Reinrassig?

  • Themenstarter Lydia64
  • Beginndatum
  • #61
@Lydia64: Auf pawpeds kann man nachsehen, wie hoch der Inzuchtkoeffizient bei einer bestimmten Rassekatze ist.
http://pawpeds.com/index.html

Leider ist der Eintrag für Züchter in der Datenbank nur freiwillig.
Das wird schon seine Gründe haben.

Wenn Mutter and Sohn reinrassig sind ( und Papiere haben), der Züchter die Rückverpaarung vom Verein genehmigt bekam und die Kitten einen Abstammungsnachweis
Erhalten, sind sie selbstverständlich REINRASSIG...

Rückverpaarungen werden üblicherweise gemacht, um die Linie zu überprüfen,
Auf diese Weise werden rezessiv verderbliche Anlagen 'herausgekitzelt'- positive, wie negative, denn nicht für alles gibt es Gentests!

Was für eine schöne, technokratische Sprache. "verderbliche Anlagen herauskitzeln". Du wolltest wohl vererbliche schreiben.
Ist man sich noch darüber im klaren, dass dabei Lebewesen herauskommen und fragt man sich gelegentlich, was das für Folgen für das Tier haben kann?
Und was macht Züchter, der Gott spielt mit den "Produkten", die dann beladen sind, mit den negativ herausgekitzelten Anlagen - insofern sie denn die ersten Wochen oder Monate überleben?
 
A

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  • #62
Tja, mein handy und die autovervollständigung...
 
  • #63
Vielleicht erzählst Du Deine Geschichten um Deine Tiere ja irgendwann in einem anderen Thread.
Mich würden sie wirklich interessieren....

Mich auch. Ich persönlich finde solche Geschichten weitaus wichtiger, als Begründungen dafür zu lesen, warum der Sohn auf die Mutter gesetzt werden muss. (Nein, damit bist ausdrücklich nicht Du gemeint:))
 
  • #64
MUß nicht, aber zum Kitzeln scheints zu reichen. :D
( nur ein Witz )
 
  • #65
Bei diesem "Herauskitzeln" scheinen sich die Verantwortlichen aber nicht im Klaren zu sein, dass so etwas laut §11 TSchG verboten ist, wenn mit negativen Folgen durch die Schadgene zu rechnen ist. Das wäre dann ein genehmigungspflichtiger Tierversuch und zwar genehmigungspflichtig nicht beim Zuchtverein, sondern der zuständigen Behörde. Deshalb wird das beim größten Hundezuchtverband Deutschlands, dem VDH, schon seit Jahren nicht mehr erlaubt.

Zitat aus dem Gutachten zur Auslegung einer Expertengruppe zu §11:

"Inzestzucht ist bereits ein Verstoß gegen § 11b, wenn sie zur „genetischen Reinigung“, wie es in der populären Zuchtliteratur heißt, empfohlen wird, es sei denn, dies würde im Rahmen eines genehmigten Tierversuchs durchgeführt. "

Bei Katzen scheint das tatsächlich noch so üblich zu sein, dass einige Züchter gar nicht auf die Idee kommen, dass das "züchterische Werkzeug" Rückverpaarung nicht in Ordnung ist.
 
  • #66
Bei diesem "Herauskitzeln" scheinen sich die Verantwortlichen aber nicht im Klaren zu sein, dass so etwas laut §11 TSchG verboten ist, wenn mit negativen Folgen durch die Schadgene zu rechnen ist.

Wenn damit zu rechnen ist. Dann rechnet man halt einfach damit, dass es keine negativen Folgen gibt. Und schon ist man raus....


"Inzestzucht ist bereits ein Verstoß gegen § 11b, wenn sie zur „genetischen Reinigung“, wie es in der populären Zuchtliteratur heißt, empfohlen wird, es sei denn, dies würde im Rahmen eines genehmigten Tierversuchs durchgeführt. "

Aber anscheinend gibt es dann doch eine Lücke, die Inzestzucht "erlaubt"..... sonst würde es ja heißen "....ist bereits ein Verstoß, es sei denn...."


Achtung: das ist lediglich eine FESTSTELLUNG von mir. Kein Rechtfertigungsversuch, Schönreden, Befürworten oder ähnliches.
 
  • #67
Wenn man das ganze Gutachten liest, ist klar, dass es laut dem Gutachten keinen vernünftigen Grund für Züchter für Inzestverpaarungen gibt. Die Ausnahme gilt nur für Versuchspaarungen im Rahmen von Tierversuchen, um die es im §11 u.a. auch geht. Tierversuche müssen von der zuständigen Behörde genehmigt werden und diese Genehmigung würde ein Züchter nie und nimmer erhalten.

Da eine Katze normalerweise nicht frei von jeglichen Schadgenen ist, muss bei einer Inzestverpaarung immer mit Leiden für die Nachkommen gerechnet werden.
 
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  • #68
Gut, ich hab das Gutachten nicht gelesen, werde ich aber nachholen (irgendwann....). Hatte mich nur auf das von Dir Zitierte bezogen.
 
  • #69
Da eine Katze normalerweise nicht frei von jeglichen Schadgenen ist, muss bei einer Inzestverpaarung immer mit Leiden für die Nachkommen gerechnet werden.

Da passt der Begriff Tierversuch schon sehr gut.

Und ich finde es skrupellos, solches Leiden in Kauf zu nehmen.
 
  • #70
Hallo an Alle,

vielen Dank für die vielen Infos und Meinungen zu der von mir gestellten Frage.
NEIN, ich will nicht züchten. Bin eher zufällig in das Thema Züchter geraten. Bei der Suche nach einer Katze.
 
  • #71
Nötig ist es absolut nicht, kann aber dem besten Züchter passieren, auch wenn es nicht schön ist. Wichtig ist, dass der Züchter sofort darauf hinweist, dass es eine so enge Verpaarung ist und man nicht von selbst darauf kommen muss!


Ich würde mir, wenn ich einen Norweger kaufen würde, viel mehr die Frage nach regelmäßigen HCM Schall der Eltern und allerhand anderen Test stellen. Da läuft leider viel mehr nicht so, wie es laufen sollte :mad: , als bei Inzest und Inzucht.
 
  • #72
Da passt der Begriff Tierversuch schon sehr gut.
Und ich finde es skrupellos, solches Leiden in Kauf zu nehmen.
Bei Katzen ist das noch harmlos .... geh mal in die Standard Wellizucht - da ist MutterxSohn oder VaterxTochter Verpaarung die Regel.
Zudem ist der Welli Genpool so klein, das heutzutage buchstäblich alle Welli (ausserhalb von Australiens Wilden) miteinander verwandt sind und inzucht so leider die absolute Regel ist.

Unter dem Hintergrund kann man den Genpool der Rasse KATZE eigentlich nicht groß genug halten.
 
  • #73
@Lydia64: Auf pawpeds kann man nachsehen, wie hoch der Inzuchtkoeffizient bei einer bestimmten Rassekatze ist.
http://pawpeds.com/index.html

Leider ist der Eintrag für Züchter in der Datenbank nur freiwillig.
Das wird schon seine Gründe haben.

Wenn man ein bisschen herumsucht, kann man sich den Stammbaum aber auch selber zusamenstellen - über "Test Mating". Ist aufwendig, aber es geht. Mit Pech ist der Stammbaum dann aber unvollständig.
 
  • #74
Ich würde auf jeden Fall die Stammbäume von Mutter und Sohn mehrere Generationen zurückverfolgen und schauen, welchen Inzuchtfaktor die tatsächlich haben, ob da noch mehr solcher Verpaarungen in den Linien sind, z.B. Vater mit Tochter oder Halbgeschwisterverpaarungen.

Wenn da in den Generationen davor, keinerlei Inzucht ist, dann sind die Chancen sehr hoch, dass da keine gesundheitlichen Auswirkungen bestehen, sollte aber in den Linien nicht nur Inzucht sondern auch Krankheiten oder Defekte vorhanden sein, könnten die dadurch entsprechend verstärkt werden. Diese Art der Verpaarung muss man sich soweit ich weiß vorher genehmigen lassen und sollte sie nur mit wirklich getesteten ganz gesunden Tieren vornehmen, die ganz frei von Erbkrankheiten oder sonstiger Defekte sind, wenn ich persönlich auch eine solche Verpaarung ohnehin ablehnen würde.

In der Natur vertreibt die Kätzin normalerweise ihren männlichen Nachwuchs frühzeitig aus ihrem Revier, um genau solche Verpaarungen von Mutter und Sohn oder Bruder und Schwester zu vermeiden, daran sollte man sich ein Beispiel nehmen, Mutter Natur weiß schon warum die Kätzinnen instinktiv ihre Söhne nicht mehr dulden, wenn die geschlechtsreif werden.

Als reinrassig gelten Katzen wenn sie einen Stammbaum haben, der belegt, dass sie reinrassig sind, der auf beiden Seiten vollständig ausgefüllt ist und wo keine anderen Rassen eingekreuzt worden sind. Nur wenn beide Elterntiere reinrassig sind und Papiere haben und auch der Wurf gemeldet wurde und Stammbäume für die Kitten ausgestellt, gelten diese als reinrassig. Ohne Stammbaum gelten Kitten immer als Mix, egal welche Papiere die Elterntiere haben und ob die Champions sind oder nicht, als reinrassig gelten sie nur mit Stammbaum.

Wobei es mich auch mal interessieren würde, wie dass ist wenn bei Briten noch Perser miteingekreuzt sind, die würde ich nicht als reinrassig bezeichnen, habe da neulich eine Homepage angeschaut, da sind bei fast allen Zuchtieren noch mehrere Perser und Exotic Shorthair eingekreuzt, so etwas in meinen Augen dann kein reinrassiger Brite. Auch weiß ich nicht wie dass jetzt bei den Scottish Fold Katzen ist, die ich persönlich als Qualzucht ablehne. Die darf man gar nicht reinrassig züchten, weil man wegen des defekten Gens, welches für die Knickohren verantwortlich ist, nicht zwei Scottish Fold miteinander verpaaren darf, da wird immer eine BKH mit einem Träger dieses Gens verpaart, also BKH mit Scottish Fold.
 
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  • #75
Wobei es mich auch mal interessieren würde, wie dass ist wenn bei Briten noch Perser miteingekreuzt sind, die würde ich nicht als reinrassig bezeichnen, habe da neulich eine Homepage angeschaut, da sind bei fast allen Zuchtieren noch mehrere Perser und Exotic Shorthair eingekreuzt, so etwas in meinen Augen dann kein reinrassiger Brite. Auch weiß ich nicht wie dass jetzt bei den Scottish Fold Katzen ist, die ich persönlich als Qualzucht ablehne. Die darf man gar nicht reinrassig züchten, weil man wegen des defekten Gens, welches für die Knickohren verantwortlich ist, nicht zwei Scottish Fold miteinander verpaaren darf, da wird immer eine BKH mit einem Träger dieses Gens verpaart, also BKH mit Scottish Fold.

Welche Zucht war denn das mit den Perser-Einkreuzungen? (gerne PN) Meiner Meinung nach sind doch Briten schon lange so durchgezüchtet, dass man keine anderen Rassen mehr einkreuzen muss, aber ich vermute mal, dass das der Optik geschuldet ist. Bei den Briten werden die Gesichter ja auch immer platter, so dass manche schon fast wie Exotic Shorthair aussehen!

Die Scottish Folds entsprechen mW dem Standard einer BKH - außer natürlich die Klappohren. Da war es zumindest zulässig, BKHxSF zu züchten. Es fallen aber auch immer wieder sog. Scottish Straight, also Katzen mit "normalen" Ohren, die dann auch entsprechend zur Zucht eingesetzt werden können. Ist bei mir aber eher Halbwissen, vielleicht meldet sich noch ein Züchter zu Wort.
(Wobei ich persönlich Zuchten, die mit einem Lethalfaktor verbunden sind, sehr sehr kritisch sehe!)
 
  • #76
und wo keine anderen Rassen eingekreuzt worden sind.

Du bekommst gar keinen Stammbaum, wenn du Rassen einkreuzt, die nicht erlaubt sind. Bei manchen Rassen ist es ja erlaubt zu mischen rsp. andere Rassen einzukreuzen.

In die BKH wurden früher erlaubterweise Perser eingekreuzt und draus ist z.B. die BLH ein Nebenprodukt.
 
  • #77
Leider ist der Eintrag für Züchter in der Datenbank nur freiwillig.
Das wird schon seine Gründe haben.

Ah siehst, dazu wollte ich immer was schreiben :)

Ja das hat einen Grund ;) Pawpeds ist eine unabhängige Seite, die nichts mit den Zuchtvereinen zu tun hat und es ist bei weitem nicht die einzige Seite, die diese Daten sammelt. Es gibt z.B. in Frankreich eine andere Seite, wo alle Stammbäume drin sind und in Skandinavien gibt es auch wieder etwas anders, usw., usw.
 
  • #78
Du bekommst gar keinen Stammbaum, wenn du Rassen einkreuzt, die nicht erlaubt sind..
sag dass nicht :(
Es gibt leider so lustige kleine Vereine die das nicht so eng sehen und einen RIEX-Stammi für eine TUA-Katze ausstellen, deren Vater ein Sibirer-TUA Mix ist. Hat mich echt umgehauen..
Solangs solche fragwürdigen Vereine gibt, ist so einem Mist Tür und Tor geöffnet. Und anhnungslose Schafe (sorry Züchter) kaufen Nachkommen und denken sich hat ja eh einen Stammi, muss also passen..

Lg Christine
 
  • #79
sag dass nicht :(
Es gibt leider so lustige kleine Vereine die das nicht so eng sehen und einen RIEX-Stammi für eine TUA-Katze ausstellen, deren Vater ein Sibirer-TUA Mix ist. Hat mich echt umgehauen..
Solangs solche fragwürdigen Vereine gibt, ist so einem Mist Tür und Tor geöffnet. Und anhnungslose Schafe (sorry Züchter) kaufen Nachkommen und denken sich hat ja eh einen Stammi, muss also passen..

Lg Christine

Aber gerade von Züchtern erwarte ich doch, dass die sich besonders mit den Vorfahren der Katze beschäftigen, um halt besonders interessante Linien als Bereicherung für ihre jeweilige Zucht zu finden. Oder habe ich das bisher immer falsch gesehen? :eek:

Sowas hat mMn mit verantwortungsvoller Zucht nicht viel zu tun! Das unterschiedet sich nicht viel von dem Treiben eines Hinterhofvermehrers...
 
  • #80
Es gibt leider so lustige kleine Vereine die das nicht so eng sehen und einen RIEX-Stammi für eine TUA-Katze ausstellen

Die zählen für mich nicht als seriös. Es gibt in Deutschland genug Pfuscher, die mal schnell einen eigenen Verein gründen, weil die Großen ihnen etwas abgeschlagen haben, oder sie bei den schon als ‚geht gar nicht‘ abgestempelt sind … da kannste Bücher schreiben. Ich sage ja immer, dass es leider genügend Vermehrer mit Vereinszugehörigkeit gibt und ich würde jedem Liebhaber raten, die Vereinshomepage des Züchters seiner Wahl, anzuschauen und gehört der Verein nicht zu einem der großen Dachverbände (FIFe, WCF oder CFA) genau zu schauen, wie viel Mitglieder der Verein hat. Sind es eher wenig, dann Finger weg, weil das ja nichts taugen kann. Warum sollte ich mich nicht den Regeln der Großen unterwerfen wollen? OK, will ich z.B. eine Rasse wie die Deutsch Langhaar oder die Savannah züchten, dann erkennt sie vielleicht die FIFe nicht oder wie Fall der DLH noch nicht an, aber ein anderer der Dachverbände tut es. Ich habe auch noch ein Einsehen mit freien Vereinen, wenn sie eine große Mitgliederzahl haben, aber diese Vereinsmeierei gibt es, mein ich, eh nur in Deutschland. In Frankreich hast du z.B. überhaupt nur den LOOF, der Stammbäume ausstellen darf.
 

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