährlich, oder?
 
Die Pflegemama hat uns drei Schälchen Futter und so Leckerli-Sticks mitgegeben, die Luna alle mag. Sie rührt nichts an, egal, wo wir es hinstellen (vor/in Versteck) und auch nicht, wenn wir es mit der Hand anbieten.

Da Luna ja noch allein im Büro eingesperrt ist, kann sie nichts von Emmis Essen geholt haben.
 
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Gar kein Problem, ich versiche alles so gut wie möglich zu beantworten: Bei der Pflegestelle hat sie gut gegessen (sie ist eher ein bisschen mopsig), Zähne sind laut Tierarzt tiptop, auch sonst wurde sie erst durchgecheckt. Wir sind jetzt bei der dritten Sorte Nassfutter (Pflegemama hat uns 3 verschiedene Sorten mitgegeben). Leckerli haben wir auch 3 Sorten probiert (Stangen, Kissen, Ringe).
 
Gerade in diesem Moment hat sie zum ersten Mal was gegessen, juhu! Mein Freund hat sich zu ihr auf die Couch gesetzt und ihr die Schüssel mit Trockenfutter nochmal unter die Nase geschoben und jetzt frisst sie!!! Da bin ich aber erleichtert :)
 
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  • #10
Mit einer Katze, die von der PS so
Sie wurde uns als Einzelkatze vermittelt, weil sie sich in der Pflegefamilien mit den anderen Katzen nicht verstanden hat (hat sich sowohl versteckt als auch ausgeteilt). Zuvor hat sie auf der Strasse gelebt.
beschrieben wird, würde ich auf keinen Fall Experimente von wegen "einfach zusammen lassen" machen.
Schnell machen, wenn alles gut aussieht kann man immer. Ein negatives Erlebnis zu kitten kann mitunter schwer bis nie gelingen.

Wenn Emmi von der Straße is, wird sie zwar höchstwahrscheinlich sozial sein, aber auch wissen was Hunger is.
Futter is ne Ressource, derer katz sich erst versichern muss, das sie immer zugänglich ist. Emmi muss wissen, dass Luna keine Konkurrentin ist. Erst wenn das in beiden Katzen drin is und sie am Gitter friedlich sind, würd ich die beiden zueinander lassen.

Es gibt ZSFs, die binnen Minuten abgeschlossen sein können. Da is aber dann Sympathie und Entspannung auf beiden Seiten.
Die meisten Katzen brauchen auch erst mal zwei, drei Wochen bis sie angekommen sind. Nicht selten haben wir hier den Fall, dass einer erzählt, wie super toll es die ersten Tage lief und "plötzlich" knallt es bei den Tieren.
Ja nee, is net plötzlich. Is ganz normal: Neue Katze war zuerst unsicher, wusste net, was los is. Dann lebt sie sich ein und erzählt dem Uri, dass es jetzt anders läuft, wo man nun zu zweit hier leben muss.

Wie gesagt: Schneller machen kann man immer.
 
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  • #11
Am Anfang hat Emmi immer sofort alles verputzt, aber mittlerweile hat sie gecheckt, dass sie hier immer mehr bekommt. Seitdem kann man sie mit Essen eigentlich gar nicht locken oder bestechen, das interessiert sie einfach nicht so ;)

Ich hatte mir jetzt überlegt, ob ich noch ein bis zwei Tage warte und dann mal das Gitter einsetze und schaue, was passiert. Bin echt total unsicher, wie ich das am besten mache.
 
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  • #12
Ja, ich hatte gehofft, dass mir 10 Leute genau das gleiche raten :D Ich bin halt noch Katzenneuling und habe keinerlei Erfahrung mit so einer Situation.
 
  • #13
Am Anfang hat Emmi immer sofort alles verputzt, aber mittlerweile hat sie gecheckt, dass sie hier immer mehr bekommt. Seitdem kann man sie mit Essen eigentlich gar nicht locken oder bestechen, das interessiert sie einfach nicht so
Da war sie aber allein bei Euch. Mit anderer Katze im Revier sieht das ganz anders aus.
Das kennt Emmi bei Euch ja gar nicht und Du kannst es ihr nicht erklären. Du kannst es ihr nur immer wieder zeigen, bis sie es verstanden hat. Also nur weil sie ihr Futter jetzt mal Athene lässt, bedeutet das nicht, dass sie auch versteht, dass die Neue ihr diese Ressource nicht streitig machen will. Katzen kennen kein mein und Dein noch können sie zählen. Sie verstehen nicht, dass da jetzt zwei Näpfe sind, die immer gefüllt werden.


Ich hatte mir jetzt überlegt, ob ich noch ein bis zwei Tage warte und dann mal das Gitter einsetze und schaue, was passiert.
Das is doch n Plan.
Gitter rein, schauen, wie sie reagieren. Zusammen füttern. Evtl Kartons auf beide Seiten so stellen, dass jede auf ihrer Seite ein Versteck hat von dem heraus sie die andere beobachten kann.
Und einfach mal schauen, wie es läuft.


Ich musste schon zwei Katzen weggeben, weil eine ZSFs gescheitert ist und ein Pärchen sich nach acht Jahren auseinandergelebt hat.
Mit solchen negativen Erfahrungen ist man wahrscheinlich weng vorsichtiger mit den Ratschlägen, wie man vorgehen sollte, als jemand, der bei seinen ZSFs einfach nur Glück hatte und noch nichts negatives oder schwieriges erlebt hat.
Es tut verdammt weh, wenn es nicht klappt und man sich von einem wieder trennen muss.
 
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  • #14
Es tut verdammt weh, wenn es nicht klappt und man sich von einem wieder trennen muss.
Das kann ich leider so unterschreiben, noch dazu wenn der neue sofort an einem hängt im wahrsten Sinne des Wortes während der 'alte' Kater Menschen nicht sooo gern nahe haben will...
Ich hab mich oft gefragt ob das anders gewesen wären wenn ich gleich die vorbereitete Gittertür genutzt hätte, nicht erstmal gucken ob es auch ohne klappt 😔
 
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  • #15
Die Standard-Vergesellschaftung gibt es nicht, Fellnasen sind Individualisten par excellence. Weitere Aspekte sind u.a. das Alter und vorherige Haltung. Ich denke, die „richtige“ Vergesellschaftung findet jeder Mensch für seine Fellnasen selbst raus, wenn er seine Samtpfoten aufmerksam „liest“. Das geht nur mit Zeit und Geduld.
 
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  • #16
Auch ich würde dazu tendieren, es erst einmal gemächlich anzugehen und auszuloten, inwieweit die Anwesenheit des anderen Artgenossen Stress erzeugt und welche Art von Stress (Angst, Aufregung, Dominanz, Unsicherheit, etc.). Danach erst würde ich meine nächsten Schritte abwägen (schnelle oder langsame Zusammenführung).
 
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  • #17
Was ich aber definitiv nicht machen würde, ist: Box auf, Katze raus und andere dazu. Denn, wenn dieser Schuss nach hinten los geht, hat man danach umso mehr Arbeit, es wieder gerade zu biegen. Nur indem ich die Katze ankommen lasse und mir die Zeit nehme, sie zu verstehen, kann ich das ganze dann auch hoffentlich erfolgreich moderieren…
 
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  • #18
Das da
Wir haben hier neulich einfach jeweils die Box in die Mitte der Wohnung gestellt, aufgemacht, uns aufs Sofa gesetzt und Netflix geschaut
is halt
hatte einfach nur Glück
🤷🏼‍♀️
Da brauchst Du Dich net angegriffen fühlen, das is ne Tatsache.

Das geht oft genug schief und dann hat man den Salat.
Wenn Klomobbing aifgekommen is, muss man das erst mal wieder raus bekommen, was man mit ner langsamen ZSF komplett verhindern kann.
Und wenn ein Tier unter sich macht, bekommt man das gar nicht mehr raus. Da isses aus.
Auch das kann man mit langer ZSF verhindern.
 
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  • #19
Ich wäre eindeutig für eine langsame Zusammenführung

Du kannst beide Katzen nicht wirklich einschätzen wie sie mit anderen Katzen sind da ist Geduld gefragt

Die neue Katze sollte mal in ruhe bei euch ankommen und sich entspannen können es ist alles neue für sie alles richt fremd


Deine Maus braucht vielleicht mehr Zeit bis sie die neue akzeptiert gib ihnen die Zeit was sie brauchen dann hast du gute Chancen das sie ein gutes Team werden

Drücke euch die Daumen für die Zusammenführung und wünsche euch viel Geduld aber ihr werdet das sicher schaffen

Berichte doch bitte weiter
Lg Manu
 
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  • #20
Hätte ich es vorher besser gewußt, hätten wir auch gleich eine Gittertür genommen, auch wenn sie bei uns bautechnisch schwierig zu realisieren war. Man vergibt sich und den Katzen doch gar nichts, wenn man es zunächst langsam angehen lässt. Wenn man einen "normalen" Raum hat kann man ganz einfach eine Gittertür einsetzen und möglichen Katastrophen gut vorbeugen. Wir hatten große Angst, dass sich unsere Situation schon nicht mehr richten lässt, das braucht keiner!
 
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