Vorderbein Amputation - Verhaltensveränderung

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Anni1309

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3. Mai 2023
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Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und brauche dringend einen Rat.

Mein fast 11 Jahre alter Kater wurde vor zwei Wochen aufgrund eines Tumors operiert. Ihm musste das rechte Vorderbeinchen samt Schulter amputiert werden. Ich durfte ihm am Nachmittag nach der OP abholen und nach Hause bringen.

Am nächsten Tag ging es ihm allerdings so schlecht, dass er nur apathisch da lag und seine Temperatur auf 36 Grad gefallen ist. Fressen und Trinken wollte er auch nicht. In der Tierklinik hat er daraufhin eine Infusion plus zusätzliche Schmerzmittel gespritzt bekommen.

Die Tage danach wollte er noch immer nicht fressen und trinken, sodass ich ihn nochmal zur Klinik gebracht habe, um das Blut zu checken. Daraufhin wurde eine Anämie festgestellt und ich sollte ihn ab da mit einer Spritze peppeln.

Mittlerweile frisst und trinkt er selbständig, sofern ich ihm etwas direkt vor die Nase setze. Er kommt allerdings morgens nicht selber zur Futterstelle, um sich sein Essen zu holen.

Ich hatte insgesamt das Gefühl, dass er sich langsam erholt. Er ist auch in den letzten Wochen bereits ein bisschen durch die Wohnung gekrochen, doch seit dem 01.05. also fast zwei Wochen nach der OP verkriecht er sich nur noch unter dem Bett und kommt nicht mehr hervor.
Zudem ist mir aufgefallen, dass wenn ich ihn streichle, er schnurrt und es zu genießen scheint aber seine Hinterbeine dabei anfangen zu zittern. Außerdem wackelt er neuerdings auch leicht mit seinem Kopf, wenn er so in seinem Versteck hockt.
Zur Info, es gibt noch einen weiteren Kater im Haushalt. Die beiden waren nie dicke Freunde aber haben sich akzeptiert. Ich kann nicht sagen, ob er vielleicht vor ihm Angst hat. Anfauchen oder Ohren anlegen kam bislang nicht vor, zudem der andere Kater zwar oft in der Nähe ist aber ihn nur mit Abstand beobachtet.

Ich habe erst nächste Woche einen TA Termin und frage mich, ob ich mir Sorgen machen muss und nicht doch vielleicht notfallmäßig in die Tierklinik fahre.

Viele habt ihr ja ein paar Hinweise oder Tipps was ich machen kann?
Ich würde mich freuen.

LG
Anni
 
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Hallo. Leider hatten wir eine ähnliche Situation, allerdings das Hinterbein. Zwei Wochen sind, würde ich sagen, noch nichts. Da wurden bei uns erst die Fäden gezogen und er durfte aus dem Käfig raus, in dem er zwei Wochen lebte.
Gebt ihr Vitamin b? Ich habe mit dem Vitamin b Komplex hier gute Erfahrungen gemacht, er unterstützt die Nervenregeneration.

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Dass er zittert könnten Phantomschmerzen sein, die hatten wir die erste Zeit auch. Mit dem Vitamin b sollte sich das bald geben. Bekommt er noch Schmerzmittel?
Ich würde ihm Zeit geben, sich an das dreibeinige Leben zu gewöhnen, er hatte schließlich elf Jahre mit vier Beinen. Bei manchen geht das sicher schneller, andere haben länger zu knabbern. Ich würde sagen bei uns hat frühestens vier Wochen nach dieser schweren OP eine neue Normalität angefangen.
Ich wünsche euch, dass er sich schnell fängt.
 
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Hallo :) danke für die schnelle Antwort.

Ohje die arme Maus :(. Ich hoffe, deiner Katze geht es mit ihrer Situation mittlerweile besser.

Tatsächlich gebe ich ihm diesen Vitamin B Komplex seit ein paar Tagen. Schmerzmittel sollte er nur die ersten sieben Tage einnehmen (Metacam). Ein paar Tage, als es ihm nach der OP so schlecht ging, hat er Tramadol eingenommen, wobei das furchtbare Tabletten sein müssen. Bei der Einnahme, biss er mich jedesmal so stark in die Finger und fing dann an ganz stark zu speicheln.
Ich rufe dann am besten morgen nochmal beim TA an und frag nach, ob ich doch noch weiterhin Schmerzmittel geben soll und wenn ja welche.

Hätte ich ihn auch in einem Käfig halten sollen? Mir sagte man, es reicht wenn ich das in der ersten Nacht mache, da er durch die Narkose noch benommen sein kann.

LG und Danke
Anni
 
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Also uns wurde zwei Wochen strikte Käfighaltung verordnet, damit er sich nicht zu viel bewegt und auf keinen Fall springt oder gar stürzt und so die Nähte gut verheilen können. Ich weiß nicht, ob das bei dem Vorderbein anders ist.

Dass ihr nicht automatisch ein härteres Schmerzmittel als Metacam bekommen habt, wundert mich schon. Man gibt einem Menschen bei einer Amputation doch auch nicht nur Ibuprofen. Wir hatten ein ca eine Woche Metacam plus buprenovet, das wir langsam runterdosiert haben.

Was ich empfehlen würde, falls es euer Budget zulässt, vielleicht so in einem Monat mal eine Physiotherapeutin kommen zu lassen, die kann zum Beispiel auch Narben behandeln und mal ein paar Tipps gegen Fehlhaltungen geben.

Ansonsten würde ich ihm einfach ganz viel Liebe geben, vermutlich - wenn es nicht an Schmerzen liegt - muss er jetzt wie gesagt erst mal klarkommen. Ängstlicher ist unser Kater auf jeden Fall auch geworden. Wenn du magst, hier ist sehr ausführlich unsere Geschichte mit unseren Erfahrungen:

Knochenkrebs mit 12, Amputation?
 
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Ach Wahnsinn. Tatsächlich wurde bei uns keine Käfighaltung verordnet. Lediglich für die erste Nacht sollte er sicher gehalten werden, sodass er sich nicht irgendwo verletzt.

Und dass Metacam eigentlich zu schwach war ärgert mich immens. Vielleicht hätten durch ein besseres Schmerzmanagement die täglichen TA-Besuche vermieden werden können. Ich frage mich, ob das in Summe dazu beigetragen hat, dass der Kater jetzt so verängstigt und traumatsiert ist :(

Ich kläre morgen nochmal beim TA ab, ob es Sinn macht nochmal Schmerzmittel zu geben. Ansonsten gebe ich ihm weiterhin das Vitamin B und selbstverständlich ganz viel Liebe, sofern er es zulässt und sich irgendwann wieder aus seinem Versteck traut :(

Deinen Tipp mit dem Physio werde ich ebenfalls nachgehen und versuchen im Raum Düsseldorf jemanden zu finden, der ihm hilft mit seinen drei Beinchen besser zurecht zu kommen.

LG und Danke
 
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Hallo Anni,
zuerst einmal wünsche ich dir alles Gute für dich und deinen Kater!

Mein 7 Jahre alter Kater Clooney hat im Januar sein linkes Hinterbein amputiert bekommen. Auch aufgrund eines Tumors.

Ich schließe mich da Lisa Herr Doktor an, die ersten 4 Wochen kannst du wirklich vergessen. Die waren ganz schlimm bei uns.

Die ersten Tage hatte Clooney immer richtige Anfälle. Hat geschrien, gezuckt, die Narbe angestarrt und geleckt. Das war kaum zu ertragen.
Wir haben tatsächlich auch erstmal nur Metacam von der Klinik mitbekommen aber unsere Haustierärztin war ganz entsetzt. Das ist wirklich, wie Lisa Herr Doktor schon sagte, nur wie eine Ibuprofen.
Er hat dann Bupresol bekommen, ein Opiat was ich im alle 8 Stunden gespritzt habe.
Die erste Woche war er komplett weggedröhnt... Nur so hat er es ertragen.

Er hat den ersten Monat komplett bei uns im Bett gelebt. In einer halb offenen Schlafhöhle die ihm Sicherheit gegeben hat. Essen hab ich ihn im Bett gegeben. Ich hab es zwar immer versucht, dass er mal freiwillig aufsteht.... aber keine Chance. Nur fürs Klo ist er zwangsweise aufgestanden.
Er war richtig Depressiv.

Wir hatten ihn nicht im Käfig. Laut Arzt nicht nötig.

Ganz lange hatten wir mit Phantomschmerz zu kämpfen. Anfallsartiges schreien, aufspringen und putzen. Dagegen hat Gabapentin als Liquid gut geholfen. Mittlerweile hat er keine Phantomschmerzen mehr.

Ich kann nur sagen: Halte durch! Das ist ne ganz schreckliche Zeit. Wie gesagt, die ersten vier Wochen kannst du getrost in die Tonne werfen. Danach kommt langsam erst wieder Bewegung ins Spiel.
Bei uns war es so, dass ich nach zwei Monaten wieder durchatmen konnte. Ab da ging es stetig bergauf.

Ich habe futtermäßig auch nur scheisse gegeben zu der Zeit. Gefühlt nur Thunfisch, Sahne, Leckerlierls, Schinken. Aber das war das einzige was Leben ins traurige Tierchen gebracht hat. Und das war auch gut so.

Mittlerweile kann ich zum Glück sagen: Es war die richtige Entscheidung & mein Kater ist wieder der Alte!

Liebe Grüße,
Laura
 
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Hallo Laura,

Danke für deinen Erfahrungsbericht und deinen Zuspruch. Das klingt ja auch alles furchtbar. Zum Glück ist dein Kater wieder der alte. Das gibt mir Hoffnung, dass sich meiner auch wieder berappelt und es einfach nur noch etwas dauert und wir uns in Geduld üben müssen.

Das mit den Phantomschmerzen ist der Horror bei euch gewesen. Meiner ist eher ruhig und sitzt/liegt nur da und hat halt dieses seltsame Zittern entwickelt. Ich habe am Montag endlich einen TA-Termin und erkundige mich mal nach dem von dir genannten Medikament. Ich gebe ihm bis dahin erstmal noch eine halbe Dosis Metacam.

Essenstechnisch bekommt er aktuell auch nur seine Lieblingsspeisen, damit er überhaupt etwas frisst und trinkt. Ich hoffe nur, dass wenn es ihm besser geht, er nicht komplett verwöhnt ist und nur noch Thunfisch, Joghurt und Hähnchen fordert :D. Wobei mir das auch egal wäre, Hauptsache er wird wieder glücklich 🥲

Liebe Grüße
Anni
 
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Ja, Geduld ist wirklich wichtig aber soo schwer.
Berichte gerne immer mal wieder wie es deinem Kater geht und was der Arzt gesagt hat. ☺️
 
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Hallo Anni,

wie geht es euch mittlerweile ? Habe mit Amputation ( noch ) keine Erfahrung, GsD, aber ich hoffe es geht Bergauf ?
LG
Karin
 
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