Hallo, ich komme auf Samtpften zurueck, um eine doch sehr schoehne Nachricht zu teilen.
Vor genu einem Monat hatte ich mit meiner Tieraerztin ausgemacht, sie solle kommen, um meinen lieben. kranken Kater einzuschlaefern. Er frass nicht mehr, erbrach nur noch. Es ging ihm schlecht und er zog sich fast ausschliesslich zurueck. Ich hatte versucht, ihn per Hand zu fuettern, gehofft, dass der ganze Tablettenkram nuetzt. Dann hatte ich eingesehn, es geht nicht mehr.
Die letzte Nacht hatte ich ihm dann nichts mehr gegeben (vor allem die CBD-paste, die er nicht mochte), um die letzten Stunden zu kuscheln und nicht zu kaempfen. Und dann ging es ihm am Morgen besser, gut wuerde ich sogar sagen. Hat gefressen, geschnurrt, wollte in den Garten. Er hat wohl die CBD-Paste ueberhaupt nicht vertragen. Ich hatte der Tierarztin dann abgesagt.
Mein Kater ist heute noch da. Tabletten gibt es keine mehr (es gab eine Depotsprize mit Kortison), dafuer Streicheleinheiten. Gute Tage gibt es viele, aber auch schlechte. Lange wird es nicht mehr gehn, denn er wird wird immer schwaecher. Aber eines habe ich denn gelernt: weniger ist mehr. Einem Lymphombefund, wie dem unserem, kann man nicht den Kampf ansagen, denn eine Ueberreaktion (wie meine) hilft dem Patienten gar nicht. Lieber leise begleiten, und was nicht geht (z.B. Tabletten) ist dann eben nicht.
Ach uebrigens, meine Tieraerztin hat mir gesagt, dass ein alimentaeres Lymphom lang wenig Schmerzen bereitet, im Gegensatzt zum Beispiel zu Karzinomen.
Und noch was, in eigener Sache, ich hoffe es nimmt mir niemand uebel. Vor zwei Jahren hatte ich einen schlimmen Bandscheibenvorfall (habe immernoch einen lahmen Fuss und starke Schmerzen, trotz Operation), und trotz Opiaten schlief ich nachts vor Schmerzen nicht. Wir sind dennoch in Urlaub gefahren, ich krabbelte anstatt zu springen. Der Urlaub war trotz allem toll. Ich war damals froh, dass mein Mann mich nicht hat einschlaefern lassen, obwohl ich ein gequaeltes Stueck Elend war. Lebensqualitaet muss nicht umbeding so definiert werden, dass man am Hoehepunkt seiner Moeglichkeiten ist. Ich moechte damit nur zum Nachdenken anregen und natuerlich niemanden dazu bringen, sein Tier unnoetig leiden zu lassen.