Nahrungsverwertung mittels Kotuntersuchung feststellen?

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Muggili

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an der schwäbischen Eisenbahn
Ich hätte gerne mal eure Hilfe und Informationen. Mein fast 16 jähriger Kater wog vor zwei Jahren noch 5,4 kg, heute 3,3 kg. Blutbild und Urin, Parasiten, Zähne sind jetzt o.B.
Mein neuer TA hat dies gestern genau gecheckt, ihn untersucht. er schlägt jetzt vor, die Nahrungsverwertung mittels Kotuntersuchung zu überprüfen.

Davon habe ich noch nie gehört, was könnte man denn da feststellen? Ergibt das genaue Analysen, was gut oder schlecht aufgenommen wird? Wie sähe denn so ein Ergebnis eventuell aus und was kann man denn, sollte sollte das des Rätsels Lösung sein, getan werden?
 
A

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Hallo Muggili,

ja eine Nahrungsauswertung gibt es. Diese hatten wir im letzten Jahr bei Laboklin zusammen mit einem grossen Kotprofil in Auftrag gegeben.

Ich kann es Dir nur empfehlen und würde dazu ebenfalls ein grosses Kotprofil nehmen, um Bakterien und Co auszuschliessen.

Bei uns sah das Ergebnis der Nahrungsauswertung so aus:

Mikroskopische Nahrungsausnutzung

Stärke homog. gequollen : negativ
Stärke : negativ
Neutralfett : negativ
Fettsäuren : negativ
Seifen : negativ
Muskelfasern : geringer Gehalt
Bindegewebe : negativ
Elastische Fasern : negativ

Liebe Grüsse
Nicole
 
@ Nicole:

Ich habe von so einem Profil noch nie gehört und finde das jetzt grad recht spannend.

Leider kann ich mit den von dir eingestellten Werten schlichtweg gar nichts anfangen - kannst du ein bisschen erzählen, was das bedeutet?
 
Hallo mrs. filch,

leider kann ich nicht viel dazu sagen, da ich mich mit diesem Thema nicht so gut auskenne. Unser Ergebnis war ja im letzten Jahr unauffällig, also das Durchfall-Problem lag bei uns nicht an der Nahrungsausnutzung, sondern es war ein bakterielles Problem (Clostridien).

Hier habe ich noch eine kurze Erklärung zur Nahrungsauswertung gefunden:

Um die Verdauung der wichtigsten Nährstoffe im Kot beurteilen zu können, werden kleine Proben des Kotes mit speziellen Farbstoffen versetzt, um unverdaute Muskelfasern, Fettsäurenadeln, Neutralfett und Stärke im Kot nachzuweisen. Es wird dann vom Untersucher beurteilt, ob eine vollständige, gute, mittelmäßige oder schlechte Ausnutzung des Futters erfolgt. Diese Untersuchung kann durch die Fütterung von größeren Mengen rohen Fleisches beeinträchtigt werden und ist nur für Allesfresser geeignet.

Aber mit Sicherheit wird hier noch jemand schreiben (Omelly?), die sich besser mit diesem Thema auskennt!

Liebe Grüsse
Nicole
 
Danke für die Einstellung der Erklärung!

Wobei ich "negativ" jetzt immer noch nicht verstehe... vielleicht kommt da noch jemand, der das genauer beschreiben kann.


Für mich bzw. meine Katze ist es jetzt aber ohnehin hinfällig, weil nur für "Allesfresser" geeignet, denn ich barfe ja - aus genau dem Grund hätte mich das interessiert, aber da Katz nur Fleisch frisst, bringt die Untersuchung nix.



@ Muggili: Ist die Untersuchung bei euch denn jetzt gelaufen? Ich hoffe, es hat was gebracht für deinen Kater, und wünsche weiter gute Besserung! :)
 
Aber mit Sicherheit wird hier noch jemand schreiben (Omelly?), die sich besser mit diesem Thema auskennt!
Da hörte ich doch meinen Namen erschallen. Schwups - schon da. :D

Das Wichtigste ist ja schon gesagt. "Negativ" bedeutet hier wie bei jedem anderen Befund auch, dass eben keine Auffälligkeiten gefunden wurden. Ansonsten wird das Ergebnis eben nicht nur mit "positiv", sondern mit einer graduellen Abstufung angegeben, von "gering", über "mäßig", bis "hoch" - wobei ein hoher Gehalt dann natürlich das denkbar schlechteste Ergebnis darstellt.

Der Test wird unter anderem gemacht, um erste Hinweise auf eine Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse zu bekommen. Dazu gibt es allerdings zuverlässigere Bluttests. Diese Bluttests würden aber z.B. nicht erfassen, wenn Nahrung aufgrund anderer Faktoren schlecht verdaut wird, wie z.B. Resorptionsstörungen des Darms, Dysbakterien, zu schnelle Darmpassage, etc.
Daher ist das eine sinnvolle Untersuchung, wenn unerklärlicher Gewichtsverlust auftritt. Zusätzlich sollten dann auch die "Gesamtfettsäuren" aus dem Kot bestimmt werden.

ABER Vorsicht: Ich würde unbedingt vorher mit einem TA von Laboklin telefonieren. Diese Art von Tests sind nur dann wirklich brauchbar, wenn man vor dem Test bestimmte Fütterungskriterien einhält. Den Zeitraum und die Gewichtung der einzelnen Nahrungskomponenten habe ich nicht in Erinnerung und bin auch nicht sicher, ob man das auf der Laboklin-Webpage ausführlich nachlesen kann. Daher lieber vorher mit Laboklin telefonieren.
 
bei unserem Kater wurde ebenfalls dieser test gemacht, ich tipp ihn mal ab:

Stärke homog. gequollen : negativ
Stärke : negativ
Neutralfett : hoher Gehalt
Fettsäuren : negativ
Seifen : negativ
Muskelfasern : mäßiger Gehalt
Bindegewebe : negativ
Elastische Fasern : negativ

Der erhöhte fettwert zeigt, das nicht genügend fettabbauende Enzyme von Körper hergestellt werden und dieser unverdaut ausgeschieden wird und der erhöhte Muskelfaser gehalt zeigt, das eben Muskelfasern (Fleischfasern) nicht ordnungsgemäß verdaut werden. Dies deutete auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hin und auf Probleme der Galle, worauf wir per Blutbild die Pankreaswerte testen liesen. Die waren dann auch erhöht und somit (sehr wahrscheinlich) eine Pankreatitis. Die Werte für die Galle waren im Nnormbereich.

Unser Kater verlor ebenfalls stark an Gewicht, obwohl er wie ne neunköpfige Raupe frass, aber es wurde eben unzureichend verdaut ....

der Pankreaswert ist nicht im allgemeinen Blutbild, der muss extra angefordert werden.
(heißt bei Laboklin: spezifische Pankreaslipase (Ergänzungstest))
 
Zuletzt bearbeitet:
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Bei uns sah der Befund so aus:

Stärke homog. gequollen : negativ
Stärke : negativ
Neutralfett : hoher Gehalt
Fettsäuren : geringer Gehalt
Seifen : negativ
Muskelfasern : mäßiger Gehalt
Bindegewebe : negativ
Elastische Fasern : negativ

Gesamt-Stuhl-Fett 1 / g/24h
Gesamt-Stuhl-Fett 1 10.14 g/100g < 2.5

Befundinterpretation dann:
Der hohe Wert der Gesamt-Fett-Ausscheidung gibt Anlaß, an
eine gestörte Fettverdauung zu denken. Eine Pankreasin-
suffizienz wäre zu erwägen. Differentialdiagnostisch kommt
eine bakterielle Fehl- oder Überbsiedlung des Dünndarmes in
Betracht. Zur Abklärung könnte man noch die Gesamtgallensäuren
im Stuhl erfassen.

Zur zusätzlichen Abklärung hatte ich noch

Milchsäure D- und .. 0.8 mg%
Milchsäure L 0.4 mg%
Gesamtgallensäuren.. 3.7 µmol/g

und

a-1-Antitrypsin 2.9 mg/dl 0.5-2.5

( erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand, enteraler Eiweißverlust) -hilfreich zur Abklärung bezüglich chron.entzündlicher Darmerkrankung
 
Heute hat der TA angerufen, leider war ich arbeiten, hoffe, meine Tochter hat das richtig ausgerichtet.
Bea, das klang genau wie dein Post.
Also Gallenproblem oder eine bakterielle Dünndarmentzündung verursachen die Probleme. Ich soll noch eine Stuhlprobe bringen. Er will mir bestimmtes Spezialfutter mitgeben. Und dann soll noch eine Blutuntersuchung gemacht werden.

Mein Kater frisst ca 250 gr pro Tag. Er ist sehr müde, teilnahmslos fast. Durchfall hat er gelegentlich, so alle fünf Wochen, Erbrechen nie.
 
  • #10
Heute hat der TA angerufen, leider war ich arbeiten, hoffe, meine Tochter hat das richtig ausgerichtet.
Bea, das klang genau wie dein Post.
Also Gallenproblem oder eine bakterielle Dünndarmentzündung verursachen die Probleme. Ich soll noch eine Stuhlprobe bringen. Er will mir bestimmtes Spezialfutter mitgeben. Und dann soll noch eine Blutuntersuchung gemacht werden.

Lass dir den Befund mal in Kopie geben was bisher alles untersucht wurde.

Ich hatte zusätzlich natürlich auch bei zwei Untersuchungen noch ein grosses, bzw. beim zweiten Mal ein kleine Kotprofil.
Frag auch mal nach was noch weiter untersucht werden soll, ggf. Rückfrage wegen dem Alpha-1-Antitrypsin. Würde ich machen lassen.

Kotprobe hab ich übrigens immer "gemixt" :oops: genommen: an drei aufeinanderfolgenden Tagen und bei jedem Mal vom Anfang, Mitte und Ende vom Kotwürstchen.

Spezialfutter kann nötig sein, lass dir aber bitte kein Trockenfutter andrehen.

Mein Kater frisst ca 250 gr pro Tag. Er ist sehr müde, teilnahmslos fast. Durchfall hat er gelegentlich, so alle fünf Wochen, Erbrechen nie.

Dann ist eine Blutuntersuchung auf jeden Fall wichtig.Bezüglich sehr müde wird hoffentlich ein grosses Blutbild gemacht.

Ach so:

Da wurden ja schon Blutwerte bestimmt. Lass dir da doch auch mal alle bisher bestimmten Werte in Kopie geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #11
Danke für die Erläuterungen!
 

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