Ich bin im Großen und Ganzen auch eine Befürworterin von AYCE und praktiziere dies hier (abwechselnd mit BARF und getreidefreiem Nassfutter) auch selbst. Nichtsdestotrotz glaube ich schon, dass es auch Ausnahmen gibt und man diese Fütterungsart nicht auf 100 % der Katzen übertragen kann (aber eben auf sehr viele). Auch glaube ich, dass es ebenso bei Menschen auch bei Katzen gute und nicht so gute Futterverwerter gibt, sprich manche setzen schneller an als andere.
Bei uns sieht es z. B. folgendermaßen aus:
1) Sally (ca. 1,5 Jahre alt) - derzeit unsere beste Esserin, allerdings ist sie ja evtl. auch noch nicht ganz ausgewachsen und sie verbrennt die meisten Kalorien, da sie viel draußen unterwegs ist.
2) Fienchen (ca. 6,5 Jahre alt) - deutlich weniger umtriebig, die meiste Zeit döst sie irgendwo im Haus und geht vielleicht morgens und abends mal kurz das Revier erkunden.
Beide Mädels wiegen ca. 4 Kilo, halten ihr Gewicht und fressen bedarfsangepasste Mengen, sprich: Sally haut rein und Fienchen nimmt in der Regel damenhafte Spatzenhäppchen zu sich, es sei denn sie mochte ein Futter nicht, ist in den Hungerstreik getreten und frisst dann umso mehr. Das rächt sich dann aber meistens auch durch Kötzelei.
Lange Rede, kurzer Sinn: Für die beiden ist AYCE absolut das Mittel der Wahl.
3) Willy (ca 6,5 Jahre alt) - vom Aktivitätslevel ähnlich wie Fienchen, außer dass er neuerdings häufiger mit Sally rauft und dadurch etwas Sportprogramm erhält. Vom Körperbau schon von Grund auf deutlich stämmiger gebaut als die beiden Kätzinnen, dazu aber schon ein wenig rundlich (derzeit 5,9 kg). Nicht so, dass ich mir Sorgen machen würde - er kann alles tun , was ein Katz tun können soll - aber schon so, dass es zumindest nicht unbedingt mehr werden muss und auch mit 500 g weniger würde er noch nicht vom Fleische fallen.
Er frisst nach meinem Eindruck nicht wirklich mehr als die anderen beiden (den größten Anteil der Tagesration dürfte wie gesagt Sally in sich reinschaufeln), setzt aber offenbar schneller an - eben ein guter Futterverwerter. Da habe ich dann schon ein bisschen ein Auge drauf.
Wie viel wir insgesamt füttern, kann ich gar nicht so genau sagen - ich denke, derzeit sind wir bei pi mal Daumen 500-700 g BARF oder 600-800 g Nassfutter für alle zusammen. Wobei zumindest bei Sally noch die ein oder andere Maus hinzukommt und ich bei Freigängern ja nie ganz sicher sein kann, dass sie nicht noch woanders eine Futterquelle haben.