Chemotherapie bei Katzen - Lymphom?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Friederike72

Friederike72

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12. August 2023
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Hallo zusammen, ich möchte hier von meinen Erfahrungen berichten, die ich mit meinem Kater gemacht habe, der letztes Jahr an einem Lymphom erkrankt ist. Ich möchte Menschen Mut machen, die Möglichkeit der Chemotherapie auszuprobieren.
Mein Kater hat letztes Jahr mit 15 Jahren eine Augenentzündung bekommen, für die trotz mehrerer Diagnoseversuche im Ausschlussverfahren über ein halbes Jahr niemand die Ursache gefunden hatte. Nachdem diese nach einem qualvollen halben Jahr nicht eingedämmt werden konnte, hat man mir geraten, das Auge entfernen zu lassen und ins Labor zu schicken. Dort wurde dann ein Lymphom diagnostiziert. Meinem Kater ging es zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht, was logisch ist, denn er hatte bereits seit einem halben Jahr Krebssymptome und starke Schmerzen aufgrund des erhöhten Augendrucks. Sein Zustand war allerdings nicht sooo schlecht, dass man über Einschläfern hätte nachdenken sollen und das war unser Glück. Unsere Tierärztin hat mich über die Möglichkeit einer Chemotherapie aufgeklärt. Die Alternative wäre eine Behandlung mit Cortison gewesen, mit einer Prognose von 1-2 Monaten Lebenszeit. Ich habe mich also für die Chemo entschieden, obwohl man mir gesagt hatte, die Chance, dass diese anschlägt, läge unter 50%. Aber diese hat angeschlagen und das war heute vor fast einem Jahr. Meinem Kater ging es seitdem ständig besser. Nebenwirkungen gibt es fast keine. Wir fahren einmal in 3 Wochen in die Tierklinik. Dort wird sein Blut gecheckt. Er bekommt dann die Chemo intravenös und eine Tablette hinterher. Zeitaufwand etwa 30 Minuten. Danach hat er ca. 1 Woche keinen Appetit, verhält sich aber ansonsten komplett normal. Den Gewichtsverlust macht er in der zweiten Hälfte der Ruhephase wieder wett, da er dann mit Genuss doppelt frisst. Täglich muss er eine Cortisontablette bekommen, um die Möglichkeit einer Entzündung zu verringern. Diese frisst er meist unkompliziert mit dem Futter. Mein Kater ist jetzt 16, er hat Normalgewicht, ist fast blind, kann sich aber bestens orientieren, läuft, springt, kommuniziert und geht sogar, auch noch nachts, gerne im Garten spazieren. Wir kuscheln viel und teilen uns nach wie vor gerne das Sofa. Da wir eine Katzenklappe haben, geht er mehrmals am Tag raus, wenn ihm danach ist. Wenn ich ihn beobachte, denke ich, dass er sich sehr wohl fühlt für sein Alter und seine schwere Krankheit. Er ist jetzt ein alter Mann, ja. Aber ich bin froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe. Ich habe nicht das Gefühl, dass er leidet und die Kosten halten sich - für mich - im Rahmen. Die Chemo kostet hier in der Tierklinik (Hannover) im Monat durchschnittlich 200 Euro inkl. Medikamente. Ich möchte jedem Mut machen, die Möglichkeit zu erproben. Auch eine Chance von weniger als 50% ist immerhin eine Chance. Meine Tierärztin hat mir darüber hinaus von einem Patienten berichtet, der mit einer Chemo noch 2,5 Jahre gut gelebt hat. Herzliche Grüße und Viel Glück
 
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Wie lange macht der Kater die Chemo schon?
So etwa 2-3 Monate?

Ich denke, es ist einen Versuch wert, wenn das Katzentier noch einen guten AZ hat, halbwegs freundlich ist und eine kompetente Tierklinik in der Nähe ist. Und wenn sich der Kater dabei wohl fühlt :)
 
Hallo, der Kater macht die Chemo nun seit 9 Monaten. Es geht ihm nach wie vor gut und er hat keine Verhaltensveränderungen oder sonstige Einschränkungen. Ja, wir haben auch Höhen und Tiefen, beispielsweise, wenn es darum geht, dass er nicht so viel Gewicht verlieren darf, da er durch die Chemo nicht mehr so viel Appetit hat und in der ersten Woche danach immer etwas schlapp ist. Trotzdem überwiegt die gute Zeit und er genießt das Leben. Wir haben auch Glück, da wir eine ganz tolle und sensible Tierärztin haben. Also, wir hoffen noch auf ein weiteres gutes Jahr. Kater wird ja im nächsten Frühjahr bereits 17 :)
 
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Hallo, der Kater macht die Chemo nun seit 9 Monaten. Es geht ihm nach wie vor gut und er hat keine Verhaltensveränderungen oder sonstige Einschränkungen. Ja, wir haben auch Höhen und Tiefen, beispielsweise, wenn es darum geht, dass er nicht so viel Gewicht verlieren darf, da er durch die Chemo nicht mehr so viel Appetit hat und in der ersten Woche danach immer etwas schlapp ist. Trotzdem überwiegt die gute Zeit und er genießt das Leben. Wir haben auch Glück, da wir eine ganz tolle und sensible Tierärztin haben. Also, wir hoffen noch auf ein weiteres gutes Jahr. Kater wird ja im nächsten Frühjahr bereits 17 :)
Den 17. Geburtstag feiern wir dann.:)
Ich hätte es auch mit meinem Kater probiert, aber leider war es dann ein Adeno Ca und er ist doch schon 18,5 Jahre gewesen und hat die Narkosen nicht mehr so easy weggesteckt. Ich glaube auch, dass er schlussendlich nicht mehr wollte, mir kam vor, als ob er sich manchmal bei mir über seinen Tumor (die TA vermutete zunächst ein Lymphom) beschwert hat...aber manchmal hört ein liebendes Frauchen auch, was vielleicht gar nichts bedeutet.
Wünsche euch weiter viel Erfolg und alles Gute!
 
Ui, wie traurig. Aber 18,5 ist auch ein stolzes Alter! Alles Gute dir!
 
Hallo,

mein Spargelmann hat auch einen Tumor am Tarsus, der wird mittlerweile vom Golfball zum Tennisball mutiert, er wächst schon über das Gelenk drüber. Das hat hier jetzt auch lange gedauert, erster Termin nur Probenentnahme mit Nadel, dann in der Klinik gewesen und wurde abgegriffen, dann Termin ausgemacht für Biopsie, dann nochmal Nachforderung für die Immunhistologische Untersuchung und heute das Ergebnis bekommen

IMMUNHISTOLOGISCHER UNTERSUCHUNGSBERICHT

.
Immunhistologischer
Untersuchungsbefund:
CD3 (T-Lymphozyten): multifokal mittlere bis hohe Anzahl
immunmarkierter Tumorzellen;
Pax5 (B-Lymphozyten):
multifokal geringe Anzahl immunmarkierter Lymphozyten. .
Kommentar:
Die dominante Expression
von CD3 auf den Tumorzellen spricht für das
Vorliegen eines T-Zell-Lymphoms.

Jetzt wart ich auf einen Termin bei der Tiho Hannover ...
 
Ich kann dir eigentlich nur raten, versuchs in die Tierklinik Döhren. Die sind da sehr viel kundenorientierter.
 
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Was meinst du denn mit kundenorientierter? Ich möchte einfach nur die beste Behandlung für meinen Kater
 
In der Tiho haben sie sich ewig Zeit gelassen mit Allem. Am Ende konnten Sie mir einen OP-Termin in 4 Wochen anbieten, obwohl sie schon 2 Monate dafür gebraucht hatten, KEINE Diagnose zu stellen. Dabei hat das Ganze bis dahin schon 2000 Euro gekostet. Dann ständig wechselnde Ärzte. Ein einziger Bahnhof. In der Tierklinik Döhren: Sehr freundliches Personal, das sofort reagiert hat. Eine Ansprechpartnerin. Zuverlässige Mitarbeiterinnen. Gute Gesprächsatmosphäre. Gute Beratung. Kurze Wartezeiten. Wenn wir nicht dahin gewechselt wären, würde mein Kater nicht mehr leben, schätze ich.
 
  • #10
Tiho steuer ich erst jetzt an, das war jetzt alles hier im Umfeld (2 Tierärzte und 1 Klinik)
Aber ich werde es im Hinterkopf behalten
 
  • #11
Alles klar. Viel Glück euch!
 
  • #12
Das war heut ein 4 Stündige Marathon + jeweils 1,5 Stunden hin + rückfahrt, die letzten 5 minuten konnte er nicht mehr aushalten - aber passiert.
Es wurde großes Blutbild gemacht inkl Felv/Fiv test - alles ok
Röntgen von der Lunge - auch ok
Ultraschall vom Bauch - soweit ok, man sieht aber etwas größere Lymphknoten, hängt wohl alles zusammen.

Jetzt hat er die erste Chemo von 12 bekommen, die Tabletten kann ich ihm auch geben, jetzt seh ich mich nach einer Klinik/Tierarzt um, um dort die Chemo weiter zu machen, damit wir uns die 3 Stunden fahrt sparen können.
 
  • #13
Ui. Wo wohnt ihr denn? Ich habe ja Glück. Die Tiho, sowie die Tierklinik sind jeweils 2 km von mir entfernt
 
  • #14
Nähe Bremen.
Soweit hat er die erste sehr gut vertragen, er frisst, liegt bei Tipsy, lässt es sich gutgehen ...
Montag gehts dann weiter erstmal mit Blutbild und dann die Chemo-Tabletten
 
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  • #15
Ui, das ist weit. Viel Glück
 
  • #16
Hallo zusammen, ich möchte hier von meinen Erfahrungen berichten, die ich mit meinem Kater gemacht habe, der letztes Jahr an einem Lymphom erkrankt ist. Ich möchte Menschen Mut machen, die Möglichkeit der Chemotherapie auszuprobieren.
Mein Kater hat letztes Jahr mit 15 Jahren eine Augenentzündung bekommen, für die trotz mehrerer Diagnoseversuche im Ausschlussverfahren über ein halbes Jahr niemand die Ursache gefunden hatte. Nachdem diese nach einem qualvollen halben Jahr nicht eingedämmt werden konnte, hat man mir geraten, das Auge entfernen zu lassen und ins Labor zu schicken. Dort wurde dann ein Lymphom diagnostiziert. Meinem Kater ging es zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht, was logisch ist, denn er hatte bereits seit einem halben Jahr Krebssymptome und starke Schmerzen aufgrund des erhöhten Augendrucks. Sein Zustand war allerdings nicht sooo schlecht, dass man über Einschläfern hätte nachdenken sollen und das war unser Glück. Unsere Tierärztin hat mich über die Möglichkeit einer Chemotherapie aufgeklärt. Die Alternative wäre eine Behandlung mit Cortison gewesen, mit einer Prognose von 1-2 Monaten Lebenszeit. Ich habe mich also für die Chemo entschieden, obwohl man mir gesagt hatte, die Chance, dass diese anschlägt, läge unter 50%. Aber diese hat angeschlagen und das war heute vor fast einem Jahr. Meinem Kater ging es seitdem ständig besser. Nebenwirkungen gibt es fast keine. Wir fahren einmal in 3 Wochen in die Tierklinik. Dort wird sein Blut gecheckt. Er bekommt dann die Chemo intravenös und eine Tablette hinterher. Zeitaufwand etwa 30 Minuten. Danach hat er ca. 1 Woche keinen Appetit, verhält sich aber ansonsten komplett normal. Den Gewichtsverlust macht er in der zweiten Hälfte der Ruhephase wieder wett, da er dann mit Genuss doppelt frisst. Täglich muss er eine Cortisontablette bekommen, um die Möglichkeit einer Entzündung zu verringern. Diese frisst er meist unkompliziert mit dem Futter. Mein Kater ist jetzt 16, er hat Normalgewicht, ist fast blind, kann sich aber bestens orientieren, läuft, springt, kommuniziert und geht sogar, auch noch nachts, gerne im Garten spazieren. Wir kuscheln viel und teilen uns nach wie vor gerne das Sofa. Da wir eine Katzenklappe haben, geht er mehrmals am Tag raus, wenn ihm danach ist. Wenn ich ihn beobachte, denke ich, dass er sich sehr wohl fühlt für sein Alter und seine schwere Krankheit. Er ist jetzt ein alter Mann, ja. Aber ich bin froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe. Ich habe nicht das Gefühl, dass er leidet und die Kosten halten sich - für mich - im Rahmen. Die Chemo kostet hier in der Tierklinik (Hannover) im Monat durchschnittlich 200 Euro inkl. Medikamente. Ich möchte jedem Mut machen, die Möglichkeit zu erproben. Auch eine Chance von weniger als 50% ist immerhin eine Chance. Meine Tierärztin hat mir darüber hinaus von einem Patienten berichtet, der mit einer Chemo noch 2,5 Jahre gut gelebt hat. Herzliche Grüße und Viel Glück
Hallo Friederike 72, ich freue mich wahnsinnig für dich/euch, das dein Katerchen so toll auf die Behandlung anspricht! Hat dein Katerchen ein klein - oder großzelliges Lymphom? Bei meinem Balou kamen am Montag die Ergebnisse der Gewebeprobe und er hat ein großzelliges Lymphom. Seitens der Tierärztin wurde mir gesagt, das die Prognose sehr schlecht ist, selbst mit Chemo! Im Moment ist er total fit, verhält sich genau wie vor der OP und ich kann nicht fassen, das er vielleicht nur noch 8 Wochen zu leben hat! Du bist der erste Katzenhalter, der die Chemo gemacht hat und von Erfolg spricht! Was mir ein wenig Mut macht! Liebe Grüße!
 
  • Crying
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  • #17
Hallo, ich weiß leider nicht, welche Art Lymphom es ist, nur, dass er es schon ca. 1/2 Jahr hatte, bis es endlich im Auge gefunden wurde. Ich kann nächste Woche fragen, denn am Freitag ist unser nächster Termin. Auch mir hat man nicht viel Hoffnung gemacht. Man kann es halt vorher nie wissen und muss es ausprobieren. Kater ist immer noch topfit. Und dass, obwohl er bereits fast 1 Jahr Chemo bekommt. Ich wünsche dir viel Glück
 
  • #18
Hallo, ich weiß leider nicht, welche Art Lymphom es ist, nur, dass er es schon ca. 1/2 Jahr hatte, bis es endlich im Auge gefunden wurde. Ich kann nächste Woche fragen, denn am Freitag ist unser nächster Termin. Auch mir hat man nicht viel Hoffnung gemacht. Man kann es halt vorher nie wissen und muss es ausprobieren. Kater ist immer noch topfit. Und dass, obwohl er bereits fast 1 Jahr Chemo bekommt. Ich wünsche dir viel Glück
Wie lieb, das du so schnell antwortest! Vielen Dank! Ich habe um 15 Uhr einen Telefontermin mit einer Tierklinik, welche auf Onkologie spezialisiert ist und dann wird die weitere Vorgehensweise besprochen und ich bin noch immer ratlos! Das wäre lieb, wenn du mal fragen würdest! Vielen Dank!
 
  • #19
Ich glaube, mit dem Versuch einer Chemo kann man erstmal gar nichts falsch machen, denn es ist eine Spritze und eine Tablette alle 3-4 Wochen. Daneben jeden Tag eine Cortisontablette zuhause. Einschläfern kann man eine Katze ja immer noch, wenn es irgendwo weitere Tumore, Metastasen gibt oder man merkt, dass nix mehr geht. Ichvdenke, der Kater zeigt es dir dann schon, wenn es zu Ende ist
 
  • #20
Ich glaube, mit dem Versuch einer Chemo kann man erstmal gar nichts falsch machen, denn es ist eine Spritze und eine Tablette alle 3-4 Wochen. Daneben jeden Tag eine Cortisontablette zuhause. Einschläfern kann man eine Katze ja immer noch, wenn es irgendwo weitere Tumore, Metastasen gibt oder man merkt, dass nix mehr geht. Ichvdenke, der Kater zeigt es dir dann schon, wenn es zu Ende ist
Wir fangen am Dienstag mit der Chemo an. Er bekommt Lomustin und Predisolon. Ich habe mich für die Variante entschieden, weil er da nicht so oft zum Tierarzt muss, was für ihn ein Riesenstress ist. Liebe Grüße!
 

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