Rassekatze aus dem Tierschutz = keine Rassekatze???

  • Themenstarter nandoleo
  • Beginndatum
  • #41
Ein kuenstlich gesetzter Fall:
Frau M hat eine Rassekatze mit Papieren und allem. Nun stirbt die Frau, ihr Sohn hat mit Katzen und Papierkram nichts am Stecken, raeumt auf, wirft die Papiere mit weg und gibt die Katze ins TH.
Nun ist sie keine Rassekatze mehr, weil sie ja keine Papiere mehr hat.
Aber es ist doch noch immer die selbe gesunde Katze mit hunderten von Jahren gesunder Ahnen.
Seltsame Logik.

Was ist daran so schwer zu verstehen, dass es in solchen Fällen eben einfach nicht nachzuweisen. Die Papiere haben schließlich Beweisfunktion.
Wer will kann ja dann einen Gentest machen und Reinrassigkeit nachweisen.

Viele Sachen, die teuer sind, haben mitgelieferte Zertifikate um auch für den Laien eine Echtheit einfach nachweisen zu können. Natürlich kann man da auch immer einen Gutachter beauftragen.
Ist eben nur bei der Handtasche einfacher als bei der Katze.
 
A

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  • #42
Und NUR das bleibt beim Leser hängen, der sich dann seine "Rassekatze" von ebay holt, mit 6-8 Wochen, ungeimpft und die Mutter hat jedes Jahr drei bis vier Würfe.

Echt tolle Aufklärungsarbeit, die in diesem Forum geleistet wird! [ironie off]
So jemand lacht einen aber auch aus, wenn man ihm dann erklärt, sein Kitten von zwei MC-Eltern mit Papieren wäre keine MC, weil: Hat ja keine Papiere.

Die ganzen Tiere, die aus aus dem Ruder gelaufenen Zuchten ins Tierheim kommen und bei denen dann keine Papiere mitgegeben werden, werden dann auch mit dem Eintritt ins Tierheim Hauskatzen? Zettel weg, Rassemerkmale weg?

Sowas ist doch lächerlich. Und macht einen auch bei unbedarften Lesern lächerlich. Dann lieber erklären, wozu ein Stammbaum gut ist und aufschlüsseln, dass man ohne eben nicht genau sagen kann, was in der Katze steckt - aber sich hinzustellen und jedem ins Gesicht zu schleudern, er hätte "doch einen Landstraßenmix" ist, fürchte ich, eher kontraproduktiv. Stellt einen nur wieder in die ganz-weit-weg-vom-echten-Leben-komische-Leute-sind-das-Ecke.
 
  • #43
So jemand lacht einen aber auch aus, wenn man ihm dann erklärt, sein Kitten von zwei MC-Eltern mit Papieren wäre keine MC, weil: Hat ja keine Papiere.

Die ganzen Tiere, die aus aus dem Ruder gelaufenen Zuchten ins Tierheim kommen und bei denen dann keine Papiere mitgegeben werden, werden dann auch mit dem Eintritt ins Tierheim Hauskatzen? Zettel weg, Rassemerkmale weg?

Sowas ist doch lächerlich. Und macht einen auch bei unbedarften Lesern lächerlich. Dann lieber erklären, wozu ein Stammbaum gut ist und aufschlüsseln, dass man ohne eben nicht genau sagen kann, was in der Katze steckt - aber sich hinzustellen und jedem ins Gesicht zu schleudern, er hätte "doch einen Landstraßenmix" ist, fürchte ich, eher kontraproduktiv. Stellt einen nur wieder in die ganz-weit-weg-vom-echten-Leben-komische-Leute-sind-das-Ecke.
Ein schöner Beitrag..
 
  • #44
JFA - danke, genau das meine ich. Du hast es vermutlich einfach etwas besser ausgedrückt. :)
 
  • #45
Argh!

Man kann es aber nicht beweisen!

Nein, aber man kann auch nicht das Gegenteil beweisen ;)

Nur weil man die Reinrassig nicht beweisen kann, ist das Tier nicht automatisch ein Mix!

Wie schon einige vor mir geschrieben haben wird aus Perser X, der Papiere hatte durch verlieren der Papiere kein Mix, genauso sind Kitten von Perser X und Perser Y die beide Papiere haben keine Mixe, nur weil die Kitten vll keine Papiere haben!
 
  • #46
Bei aus dem Ruder gelaufenen Zuchten kann man ja nichtmal sicher sein, wer sich da mit wem verpaart hat... nicht selten hatten wir da auch den Fall, dass 2 oder sogar 3 Rassen gezüchtet wurden... und auch schon passiert, dass mal flux der Hauskatzennachbarskater drüber war .... wer da wen geschwängert hat, fraglich.

Aber wie gesagt, es ist doch nicht so, dass man laufend Zuchtauflösungen hat. Oft hat Person xy auf sein Vermehrertier nach 5 Jahren einfach keinen Bock mehr, weil die Einzelkatze Tapeten abreißt und in die Wohnung pieselt. Oder 20 Jahre Verantwortung? Ist dann doch was lang.
Menschen sind einfach blöd, denn der Fall, dass jmd unter Tränen und mit wirklich gutem Grund sein Tier abgibt, ist leider sehr selten. Wäre es nämlich anders, dann wäre TS-Arbeit einerseits nicht so frustrierend.

Und irgendwie wäre man doch nicht bei dieser für mich recht unerquickenden Diskussion, wenn jeder einfach "-Mix" an die Rasse hängen würde.
 
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  • #48
Mir ist es egal ob Domi jetzt ein Mix oder ein EKH mit Hamsterbacken ist oder ein reinrassiger BKH :D

Meine Jungs sind alle aus dem TS, Samson ist als EKH geholt worden, bei Merlin hat die Bekannte die ihn mir gebracht hat gemeint "weiß nicht was das wird" und Domi haben wir halt als BKH aus dem TH.

Es war auch ein Zufall das ich die Züchterin kontaktiert habe (die Cattery wo er geboren wurde) und so alles über seine Vorfahren etc. erfahren habe.

Letztendlich denke ich mal es ist vielen egal ob die Rassekatze aus dem TS Papiere hat oder nicht. Wenn ich auf Papiere Wert lege dann gehe ich zum Züchter. Jedenfalls finde ich die Leute die eine Rassekatze (oder von mir aus auch einen Mix) aus dem TH holen wesentlich besser als die Leute die zu Vermehrern gehen. Im übrigen sind oftmals Rassekatzen gar nicht soo gefragt im TH, jedenfalls hier, Domi und die anderen 5 BKH's kamen im Januar ins TH und ein wunderschöner Kater sitzt immer noch im TH. Letztes Jahr hatten sie eben die Maine Coons - tja, da hat es auch lange gedauert bis die alle weg waren.

Es mag auch daran liegen das wir auf dem Land wohnen, solche Katzen wie Domi kennt keiner hier in der Nachbarschaft. Von der Rasse BKH hat noch nie jemand was gehört oder eine gesehen.
 
  • #49
JFA,
Ist im Prinzip auch, worauf ich hinaus wollte.

Doppelpack,
Begriffsstutzig bin ich nicht, und dass die Papiere Beweisfunktion haben, ist mir schon klar.

Aber ich haette mal gern eine Erklaerung, warum ein und dieselbe Katze, der die Papiere verloren gingen, auf einmal von der Rassekatze zum Lastrami herabgestuft wird.
 
  • #50
Nach deiner Definition kann ich beliebige Mixe produzieren. Solang die nur annähernd wie Perser aussehen, sind es auch perfekte Perser.
Dann braucht es ja keine Züchter mehr.

Wie kommst du auf diese Behauptung?
 
  • #51
JFA,
Ist im Prinzip auch, worauf ich hinaus wollte.

Doppelpack,
Begriffsstutzig bin ich nicht, und dass die Papiere Beweisfunktion haben, ist mir schon klar.

Aber ich haette mal gern eine Erklaerung, warum ein und dieselbe Katze, der die Papiere verloren gingen, auf einmal von der Rassekatze zum Lastrami herabgestuft wird.

Die wurde doch schon mehrfach gegeben. Weil sonst jeder ankommen könnte (auch die "bösen" Vermehrer) und behaupten, es seien reinrassige Tiere. Die Geschichten werden dann besser, je abenteuerlicher sie werden. Das ist einfach nicht korrekt - wie ich bereits schrieb, müsste dann sicherlich auch jedes TH/jede TS - Mix ans Ende hängen, außer sie haben Papiere (warum das manche nicht machen ka, wir machen das).

Um dann eine korrekte Aussage treffen zu können, müsste man schon bei der Zeugung dabeigewesen sein.

Edit
Ich würde das Tier dann auch nicht Hauskatze nennen, insofern es signifikante und dem Rassestandard deutlich entsprechende (ich nenne es typvoll) Merkmale aufweist, sondern es eben als X-Mix beschreiben, vor allem wenn man dann noch eine dementsprechende Geschichte dazu erfährt (Vater+ Mutter sahen nach XY aus o.ä.).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #52
Leute, was redet ihr denn da? :muhaha:

Eine EKH ist eine Rasse, wie Main Coon oder Siam auch. Mit eigenem Rassestandard.

http://de.wikipedia.org/wiki/Europäisch_Kurzhaar

Einen Siam-Mix als reinrassige EKH bezeichnen? Obwohl EKH keine Point-Zeichnung haben? :aetschbaetsch2:

Es wird doch wohl erlaubt sein, auch Tierheimkatzen in Siam-Mixe, Glückskatzen, Langhaarmixe, Waldkatze, BKH oder EKH zu unterteilen. Und wenn mans nicht weiß, ist es eben eine Hauskatze :rolleyes:

Jede Katze hat eben was besonderes, warum soll man das als "Tierschützer" verleugnen?

Die Bezeichnungen dienen der Beschreibung von Fellstruktur, Farbe, Körperbau und können bei der Vermittlung hilfreich sein.

Wer hingegen eine 100%ige reinrassige Rassekatze für 650 EUR verkaufen will oder gar züchten will, der muss eine Ahnentafel vorzeigen können. Für mehr sind die Papiere auch nicht zu gebrauchen.
 
  • #53
Doppelpack,
das ist Paragraphenreiterei.
Ich nehme jetzt die Katze aus genau diesem Fall, kann die Besitzer der Elterntiere aufspueren, kann nachweisen, dass es die Katze mit den verlorenen Papieren ist, und bekomme neue Papiere,
oder
schnappe das Tier, bring's auf eine Ausstellung und lasse es wieder als Rassekatze einordnen und bekomme Papiere.

Somit mutiert meine Rassekatze zum Lastrami und zurueck.
Was aendert sich an der Katze, und damit meine ich nicht an ihren juristischen Eigenschaften, sondern an ihren reinen Rasseeigenschaften?
Nichts, es ist nur ein juristischer Unterschied.
 
  • #54
Dann herzlichen Glückwunsch, du hast es in einem hypothetischem Fall, der in der Realität wohl selten bis nie so existieren wird geschafft, einmal Rassekatze hin und zurück zu schaffen.
Und wie hilft das nun weiter?
Halten wir uns doch an der Realität fest, dort ist man selten von Zeugung bis zur ersten Abgabe, zur zweiten.... dabei und kann deshalb keinerlei Aussage über die genetische Reinrassigkeit eines Tieres treffen, weswegen es eben maximal als Rassemix zu bezeichnen ist.

Die Beweisbarkeit ist nunmal untrennbar an die tatsächliche Reinrassigkeit geknüpft.
Oder sag doch mal, wie man sonst abgrenzen soll? Danach, wer die beste Story erzählt? Wie soll man Reinrassigkeit fernab von Papieren glaubhaft machen?
 
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  • #55
Wie soll man Reinrassigkeit fernab von Papieren glaubhaft machen?

Wenn ich einen Schäferhund sehe, dann seh ich, dass es ein Schäferhund ist. Dazu brauch ich keine Papiere.
Wenn ich einen Rauhaardackel sehe oder einen Pudel, dann sind das Rauhaardackel und Pudel, ohne dass mir die Papiere gezeigt werden.

Wenn der Rauhaardackel, der Schäferhund und der Pudel aus dem Tierschutz adoptiert werden, kann ich zu 99,9% davon ausgehen, dass ich keine Ahnentafel dazu vermittelt bekomme und doch würde kein Mensch verlangen, dass ich bei den Hunden von Mixen spreche. Wenn ich einen Mix habe, dann sieht man das auch!

Bei den Hunden sind die optischen Merkmale so eindeutig, dass man sieht, was man vor sich hat. Wenn dann noch gewisse, Rasse typische Verhaltensmerkmale dazu kommen, dann passt es auch ohne Papiere.

Ich verstehe durchaus die Intention, Rassekatzen nur als Rassekatzen anzuerkennen, mit Abstammungsnachweis als Beleg, um Vermehrern das Handwerk zu legen, nur liegt meine Intention darin, Menschen dazu zu bringen, im Tierschutz vorhandene Tiere zu adoptieren.
 
  • #56
So jemand lacht einen aber auch aus, wenn man ihm dann erklärt, sein Kitten von zwei MC-Eltern mit Papieren wäre keine MC, weil: Hat ja keine Papiere.

Die ganzen Tiere, die aus aus dem Ruder gelaufenen Zuchten ins Tierheim kommen und bei denen dann keine Papiere mitgegeben werden, werden dann auch mit dem Eintritt ins Tierheim Hauskatzen? Zettel weg, Rassemerkmale weg?

Sowas ist doch lächerlich. Und macht einen auch bei unbedarften Lesern lächerlich. Dann lieber erklären, wozu ein Stammbaum gut ist und aufschlüsseln, dass man ohne eben nicht genau sagen kann, was in der Katze steckt - aber sich hinzustellen und jedem ins Gesicht zu schleudern, er hätte "doch einen Landstraßenmix" ist, fürchte ich, eher kontraproduktiv. Stellt einen nur wieder in die ganz-weit-weg-vom-echten-Leben-komische-Leute-sind-das-Ecke.

Es geht mir vor allem darum, dass hier im Forum unwidersprochen behauptet wurde, eine Rassekatze brauche per se keine Papiere.

Von mir aus darf der Tierschutz look-a-likes mit unbekannter Vergangenheit gerne als Rassetiere anpreisen, wieso unterschlägst du dies?


So lange hier im Forum von angeblich so aufgeklärten heavy-usern verbreitet werden, können einzelne Leute sich Arme und Beine ausreißen, um aufzuklären.

Fakt ist:

Die Papiere sind NICHT nur dann wichtig, wenn man mit der Katze züchten will oder auf Ausstellungen gehen.

Die Papiere sind DESHALB für ALLE Rassekatzen wichtig, weil

a) die Papiere belegen, dass die Zucht konform zu den Statuten eines Katzenzuchtvereines betrieben wird.
Was bedeutet, dass die Kitten z. B. erst mit 12 Wochen abgegeben werden dürfen, dass sie vollständig grundimmunisiert sein müssen und dass die Katzen nur eine gewisse Anzahl von Würfen in einem bestimmten Zeitraum haben dürfen (individuell unterschiedlich geregelt bei den unterschiedlichen Vereinen)

b) die Papiere belegen, dass keine (übermäßige) Inzucht stattgefunden hat. Vollgeschwisterverpaarungen sind z. B. bei allen Zuchtvereinen verboten, Halbgeschwister- und Rückverpaarungen nur unter gewissen Voraussetzungen erlaubt (z. B. wenn noch genügend unterschiedliche Ahnen vorhanden sind)

c) die Papiere je nach Zuchtverein und Rasse sogar belegen, dass eine über die üblichen Gesundheitstests hinausgehende Zuchtuntersuchung z. B. auf HCM und/oder PKD stattgefunden hat

Wer Wert legt auf eine möglichst gesunde Katze mit Rasseoptik, sollte deshalb immer zum gewissenhaften Vereinszüchter gehen und auf den Stammbaum bestehen!

Wer keinen gesteigerten Wert auf gesunde Rassekatzenzucht legt, sollte statt dessen sich bitte ein "look-a-like" oder ein Rassetier aus dem Tierschutz holen.

Niemals sollte man aber den Satz nachplappern "einen Stammbaum braucht die Katze nicht, ich will ja nicht züchten".

Denn damit zeigt man nur, dass einem die Mindeststandards der Zuchtvereine wie Abgabealter, Impfstatus und Abstände zwischen den Würfen - egal sind.


Fakt ist, eine Garantie darauf, dass in einer Katze mit Perser-Optik auch 100% Perser drin steckt, habe ich nur, wenn ich den Stammbaum vorliegen habe.

Die Machenschaften mancher Vereine haben übrigens jüngst zu einem Zusammenschluss von Vereinen geführt, die gemeinsam auf die Einhaltung von Qualitätsstandards achten möchten. Und z. B. die Hintertüre der Neuausstellung von Stammbäumen schließen möchten.

Leider ist das Leben nicht einfach und in schwarz-weiß gemalt.

Vereinszüchter ist nicht gleich Vereinszüchter, zu gewissenhafter Zucht gehört mehr als die Vereinsmitgliedschaft, aber ohne Vereinsmitgliedschaft sind ja nicht mal die Mindeststandards gesichert.

Und Verein ist nicht gleich Verein, aber da gibt es mittlerweile die Initiative CatCollect (wobei derzeit noch nicht alle vernünftigen Vereine da drin sind, einfach weil die noch zu frisch ist)

Aber Fakt ist: Es gibt Rasse-Mixe, die sehen 1:1 aus wie eine bestimmte Rasse, die daran beteiligt war. Es gibt andere Rasse-Mixe, die sehen aus wie eine dritte Rasse, die nicht aktuell beteiligt war, aber weitläufig verwandt ist.

Wieso kann man nicht ehrlich sagen, wie es sich verhält?

Jede Katze aus dem Tierschutz ist doch eine "Überraschungstüte" - das ist doch genau das, was von Liebhabern von Tierschutztieren so sehr geliebt wird.

Also wieso nicht aufzeigen, dass Rasse-look-a-likes eben auch "Überraschungstüten" sind?

Und klarmachen, es kann alles drin stecken: ein reinrassiges Tier vom Vereinszüchter, das durch einen Schicksalsschlag im Tierschutz gelandet ist, ein Tier vom Rassekatzenvermehrer oder ein Tier vom Mixkatzenvermehrer.

Wobei der überwiegende Teil der Katzen im Tierschutz der Kategorie 2 und 3 angehören (wobei aus dem Ruder gelaufene Zuchten auch unter Vermehrer fallen, denn die Kitten dort können auch keine Papiere erhalten, weil keiner weiß, wer die Eltern sind - ich glaube nicht, dass der Tierschutz oder gar der Besitzer die Mittel hat, Vaterschaftstests durchführen zu lassen).

Also, von mir aus kann der Tierschutz gerne von Rassekatzen sprechen, wenn sie die Tiere auf diese Wiese besser vermitteln können, aber es sollte klar sein, dass es eben "Überraschungstüten" sind - dafür bekommt der neue Halter dann eben den "Adelstitel" Katzenretter...

Wirklich verantwortungsvolle Züchter lassen übrigens die Kitten chippen und bei Tasso auf ihren Namen registrieren. Und geben den neuen "Eltern" dann die Tassoformulare zur Ummeldung mit.
So dass wenn die Leute das Ummelden vergessen (und genauso auch das Anmelden vergessen würden), die Katze immer noch auf den Züchter registriert ist.
Und dann ist nur noch zu hoffen, dass der Tierschutz auch den Chip ausliest, und die Katze kann eindeutig zugeordnet werden!
 
  • #57
Ich gebe ja zu, dass mich dieses ganze "Rassegedöns" nicht interessiert und dass ich davon deshalb auch keine Ahnung habe.

Ich bin ein großer Fan der EHKs, und alle meine großartigen Katzen habe ich entweder direkt von der Straße "aufgelesen" oder aus dem Tierschutz adoptiert.

Es würde mir nicht im Traum einfallen, ein Tier vom Züchter zu kaufen, so lange es noch unendlich viele wundervolle Tiere gibt, die in Tierheimen, Pflegestellen oder Tötungsstationen auf ein Zuhause hoffen!!!

Aber obwohl ich mich mit Rassekatzen nicht so auskenne, denke ich doch, dass eine Tierheim-Katze, die z. B. wie eine Perserkatze aussieht, auch eine Perserkatze ist. Egal, ob sie Papiere hat oder nicht! Genetisch ist es doch eine Perserkatze, oder?

Es ist vielleicht ein etwas eigenartiges Beispiel, und ich hoffe, dass es hier nicht missverstanden wird! (Bitte keine Rassismus-Diskussion!) Aber ich denke, dass es ein gutes Beispiel ist:

Mein Mann ist Afrikaner. Das sieht man ihm auch eindeutig an. Er hat eine dunkle Hautfarbe und typisch afrikanische Gesichtszüge. Kein Zweifel: DAS ist ein Afrikaner!

Ich frage mich nun, was wohl aus meinem Mann werden würde, wenn er beschließen würde, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Dann hätte er ja einen deutschen Pass und wäre offiziell Deutscher!

Würde er plötzlich hellhäutig und blauäugig werden und europäische Gesichtszüge annehmen? Ich denke nicht!

Er wäre genetisch und vom Erscheinungsbild her nach wie vor das, was er immer war: ein Afrikaner! Egal, welche Staatsbürgerschaft, egal welche Papiere er hätte.

Und auch ich würde mich genetisch und optisch nicht verändern, wenn ich die Staatsbürgerschaft meines afrikanischen Ehemannes annehmen würde! Trotz meines neuen Passes würde mir nach wir vor jeder eindeutig meine europäische Herkunft ansehen!

Mein Mann ist und bleibt immer Afrikaner, ich bin und bleibe immer Europäerin! Und jeder kann das ganz eindeutig erkennen.

Zurück zu den Katzen: Wenn also im Tierheim eine Katze sitzt, die z. B. ganz genau wie eine Perserkatze aussieht, dann ist es genetisch auch eine Perserkatze! Und auch wenn diese Katze keine Papiere hat, ist sie doch immer noch eine Perserkatze, oder nicht? Nur weil sie keinen "Stammbaum" nachweisen kann, wird sie doch nicht plötzlich zu etwas anderem!

Und wenn ein Mensch Perserkatzen mag, aber dennoch keine Vermehrer oder Züchter unterstützen möchte, ist es für ihn doch eine großartige Möglichkeit, eine Perserkatze aus dem Tierschutz zu adoptieren! Sind Papiere denn wirklich so wichtig?

Es gibt den sogenannten "Ententest", der sinngemäß besagt:

Wenn etwas aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und schnattert wie eine Ente, dann kann man davon ausgehen, dass es auch tatsächlich eine Ente ist, obwohl sie kein sichtbares Etikett hat, das sie als Ente bezeichnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #58
Ich glaube, die Diskussion lässt sich leicht runterbrechen:

Bei einer Rassekatze ohne Papiere kann man nicht, oder nur sehr schwer ohe Papiere feststellen, ob sie tatsächlich der Rasse angehört, auch wenn sie so aussieht. (Wie Kattepukkels geschrieben hat: Es kann eine Katze mit 2 Eltentieren auch aussehen wie eine 3. nicht beteiligte Rasse)

(Ich weiß, der folgende Vergleich hinkt!) Wenn ich gerne ein Wohnzimmer in Nussbaum haben möchte, kann ich zu einem Fachhändler gehen. Da kann ich mir dann sicher sein, dass das Möbelstück tatsächlich Nussbaum ist und nicht "angemalte" Birke. Gehe ich aber zu Ikea oder irgendwelchen anderen Möbeldiscountern und schau mich um, werde ich vielleicht auch ein Möbelstück in Nussbaum finden. Schaut man dann aber genauer nach ist es eben nur das Furnier und der Rest ist auch Pressspanplatten zusammengeschustert. Das heißt nicht, dass es schlechter aussieht, es ist halt nur (je nach Gebrauch) weniger haltbar.

So stelle ich mir das mit den Rassekatzen auch vor: Gehe ich zum Züchter kriege ich eine Nussbaumkatze. Die ist "haltbar" im Sinne von: Getestet auf alle möglichen und unmöglichen Krankheiten, wurde nie von aliens entführt etc. Gehe ich ins Tierheim finde ich möglicherweise auch eine Katze in Nussbaumoptik, die aber eventuell krank ist, oder psychisch angeschlagen, eben die typische Tierheimüberraschung also um beim Beispiel zu bleiben: eventuell weniger haltbar. (Je nach dem, wie man mit dem Tier eben umgeht)

Jetzt ist es bei Möbeln besser und einfacher festzustellen, ob es sich jetzt um ein solides und massives Holzmöbel handelt (und vermutlich per Gutachten auch, um welches Holz es sich tatsächlich handelt) oder ob ich ein Pressspanzeugs zu Hause habe. (Was zwar günstiger ist, aber ggf. sogar wesentlich schicker aussieht als das massive)

Rassekatzen müssen also beweisen, dass sie Rassekatzen sind.

Nichtsdestotrotz finde ich es durchaus okay, wenn eine Tierheimkatze als Rassekatze bezeichnet wird und dadurch vielleicht schneller ein neues, liebevolles zu Hause findet, als wenn man sie als Rassemix bezeichnen würde.

Ich bin als Katzenneuling ja kein schlechter Katzenhalter, weil ich mich mit Genetik und Papieren und dem Drumherum nicht auskenne. Ich kann meinen Katzen genausoviel Liebe geben, auch wenn ich im Tierheim nach einer Rassekatze suche (und mich damit vielleicht oute als jemand, der noch keine Ahnung hat). Und ich finde es auch nicht schlimm, wenn ein Neuling aus Unwissenheit lieber eine Tierheimrassekatze als einen Tierheimrassemix kaufen würde (auch wenn es dieselbe Katze nur anders benannt ist) Rassemix klingt leider irgendwie negativ (finde ich zum Beispiel)

Fazit: Rassekatze oder nicht wird bewiesen durch Papiere.
Rassekatzenmix aus dem TH als Rassekatze zu bezeichnen um bei Unwissenden eine größere Chance zu haben finde ich in Ordnung. (Wobei man hier natürlich am Ende auch immer sagen muss, dass man natürlich nicht wirklich bescheid weiß über die Vergangenheit des Tieres etc. Der gesunde Menschenverstand wird dem Neubesitzer dann veremutlich sagen, dass er mit der neuen Rassekatze nicht züchten kann (aber ist ja eh kastriert) und auf Ausstellungen wohl auch keine Chance hat)

Edit: Wer sich wirklich eine Rassekatze wünscht, der wird sich vermutlich auch sehr tief einlesen in seine Wunschrasse und dementsprechend schon vor dem Kauf Ahnung haben. So jemand geht aber auch nicht ins TH um sich eine Katze zu holen. Jemand, der ins TH geht, möchte meist eine Look-a-like, entweder weil sie ihm gefällt, oder weil er bei anderen unwissenden mit seinem Rassetier angeben möchte, ohne dafür die Preise für ein Rassetier zu bezahlen.
Zum Züchter, könnte ich mir vorstellen kommen aber beide Typen: Die, die sich eingelesen haben und wissen, welcher Charakter bei der Rasse üblich ist, genau über die Optik bescheid weiß und einfach auch viel Wert auf einen gesunden Stammbaum legt. Aber auch die, die unwissend sind und sich denken "Haaaach, so eine Perserkatze/Norwegische Waldkatze/Ragdoll...... sieht aber kuschelig aus und die hat so hübsche Augen und... so etwas möchte ich gerne haben." Und im besten Fall werden sie dann vom Züchter noch aufgeklärt, was da alles an Untersuchungen und medizinischen Forschungen drinsteckt, dann wissen sie beim nächsten mal gleich mehr. =)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #59
Bitte nicht böse sein, Zwillingsmami, ich finde dich sehr nett und finde auch, dass du überwiegend sehr vernünftige Positionen einnimmst, aber in diesem Fall möchte ich dich, in aller Freundschaft, darauf hinweisen, dass nicht alles, was hinkt, auch ein Vergleich ist... :rolleyes:

Erstens ist es mehr als gewagt, in Deutschland solche Thesen aufzustellen, wie du es tust.

In anderen Ländern, insbesondere in den USA hat man da aus wohlbekannten historischen Gründen eine ganz andere Einstellung.

Meine Tochter verschlingt ja die ganzen "Bones" Bücher und Filme, und es ist wirklich faszinierend, wie sie dort "drüben" in der Lage sind, anhand von Knochenresten zu bestimmen, ob die Person nun "kaukasisch", "afrikanisch", "native american" oder "asiatisch" ist.

Ich denke mal, jeder Gerichtsmedizinier, der in Deutschland sich auf forensische Anthropologie spezialisieren würde, stände mit einem Bein im Knast. Oder zumindest auf der p. c. Abschussliste...

Aber nehmen wir dein Beispiel:

Welcher "Rasse" gehörte denn deiner Meinung nach Michael Jackson an?

Oder jeder andere dunkelhäutige US-Amerikaner?

Und was macht "Rasse" für dich aus?

Schlitzaugen = Asiaten?

Haben also die Dummdödel in der Klasse meines Sohnes Recht, wenn sie ihn als "Chinesen" bezeichnen?

Er ist blond und grünäugig - und hat die Augenform seines samisch-stämmigen, norwegischen Urgroßvaters geerbt.

In seinem Stammbaum hat europaweit so ziemlich alles mitgemischt, aber gewiss keine Chinesen und sonstigen Asiaten.

Dagegen ist meine Freundin zu 1/4 Japanerin - und man sieht ihr das 0% an.

Wie jetzt schon mehrfach geschrieben: Ich kenne z. B. die Katzen, die aus der (genehmigten) Testverpaarung zwischen einer Norwegischen Waldkatze und einem Heilige Birma Kater entstanden sind.

Sie sehen aus wie - Norwegische Waldkatzen.

Sind sie deshalb Norwegische Waldkatzen?

Nein, sie sind Norweger-Birma-Mixe.

Oder, um es genau zu nehmen, sie sind "andere Langhaar" - das steht übrigens auch auf ihrem Stammbaum.

Anderes Beispiel: Nimm einen Perser und kreuze ihn mit einer Hauskatze - die Kitten, die dabei herauskommen werden, werden sehr wahrscheinlich kurzhaarig sein (weil nur die wenigsten Hauskatzen in Deutschland ein Langhaargen tragen) und sie werden runde Köpfe haben und kurze Nasen und einen deutlichen Stop und kleine Ohren und einen kompakten Körper.

Aber - sind sie deshalb Britisch Kurzhaar Katzen?

Ich habe nichts dagegen, dass der Tierschutz die Katzen mit dem Rassekatzenetikett "aufpeppt".

Aber: es sollte allen klar sein, eine Britisch Kurzhaar Katze aus dem Tierschutz kann alles sein: ein Briten-Mix, ein Mix aus Perser und Hauskatze, ein Brite aus Vermehrerhand oder ein echter Brite vom Vereinszüchter, der seinen Stammbaum verloren hat.
 
  • #60
@Zwillingsmami - so sehe ich das auch.

Hier laufen viele Hunde und Katzen rum, klar Dorf, jedenfalls denke ich nicht dass alle Schäferhunde, JRTs usw. Papiere haben. Geschweige denn die Maine Coons, Perser usw. die hier im Freigang unterwegs sind.

Neulich mein Nachbar als er Domi gesehen hat. Goldiger Kater, der hat aber Rasse oder? Ich ihm geantwortet: ja ist ein BKH - er fragt mich was sowas kostet. Ich: naja mit Papieren so um die 650 Euro - er (der einen Münsterländer mit Jagdausbildung und Stammbaum für mehrere tausend Euro und einen JRT vom Vermehrer hat): wer um alles in der Welt gibt soviel Geld für eine Katze aus??

Dann hat er mir erzählt das als sie für die Schwiegermutter den JRT Welpen geholt haben es dort so schlimm ausgesehen hat, total dreckig war usw. und er am liebsten alle Welpen gerettet hätte ... Ich dann gefragt warum sie nicht bei einem Züchter waren - die Antwort: wir wollen ja nicht züchten und 350 Euro sind schon mehr als genug Geld.

Bevor man sich dermaßen an diesem Stammbaum und Rassekriterien aufhängt sollte man lieber mehr Aufklärungsarbeit gegen Vermehrer leisten. Und auch positive "Werbung" für Tiere (egal ob Hund oder Katze) aus dem Tierschutz machen. Wenn ich sage das meine Tiere aus dem TS sind fragt jeder ob die nicht einen Schuss haben oder gestört sind. Bei Kitten mag das ja vllt. noch gehen wenn man sie aus dem TS holt aber erwachsene Tiere - Oh Gott, wer weiß was man sich da ins Haus holt, außerdem werden die doch niemals so anhänglich als wenn man sie mit 6-8 Wochen ins Haus holt.

Die Leiterin des TH hier meinte auch zu mir das die Leute lieber Kitten ohne Rasse holen als eine erwachsene Rassekatze was aber nichtmal am Preis liegt sondern daran das eben sehr sehr viele der Meinung sind das Tiere im TH alle gestört sind.
 

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