Dürfen Tierfreunde Katzen von Züchtern kaufen?

  • Themenstarter Catastrophe
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  • #381
"Essentiell" bedeutet schlichtweg "lebenswichtig". Du meinst also, dass meine Katzen nicht lebensfähig sind ohne Stammbaum?
Dann ersetz es durch "allerwichtigste Voraussetzung" um von Zucht zu sprechen. Ohne kann keine planvolle Verpaarung stattfinden. Und ohne Plan = vermehrt, und nicht gezüchtet. So einfach ist das, zumindest für mich :)

Sie sind fast 10 Monate alt und der Arzt konnte bisher keinerlei Schäden oder Erkrankungen feststellen.
Was sagst du nun?
Das freut mich für Dich und ich wünsche Dir, dass es das ganze Katzenleben lang so bleibt. Allerdings habe ich keine Ahnung was Du für Katzen hast und woher?

Untersuchungen kann man an jeder Katze machen lassen, auch ohne Papiere.
Ja, kann man. Und wenn das Ergebnis z. B. ist, dass sie HCM hat, ist das schrecklich. Mit Papieren und der Kenntnis der Vorfahren könntest Du mögliche Vererber dessen ausmachen und diese und ihre Nachkommen aus der Zucht nehmen, damit sowas nicht nochmal passiert.

Und genauso können Katzen von eingetragenen Züchtern alle möglichen Krankheiten bekommen, die andere Katzen auch bekommen können.
Nein, nicht unbedingt, genau das wird ja durch Vorsorgeuntersuchungen (der Eltern, Großeltern usw.) ausgeschlossen (PKD, SMA, PKdef um nur mal einige zu nennen).
Und bei schon über mehrere Generationen auf HCM geschallten Linien dann zumindest auch die erbliche HCM.
Freilich ist aber auch keine Rassekatzen z. B. vor FIP gefeit.

Oder Umgekehrt: Auch Vermehrerkatzen können bis ans Ende kerngesund sein.
Ja, können sie. Aber reicht das? Sollte man, wenn man schon Katzen vermehrt, nicht alles zur Verfügung stehende nutzen, damit sie so gesund wie möglich sind? Denn wenn man das nicht tut, sollte man es schlicht und ergreifend lassen, Katzen zu vermehren.
Versteh mich nicht falsch, ich habe gar kein Problem damit, eine Katze als "genetisches und gesundheitliches Überraschungspaket" zu nehmen, aber die hole ich dann aus dem Tierheim.

Man informiert doch nicht über die Papiere, sondern per mail oder telefonisch.
Theoretisch kann man ohne Papiere exakt genauso verfahren wie mit. Oder welche Aktion kann man ohne die Papiere nicht durchführen?
Sicher informiert man ansich über Mail oder Telefon, aber wenn Du weder die Eltern, Großeltern usw. deiner Katze kennst, da ja kein Stammbaum, woher weißt Du dann, wer Verwandschaft deiner Tiere hat? Es geht nicht nur um ganz nahe Verwandte wie Geschwister, sondern durchaus Onkel, Tanten, Cousinen usw.
Nehmen wir mal an, das neue Nachwuchstier vom Züchter hat nun plötzlich mit einem Jahr schwere HCM (wurde geschallt vorm ersten Decken). Die Elterntiere, die beide beim Züchter leben, sind beide bereits 2x unauffällig geschallt. Der Großvater jedoch, hat mittlerweile im Alter von... sagen wir 5 Jahren... auffällige Werte. Da hast Du dann einen Anhaltspunkt, wo es her kommt. Natürlich gilt es noch, die anderen Großeltern abzuprüfen. Aber dann kannst Du über die Online-Stammbaum-Datenbank allen Nachwuchs ausmachen, den dieser Großvater gezeugt hat (Name der Zuchttiere und damit auch den Catterynamen und den jeweiligen Züchter). Vielleicht lebt Nachwuchs dessen auch sonstwo, in anderen Ländern usw. Aber Du kannst dann alle informieren und alle können prüfen und kranke Tiere kastrieren. Genau darum gehts bei Zucht. Und das geht nur mit Stammbaum und Dokumentation.

Das finde ich zwar ganz interessant, aber mehr auch nicht.
Mein Onkel hat auch so eine Ahnenforschung gemacht und einen Familienstammbaum erstellt.
Es ist schön, aber ich sehe da nichts überlebenswichtiges.
Naja, das zeigt, dass Du es nicht wirklich verstanden hast. Ich kann online nachlesen, welche Katze dieses Stammbaumes wann welche Untersuchungen bekam und dass diese Linie, was das angeht, gesund ist.
Genauso kann ich nachlesen, wie der Inzuchtwert ist, wurde eng verpaart oder nicht.
Ohne Stammbaum können Vermehrer-Katzen auch direkt aus einer Inzestverpaarung stammen, Du weißt es ja nicht. Starke Inzucht kommt auf Bauernhöfen durchaus vor.

Papiere dienen als Nachweis, um einen höheren Verkaufspreis zu rechtfertigen. Eine Katze, die geimpft und reinrassig ist, erzielt einen höheren Preis. Dieser Zweck ist gegeben und dem würde ich auch zustimmen. Auch, dass man langfristig so einen gesünderen Genpool sicherstellen kann.
Nö, die dienen dem Gesundheitsnachweis.
Warum soll denn eine Stammbaumkatze soviel mehr kosten, wenn der Stammbaum selbst nur 15-20 € kostet? Das wär doch DER Grund für Vermehrer, gleich mit Stammbaum zu vermehren, würde ja mehr Kohle bringen? Warum machen sie es dann nicht?

Nun wage ich es, doch nochmal etwas zu sagen [auch wenn ich dann was übergebraten bekomme]:
Verstanden habe ich immer noch nicht, warum ich einen langen Stammbaum brauche.
Ich finde das schon bei sogenannten adligen Menschen ziemlich schräg.
Das macht doch keine besseren Menschen oder besseren Katzen?
Ist das nicht auch eine Form von Rassismus?

Vielleicht kann das jemand plausibel und mit klaren Vernunftgründen erklären, ohne gleich zuzuschlagen?
Naja, vielleicht verstehst Du es aus den vorhergehenden Erklärungen? Nur mit Stammbaum-Dokumentation kann man überhaupt planvolle Zucht betreiben. Es macht im Vergleich zum Vermehrer dahingehend "bessere Katzen", dass sie nachweislich (Stammbaum) alle Gesundheitschecks bekommen haben. Und natürlich bescheinigt der Stammbaum überhaupt erstmal die Rasse ansich.
Das macht sie nicht zu besseren Katzen in irgendeiner rassistischen Ansichtsweise (wie kommt man auf sowas?).
 
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  • #382
Es gab hier im Thread ja Befremden, dass ich erst einen Thread eröffne, dann aber nicht mitdiskutiere ... das muss für viele ja ganz schlimm sein. Aber A) sitze ich nicht jeden Tag vorm Computer und B) will ich natürlich erst einmal hören, was andere zu dem Thema denken. Meine Meinung habe ich ja geschrieben, ich halte Zucht und Züchter für äußerst bedenklich und daher von mir persönlich ablehnbar. Wenngleich ich die Faszniation von Zucht und besonderen Rassekatzen verstehe: Die Tierheime sind voll und die Tiere brauchen dringend Hilfe. Auch Jürgen denkt so.
 
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  • #383
Ohne Stammbaum erhälst du halt max. ein Gesundheitszeugnis, sowie vielleicht einen Gentest (+ Schall) der Elterntiere. Was in vielen Generationen davor bereits "schief gelaufen" ist, und sich auf die Nachkommen ausgewirkt haben könnte, weiß man somit leider nicht. Gab es bereits mehrere Generationen in dieser Zucht, liegt leider auch wahllose Inzucht relativ nahe.

Mit viel Glück hatten die engeren Vorfahren aber doch noch einen Stammbaum und es handelt sich somit sogar um ein reinrassiges Tier, was aber trotzdem nichts über eventuelle Erbkrankheiten aussagt.

Wenn ich jetzt ein unkastriertes Liebhabertier (mit Stammbaum) kaufe, dieses aber nie kastrieren lasse, bekomme ich vom Züchter den originalen Staumbaum auch nicht ausgehändigt und somit hätten die Nachfahren ebenso keinen Stammbaum.

Definition Zucht (Ö):
Zucht von Heimtieren
 

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