Bei uns wird dieses Trofu verfüttert, als nebenbei-Futter inzwischen *freu*.
Hintergrund ist der Umstand, dass unsere Grande Dame, Frau Nine Katharine, ein IBD-Fellchen ist (chronische Magen-Darm-Entzündung), seit sie ein Kitten ist, und vom Züchter schon auf dieses Futter eingestellt wurde.
Wir haben - immer mit Abständen - im Laufe von Nines Leben schon viel probiert an hochwertigen Nafusorten, auch verschiedene Versuche mit Teilzeit-BARF. Aber das allermeiste hat Nine nicht vertragen und mit allergischen bzw. entzündlichen Schüben darauf reagiert, so dass sie Cortison und wieder ihre Hühnerdiät bekommen musste, oder sie mochte es schlicht nicht und hat dann auch konsequent jegliches Fressen vermieden.
Daher wird bei uns auch RC Sensible 33 gefüttert, aber es wird nun im Laufe der Zeit auch immer weniger als Hauptmahlzeit und immer mehr zum Leckerli.
Wenn ich es schaffe, dass Nine von den anderen dreien separiert ist, bekommen sie auch anderes, hochwertiges, Nafu hingestellt (bzw. BARF, von dem ich ja weiß, dass Nine es nicht frisst bzw. inzwischen nur noch schlecht fressen könnte.... obendrauf hatte sie noch FORL und ist inzwischen mit ihren gerade fünf Jahren komplett zahnlos) und fressen das mit großer Lust. Aber sie sind eigentlich alle vier ziemlich mäkelig!
Moody (unser 2jähriger Kater) noch am wenigsten, aber die Mädels mäkeln gerne - und da sie ein Orikonzert sind, mäkeln sie LAUT.....
Für uns ist der weitgehende Verzicht auf hochwertiges Nafu (Nines Nafusorten sind einmal die Lidl-Beutelchen, inzwischen aber wenigstens auch Bozita-Tetrapaks) ein Kompromiss dahin, dass Nines Lebesnqualität insgesamt im Vordergrund steht: lieber soll sie gut und mit Spaß am Fressen und dem etwas kürzer leben, als dass ich ihr immer wieder das hochwertige Futter reinquäle und sie lieber hungert - oder wir immer wieder Cortison und Diät geben müssen!
Sachen für die Darmsanierung usw.:
Nines Mitkatze Pfötchen hat Clostridien, d. h. ein Übermaß von diesen auch normal im Katzendarm angesiedelten Bewohnern. Ihre Darmflora ist also im Ungleichgewicht (ohne dass sie jetzt sowas Chronisches hätte wie Nine!). Da Pfötchen neben DF auch immer sehr viele und schmerzhafte Blähungen hat(te) und gegen ihre Mitkatzen zeitweise sehr aggressiv wurde/wird, was iwo auch nachvollziehbar ist, bekommt sie nun auf tä-lichen Rat ein Mittel gegen die Blähungen (SAB simplex für Babies) und zum Aufbau der Darmflora Bactisel Pulver. Innerhalb von gut 2 Monaten hat sich eine deutliche Verbesserung ergeben bei Pfötchen. Allerdings ist eine Darmsanierung immer ein zeitlich langwieriges Thema, wie man im Forum auch gut nachlesen kann.
Nine bekommt ihrerseits (damit haben wir bei ihr gute Erfahrungen gemacht) bei DF ihren "Schlamm", d. i. dieses Moorzeugs von Luposan. Mit Quark frisst sie es vom Löffel. Ansonsten mische ich ihr ggf. auch etwas Heilerde in ihren Lidl-Müll.
Solange wir nicht zu sehr rumexperimentieren, ist Nine relativ stabil. Das freut mich sehr, denn wir hatten auch andere Zeiten!
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass man sich bei diffusem und länger dauernden bzw. wiederkehrendem DF auch eine ausführlichere ärztliche Diagnostik für das Katz gönnt!
Die Laboruntersuchungen sind relativ teuer (großes Kotprofil bei Pfötchen insgesamt ca. 180 Euro, Laboklin), und es sollte auch der Abdomen geröngt und ggf. ein US gemacht werden. Das geht im Regelfall ohne Narkose, aber für lau ist es eben auch nicht (bei Pfötchen 2 Röntgenbilder digital, 2 Ebenen, einfacher Satz ca. 60 Euro).
Eine AB-Gabe einfach auf Verdacht macht vieles erst richtig kaputt, denn die ABa gehen sehr auf die Darmflora und machen die Sachen nicht besser!
Cortison kann bei inflammatorischen Prozessen im Verdauungstrakt, die auf Autoimmunreaktionen beruhen, sehr hilfreich sein (wirkt gegen Entzündungen) und wird von Katzen deutlich besser auch bei langfristiger Gabe verstoffwechselt als beim Menschen, so dass man vor Cortison eigentlich nicht soooo viel Angst haben muss. Aber auch Cortison sollte nicht leichtfertig und auf Verdacht gegeben werden, solange die Ursache des DF-Geschehens nicht besser abgeklärt ist (Parasiten, Ungleichgewicht in der Darmflora usw.).
Plötzlicher DF kann auch darauf zurück geführt werden, dass das Katz von jetzt auf gleich mit neuem Futter konfrontiert wurde; ein Futterwechsel sollte nicht abrupt erfolgen sondern schleichend (= altes und neues Futter mischen, so dass der Anteil vom neuen Futter immer höher wird). Natürlich bekommt nicht jede Katze von ungewohntem Futter direkt DF, aber es ist eine Reaktion, die nicht selten vorkommt.
Ich hoffe, du kannst hier im Forum viele hilfreiche Tipps für deine Katze bekommen, und drücke euch die Daumen, dass ihr das Problem schnell in den Griff bekommt!
LG