Dürfen Tierfreunde Katzen von Züchtern kaufen?

  • Themenstarter Catastrophe
  • Beginndatum
  • #301
Und trotzdem sehe ich es als extrem frech und anmaßend an, als Mensch Gott spielen zu wollen und Geschöpfe nach meinem Geschmack basteln zu wollen.

...dann werfe doch bitte derjenige zuerst den Stein, der ohne Sünde ist. ;)

Die Zuchtkatzen, die nicht ganz den Kriterien entsprechen, werden günstiger verscherbelt als die "perfekten".

Das mag es vielleicht auch geben, habe ich persönlich aber in all den Jahren noch nie bei einem seriösen Züchter feststellen können. Und verscherbelt wird da ein Tier schon mal rein gar nicht. Außer man verwechselt Züchter mit sog.Vermehrern. Aber auf diesem Thema sollten wir doch eigentlich hier schon oft genug herumgekaut haben, oder nicht?
 
A

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  • #302
...dann werfe doch bitte derjenige zuerst den Stein, der ohne Sünde ist. ;)

Dann darf ich keinen Stein werfen, denn ich habe auch "Gott gespielt" und eine Katze kastrieren lassen (sogar mehr als eine).

October
 
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  • #303
Dann schlage ich dir vor, du besuchst mal ein paar Betriebe zur Schweinezucht, Putenmast, Milchproduktion ...

Und dann reden wir weiter über die Gesundheit der dort auf Leistung gehaltenen und gezüchteten Tiere ...

Puten zb. werden heute so sehr auf Fleisch-Leistung gezüchtet, dass die Beine der Tiere da nicht mehr mithalten können und unter den Fleischbergen wegbrechen.
Das ist aber bewusst so einkalkuliert, da die Tiere ihr Schlachtgewicht ohnehin erreichen, bevor sie an den gebrochenen Beinen sterben würden.
Die gewünschte Leistung haben sie dann ja dennoch erbracht.

Ich hatte größtenteils die Pferdezucht im Kopf.
Oder auch die Leistungszucht bei Hunden (hier ein sehr gutes Beispiel der deutsche Schäferhund. Hunde aus Show- und Zuchtlinien sehen ja aus wie Hunde verschiedener Rassen).

Die Leistungszucht bei den Rassen zur Nahrungsmittelproduktion fällt bei mir dann wieder in die Kategorie Qualzucht. Ja, die müssen nur solange durchhalten, bis sie ihr Schlachtalter erreicht haben, und das ist nicht hoch.
 
  • #304
Die Leistungszucht bei den Rassen zur Nahrungsmittelproduktion fällt bei mir dann wieder in die Kategorie Qualzucht. Ja, die müssen nur solange durchhalten, bis sie ihr Schlachtalter erreicht haben, und das ist nicht hoch.

Exakt das. Ich bin, wie gesagt, ein Bauernhofkind. Milchviehbetrieb. Nö, diese Rieseneuter und eine Tagesmilchmenge pro Kuh von 45l (muss man sich Mal ganz kurz auf der Zunge zergehen lassen) sind nicht gesund. Mastitis, abgetretene Zitzen, weil riesige Euter (gut, die langen Zitzen versucht man dann wegzuzüchten, damit Kuh nicht drauf tritt...), ausgemergelte Körper, weil alle Energie in die Milchleistung fließt (besonders bei den Mononutzungsrassen) - hellau. Und wenn dann mit 6, 7, 8 Jahren langsam die Leistung sinkt, geht's zum Schlachter. Da wird keine Kuh 20.
 
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  • #305
6, 7, 8 Jahre ist aber schon seeehr großzügig gerechnetu
Die richtig übel Ausgebeuteten sind nach 2-3 Jahren komplett kaputt.
 
  • #306
Liebhaberkatzen sind perfekt, so wie jede andere Katze auch.

Sie werden auch nicht "verscherbelt", sondern genau so liebevoll vermittelt wie z.B. Tierschutzkatzen.

Das ist genau so wie im Tierschutz, wo Kitten in einer unbeliebten Farbe, alte oder kranke Katzen doch ebenfalls nicht "verscherbelt" werden.

Jeder Züchter ist sich bewusst, dass 90% aller Kitten an Liebhaber gehen werden. Sie züchten also für die Liebhaber und um die Rasse zu erhalten.

October
Exakt meine Erfahrung!
Ich hab ja oben schon berichtet, warum ich schließlich beim Züchter gelandet bin.
Wir haben habe sorgfältig ausgewählt, uns war wichtig, dass die Katzen in die Familie integriert sind und nicht als Wurfmaschinen dienen) Als dann der Wurf kam, waren die Kitten eindeutig keine reinrassigen Bengalen,(bis heute ist ungeklärt, wie das passiert ist).
Die Kitten sind mit mit dem gleichen Vertrag und der gleichen Sorgfalt und Fürsorge für ihr zukünftiges Leben vermittelt worden wie „Reinrassige“ Und für mich sind meine „Mixe„ ohnehin die schönsten und liebsten auf der Welt.
 
  • #307
6, 7, 8 Jahre ist aber schon seeehr großzügig gerechnetu
Die richtig übel Ausgebeuteten sind nach 2-3 Jahren komplett kaputt.

Ne, die müssen ja erstmal fruchtbar werden ;) Nach 2-3 Jahren nach der ersten Kalbung hingegen kommt durchaus vor, ja.
 
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  • #308
Lass das mal nicht die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen hören 😉

Ja, ein schönes Beispiel. Aus denen wurden dann Mastschweine, Legehybriden, Leistungsmilchkühe, Masthähnchen, Fleischrindrassen gezüchtet.
Das war eine tolle Idee
 
  • #309
Ja, ein schönes Beispiel. Aus denen wurden dann Mastschweine, Legehybriden, Leistungsmilchkühe, Masthähnchen, Fleischrindrassen gezüchtet.
Das war eine tolle Idee

Es gibt eben seriöse und unseriöse Zucht (bzw Qualzucht).

Und für diese Entwicklung sind auch wir verantwortlich.

Und tatsächlich ist das eigentlich ein schönes Beispiel, weil der Trend ja wieder in die andere Richtung geht.
Leider wird das die Massentierhaltung nicht verdrängen, es gibt einfach zu viele Menschen, und diese Menschen essen viel zu viel Fleisch. Und die viel zu vielen Menschen haben viel zu viele Fleischfresser als Haustiere 😉
Aber der Trend geht in Richtung bewusstere Ernährung.

Auch da gibt es natürlich wieder die Radikalen, das Angebot von veganen Katzenfutter ist auch hierfür wieder ein Beispiel.

Wie fast alles im Leben ist es eben nicht auf schwarz und weiß zu beschränken.
 
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  • #310
Aber der Trend geht in Richtung bewusstere Ernährung

Ich zweifle allerdings daran, dass bewusster auch im großen Stil "bereit, tiefer in die Tasche zu greifen" bedeutet. Denn am Ende ist das mit ein großes Problem, das sich in den Haltungs- und Zuchtbedingungen von Nutztieren niederschlägt. Das von mir geschilderte Milchviehbeispiel? (Ich bleibe einfach dabei, weil ich mich in dem Bereich am besten auskenne). Wenn beim Bauern 15-20 Cent/Liter ankommen, ist klar, dass der keine weitläufigen Ställe und Weiden bereitstellen kann. Und dass der Betrieb nur irgendwie wirtschaftlich bleibt, wenn er eben massiv auf Hochleistung setzt. Da gehste mit Tieren, die 15l/Tag geben, einfach unter. Und wir reden da nicht von dem Szenario "mit 40l macht er tollen Reibach". Wir reden von "es reicht gerade zum Überleben". Ich weiß nicht genau, wie die Preise heute aussehen, was ich so am Rande mitbekomme, bei vielen Molkereien (der Bauer kann nämlich nicht bestimmen, wie viel er für seine Milch haben will. Die Molkerei bestimmt, wie viel sie ihm gibt) immer noch mieserabel. Es gibt ein paar einzelne, die um die 40cent/Liter bezahlen, aber die Regel ist das nicht.
Das ändert sich nur, wenn der Verbraucher die Finger von der 60cent-Milch lässt. Oder die Gesetzgebung da nen Riegel vorschiebt. An beide Szenarien glaube ich ehrlich gesagt nicht so richtig. Also nicht in ausreichender Anzahl.
 
  • #311
Das ändert sich nur, wenn der Verbraucher die Finger von der 60cent-Milch lässt.
Ich kaufe grundsätzlich nur teure Markenmilch (Bärenmarke, Arla), bezweifel aber dennoch ein wenig, ob dadurch auch wirklich mehr Geld bzw. besser gesagt, ein fairer Gegenwert beim Milchbauer landet.🤷‍♀️ Gibt es da evtl. Marken, bei denen eine faire Bezahlung von Milchbauern garantiert ist und die Verbraucher sich darauf verlassen können, dass die Milchkühe nicht ganzjährig nur im Stall gehalten werden?

Leider gibt es bei mir in der Nähe keinen Biobauer mit entsprechendem Hofladen, bei dem ich regelmäßig frische Milchprodukte beziehen könnte.
 
  • #312
Gibt es da evtl. Marken, bei denen eine faire Bezahlung von Milchbauern garantiert ist und die Verbraucher sich darauf verlassen können, dass die Milchkühe nicht ganzjährig nur im Stall gehalten werden?

Wir kaufen die Biomilch von Berchtesgadener Land. Die haben nur kleine Betriebe mit zumindest teilweiser Weidehaltung (also nicht ein Teil der Betriebe hält auf Weide, sondern einen Teil der Zeit sind die Tiere auf der Weide). Gibt's, meine ich, auch in nicht-bio, wie da die Bedingungen sind, weiß ich jetzt nicht aus dem Stand. Außer, dass auch die ihre Bauern einigermaßen vernünftig bezahlen.

Bärenmarke war, glaube ich, ziemlicher Mist. Landliebe ist einigermaßen OK. Arla weiß ich gerade nichts zu.

Kann mich da bei Gelegenheit nochmal mit befassen, wenn man einfach immer zur selben Marke greift, geht da die Übersicht über die anderen flöten. ;)
 
  • #313
Gibt es da evtl. Marken, bei denen eine faire Bezahlung von Milchbauern garantiert ist und die Verbraucher sich darauf verlassen können, dass die Milchkühe nicht ganzjährig nur im Stall gehalten werden?

Ich weiß, dass es bei der "Berchtesgadener Land: Bergbauern Milch" eine faire Bezahlung gibt, über die Haltungsbedingungen steht da aber nicht viel auf der Packung
 
  • #314
Ich kaufe grundsätzlich nur teure Markenmilch (Bärenmarke, Arla), bezweifel aber dennoch ein wenig, ob dadurch auch wirklich mehr Geld bzw. besser gesagt, ein fairer Gegenwert beim Milchbauer landet.🤷‍♀️ Gibt es da evtl. Marken, bei denen eine faire Bezahlung von Milchbauern garantiert ist und die Verbraucher sich darauf verlassen können, dass die Milchkühe nicht ganzjährig nur im Stall gehalten werden?

Leider gibt es bei mir in der Nähe keinen Biobauer mit entsprechendem Hofladen, bei dem ich regelmäßig frische Milchprodukte beziehen könnte.
Demeter hat Freilauf und ein Verbot der Enthornung.
Die gibt es auch im gut sortierten Supermarkt, auch teils regional, zumindest bei uns.
 
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  • #315
Ich kaufe grundsätzlich nur teure Markenmilch (Bärenmarke, Arla), bezweifel aber dennoch ein wenig, ob dadurch auch wirklich mehr Geld bzw. besser gesagt, ein fairer Gegenwert beim Milchbauer landet.🤷‍♀️ Gibt es da evtl. Marken, bei denen eine faire Bezahlung von Milchbauern garantiert ist und die Verbraucher sich darauf verlassen können, dass die Milchkühe nicht ganzjährig nur im Stall gehalten werden?
Demeter ist ein sehr strenges Bio-Gütesiegel. Die Tiere dürfen nur in Ausnahmefällen mit hoffremdem Futter versorgt werden und haben normalerweise auch recht viel Freilauf. Ich zahle da für einen Liter pasteurisierte aber nicht homogenisierte Demeter-Milch ungefähr 1.88 EUR, für normale Biomilch aus dem Supermarkt ungefähr 1.48 EUR. Lebe allerdings in der CH.
 
  • #316
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  • #317
Wir kaufen die Biomilch von Berchtesgadener Land. Die haben nur kleine Betriebe mit zumindest teilweiser Weidehaltung (also nicht ein Teil der Betriebe hält auf Weide, sondern einen Teil der Zeit sind die Tiere auf der Weide). Gibt's, meine ich, auch in nicht-bio, wie da die Bedingungen sind, weiß ich jetzt nicht aus dem Stand. Außer, dass auch die ihre Bauern einigermaßen vernünftig bezahlen.

Bärenmarke war, glaube ich, ziemlicher Mist. Landliebe ist einigermaßen OK. Arla weiß ich gerade nichts zu.

Kann mich da bei Gelegenheit nochmal mit befassen, wenn man einfach immer zur selben Marke greift, geht da die Übersicht über die anderen flöten. ;)
Ups, wenn sich das tatsächlich mit Bärenmarke bewahrheiten sollte, dann wird diese Marke aber zukünftig rigoros von meiner Einkaufsliste gestrichen. Ich werde aber auch mal danach googeln, vielleicht werde ich ja fündig.

Übrigens die Biomilch vom Berchtesgardener Land ist mir bisher noch gar nicht im Regal aufgefallen, da werde ich beim nächsten Einkauf mal verstärkt drauf achten. Danke für den Tipp!

@annanass: Dir natürlich auch vielen Dank!
 
  • #318
Übrigens die Biomilch vom Berchtesgardener Land ist mir bisher noch gar nicht im Regal aufgefallen, da werde ich beim nächsten Einkauf mal verstärkt drauf achten. Danke für den Tipp!

Ich weiß leider auch nicht, ob es die überall gibt. Bei uns scheint die auch langsam aus den Regalen zu verschwinden. Ist halt auch eher n regionales Produkt, bisher hab ich sie hier im Norden aber bekommen. Muss daher wohl auch Mal nach einer Alternative suchen.
 
  • #319
Demeter ist ein sehr strenges Bio-Gütesiegel. Die Tiere dürfen nur in Ausnahmefällen mit hoffremdem Futter versorgt werden und haben normalerweise auch recht viel Freilauf. Ich zahle da für einen Liter pasteurisierte aber nicht homogenisierte Demeter-Milch ungefähr 1.88 EUR, für normale Biomilch aus dem Supermarkt ungefähr 1.48 EUR. Lebe allerdings in der CH.
Demeter ist nicht nur ein sehr strenges Bio-Gütesiegel, Demeter ist der Anthroposophischen Philosophie verpflichtet. Eine der Grundannahmen in der Anthroposophie ist, dass alles Leben auf der Erde beseelt ist (auch Pflanzen) und ein eigenes Wesen hat, - und damit Respekt verdient. Da die Betreiber der Demeter-Betriebe fast ausnahmslos selbst nach dieser Philosophie leben, kann man, hoffe ich, hier wirklich von wesensgerechten Haltungsbedingungen ausgehen. Das hat natürlich seinen Preis ( in München auch ca. 1,80), den ich persönlich dann gerne bezahle.
 
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  • #320
Ich kenne mich mit Demeter und der Anthroposophie im Generellen etwas aus. Habe eine anthroposophisch arbeitende Hausärztin. Für mich eine sehr stimmige Philosophie, auch wenn teilweise leider Schindluder getrieben wird. Das allerdings mehr in den Waldorfschulen, die nicht staatlichen Kontrollen unterliegen.
 
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