Mobbing unter Katzen

  • Themenstarter Calle
  • Beginndatum
  • #21
Danke für Deine lieben Worte, @Catma,

Aber er ist kein Kellerwesen, das sich dort gemütlich einrichten könnte, sondern ein Lebewesen, das aktiv Kontakt zu Artgenossen sucht.
Auch wenn sie ihn mobben, er ist eine Katze, er braucht und sucht friedlichen Kontakt, das ist in seiner Natur so verankert.
Ja, ich bin ja auch total glücklich darüber, dass der Kater nach so langer Zeit den Kontakt aktiv sucht. Dabei möchte ich ihm helfen.

Sicher ist eine Situation nicht immer schwarz/weiß und oft nicht eindeutig einzuschätzen. Es gibt aber Dinge, die ganz eindeutig eine gewisse Stressgrenze massiv überschreiten. In deinem Eingangspost hast du gleich mehrere solcher Punkte aufgezählt.
zB (nur um einen herauszupicken) wenn eine Katze so oft geduckt durch die Wohnung läuft und wegflitzt, dann steht sie eindeutig unter zu großem Stress. Auch wenn sie sich in manchen Situationen anders verhält. Da muss einfach so zeitnah wie irgend möglich gehandelt werden.
Es ist so schwierig. Bei Calle dauern Veränderungen nicht Wochen oder Monate, sondern Jahre. Früher wollte er nie ins Haus, jetzt kommt er immer öfter und wird drinnen gemobbt.

Du tust Calle keinen Gefallen damit, wenn du es verniedlichst. In erster Linie bist du es, die umdenken müsste, sonst kann ein Katzenpsychologe auch wenig erreichen...
Ich will es nicht verniedlichen. Zum Umdenken bin ich bereit. Die Katzenpsychologin ist übrigens eingeschaltet :).

Wirklich, ganz ohne Vorwurf, ich kann irgendwo nicht verstehen, dass du das solange hingenommen hast.
Wir haben zwei völlig unterschidliche Katzencharaktere, und haben Calle nur ein gutes Übergangs-Zuhause mit Freiheit geben wollen. Dass wir ihn so lieb gewinnen würden, und er uns, das war nicht abzusehen. Dass der "Streuner" mal wirklich die Nähe seiner Menschen (und vielleicht auch die der Mitkatzen) suchen würde, wusste ich nicht. Mit Streunern hatte ich bisher keine langjährige Erfahrung.

Aber egal, nun holst du dir ja Hilfe, davon können alle ja nur profitieren.
Ja, ist am Laufen.

Von daher meine ich auch, hättest du Calle gleich als du erkannt hattest wie er so drauf ist in ein Zuhause geben sollen, wo er einen entsprechenden Kumpel hat und nicht gleich 2 Exemplare die ihn mobben.
Sagt sich so leicht. Damals waren wir froh, Calle in der Not helfen und ihm Freigang gewähren zu können. Er war wirklich ein Notfellchen, völlig verängstigt, ohne Menschenvertrauen. Wir waren so glücklich, das er unseren Keller als Heimat akzeptierte. Dass er Vertrauen zu uns fasste.
Eine langjährige negative Entwicklung konnte ich nicht vorhersehen.


Wenn das mit dem Katzenpsychologen funktionieren sollte, würde ich, um Calles Bedürfnissen gerecht zu werden, auch über einen 4. Kater nachdenken der ihm ähnlich ist. Aber eben erst wenn abzusehen ist, die 3 können sich zumindest halbwegs arrangieren. Dann könnte ein passender Katerkumpel die Situation auch dauerhaft ausgleichen und somit entspannen.
Auf die Idee würden wir uns vorbehaltslos einlassen. Aber wie findet man einen derart passenden Kater??

Wenn du Calle aus welchem Grund auch immer weggeben willst, bedeutet das ja nicht, dass du ihn im Stich lässt, ich meine nur du bist es ihm einfach schuldig, dass du ihn in ein sicheres Zuhause mit einem passenden Katzenkumpel vermittelst. Er wird dann schnell aufblühen, meine ich. Jedenfalls nach dem was du so über ihn schreibst. Ein Katzenpsychologe könnte dich in den Fall ja dabei beraten, worauf du beim neuen Zuhause/Kumpel achten solltest.
Ich will ihn doch gar nicht weg geben. Ich wünsche mir, dass er bei uns glücklich werden kann.
 
A

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  • #22
Auf die Idee würden wir uns vorbehaltslos einlassen. Aber wie findet man einen derart passenden Kater??

Du könntest HIER ein Gesuch einstellen, den Steckbrief findest du HIER.
Es gibt 'ne Menge Leute hier, die sich sehr gut mit (ehemaligen) Streunern und/oder Scheuchen auskennen.
 
  • #23
Hi Calle,

ich finde es gut, dass Ihr eine Katzenpsychologin dazunehmt :)

Sie wird die Situation als Aussenstehende erfassen können und damit auch die Auslöser für Eure Situation finden.

Auf die Idee würden wir uns vorbehaltslos einlassen. Aber wie findet man einen derart passenden Kater??

Einen weiteren Kater würde ich erst dazuholen, wenn geklärt ist, welche Katze wie reagiert und ob man die Ursachen dafür beheben kann.

Ich wünsche Euch viel Erfolg!! :)
 
  • #24
Einen weiteren Kater würde ich erst dazuholen, wenn geklärt ist, welche Katze wie reagiert und ob man die Ursachen dafür beheben kann.
Das sehe ich auch so.

Ich drücke auch ganz fest die Daumen, dass es mit guter Beratung klappt :).
Ich bin da gar nicht so pessimistisch, sicher, dass es sich so lange eingeschliffen hat ist äußerst ungünstig. Aber Calle sucht ja die Nähe zu den BKHs und es gibt auch friedliche Momente, daran kann man anknüpfen.
Gut, dass du offen bist, auch für die Idee mit dem 4. Kater - langfristig gesehen.
 
  • #25
Danke für Deinen Erfahrungsbericht, @Info!
Hier ist die Katzenklappe ebenfalls strategischer Engpass und Mobbingmittelpunkt.
Leider ist der Katzeneingang auch bei uns ein stategischer Engpass, aber zum Glück kein Mobbingmittelpunkt. Durchaus aber eben ein Engpass. Besonders wenn Fiona IN dem Durchgang sitzen bleibt (der Durchgang geht durch eine 40 cm dicke Wand), weil das Wetter draußen schlecht ist, sie aber frischen Wind um die Nase haben möchte. Dann ist der Weg für jeden anderen "verstopft. Da ich das aber bisher ausschließlich wetterabhängig beobachten konnte, möchte ich ihr in diesem Fall ausnahmsweise mal keinen Konntrollzwang unterstellen.

Hätten wir die Möglichkeit, wir würden eine zweite irgendwo einbauen um das zu entzerren. Leider haben wir nicht - aber ihr vielleicht?
Darüber habe ich schon viel nachgedacht. Und ich kann mir vorstellen, dass es eine Erleichterung sein würde, wenn Calle wüsste, dass es mehr als nur einen Fluchtweg gibt. Es gäbe nur eine einzige Möglichkeit bei uns für eine weitere Katzenklappe an der Hausfront. Ich muss noch mal mit meinem Mann darüber sprechen...

Was die Fliegengittertüren anbelangt habt Ihr wirklich eine andere Situation als wir. Toll, das das bei Euch hilft! Nur unser Calle wird nie im Schaf gestalkt, sondern ausschließlich, wenn er sich durch das Haus bewegt. Und Tür zu mag er gar nicht.

Man könnte auch eine chipgesteuerte Katzenklappe....
Ja, das hatten wir zu Anfang, als Calle raus können sollte und die beiden BKH nicht. Allerdings hatten wir dabei nicht mit Freddys Fähigkeiten als Monteur gerechnet! Freddy dachte wohl, was Calle kann (nämlich da durchgehen), dass will er auch können. Kurz über dem Durchgang befindet sich eine Fensterbank (40 cm breit, wie die Wand), und so hat er es, während er sich von der Fenterbank herunter hängen ließ (anders kann ich mir nicht erklären), tatsächlich geschafft, eines Tages die mitgelieferten 5er oder 6er Dübel aus der Wand zu ziehen. Ich kam nach Hause und plötzlich begrüßte mich ein freudiger Freddy auf dem Parkplatz, obwohl er doch hätte eingesperrt sein müssen :confused:. Tagsüber hatte Freddy ja viel Zeit, und das war sicher nicht seine Arbeit von nur 10 Stunden. Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, den Halt der Klappe täglich zu kontrollieren. Zumindest weiß ich jetzt: beim nächsten Mal würden es extralange 8er oder 10er Dübel werden :p.

Im Grunde will die eine spielen, die andere kontrollieren und in Schach halten.
So ähnlich sehe ich unsere Situation auch. Aber das mit dem Kontrollieren und in Schach halten übertreibt Fiona. Das Blöde ist nur: je mehr Calle sich das gefallen lässt, desto mehr fühlt sich Fiona bestätigt.

Wie gesagt: wir unterbrechen, setzen um, schirmen ab, greifen ein. Die Damen machen trotzdem weiter - aber deutlich reduzierter und sie wissen, dass wir Spielverderber ihnen den Spaß gerne verderben. Reduzieren es also in unserer Gegenwart sehr deutlich.
Und an diesem Punkt weiß ich es bei unseren nicht einzuschätzen. Ich habe eher das Gefühl, Fiona wird verstärkt zum Kontrollfreak, wenn ich da bin. Wie sie sich verhalten, wenn ich nicht da bin, weiß ich nicht. (Aber dazu werde ich jetzt mal meinen Mann bitten, eine Kamera zu installieren :D.)

Ansonsten sehe ich der Einschätzung der Katzentherapeutin mit offenem Ohr entgegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #26
Nachdem ich jetzt noch einmal viel über die Entwicklung der vergangenen 9 Jahre nachgedacht habe, möchte ich meinen Eingangspost zu Eurem besseren Verständnis mal selbst kommentieren:

Calle war von Anfang an total schüchtern und brauchte sehr lange, Vertrauen zu uns Menschen aufzubauen. Er ging von Beginn an bis heute jedem Streit mit anderen Katzen aus dem Weg. Das ist mittlerweile so schlimm, dass er von den beiden BKH heftig gemobbt wird.
Diesen Post schrieb ich, nachdem ich nicht nur mal wieder Fionas Attacke beobachtet hatte, sondern auch, dass Freddy sich auf Calle stürzte, als dieser vor Fiona weg rannte. Das war nicht das erste Mal in dieser Kombination von Abläufen. Dennoch möchte ich mit etwas Abstand zu der Situation behaupten, dass Freddy nur "Mitläufer" ist. Ich denke, er reagiert aus Schreck oder Stress so. Nach dem Motto: "wenn hier plötzlich Panik ausbricht muss das einen Grund haben, da verteidige ich mich vorsichtshalber mal".

Wirklich gemobbt wird Calle nur von Fiona.

Calle bewegt sich nur noch in geduckter Haltung durchs Haus.

Das "nur noch" war in diesem Satz nicht angebracht. Calle hat erst vor ca. 1 Jahr angefangen, sich überhaupt vermehrt im Haus (in den anderen Etagen als dem Keller) aufzuhalten. Er ist also mutiger geworden. Natürlich dringt er damit auch immer weiter in Fionas und Freddys Reich allererster Ordnung ein (ihr Haupt-Fressplatz und die Haupt-Aufenthaltsorte ihrer Menschen). Das Mobben bezieht sich auch ausschließlich auf Calles Bewegungen und das Futter. Sobald sich Calle irgend einen Schlafplatz gesucht hat, wird er in Ruhe gelassen.

Calle scheint unter unseren beiden BKH ziemlich zu leiden. Er fühlt sich nicht wirklich wohl hier im Haus. Aber dies ist seit 9 Jahren sein zu Hause.
Er hat sich noch nie wirklich wohl im Haus gefühlt. Aber seit er beginnt, es für sich anzunehmen, wird er drinnen ständig von Fiona gemobbt. Freddy ist unterdessen, wie schon gesagt, meiner Ansicht nach nur Mitläufer, wenn er zufällig ins Geschehen gerät.

Das wollte ich nur nach mal schreiben, weil ich meinen Anfangspost
a) aus einer aufgeregten Gemütsverfassung heraus und
b) so kurz wie ich konnte mit den wichtigsten Infos verfasst hatte.
Das Ganze gab natürlich keine ausreichend eindeutige Beschreibung der gesamten Lage ab.
Zumindest bin ich froh, dass ich mir durch diese intensive Auseinandersetzung mit dem Thema einige Abläufe wieder bewusster machen und die Probleme mit Hilfe einer Katzentherapeutin aufarbeiten konnte. Ich habe viele gute Tipps bekommen und werde mein Bestes geben, sie umzusetzen.
Ohne eines der Tiere abzugeben.
 
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