Ich habe ja hier die eine oder andere Bengalkatze rumlaufen.
Ich maße mir an, zu behaupten, einen kleinen Einblick in die Züchterszene, zumindest die, der Bengalen, bekommen zu haben.
Bei den Bengalen sind ja mitlerweile zugelassen: Snow, Silver und Brown, entweder rosetted oder marbled.
Ich kann nur jedesmal entzürnt mit dem Kopf schütteln, wenn ich lese, daß jemand angefangen hat zu züchten, obwohl er vorher noch nie eine Bengalkatze besessen hat und dann auch noch erstaunte Fragen kommen, wieso in einem Wurf von braunen Katzen plötzlich eine weiße herkommt.
Oder warum denn plötzlich ein Nachwuchs marmoriert ist, wo doch die Eltern Punkte haben.
Da seh ich dann jedesmal wie wenig man über Genetik Bescheid weiß und sich mit dem Thema Katzenzucht überhaupt nicht beschäftigt wurde. Und während man dann viele bunte Kätzchen in einem Wurf hat, legt man erst für sich ein Zuchtziel fest. Hat man bis dato braune Bengalen gehabt, will man dann plötzlich Snows züchten o.a.
Und so passiert es, daß nicht mal 2jährige Katzen aus der Zucht genommen und als Kastraten verkauft werden. Meist auch unter der Begründung, daß die Katzen sich in der Gruppe nicht mehr wohlfühlen. Dabei besteht dann diese Zucht, da sie am Anfang steht, gerade mal aus 2-3 Katzen!
Ich kann aber durchaus verstehen, wenn man sich von einer Zuchtkatze/kater trennt, für die man sich im Kittenalter entschieden hat, wenn denn beim Heranwachsen Krankheiten, Zahnfehlstellungen, Fehler am Schwanz o.a. aufweisen, die ein Züchten mit dieser Katze unmöglich machen.
Diese dann zu kastrieren und als Liebhabertier abzugeben, finde ich nicht verwerflich.
Aber alle Kastraten zu behalten, gerade, wenn man sein Zuchtziel mit eigenen Nachzuchten verfolgen will, wird leider nicht möglich sein. Durch den sehr engen Kontakt zu zwei Catterys weiß ich, daß potente Katzen als Gruppe sehr aggressiv werden können und das Leben eines Kastraten zur Hölle machen können. Zum Wohle des Tieres ist es in meinen Augen dann richtig, dieses aus der Gruppe zu nehmen und zu vermitteln.
Richtig finde ich es dann aber auch, einen besonderen Platz für dieses Tier zu suchen, auch dieses nicht in Einzelhaltung zu geben, wie es leider zu oft gemacht wird.
Die Katzen kommen meist aus größeren Gruppen und wissen auch, was kätzische Gesellschaft und Harmonie bedeuten kann. Eine kleine, ruhige Gruppe werden die wenigsten Kastraten ablehnen.