Wohnungskatze - Beschäftigung und Zweitkatze

  • Themenstarter silbermöwe
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  • #301
Hm, ein Thread den ich schon die ganze Zeit überlegt habe zu empfehlen, ist jener von @SAMeRo: Meo&Co.

Der Thread ist nur ziemlich lang. Ich fand allerdings ihre Beobachtungen und wie sie die Situationen gehandelt hat als auch die Anregungen, die gepostet wurden, immer sehr interessant.

Bei ihr ist die Ausgangssituation nicht ganz vergleichbar, da sie ein scheues, älteres aber soziales Streuner-Katerpärchen ursprünglich aufgenommen hat, aber leider, aufgrund von Todesfällen, den einen Kater bereits 4 mal innerhalb eines Jahres mit anderen Katzen vergesellschaften musste. Darunter auch eine deutlich jüngere, ähnlich aufgedrehte, Aufmerksamkeit einfordernde Spanierin. Letztendlich hat diese nun ihr Traumzuhause bei einer anderen Familie gefunden und Meo hat einen älteren, charakterlich besser passenden Herren bekommen.

Sonst fällt mir noch Irmi... ein. Auch hier musste die namensgleiche Katze aufgrund von Todesfällen schon zum 3. Mal (ich sollte dir den Anfang von der laufenden Vergesellschaftung verlinkt haben) vergesellschaftet werden. Laut den Erzählungen der Halterin @Irmi_ ist das mit dem Charakter der Katzen-Irmi nicht gerade einfach, es hat aber gut geklappt. Ich fand/finde auch hier die Vorgehensweise sehr einleuchtend und „lehrreich“.

Vielleicht hilft dir das Überfliegen der beiden Threads und ich drücke dir und Lou natürlich die Daumen! 🙂
Den Meo&Co kenne ich noch nicht, da hole ich mir mal etwas Inspiration. Bei Irmi bin ich auch am mitlesen, da Katze Irmi auch etwas eigen wirkt. Danke für die Tips! :)
 
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  • #302
Genau so einen Beitrag finde ich enorm hilfreich. Respekt, dass du dich 7 Monate (!) daran versucht hast. Und auch jetzt weiter durchhältst, wobei es bei dir auch absolut nicht einfach zu scheinen seid.

Das beruhigt mich auch schonmal, dass Ole super alleine klar kam am Anfang und glücklich in seinem Zimmerchen war. Bei Emmy hatte ich immer das Gefühl, es könnte anders laufen, wenn ein Partner hier wäre, und wir uns aufteilen können. Ob sie jemals zusammengefunden hätten, wage ich zu bezweifeln, aber das jemand hier wäre, der diese Dauerbespaßung abfangen hätte können.

Das Moderieren und Intervenieren ist in meinem Hinterkopf, aber aktuell präsenter ist, wie bewältige ich die Hürde Gittertür. Ich habe noch einen Funken Hoffnung, dass Lou nächstes mal besser mitspielt, wenn es eine ruhige Katze ist. Damit wir hoffentlich gar nicht in diese Angstschiene hineingeraten.
Ick sach es dir.. Diese Dauerbespaßung habe ich, die ja 5 Tage die Woche alleine mit dem Tier war, nicht leisten können. Wir hatten ja sogar eine Verhaltenstherapeutin eingeschaltet . Es stellte sich dann nach und nach heraus, dass der Kater 3-4 Std tägliche Beschäftigung brauchte, damit er A. Halbwegs (!!) ruhig war und b. Lilo wenigstens teilweise in Ruhe gelassen hat. Zusätzlich bin ich noch mit ihm an der Leine raus. Nein, das ist für einen Vollzeit arbeitenden Menschen nicht möglich. Punkt. Und da kommt wieder die Pflegestelle ins Spiel. Wir konnten den Kater ohne wenn und aber zurück geben. Ich war am Ende, mein Mann war am Ende (er konnte ja nicht helfen) und die Katzen waren sicher durch die angespannte Situation alle not amused.

Daher mein Rat: seeeeeehr gut das Partnertier aussuchen und die entsprechende Pflegestelle. Und evtl keine Angst vor Scheumietzen haben. Die springen nicht gleich auf den Schoß und sagen huhu hier bin ich, kuschel mich, umsorge mich wo ist der Kumpel. Auch kann ich von distanzlosen Katzen abraten.
 
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  • #303
Ich rate auch zu einem eher scheuen Tier - älter, gechillt, kann mit Menschen noch nicht soviel anfangen. Die wollen nämlich nicht ums Verrecken aus dem Ankunftzimmer raus und uuuuunbedingt beim Menschen sein.

Meo musste ich binnen eines Jahres nun das dritte Mal vergesellschaften - er (jetzt noch relativ, aber einst extrem) scheu, alle neuen Partner sehr zutraulich und beschlagnahmten sofort den Menschen, also mich, weshalb mir die Separierung auch sehr schwer bzw. unmöglich fiel.

Wobei Meo im Gegensatz zu Lou aber hochsozial ist, den verängstigt nur, wenn die Neuen sofort auf ihn zustürmten, egal ob in freundlicher oder unfreundlicher Absicht.

Ich mag den Thread von @Fan4 empfehlen, die die Neuankömmlinge länger separierte und ihre Jungs immer erst einen nach dem anderen mit ins Ankunftszimmer nahm. Und auch den Thread von @*Leona* mit den zwei Scheumietzen von Taskali, die zum 16jährigen Leo kamen - auch eine sehr beeindruckende ZF, die mit viel Geduld erfolgte.
 
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  • #304
Ich überlege auch schon den ganzen Tag, was ich dir raten könnte. Aber jetzt sind mir Andere zuvor gekommen.

Erst einmal: Du hast bisher alles richtig gemacht und Emmy passte einfach nicht zu euch.

Ich empfehle eine ruhige, entspannte Scheumieze, die nicht unbedingt andere Katzen braucht zum Glücklichsein.

Warum?

Lou will wahrscheinlich lange nichts mit der neuen Katze zu tun haben. Ich denke sogar, dass es wahrscheinlich ist, dass sie nie mit der neuen Katze spielen oder kuscheln wird.

Und für dich ist es auch von Vorteil. Die Scheumieze ist froh, wenn sie allein in ihrem Zimmer sein kann. Die braucht deine Gesellschaft nicht zum Glücklichsein. Natürlich wirst du trotzdem versuchen, sie zweimal täglich zu bespaßen. Das darfst und sollst du auch. Aber nicht ständig und immer. Dann kannst du mit ruhigem Gewissen schlafen.
 
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  • #305
Ick sach es dir.. Diese Dauerbespaßung habe ich, die ja 5 Tage die Woche alleine mit dem Tier war, nicht leisten können. Wir hatten ja sogar eine Verhaltenstherapeutin eingeschaltet . Es stellte sich dann nach und nach heraus, dass der Kater 3-4 Std tägliche Beschäftigung brauchte, damit er A. Halbwegs (!!) ruhig war und b. Lilo wenigstens teilweise in Ruhe gelassen hat. Zusätzlich bin ich noch mit ihm an der Leine raus. Nein, das ist für einen Vollzeit arbeitenden Menschen nicht möglich. Punkt. Und da kommt wieder die Pflegestelle ins Spiel. Wir konnten den Kater ohne wenn und aber zurück geben. Ich war am Ende, mein Mann war am Ende (er konnte ja nicht helfen) und die Katzen waren sicher durch die angespannte Situation alle not amused.

Daher mein Rat: seeeeeehr gut das Partnertier aussuchen und die entsprechende Pflegestelle. Und evtl keine Angst vor Scheumietzen haben. Die springen nicht gleich auf den Schoß und sagen huhu hier bin ich, kuschel mich, umsorge mich wo ist der Kumpel. Auch kann ich von distanzlosen Katzen abraten.
Puh, da warst du ja Vollzeit quasi mit einer Katze beschäftigt. Ich habe noch den Vorteil, dass ich wirklich flexibel mit der Arbeit bin, aber dennoch gibt es eben Grenzen und ich kann nicht alles vor Ort aufschieben, weil die Katze nicht alleine bleiben kann.

Was distanzloses möchte ich absolut nicht. Mir ist es auch egal, ob die Katze Lust auf mich hat. Also ängstlich gegenüber mir kann sie gerne sein, nur nicht ängstlich gegenüber Katzen.
 
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  • #306
Ich rate auch zu einem eher scheuen Tier - älter, gechillt, kann mit Menschen noch nicht soviel anfangen. Die wollen nämlich nicht ums Verrecken aus dem Ankunftzimmer raus und uuuuunbedingt beim Menschen sein.

Meo musste ich binnen eines Jahres nun das dritte Mal vergesellschaften - er (jetzt noch relativ, aber einst extrem) scheu, alle neuen Partner sehr zutraulich und beschlagnahmten sofort den Menschen, also mich, weshalb mir die Separierung auch sehr schwer bzw. unmöglich fiel.

Wobei Meo im Gegensatz zu Lou aber hochsozial ist, den verängstigt nur, wenn die Neuen sofort auf ihn zustürmten, egal ob in freundlicher oder unfreundlicher Absicht.

Ich mag den Thread von @Fan4 empfehlen, die die Neuankömmlinge länger separierte und ihre Jungs immer erst einen nach dem anderen mit ins Ankunftszimmer nahm. Und auch den Thread von @*Leona* mit den zwei Scheumietzen von Taskali, die zum 16jährigen Leo kamen - auch eine sehr beeindruckende ZF, die mit viel Geduld erfolgte.
Ach je, da hat Meo aber auch einiges durch! Die beiden Threads habe ich auch schon gelesen und vor allem von Leona auch hier einiges an tollen Tips bekommen. Fand es bei Beiden super beeindruckend, dass sie ihre Ureinwohner mit auf Besuch dann nehmen. Mit Lou ist das unmöglich.
 
  • #307
Ich überlege auch schon den ganzen Tag, was ich dir raten könnte. Aber jetzt sind mir Andere zuvor gekommen.
Geht mir grad auch so.
Erst einmal: Du hast bisher alles richtig gemacht und Emmy passte einfach nicht zu euch.
Sehe ich auch so. Wer weiß wie es mit passender Katzendame läuft.

Und hier setzt mein Gedanke dazu an: Stell dir vor wie es mit passender Katze laufen könnte und mach einen entsprechenden Zusammenführungsplan. Nur ungefähr, so dass du den Ablauf grob visualisieren kannst und später, wenn die passende Kandidatin gefunden wurde besprichst und korrigierst du den Plan mit der Pflegestelle, dann wird er um einige Tipps bereichert und dann geht's los.

Jede Zusammenführung läuft anders und gewiss nicht nach Plan. Aber es gibt gewisse Erfahrungswerte und den Kandidaten entsprechend wahrscheinliche Abläufe.
Du hast ja nun viele Infos, Threads als Anregungen etc und hast eine gewisse Vorstellung davon wie eine "normale" Zusammenführung zwischen zwei gut sozialisierten Kandidaten ablaufen kann und auch, was bei ehemaligen Einzelkatzen davon abweichend zu beachten ist.

Zusammen mit den Tipps und Infos der Pflegestelle wird der "Plan" noch individueller, dann hast du etwas an das du dich hangeln kannst auch wenn er in Realität dann abweicht.
Mir hat das sehr geholfen.

Gut bei mir zogen 2 supersoziale Kater zu einem supersozialen Kater, da kann man eh kaum etwas falsch machen. Aber ich war trotzdem unsicher... und hatte keine Erfahrung mit ehemaligen Streunern...
Ich hatte einen halb ausgegorenen Plan, @Taskali (Vermittlungsstelle) hat ihn ausgebaut und so hatte ich eine gute Vorstellung.

Wichtig ist bei solchen Plänen (also wenn es sich nicht um 2 unkomplizierte Kandidaten handelt), dass man den Zeitfaktor wirklich total hintenanstellt und stattdessen ein wenn/dann Szenario visualisiert.

***
(Ein wenn/dann-Plan könnte sein... Neukatze im Ankunftszimmer/Besuche und Rituale etablieren - Uri im Rest der Wohnung/gewohnte Rituale fortsetzen.
Wenn beide schön entspannt sind dann Gittertür einsetzen.
Wenn Unruhe am Gitter entsteht, dann cool bleiben weil das normal wäre, abwarten bis sie sich beruhigt haben und dann...
Oder eben wenn sie sich doch nicht beruhigen, dann... (zB Reviere tauschen, was auch immer) )

So in der Art nur eben Schritt für Schritt schonmal vorher das innerlich mit idealer Partnerkatze durchgehen.
***

So ein wenn/dann Plan nimmt unheimlich viel Zeitdruck raus.
Bei mir war es jedenfalls so...
Kann auch sein sowas macht dich nur nervöser, dann lass es und entscheide situativer... ; )

Ok meine Kater verhielten sich glücklicherweise nahezu wie im Plan vorgesehen und ich kam mit Abweichungen klar. Aber eben wenn Abweichungen verunsichern... Mit Pflegestelle kontaktieren.
Bei Abweichungen immer erst gucken wie man am Plan festhalten könnte (zb indem man bei Unruhe nichts an der Situation ändert ausser Katzis mehr auszulasten) und wenn das Verhalten der Kandidaten anzeigt eine andere Variante wäre sinnvoller, das dann besprechen.
 
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  • #308
Noch ein paar Gedanken dazu (ich brainstorme nur ein bisschen herum... 😊)
bei Beiden super beeindruckend, dass sie ihre Ureinwohner mit auf Besuch dann nehmen. Mit Lou ist das unmöglich.
Ich vermute mal mit Lou und passender Kandidatin wird vieles dann nah am Gitter passieren, das weniger auf "nette Begegnungen" abzielt sondern mehr auf *wir üben uns im Ignorieren*.
Also dass man übt Katzi kann in der Nähe sein (Gitter gibt Schutz) aber dass Lou gut ignorieren lernt. Wenn das auch nah am Gitter gut eingeübt wird, kann sich das dann ohne Gitter fortsetzen so dass du quasi erstmal zwei Einzelkatzen hast. So läuft das dann eine Weile und irgendwann merkst du Lou kann dabei ganz gut entspannen und dann kannst du aktiver Nähe zwischen ihnen schaffen oder Lou wird von selbst neugierig auf die Neue...
Naja ich visualisiere nur... eben dass du zusammen mit der Pflegestelle einen wahrscheinlich möglichen Ablauf vor Augen hast dann läuft alles leichter meine ich ..
 
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  • #309
Das mit den zwei Einzelkatzen hatte ich auch so im Kopf, aber @*Leona* hat das viel besser beschrieben.
 
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  • #310
So ein wenn/dann Plan nimmt unheimlich viel Zeitdruck raus.
Bei mir war es jedenfalls so...
Kann auch sein sowas macht dich nur nervöser, dann lass es und entscheide situativer... ; )

Das finde ich eine super Idee! Danke für den Tip. Ich denke so ein Plan wird mir total helfen, vor allem, wenn ich es mir vorher graphisch darstelle. Dann habe ich zu mindest eine Orientierungshilfe und fühle mich etwas besser vorbereitet.

Ich vermute mal mit Lou und passender Kandidatin wird vieles dann nah am Gitter passieren, das weniger auf "nette Begegnungen" abzielt sondern mehr auf *wir üben uns im Ignorieren*.
Also dass man übt Katzi kann in der Nähe sein (Gitter gibt Schutz) aber Lou gut ignorieren lernt. Wenn das auch nah am Gitter gut eingeübt wird, kann sich das dann ohne Gitter fortsetzen so dass du quasi erstmal zwei Einzelkatzen hast. So läuft das dann eine Weile und irgendwann merkst du Lou kann dabei ganz gut entspannen und dann kannst du aktiver Nähe zwischen ihnen schaffen oder Lou wird von selbst neugierig auf die Neue...

Ich finde das gerade einen total hilfreichen Punkt, den du für mich ansprichst - dass Ignorieren in Gitternähe schon ein immenser erster Schritt und vollkommen ok ist. Denn bei vielen Zusammenführungsinfos habe ich oft das Gefühl, ich muss an den Punkt: zusammen am Gitter futtern, Nasenküsschen geben,... kommen. Vielleicht überrascht mich Lou bei der nächsten Katze, aber das ist für mich derweil einfach realitätsfern. Ich bin schonmal immens froh, wenn sie sich nicht wieder unter dem Sofa verschanzt.
 
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  • #311
Unter dem Sofa verschanzen finde ich gar nicht so schlecht. Das ist immer noch besser als jaulen, singen und angreifen.
Und irgendwann wird sie auch wieder hervor kommen.
 
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  • #312
Das finde ich eine super Idee! Danke für den Tip. Ich denke so ein Plan wird mir total helfen, vor allem, wenn ich es mir vorher graphisch darstelle. Dann habe ich zu mindest eine Orientierungshilfe und fühle mich etwas besser vorbereitet.
Ich finde das auch einen ganz hervorragenden Tipp! Nicht nur für Einzelkatzen-Zusammenführung, sondern auch gerade "Katzen-Anfänger" oder etwas unsichere Menschen (*meldet sich trotz Traum-Zusammenführung*). Muss ich mir unbedingt merken!
Ich finde das gerade einen total hilfreichen Punkt, den du für mich ansprichst - dass Ignorieren in Gitternähe schon ein immenser erster Schritt und vollkommen ok ist. Denn bei vielen Zusammenführungsinfos habe ich oft das Gefühl, ich muss an den Punkt: zusammen am Gitter futtern, Nasenküsschen geben,... kommen. Vielleicht überrascht mich Lou bei der nächsten Katze, aber das ist für mich derweil einfach realitätsfern. Ich bin schonmal immens froh, wenn sie sich nicht wieder unter dem Sofa verschanzt.
Auf jeden Fall. Vergiss bitte nie, Katzen sind Individuen. Und was bei der einen Konstellation ganz einfach läuft, braucht bei einer anderen unendlich Geduld, Spucke, Liebe und auch ein bisschen Glück. Und ich bin mir sicher, dass Du, auch wenn es mit Emmy leider nicht geklappt hat, da ihr Charakter eben doch anders war als angekündigt, Du trotzdem viel gelernt hast, was Du nun auch zur Anwendung bringen kannst.

Und Lou, Du liebe kleine Süße, hilf auch beim nächsten Mal fleißig mit und ignoriere alles was da hinterm Gitter passiert 😘
 
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  • #313
Das finde ich eine super Idee! Danke für den Tip. Ich denke so ein Plan wird mir total helfen, vor allem, wenn ich es mir vorher graphisch darstelle. Dann habe ich zu mindest eine Orientierungshilfe und fühle mich etwas besser vorbereitet.
👍
Im Thread "langsame Zusammenführung" findest du einen grafischen Beispielplan.
Mach deinen Plan aber nur als groben Ablauf (ausarbeiten später mit Vermittlungsstelle).
Und auf die besondere Situation Lou und Idealkumpeline zugeschnitten.

Zum ignorieren nochmal
Denn bei vielen Zusammenführungsinfos habe ich oft das Gefühl, ich muss an den Punkt: zusammen am Gitter futtern, Nasenküsschen geben,... kommen.
Ja, bei zwei sozialen Katzen funktioniert das auch gut bzw sollte das das Ziel am Gitter sein. Die können das ja alles bereits mit Artgenossen, aber sind womöglich von der Gesamtsituation (Umzug/alles neu) überfordert. Die Maßnahmen Ankunftszimmer, Gittertür erleichtern ihnen "nur" zu entspannen und stressfreier zusammen zu finden und dann lässt man sie zusammen und dann raufeln die sich schon ratzfatz zusammen. Weil es sind Katzen, soziale Tiere, die wollen und können super mit Artgenossen und da findet die Zusammenführung am Gitter statt und nach Gittertüröffnung erledigt sich der Rest quasi von selbst.

Ehemalige Einzelkatzen hingegen müssen vieles im Umgang miteinander erstmal wieder oder neu lernen, insofern ist es sehr wahrscheinlich, dass sie eine lange Zeit am Gitter brauchen und dann nach Gitteröffnung die eigentliche Zusammenführung erst anfängt.

Wir Menschen freuen uns wenn Katzen sich beschnuppern, nah beieinander fressen etc aber die Annäherung findet vorher statt indem sie sich ignorieren. Bei erwachsenen sozialen Katzen kann diese Phase des Ignorierens recht kurz sein (bei jungen sehr unbedarften Katzen vielleicht 3 Sekunden ;) ) aber je unsicherer Katzen sind, desto wichtiger ist sie. Dann werden Ignore-Signale sehr deutlich gesendet und Dosi verzweifelt. Aber eben "ich ignorier dich" bedeutet in Katzensprache auch "ich bin friedlich unterwegs" ich hab kein Interesse an dir (weder an Auseinandersetzungen noch als Futter- bzw Revierkonkurrenz etc) alles total wichtige Signale für zB ehemalige Einzelkatzen ohne dass Dosi irgendeine Zusammenführungsmasnahme ergreifen muss lernen die Katzen durchs ignorieren dass der andere harmlos ist (und natürlich durch die Erfahrung dass zusätzlich das Gitter schützt).
Also einfach zurücklehnen und das Gitter (und Feliway ; ) ) machen lassen sozusagen.

Ignorieren kann Lou ja ganz gut sofern sich ihre anfängliche Angst auch dauerhaft legen kann (bei idealer Katze, die sich gut eine Weile mit Gittertürsituation abfinden kann). Also sobald Lou sich beruhigt hat schön ignorieren üben und erst dann am Gitter langsam darauf hin arbeiten, dass das auch funktioniert wenn sie nah beieinander sind.
Wenn das Gitter dann geöffnet wird wäre es normal wenn Lou erstmal in Angst zurückfallt - aber wenn die Ignore-Übungen nachhaltig genug eingeübt wurden und Neukatze weiterhin defensiv unterwegs ist, wird Lou unmittelbar erleben, dass sich eigentlich überhaupt nichts geändert hat. Dass alles so weitergeht nur eben dass da kein Gitter mehr steht.
So könnte sie als Test sozusagen nochmals sehr deutlich in den ignoremodus gehen und sich dann dauerhaft entspannen.

Unsichere Katzen die gut ignorieren können, können im Alltag mitunter wie jede andere normale Katze auch Plüschpo an Plüschpo auf ner Fensterbank liegen nur eben die gucken halt demonstrativ aneinander vorbei. Wie echte Ladys eben 😎.
So ein Zusammenleben wäre schon richtig nett und viele ehemalige Einzelkatzen können so zur Ruhe kommen mit Artgenosse auch sehr nah. Und dann kann man als Dosi immer noch gucken ob evtl auch mal leise nette gemeinsame Spiele gehen und sie evtl sogar steigern (im Idealfall das schon vorher am Gitter geübt). Wenn nicht dann halt nicht.
Aber ich wage zu behaupten, dass je nachhaltiger der Eindruck "der andere bleibt auf Abstand" ist, desto entspannter kann die Neugier auf mehr Nähe wachsen. Wie bei echten Ladys eben 😎

Für solche Katzen bedeuten zu frühe Kennenlernspiele am Gitter oft Stress selbst wenn es augenscheinlich gut läuft. Sie machen mit (weil sie spüren im Grunde wollen sie schon oder evtl auch nur weil es dann Leckerli von Dosi gibt) und Dosi freut sich über die tollen Fortschritte, aber in Wirklichkeit überwinden sich die Kandidaten oder halt eine der beiden zu etwas, wofür sie innerlich noch nicht bereit ist, und pocht dann in anderen Situationen umso vehementer auf Abstand, und Dosi fragt sich verzweifelt warum das so ein Auf und Ab ist obwohl sie doch alles richtig macht.
Also lieber langsam vorangehen und erstmal schön das ignorieren ins Katzenhirnchen einbrennen und dann kann es auch ohne Rückschritte langsam aber stetig vorwärtsgehen, oder zumindest mit weniger Rückschritten.
Vielleicht überrascht mich Lou bei der nächsten Katze, aber das ist für mich derweil einfach realitätsfern. Ich bin schonmal immens froh, wenn sie sich nicht wieder unter dem Sofa veverschanzt.
So realitätsfern ist das gar nicht. Ich habe hier schon "Fälle" gelesen in denen Einzelkatzen so lange ohne Artgenossen gelebt haben dass ich dachte "na, muss nach so vielen Jahren noch eine Vergesellschaftung sein...?" und es lief erstaunlich gut. Gerade ältere Katzen haben aufgrund ihres Entwicklungsstandes gar nicht mehr so ein Interesse an Revieransprüchen, Konkurrenzgehabe etc, die möchten eher gechillt unterwegs sein. Wie etwas ältere Ladys.
 
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  • #314
👍
Im Thread "langsame Zusammenführung" findest du einen grafischen Beispielplan.
Mach deinen Plan aber nur als groben Ablauf (ausarbeiten später mit Vermittlungsstelle).
Und auf die besondere Situation Lou und Idealkumpeline zugeschnitten.

Zum ignorieren nochmal

Ja, bei zwei sozialen Katzen funktioniert das auch gut bzw sollte das das Ziel am Gitter sein. Die können das ja alles bereits mit Artgenossen, aber sind womöglich von der Gesamtsituation (Umzug/alles neu) überfordert. Die Maßnahmen Ankunftszimmer, Gittertür erleichtern ihnen "nur" zu entspannen und stressfreier zusammen zu finden und dann lässt man sie zusammen und dann raufeln die sich schon ratzfatz zusammen. Weil es sind Katzen, soziale Tiere, die wollen und können super mit Artgenossen und da findet die Zusammenführung am Gitter statt und nach Gittertüröffnung erledigt sich der Rest quasi von selbst.

Ehemalige Einzelkatzen hingegen müssen vieles im Umgang miteinander erstmal wieder oder neu lernen, insofern ist es sehr wahrscheinlich, dass sie eine lange Zeit am Gitter brauchen und dann nach Gitteröffnung die eigentliche Zusammenführung erst anfängt.

Wir Menschen freuen uns wenn Katzen sich beschnuppern, nah beieinander fressen etc aber die Annäherung findet vorher statt indem sie sich ignorieren. Bei erwachsenen sozialen Katzen kann diese Phase des Ignorierens recht kurz sein (bei jungen sehr unbedarften Katzen vielleicht 3 Sekunden ;) ) aber je unsicherer Katzen sind, desto wichtiger ist sie. Dann werden Ignore-Signale sehr deutlich gesendet und Dosi verzweifelt. Aber eben "ich ignorier dich" bedeutet in Katzensprache auch "ich bin friedlich unterwegs" ich hab kein Interesse an dir (weder an Auseinandersetzungen noch als Futter- bzw Revierkonkurrenz etc) alles total wichtige Signale für zB ehemalige Einzelkatzen ohne dass Dosi irgendeine Zusammenführungsmasnahme ergreifen muss lernen die Katzen durchs ignorieren dass der andere harmlos ist (und natürlich durch die Erfahrung dass zusätzlich das Gitter schützt).
Also einfach zurücklehnen und das Gitter (und Feliway ; ) ) machen lassen sozusagen.

Ignorieren kann Lou ja ganz gut sofern sich ihre anfängliche Angst auch dauerhaft legen kann (bei idealer Katze, die sich gut eine Weile mit Gittertürsituation abfinden kann). Also sobald Lou sich beruhigt hat schön ignorieren üben und erst dann am Gitter langsam darauf hin arbeiten, dass das auch funktioniert wenn sie nah beieinander sind.
Wenn das Gitter dann geöffnet wird wäre es normal wenn Lou erstmal in Angst zurückfallt - aber wenn die Ignore-Übungen nachhaltig genug eingeübt wurden und Neukatze weiterhin defensiv unterwegs ist, wird Lou unmittelbar erleben, dass sich eigentlich überhaupt nichts geändert hat. Dass alles so weitergeht nur eben dass da kein Gitter mehr steht.
So könnte sie als Test sozusagen nochmals sehr deutlich in den ignoremodus gehen und sich dann dauerhaft entspannen.

Unsichere Katzen die gut ignorieren können, können im Alltag mitunter wie jede andere normale Katze auch Plüschpo an Plüschpo auf ner Fensterbank liegen nur eben die gucken halt demonstrativ aneinander vorbei. Wie echte Ladys eben 😎.
So ein Zusammenleben wäre schon richtig nett und viele ehemalige Einzelkatzen können so zur Ruhe kommen mit Artgenosse auch sehr nah. Und dann kann man als Dosi immer noch gucken ob evtl auch mal leise nette gemeinsame Spiele gehen und sie evtl sogar steigern (im Idealfall das schon vorher am Gitter geübt). Wenn nicht dann halt nicht.
Aber ich wage zu behaupten, dass je nachhaltiger der Eindruck "der andere bleibt auf Abstand" ist, desto entspannter kann die Neugier auf mehr Nähe wachsen. Wie bei echten Ladys eben 😎

Für solche Katzen bedeuten zu frühe Kennenlernspiele am Gitter oft Stress selbst wenn es augenscheinlich gut läuft. Sie machen mit (weil sie spüren im Grunde wollen sie schon oder evtl auch nur weil es dann Leckerli von Dosi gibt) und Dosi freut sich über die tollen Fortschritte, aber in Wirklichkeit überwinden sich die Kandidaten oder halt eine der beiden zu etwas, wofür sie innerlich noch nicht bereit ist, und pocht dann in anderen Situationen umso vehementer auf Abstand, und Dosi fragt sich verzweifelt warum das so ein Auf und Ab ist obwohl sie doch alles richtig macht.
Also lieber langsam vorangehen und erstmal schön das ignorieren ins Katzenhirnchen einbrennen und dann kann es auch ohne Rückschritte langsam aber stetig vorwärtsgehen, oder zumindest mit weniger Rückschritten.

So realitätsfern ist das gar nicht. Ich habe hier schon "Fälle" gelesen in denen Einzelkatzen so lange ohne Artgenossen gelebt haben dass ich dachte "na, muss nach so vielen Jahren noch eine Vergesellschaftung sein...?" und es lief erstaunlich gut. Gerade ältere Katzen haben aufgrund ihres Entwicklungsstandes gar nicht mehr so ein Interesse an Revieransprüchen, Konkurrenzgehabe etc, die möchten eher gechillt unterwegs sein. Wie etwas ältere Ladys.
Danke für deinen super hilfreichen und ausführlichen Beitrag! Muss mir das mal notieren und dann alles nochmal durchgehen, wenn ich mir einen Plan erstelle. :)

Ignorieren kann sie tatsächlich relativ gut (vor allem mich ;)), daher hoffe ich einfach mal, dass sie nicht wieder so Angst hat bzw. das wir die Angst schnell(er) in den Griff bekommen.

Wenn sie irgendwann wirklich mal Plüschpo an Plüschpo sitzen (auch, wenn sie demonstrativ wegschauen), ich glaube dann weine ich vor Freude und verschicke an jeden Postkarten mit dem Bild, weil ich soooo stolz bin. 😅
 
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