
Motzfussel
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 27. Mai 2020
- Beiträge
- 13.494
Hallo zusammen,
ich lagere unsere Zusammenführung jetzt mal aus unserem Thread aus, weil da ja auch nicht jeder liest, es langsam sehr umfangreich wird und wir Hilfe gebrauchen könnten. Und ich beginne einfach mal damit, die Akteure und den Status quo zu schildern.
Stammkatzen: Toby und Nora, 10/11 Jahre alt, seit April 2020 bei uns. Kennen sich ein Leben lang. Verstehen sich im Prinzip. Nur hat Toby ein höheres Energielevel als Nora. Er ist ein Mädchenkater, nervös, das Gegenteil von souverän, hatte lange mit Trennungsangst zu kämpfen. Das Raufen, das er will, ist also immer noch die absolute Softie-Variante, aber dennoch zu viel für die sehr gemütliche Nora. Er hat sich idR von ihr begrenzen lassen, denn Nora ist durchaus souverän, war dann aber unzufrieden und gelangweilt. Zumal Fangen eben von ihm gerne in Raufen umgewandelt worden wäre. Dann hat Nora ihm ne Abfuhr erteilt und mit Fangen war natürlich dann auch Schluss. Also: Nicht dramatisch, aber doof.
Neuzugang: Fiona. 7 Jahre alt. Seit Mitte Februar bei uns. Als Kitten auf der griechischen Straße aufgelesen, schwere Schnupfeninfektion, Infolgedessen beide Augen entfernt. Kommt damit prima klar, kennt es ja auch nicht anders. Spielt, tobt, klettert, ist orientiert. Von der PS als sozial, souverän, raufaffin beschrieben. War 2015-2020 schonmal vermittelt, wurde dann aus privaten Gründen zusammen mit ihren Geschwistern zurück zur PS gebracht. Klang ideal.
Hauptproblem: Fiona ist UNGLAUBLICH kontaktdurstig. Die ist bei der ersten Möglichkeit erfreut und ohne jedes Signal von Angst oder Agression auf unsere zwei zugewackelt. Fanden die natürlich höchst unerfreulich.
Verlauf der Zusammenführung und aktueller Stand:
Klassisch mit Gittertür angefangen. An dieser war recht schnell (wenige Tage) weitgehend Ruhe. Interessiertes Gucken, gemeinsames Leckerchen Mampfen, aber auch gelegentliches Fauchen oder Brummen (von Toby und Nora, nie von Fiona), insbesondere, wenn Fiona zu ungestüm plötzlich hinter der Tür auftauchte. Ich hätte auf meinen Bauch hören und weiter zu lassen sollen. Hab ich nicht. Mir wurde durch die PS gesagt, die Blindchen brauchen den Kontakt, ich soll sie möglichst kurz isolieren, die Katzen machen das schon. Dennoch mein Fehler, ich hab mich verunsichern lassen.
Nach einigen Tagen also Gitter unter Aufsicht raus. Anfängliche Ablehnung von Toby und Nora (Fiona aus dem Wohnzimmer scheuchen. Wohnzimmer betrachteten sie wohl besonders als ihr Revier.). Das legte sich erstmal zügig, Fiona blieb eigenständig im nun unvergitterten Esszimmer, die Uris eher im Wohnzimmer, wenn man sich in den jeweils anderen Bereich wagte, dann vorsichtig. Fiona achtete Fauchen und Brummen und hielt sich dran, die Uris guckten fein höflich weg und hielten Abstand, wenn sie im Esszimmer waren. Mit der Zeit durfte Fiona an heilige Orte wie den Cat-On im Wohnzimmer oder mit etwas Abstand zu den Uris mit auf Couch und Bett. OK, das lies erstmal hoffen.
Und dann wurde Fionas Kontaktnot größer und der Teufelskreis entspann sich. Sie begann, sich ggü. Nora aufdringlich zu verhalten. Überschritt Grenzen (also: Nora brummt, Fiona kommt dennoch näher und näher, bis Nora sich gezwungen sieht zu kreischen und zu hauen). Wichtig hierbei: Fiona zeigte nie Zeichen von Agression. Ohren nach vorne, Schwanz nicht aufgeplustert. Es wirkt, also wolle sie einfach nur hin zu den Artgenossen. Mit diesem einsetzenden Stressfaktor begann Toby, wieder vermehrt zu brummen. Er ist nervös und unsicher, es wundert mich nicht. Der nimmt einfach jegliche Spannung im Raum sofort auf. War Ruhe in der Wohnung, konnte er aber auch mit abgeklappten Pfoten neugierig daneben sitzen, wenn Fiona mit ihrer Spielmaus durch den Raum fegte. Er konnte auch an ihr vorbeilaufen. Und maunzte dabei. Es wirkt, als hätte er verstanden, dass sie akustische Signale braucht. Toby maunzt, Fiona bleibt stehen und lässt ihn durch. Ziemlich cool zu sehen, irgendwie. Aber: Fiona hatte sich Nora als Freundin erkoren und das zog sie gnadenlos durch. Sie stalkte sie auf dem Klo. Übrigens in einer Körperhaltung, als würde ich die Leckerchen-Schublade öffnen. Erfreut, offen, erhobenen Schwanzes. Sie reagierte auf Noras Scharren. Auf ihr Schlabbern am Wassernapf. Nora fühlte sich bedrängt, fing bei immer größeren Abstand bereits an, zu warnen. Also haben wir uns den Arsch ab moderiert. Mit Fiona geclickert (Nora geht zum Klo, solange Fiona noch nicht aufgesprungen ist, kommt Dosi zungenschnalzend mit Leckerchen angetrabt).
Das Klostalking wurde weniger, die Situation entspannte sich. Aber in der Konsequenz wurde Fionas Kontaktnot größer. Nun ist es so weit, dass sie Nora auf der Couch auf Nasenweite herankommt. Brummen und Fauchen zum Trotz. Und weinend abzieht, wenn die sich wehrt. (Wir moderierten natürlich weiter! Aber man ist nicht immer schnell genug). Nun hat sie angefangen, Nora anzuspringen. Körperlich sehe ich weiter nichts Aggressives. Bin mir also nicht sicher, ob sie sie mobben will oder so unter Spielmangel leidet, dass das allen Ernstes Raufversuche sein sollen.
Toby ist davon nun völlig aufgeputscht und pest hinter Fiona her, wenn wir das nicht im Keim ersticken (nochmal, man ist nicht immer schnell genug). Es hat sich die letzten zwei Tage massiv hocheskaliert.
OK. Also erstmal Gitter wieder rein. Aber wie jetzt weiter? Fiona ist null aggressiv. Sie brummt nicht. Bis gestern hab ich sie nie fauchen gehört. Nun faucht sie Toby an, weil der sich eben benimmt, wie er sich benimmt.
Ich sehe grundsätzliches Potential, was die Passung angeht. Toby hat ja schonmal Interesse gezeigt und konnte friedlich mit ihr herumexistieren. Auch Nora hat sie ihr Ding machen lassen, solange sie nicht allzu nahe kam. Das hätte so einen guten Verlauf nehmen können, hätte sie eben nicht angefangen, Nora zu bedrängen.
Das Problem ist nun: Je mehr wir moderieren, desto größer wird Fionas Kontaktnot. Desto kompromissloser drängt sie sich Nora auf. Desto mehr lehnt Nora sie ab und desto gestresster und in der Konsequenz aggressiv wird Toby. Desto weniger Kontakt bekommt sie. Desto mehr drängt sie sich auf.
Bekommt sie eins von Nora zwischen die Ohren, ist sie für einige Tage etwas zurückhaltender, die Uris entspannen sich, lassen sie wieder näher kommen und Fiona übertreibt wieder. Es ist ein ewiger Kreislauf.
Nora und Toby kriegen Anxitane, drei Feliway Friends Zerstäuber nebeln auf 75qm, Dosis moderieren, clickern, belohnen, loben, was das Zeug hält.
Was tun? Meine Idee wäre, nun ohne Rücksicht auf Fionas Kontaktdurst das Gitter drin zu lassen, bis sie und Toby sich möglichst toll und spannend finden. Also sozusagen darauf hinzuwirken, dass Toby Kontaktkatze wird. Und damit Nora aus der Schusslinie zu holen. Die braucht Katzenfreunde. Aber so wird sie die nicht bekommen.
Edit: was auch dafür spricht, dass sie Kontakt und keinen Stress will: Sie hat auch auf der PS anfangs gestalkt. Nur lebt da ne große Katzengruppe und es fand sich schnell jemand, der sie akzeptierte. Sofort war Ruhe mit dem Stalking.
ich lagere unsere Zusammenführung jetzt mal aus unserem Thread aus, weil da ja auch nicht jeder liest, es langsam sehr umfangreich wird und wir Hilfe gebrauchen könnten. Und ich beginne einfach mal damit, die Akteure und den Status quo zu schildern.
Stammkatzen: Toby und Nora, 10/11 Jahre alt, seit April 2020 bei uns. Kennen sich ein Leben lang. Verstehen sich im Prinzip. Nur hat Toby ein höheres Energielevel als Nora. Er ist ein Mädchenkater, nervös, das Gegenteil von souverän, hatte lange mit Trennungsangst zu kämpfen. Das Raufen, das er will, ist also immer noch die absolute Softie-Variante, aber dennoch zu viel für die sehr gemütliche Nora. Er hat sich idR von ihr begrenzen lassen, denn Nora ist durchaus souverän, war dann aber unzufrieden und gelangweilt. Zumal Fangen eben von ihm gerne in Raufen umgewandelt worden wäre. Dann hat Nora ihm ne Abfuhr erteilt und mit Fangen war natürlich dann auch Schluss. Also: Nicht dramatisch, aber doof.
Neuzugang: Fiona. 7 Jahre alt. Seit Mitte Februar bei uns. Als Kitten auf der griechischen Straße aufgelesen, schwere Schnupfeninfektion, Infolgedessen beide Augen entfernt. Kommt damit prima klar, kennt es ja auch nicht anders. Spielt, tobt, klettert, ist orientiert. Von der PS als sozial, souverän, raufaffin beschrieben. War 2015-2020 schonmal vermittelt, wurde dann aus privaten Gründen zusammen mit ihren Geschwistern zurück zur PS gebracht. Klang ideal.
Hauptproblem: Fiona ist UNGLAUBLICH kontaktdurstig. Die ist bei der ersten Möglichkeit erfreut und ohne jedes Signal von Angst oder Agression auf unsere zwei zugewackelt. Fanden die natürlich höchst unerfreulich.
Verlauf der Zusammenführung und aktueller Stand:
Klassisch mit Gittertür angefangen. An dieser war recht schnell (wenige Tage) weitgehend Ruhe. Interessiertes Gucken, gemeinsames Leckerchen Mampfen, aber auch gelegentliches Fauchen oder Brummen (von Toby und Nora, nie von Fiona), insbesondere, wenn Fiona zu ungestüm plötzlich hinter der Tür auftauchte. Ich hätte auf meinen Bauch hören und weiter zu lassen sollen. Hab ich nicht. Mir wurde durch die PS gesagt, die Blindchen brauchen den Kontakt, ich soll sie möglichst kurz isolieren, die Katzen machen das schon. Dennoch mein Fehler, ich hab mich verunsichern lassen.
Nach einigen Tagen also Gitter unter Aufsicht raus. Anfängliche Ablehnung von Toby und Nora (Fiona aus dem Wohnzimmer scheuchen. Wohnzimmer betrachteten sie wohl besonders als ihr Revier.). Das legte sich erstmal zügig, Fiona blieb eigenständig im nun unvergitterten Esszimmer, die Uris eher im Wohnzimmer, wenn man sich in den jeweils anderen Bereich wagte, dann vorsichtig. Fiona achtete Fauchen und Brummen und hielt sich dran, die Uris guckten fein höflich weg und hielten Abstand, wenn sie im Esszimmer waren. Mit der Zeit durfte Fiona an heilige Orte wie den Cat-On im Wohnzimmer oder mit etwas Abstand zu den Uris mit auf Couch und Bett. OK, das lies erstmal hoffen.
Und dann wurde Fionas Kontaktnot größer und der Teufelskreis entspann sich. Sie begann, sich ggü. Nora aufdringlich zu verhalten. Überschritt Grenzen (also: Nora brummt, Fiona kommt dennoch näher und näher, bis Nora sich gezwungen sieht zu kreischen und zu hauen). Wichtig hierbei: Fiona zeigte nie Zeichen von Agression. Ohren nach vorne, Schwanz nicht aufgeplustert. Es wirkt, also wolle sie einfach nur hin zu den Artgenossen. Mit diesem einsetzenden Stressfaktor begann Toby, wieder vermehrt zu brummen. Er ist nervös und unsicher, es wundert mich nicht. Der nimmt einfach jegliche Spannung im Raum sofort auf. War Ruhe in der Wohnung, konnte er aber auch mit abgeklappten Pfoten neugierig daneben sitzen, wenn Fiona mit ihrer Spielmaus durch den Raum fegte. Er konnte auch an ihr vorbeilaufen. Und maunzte dabei. Es wirkt, als hätte er verstanden, dass sie akustische Signale braucht. Toby maunzt, Fiona bleibt stehen und lässt ihn durch. Ziemlich cool zu sehen, irgendwie. Aber: Fiona hatte sich Nora als Freundin erkoren und das zog sie gnadenlos durch. Sie stalkte sie auf dem Klo. Übrigens in einer Körperhaltung, als würde ich die Leckerchen-Schublade öffnen. Erfreut, offen, erhobenen Schwanzes. Sie reagierte auf Noras Scharren. Auf ihr Schlabbern am Wassernapf. Nora fühlte sich bedrängt, fing bei immer größeren Abstand bereits an, zu warnen. Also haben wir uns den Arsch ab moderiert. Mit Fiona geclickert (Nora geht zum Klo, solange Fiona noch nicht aufgesprungen ist, kommt Dosi zungenschnalzend mit Leckerchen angetrabt).
Das Klostalking wurde weniger, die Situation entspannte sich. Aber in der Konsequenz wurde Fionas Kontaktnot größer. Nun ist es so weit, dass sie Nora auf der Couch auf Nasenweite herankommt. Brummen und Fauchen zum Trotz. Und weinend abzieht, wenn die sich wehrt. (Wir moderierten natürlich weiter! Aber man ist nicht immer schnell genug). Nun hat sie angefangen, Nora anzuspringen. Körperlich sehe ich weiter nichts Aggressives. Bin mir also nicht sicher, ob sie sie mobben will oder so unter Spielmangel leidet, dass das allen Ernstes Raufversuche sein sollen.
Toby ist davon nun völlig aufgeputscht und pest hinter Fiona her, wenn wir das nicht im Keim ersticken (nochmal, man ist nicht immer schnell genug). Es hat sich die letzten zwei Tage massiv hocheskaliert.
OK. Also erstmal Gitter wieder rein. Aber wie jetzt weiter? Fiona ist null aggressiv. Sie brummt nicht. Bis gestern hab ich sie nie fauchen gehört. Nun faucht sie Toby an, weil der sich eben benimmt, wie er sich benimmt.
Ich sehe grundsätzliches Potential, was die Passung angeht. Toby hat ja schonmal Interesse gezeigt und konnte friedlich mit ihr herumexistieren. Auch Nora hat sie ihr Ding machen lassen, solange sie nicht allzu nahe kam. Das hätte so einen guten Verlauf nehmen können, hätte sie eben nicht angefangen, Nora zu bedrängen.
Das Problem ist nun: Je mehr wir moderieren, desto größer wird Fionas Kontaktnot. Desto kompromissloser drängt sie sich Nora auf. Desto mehr lehnt Nora sie ab und desto gestresster und in der Konsequenz aggressiv wird Toby. Desto weniger Kontakt bekommt sie. Desto mehr drängt sie sich auf.
Bekommt sie eins von Nora zwischen die Ohren, ist sie für einige Tage etwas zurückhaltender, die Uris entspannen sich, lassen sie wieder näher kommen und Fiona übertreibt wieder. Es ist ein ewiger Kreislauf.
Nora und Toby kriegen Anxitane, drei Feliway Friends Zerstäuber nebeln auf 75qm, Dosis moderieren, clickern, belohnen, loben, was das Zeug hält.
Was tun? Meine Idee wäre, nun ohne Rücksicht auf Fionas Kontaktdurst das Gitter drin zu lassen, bis sie und Toby sich möglichst toll und spannend finden. Also sozusagen darauf hinzuwirken, dass Toby Kontaktkatze wird. Und damit Nora aus der Schusslinie zu holen. Die braucht Katzenfreunde. Aber so wird sie die nicht bekommen.
Edit: was auch dafür spricht, dass sie Kontakt und keinen Stress will: Sie hat auch auf der PS anfangs gestalkt. Nur lebt da ne große Katzengruppe und es fand sich schnell jemand, der sie akzeptierte. Sofort war Ruhe mit dem Stalking.
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