Wir sind verzweifelt – Projekt Katerkumpel / Zusammenführung

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24. August 2022
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Wie vielleicht der ein oder andere hier mitbekommen hat ist vor einiger Zeit unsere Katze Gwen verschwunden.
Ihr Bruder Spook war nun alleine und uns kam es so vor als wäre er mit der Situation mehr als unglücklich. Wen wundert das auch, die Zwei waren ihr Leben lang noch nie getrennt und ein total eingeschworenes Duo.

Nach vielen Gesprächen und Hin und Her sowie einem Gesuch hier im Forum haben wir uns schließlich für einen Kater „in Not“ entschieden, welcher ein neues Zuhause suchte.
Besagter Kater, von uns Brioche getauft, wurde uns als sozialer, lieber Traumkater beschrieben, welcher leider von der vorhandenen Altkatze schwer gemobbt und verprügelt wurde und nun schweren Herzens ein neues Zuhause suchen würde. Alleine von der Beschreibung her klang er unserem Spook unglaublich ähnlich, auch das Alter passte. Spook wird die Tage 1 Jahr alt, Brioche ist jetzt 1 ½.

Das Kennlernen verlief total unkompliziert, unseren Hund hat er neutral-neugierig und stark blinzelnd zur Kenntnis genommen und schließlich sogar Leckerlis in ihrem Beisein gefressen. Uns hat er begrüßt und direkt Köpfchen gegeben, wir waren verzückt. Vieles an ihm, auch seine gemütliche Art, erinnerte wirklich an unseren Kater und auch nach einigen Nächten darüber schlafen waren wir uns sicher dass es gut mit Spook funktionieren würde, war unser Kerl doch auch von Anfang an ein sehr aufgeschlossenes, soziales Katerchen gewesen.

Nun ist Brioche also seit einer Woche bei uns und wir, wie der Titel verrät, gelinde gesagt verzweifelt.
Es ist unsere erste Katzenzusammenführung, und das es nicht einfach werden könnte war uns von Anfang an klar. Aber dass es SO werden würde, damit hat niemand auch nur im Ansatz gerechnet.

Nach seiner Ankunft haben wir Brioche erst einmal das ganze Haus erkunden lassen, Spook war so lange im unteren Wohnzimmer, welches als Rückzugsort und Eingewöhnungsplatz für Brioche geplant war. Brioche hat sich neugierig alles angeguckt, ist freundlich auf uns zugekommen, hat sich kuscheln lassen und machte auf uns einen zwar aufgeregten aber durchweg positiven Eindruck.

Spook hat dann irgendwann mitbekommen dass da was im Gange ist, blieb aber einfach mitten im WZ liegen und hat geguckt (in der Tür ist mittig eine recht große Glasscheibe).

Soweit so gut. Wir haben dann die Kater (ohne das sie sich sehen konnten) getauscht, Brioche in das Wohnzimmer seine gewohnten, mitgebrachten Spielsachen gepackt und dann haben beide Kater erst einmal die Gerüche aufgenommen und alles beguckt. Spook hat da bei Sichtkontakt durch die Glasscheibe schon gefaucht und geknurrt, aber alles im Rahmen. Er fand es sichtlich komisch dass da jetzt plötzlich ein anderer, fremder Typ in seinem Wohnzimmer hockte und ist jedes Mal schnell weg gehuscht wenn der Fremdling über den Rand gelugt hat. Da wir oben unser Hauptwohnzimmer haben, hat er dann in den nächsten Tagen erst Mal beschlossen dass er nur noch oben leben möchte. Zu dem Zeitpunkt war Brioche durchweg freundlich, hat ihn bei Sichtung angeblinzelt, geschnurrt und wollte aus unserer Sicht wirklich gerne Kontakt haben.
So war er uns auch beschrieben worden, dass er sogar bei der anderen Katze, die ihn regelmäßig fies angegangen ist, immer wieder den Kontakt gesucht hat und sogar mit ihr kuscheln wollte.

Ein paar Mal hat sich Spook dann leider total vor Brioche erschrocken weil dieser hinter der Tür lang gelaufen ist und Spooky das nicht erwartet hat. Zu dem Zeitpunkt war Spook dann die ersten zwei Tage auch wirklich super ängstlich, hat jedes Mal heftig gefaucht wenn sie sich gesehen haben, und hat sich viel oben unter unserem Bett versteckt. Das wurde dann aber zum Glück deutlich besser als er gemerkt hat das der fremde Kater nicht jederzeit überall auftauchen kann.

Da es soweit wirklich gut aussah und Spook scheinbar auch nicht mehr ganz so ängstlich war sondern zwischendurch schon mal neugierig um die Ecke guckte und offensichtlich wissen wollte wer da im Wohnzimmer lebt, haben wir Montag die Gittertür eingebaut und probeweise für einen kurzen Zeitraum die andere Tür geöffnet. Wieder das gleiche Spiel wie vorher. Brioche guckt, Spook guckt, entschied sich dann jedoch doch einen fauchenden Rückzug. Brioche wollte dagegen unbedingt schauen was auf der anderen Seite los ist.

Es folgten einige Blickwechsel und uns kam es so vor als wäre Spook das Ganze dann schon nicht mehr ganz so extrem suspekt. Man konnte sich nun schon manches Mal ohne Knurren und Meckern in Ruhe eine kurze Weile begucken bevor er dann doch den Rückzug angetreten hat.

Vielleicht haben wir dann damit einen Fehler gemacht, aber wir wollten Brioche, der offensichtlich unbedingt raus wollte, die Möglichkeit geben weiter in Ruhe das Haus zu erkunden und haben am Dienstag noch einmal für ein paar Stunden getauscht. Spook fand das ganze etwas gruselig, da der Raum eindeutig nach dem Fremdling roch, hat dann aber alles neugierig beschnuppert und sich auf die Fensterbank gelegt um sich zu sonnen.
Brioche ist durchs ganze Haus gestiefelt, hat sich nochmal alles angeguckt und wirkte auf uns hektisch, irgendwie ruhelos, aber immer noch total freundlich. Auch gegenüber den Hunden war er schon viel offener und hat sich sogar kurz beschnuppern lassen bevor er weg gegangen ist. Nie war da irgendein Zeichen von Aggression oder ähnlichem.


Gegen Abend, kurz bevor wir zurück getauscht haben, ist dann jedoch zum ersten Mal die Stimmung gekippt. Brioche lag im Flur, hat lustig am Kratzbaum herum gespielt und laut geschnurrt. Ich habe mich dann zu ihm gesetzt, er hat mich freudig begrüßt und Streicheleinheiten gefordert, worauf ich mit Freuden eingegangen bin. Irgendwann, ich war noch nicht lange am Streicheln, hat er sich dann auf den Rücken gerollt, seinen Bauch präsentiert und wollte dort gekrault werden. Nichts neues, er mag Brauchkraulen wie Spook total gerne und hat eigentlich von Tag eins klar gemacht das er damit auch bei uns kein Problem hat. Eher im Gegenteil.

Ich habe also seine Seite gestreichelt, er immer noch am schnurren, als er plötzlich aus dem Nichts heftig mit den Krallen zugehauen hat und mich mit einer blutenden, schmerzenden Hand perplex zurück ließ. Er ist aber danach nicht gegangen sondern hat weiterhin geschnurrt und sich vor mir auf dem Boden geräkelt. Wir haben dann die Kater zurück getauscht und ich habe mir die ganze Nacht Gedanken gemacht was ich falsch gemacht haben könnte. Ob ihm was weh tut. Ob es ihm alles zu viel war.
Kurz vor dem Kratzen hatte er nach unserer kleineren Hündin gehauen, aber ohne Krallen und uns kam es eher wie eine Warnung vor, was ja völlig in Ordnung ist, auch wenn wir persönlich keinen Grund dafür erkennen konnten, zumal er selber recht fix auf sie zugelaufen war vorher.

Das war Dienstagabend.

Mittwochfrüh war Brioche dann super fröhlich, kam uns maunzend entgegen und hatte zum ersten Mal seit seinem Einzug wirklich gut gefressen. Vorher hatte den Beiden die Aufregung etwas auf den Appetit geschlagen. Spook dagegen war wieder super vorsichtig und wir überlegten ob das Tauschen für ihn so eine gute Idee war. Vermutlich einfach noch zu früh, auch weil Brioche auf uns so hektisch gewirkt hatte als wäre er mit dem Platzangebot überfordert. Vorher hatte er in einer kleinen Wohnung gelebt. Da Spook aber nun wieder so extrem schreckhaft war beschlossen wir unterstützend mit Feliway und der Relaxpaste von GimCat zu arbeiten, da uns dies auch einige empfahlen.

Abends haben wir dann, als wieder die Neugierde auf beiden Seiten sehr groß war, noch einmal die Tür geöffnet damit sie sich durch das Gitter sehen können. Auf beiden Seiten wurden Leckereien verteilt, die auch gefressen wurden, und bis auf ein, zwei kurze Faucher ohne Rückzug von Spook, lief es auch erst wirklich toll.
Zumindest bis zu dem Moment als Spook mit Abstand an der Tür vorbei lief und Brioche, der die ganze Zeit wie immer schnurrend (er schnurrt wahnsinnig viel, fast nonstop) um uns herum lief, wie von der Tarantel gestochen auf ihn los ging. Komplett leise, ohne einen Ton, kein Buckel oder sonstiges, aber mit so viel Schwung und Aggression das wir wirklich dachten uns fliegt die Gittertür raus. Zum Glück hat sie gehalten. Spook ist darauf hin natürlich total schockiert und panisch davon gerannt, und Brioche hat das Ganze noch einmal mit genauso viel Elan vorgeführt und hat versucht auf die gleiche Art auf unsere im Flur stehenden Hunde drauf zu gehen, die das Ganze mit Abstand beobachtet hatten.

Da war bei uns klar das wir erstmal wieder auf 0 gehen werden und die Tür nicht mehr öffnen bevor nicht noch mehr Ruhe eingekehrt und klar ist warum Brioche so reagiert. Verstehen konnte das keiner. Wir würden uns Zwei nicht als Katzenprofis betrachten aber schon denken das wir erkennen können wann eine Katze etwas blöd findet. Das war bei Brioche für uns in keinem Fall ersichtlich.

(Teil 2 im nächsten Kommentar weil zu lang)
 
A

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Donnerstag haben wir dann die ganze Zeit die Tür geschlossen gehalten, Spook wieder viel am fauchen, Brioche am gucken, schnurren und blinzeln.
Gegen Abend, wir saßen gerade Beide bei Brioche und haben ihn versucht zu beschäftigen (aktuell nimmt er von 100 Spielversuchen vielleicht 5 halbherzig an, nicht einmal der angeblich so geliebte Laserpointer ist großartig interessant) als uns auffiel das Spook plötzlich stärkeres Interesse an ihm zeigte. Ständig schaute er durch das Fenster, und auch wenn Brioche zurück schaute kam nicht ein Fauchen von Spooky. Wir atmeten für den Moment auf, wirkte es doch so als wäre bei Spook langsam so etwas wie eine Gewöhnung eingetreten und er würde jetzt gerne Kontakt aufnehmen.
Vielleicht würde man ja in ein paar Tagen langsam wieder überlegen können die Gittertür zu nutzen.
Unsere Überlegungen wurden jedoch im Keim erstickt als Brioche wieder für uns völlig aus dem Nichts in die Wohnzimmertür gesprungen ist als würde er Spook in Stücke reißen wollen.
Erneut hat er dabei kein Geräusch von sich gegeben, es war als hätte jemand einen Bogen gespannt und ihn von der Mitte des Wohnzimmers in die Scheibe katapultiert.
Er ließ erst von der Tür ab als ich ihn herunter geschoben habe, daraufhin rannte er für einige Sekunden unter den Tisch und ließ sich dann wieder mittig im Raum nieder um schnurrend Streicheleinheiten zu fordern.

Seitdem ist das ganze sicher noch einige Mal passiert als wir zuhause waren, egal ob wir bei ihm sind oder er alleine im Wohnzimmer. Er sieht Spook und donnert wie verrückt an die Scheibe.

Wie gesagt sind wir hier jetzt völlig überfragt.
Übersehen wir etwas?
Ist sogar dieses Ausrasten aus dem Nichts völlig „normal“ bei einer Zusammenführung? Das können wir uns nicht vorstellen.
Müssen wir einfach viel mehr abwarten? In unseren Augen sind diese Attacken für keinen hier tragbar, denn Spook ist jedes Mal total panisch und auch Brioche scheint sich ja absolut nicht wohl zu fühlen. Da einfach nur Däumchen zu drehen und es wochenlang laufen zu lassen kommt uns nicht fair vor, für keine beteiligte Partei.
Ist er super gestresst und reagiert deshalb so?
Was machen wir falsch?
Und vor allem, was können wir tun um das zu ändern? Hat das hier irgendeine Zukunft, oder passt es einfach nicht und wir müssen das akzeptieren? Ist eine Abgabe etwa die einzige Möglichkeit?
Gibt es vielleicht noch Möglichkeiten zu unterstützen, neben Feliway, der Paste und langsamer Zusammenführung mit Gittertür,…?

Er hat, mit uns eingeschlossen, in seinem kurzen Leben nun bereits den 4. Besitzer und wir wollen eigentlich wirklich verhindern das er weiter zum Wanderpokal wird, auch wenn wir echt schon drauf und dran waren ihn zurück zu bringen.

Was vielleicht noch wichtig und uns besonders aufgefallen ist:
  • Brioche schnurrt wirklich extrem viel. Ob er spielt, ob er am Kratzbaum kratzt, egal. Beim Streicheln, beim gucken. Auch seine seltsamen Attacken hat er aus dem Schnurren heraus gestartet.
  • Seit seiner ersten, für uns nicht zu erklärenden „Attacke“ gegen mich blinzelt er gar nicht mehr, was er die erste Hälfte der Woche ebenfalls praktisch nonstop getan hat.
  • Er wedelt. Und wedelt. Und wedelt. Ebenfalls ununterbrochen, ausgenommen er schläft. Und das tut er, sobald wir rein kommen, nicht mehr.
Entschuldigt den superlangen Text, aber wir hoffen wirklich auf das geballte Forenwissen hier und wollten es deshalb möglichst genau aufgedröselt haben.

Danke schon einmal für alle kommenden Antworten!
 
Hallöchen, eine Frage vorab: Sind beide Kater kastriert?
 
Ich habe durchaus meine Gedanken dazu aber werde das alles heute Abend nochmals in Ruhe lesen und versuchen mich zu formulieren. 😆

N paar Sachen sind mir beim überfliegen nämlich ins Auge gesprungen.
 
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Ich gehe mal davon aus, dass beide Kater gesundheitlich ok sind.

Ich glaube, dass da einiges gleich zu Anfang suboptimal gelaufen ist.

Wenn mein Neuzugang da ist, dann kommt er erst einmal ins Ankunftszimmer, für die anderen nicht sichtbar, und dort lasse ich ihn erst ganz in Ruhe ankommen.

Dann fange ich an mich mit ihm zu beschäftigen, ihn kennenlernen (ist ja immer was anderes, das Tier in der gewohnten oder in einer neuen Umgebung zu erleben).

Wenn mein Bauchgefühl gut ist, dann kommt die GiSchTü rein, erst einmal mit Sichtschutz. Hier beginnt immer die wirkliche Arbeit für mich. Ich beschäftige mich mit dem Neuzugang, während die anderen draußen langsam neugierig werden. In der Regel habe ich ein Bettlaken an der Tür, das ich nach und nach immer höher hänge. So können meine Buben mich dabei beobachten, wie ich mit dem Neuzugang interagiere. Dabei komme ich auch nach und nach immer näher an die Tür ran und beobachte das Verhalten der einzelnen Tiere. Herrscht einigermaßen Ruhe an der Tür, dann lasse ich auch schon mal das Laken höher gehängt, auch wenn ich nicht im Zimmer bin, ist ja nochmal ein Unterschied im Verhalten meiner Tiere, ob ich Menschlein dabei bin (da ist einfach gar nichts gruselig) oder nicht.

Merke ich, dass die Situation an der Tür entspannt ist, überlege ich, welchen meiner Kater ich als erstes frage, zum Neuzugang mitzukommen. Ich habe bei beiden ZusaFü die Katzen nicht in den Räumlichkeiten getauscht und mein Bauchgefühl sagt mir auch, dass ich das nicht versuchen möchte.

Erst, wenn die Situation zwischen den Katzen (relativ) entspannt bzw. moderierbar ist, kann der Neuzugang aus seinem Zimmer raus.

Ich hatte hier keinen einzigen Katerkampf oder ähnliches zwischen meinen vier Katern, die sind prächtig verstehen. Allerdings clickere bzw. trainiere ich mit allen Tieren, was das Moderieren zwischen den Tieren ein wenig vereinfacht.

Wären das meine Tiere, würde ich wahrscheinlich die Uhren wieder auf Null drehen und nochmal von vorne beginnen. Das kann jetzt bis zur ZusaFü aufgrund der bereits gemachten Erfahrungen durchaus länger dauern.

Ich lasse mal den Link zu meinem Faden da, da habe ich die ZusaFü (und meine Fehler) genauer beschrieben, falls du Interesse hast

https://www.katzen-forum.net/thread...eine-dosi-klar-wer-hier-das-sagen-hat.254019/
 
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@BaTaYa
Es ist bei uns auch die einzige Lösung die wir sehen, also alles auf 0 setzen.
Nur sitzt der Kerl jetzt schon nonstop mauend vor der Tür sobald wir nicht bei ihm sind, oft sogar dann noch wenn wir bei ihm sitzen, weil er raus will und erkunden. Er scheint schon nach der Woche nicht mehr auszuhalten dort alleine zu sein...
 
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@BaTaYa
Es ist bei uns auch die einzige Lösung die wir sehen, also alles auf 0 setzen.
Nur sitzt der Kerl jetzt schon nonstop mauend vor der Tür sobald wir nicht bei ihm sind, oft sogar dann noch wenn wir bei ihm sitzen, weil er raus will und erkunden. Er scheint schon nach der Woche nicht mehr auszuhalten dort alleine zu sein...
Das habt ihr meiner Meinung nach leider auch durch die Räumewechsel selbst begünstigt 🤷🏻‍♀️

Da hilft wahrscheinlich nur „Augen zu und durch, wenn‘s gut werden soll“. Aber vllt liege ich auch komplett daneben und andere User haben bessere Tips 😅
 
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So.... Hallo, 😆🙋

sag mal, der neue Kater, ist der von privat (wenn auch in Not) gewesen? Ich frage das, weil er vielleicht ja falsch eingeschätzt/beschrieben wurde. Also für eure vorhandene Konstellation.

Dann stolper ich sofort über die Handhabe: "Nach seiner Ankunft haben wir Brioche erst einmal das ganze Haus erkunden lassen, Spook war so lange im unteren Wohnzimmer, welches als Rückzugsort und Eingewöhnungsplatz für Brioche geplant war. Brioche hat sich neugierig alles angeguckt, ist freundlich auf uns zugekommen, hat sich kuscheln lassen und machte auf uns einen zwar aufgeregten aber durchweg positiven Eindruck."

Ich würde sagen das mit das erste was ich hier gelernt und (vorab) auch gelesen habe... Raum begrenzen (hier waren es beispielsweise zwei miteinander verbundene Räume).

Also vorher festlegen wer verweilt wo. Nix mit tauschen etc.

Ich würde ab genau JETZT, einen festen Raum aussuchen, ne Gittertür rein und diese abhängen, so wie @ BaTaYa es schon beschrieb/gemacht hat. Ich habe es nicht so gemacht, anfänglich, aber dann auch mit einer Decke einen Sichtschutz kreiert, weil es einfach zu offen und zu präsent war. Konnte man total merken das es zu Unwohlsein führte.
In der Nacht hatte ich die aber immer abgenommen. Tagsüber nicht, weil des einfach zuviel Eindrücke auf einmal waren. Ich wollte das dann auch lieber dosierter.
Bei der zweiten VG hatte ich gelernt und sofort so umgesetzt. 🙂

Ich habe die ersten Wochen auch immer dem (ängstlicheren) Zylkene gegeben. Und auch ein bis zwei Gaben diese Rescuetropfen bei gestressten Tieren.

Weißt was ich vermute? Ihr wart und seid zu schnell in dem was ihr tut. Nichts von dem bisher gezeigten kätzischen Verhalten finde ich unnormal. Ich hoffe viele andere sehen das auch nicht als unnormal an. 😂

Zeigt nämlich auch das hier:
" Es folgten einige Blickwechsel und uns kam es so vor als wäre Spook das Ganze dann schon nicht mehr ganz so extrem suspekt. Man konnte sich nun schon manches Mal ohne Knurren und Meckern in Ruhe eine kurze Weile begucken bevor er dann doch den Rückzug angetreten hat. "

Und ja dann habt ihr einen weiteren "Fehler" gemacht. Schon wieder zuviel Raum gegeben.

Er hat dich nicht gehauen, also schon aber nicht "arglistig", er hat sich normal kätzisch verhalten, weil du an animierenden/sensiblen Bereichen zum "raufen wollen" rumgemacht hast. Das ist, ehrlich gesagt... auch schon alles. 😆
Schnurren, wild/hektisch sein, das hin und herschwingen des Schwanzes zeigt eine Erregung (Aufgedreht sein, Unsicherheit, es gibt allerlei Varianten) die in seinem Fall und der Situation sicher spielerisch gemeint war. Ihr habt missinterpretiert und in seinen Augen das Angebot liebend gerne angenommen.

Schnurren kann übrigens auch (selbst)beruhigend geartet sein.

So oder so, ich lese eigentlich immer die gleichen Situationen und es zeigt sich ganz klar das Problem:

Zu viel Raum (jeweils)
Zu viel Unberechenbarkeit/Hin und Her (von euch)
Zu viel, zu schnell etwas (unbewusst) wollen.

Ja, bei mir wäre wieder ne Null (ich mache übrigens aktuell das gleiche wie ihr durch, nur anders gelagert).

Der schon immer dort wohnte, bekommt die Räume die es auch immer für ihn gab. Und soll sich da wieder sicher fühlen. Wenn denn dann und zwar IRGENDWANN 😉, besucht er den Neuen in DESSEN Räumlichkeiten. Ich könnte mir vorstellen das euer Kater mega gestresst und getrieben ist, weil subjektiv empfunden nirgends mehr sicher, weil der Neue war ja schon überall.

Ich würde ein bis zwei Tage eine geschlossene Zimmertür haben. Dann mein Gitter einbauen und abhängen und dann so verfahren wie es BaTaYa schon schilderte.
 
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  • #10
Danke schon einmal für die Antworten, wir werden auch den verlinkten Thread ganz in Ruhe durchstöbern.
Dann lagen wir also schon richtig damit das es einfach alles zu viel und zu schnell gewesen sein wird.

@Onni
Er ist tatsächlich von privat eingezogen, dort lebte er selber erst wenige Monate. Wie gesagt, leider ist er bisher ein ziemlicher Wanderpokal gewesen... Natürlich ist da unklar inwiefern welche Beschreibung passt. Beim Kennenlernen hat er sich gezeigt wie beschrieben, hier zeigt er sich teilweise deutlich anders. Aber wer weiß ob er sich im vorherigen Zuhause so zeigen konnte wie er ist, wenn er dort ständig angegriffen wurde.

Ich gehe erst einmal davon aus das es doof formuliert war, aber wie beim "raufen wollen" habe ich an seiner Seite nun wirklich nicht rum gemacht und ich würde mal ganz frech behaupten das ich soweit wirklich die Katzensprache kenne um zu unterscheiden ob es spielerisches hauen war oder nicht. Letzteres zeigt er nämlich durchaus auch, erst gestern wieder, und das sieht ganz anders aus :)
Aber das ganze kann ja durchaus auch stressbedingt gewesen sein.

Die Zwei sind jetzt jedenfalls seit gestern komplett getrennt, also auch ohne Sichtkontakt, und hier ist schon deutlich mehr Ruhe eingekehrt. Wir lassen den Beiden nun einfach Zeit.
Kein Tauschen, kein Hin und Her, konsequente Routine und ich bilde mir ein das man ihnen schon anmerkt wie sie entspannter werden. Insbesondere Brioche schien gestern deutlich zufriedener und wirkte längst nicht mehr so aufgeregt wie noch einen Tag zuvor.
Mal sehen wann wir dann den Vorhang zum ersten Mal etwas anheben und wie die Reaktionen dabei sein werden.

Kann man in Etwa einschätzen wie lange es nun dauert bis wir wissen das es zwischen den beiden Kerlen passt?
Am Liebsten wäre mir eine Tabelle :ROFLMAO:
An Tag 2 Vorhang entfernen, an Tag 7 Tür durch Gittertür ersetzen, Tag 12 wird sich beschnuppert, Tag 20 problemloses zusammen laufen. Tag 38 Best Friends.
Sollte an Tag 9 Verhalten X auftreten werden die Katzen sich niemals verstehen.
:LOL:
 
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  • #11
Ich bin alles andere als ein Profi, aber empfinde es auch als zu aufregend/viel für Brioche.

Freitag vor 8 Tagen kam Wanda bei uns an und sie hat auch so wahnsinnig viel geschmust. Sie wollte gar nicht von einem weg, hat nur geschnurrt und sich rumgekullert. Und immer ging der Schwanz oder die Schwanzspitze hin und her - sie war einfach furchtbar aufgeregt und hat versucht sich zu beruhigen.

Da hätte man auch den Eindruck haben können: Guck, wie schnell sie sich wohl fühlt und ich kann sie doch nicht alleine im
Zimmer lassen, wenn sie so schmust.
Aber mehr Raum wäre für Wanda viel zu viel gewesen.

Bei ihr merken wir jetzt, dass sie runter kommt, weil sie eben nicht mehr nur bei uns sein will. Wir haben jetzt noch nicht alle Räume offen und kein Haus - „nur“ 100qm eine ebene Wohnfläche.
 
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  • #12
Am Liebsten wäre mir eine Tabelle :ROFLMAO:
An Tag 2 Vorhang entfernen, an Tag 7 Tür durch Gittertür ersetzen, Tag 12 wird sich beschnuppert, Tag 20 problemloses zusammen laufen. Tag 38 Best Friends.
Sollte an Tag 9 Verhalten X auftreten werden die Katzen sich niemals verstehen.
Jede Katze ist da anders, sie geben das Tempo vor. ZusaFü bedeutet insbesondere: Geduld und keine Erwartungen
 
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  • #13
Jede Katze ist da anders, sie geben das Tempo vor. ZusaFü bedeutet insbesondere: Geduld und keine Erwartungen
ACHSO. Ich wusste gar nicht das jedes Tier individuell ist ;)
Nein, schon klar, deswegen hätte ich es manchmal dennoch gerne berechenbarer und vorhersehbar, aber vielleicht hat Witz und Ironie in dem Zusammenhang einfach zu viel Platz für Fehlinterpretationen gelassen :)
 
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  • #14
Kann man in Etwa einschätzen wie lange es nun dauert bis wir wissen das es zwischen den beiden Kerlen passt?
Sry, meine Einlassung bezog sich insbesondere auf diesen Satz, den ich tatsächlich nicht als ironisch gemeint verstand 😅
 
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  • #15
Ich hätte eine Idee für das Verhalten des Neuankömmlings. Ich habe unter anderem zwei Kater, die ich seit 2 Jahren Stück für Stück nach anfänglichen groben Fehlern meinerseits versuche zu vergesellschaften. Der eine (Neptun) ist ängstlich, der andere taub (Jupiter), auch ängstlich, aber reagiert aggressiv. Im weiteren Verlauf habe ich zwei Mädels aufgenommen, bei denen hat Neptun dann ab und an die gleichen Verhaltensweisen, die Jupiter manchmal bei ihm angewendet hat - ohne sichtbare Vorankündigung draufspringen - versucht. Er hat also falsches Katzenverhalten versucht "weiterzugeben", weil er es so bei einer anderen Katze erlebt hat. Bei Jupiter hat er sich nie getraut, bei den Mädels hat er es zumindest versucht.

Da euer Neuankömmling schon 3 andere Vorbesitzer hatte, und ihr sogar sicher wisst, dass er beim letzten Vorbesitzer von der anderen Katze angegriffen wurde, kann es sein, dass er jetzt das, was man mal mit ihm gemacht hat, versucht bei eurem Stammkater anzuwenden. Vielleicht, weil er die Unsicherheit der Stammkatze merkt (die ihr leider unbewusst gefördert habt).

Ich würde auf jeden Fall auch, wie schon beschrieben, ganz bei 0 starten und mit mehreren Monaten Arbeit rechnen. Wenn das für euch ok ist, dann macht weiter. Wenn sich euch bei den Worten "mehrere Monate" jedoch die Haare sträuben, dann vielleicht besser jetzt einen Schlussstrich ziehen. Vielleicht geht es schneller, aber der Erwartungsdruck ist ein anderer, wenn man sich darüber im Klaren ist, wie lange so was dauern kann, gerade wenn es so negativ anfängt.
 
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  • #16
Am Liebsten wäre mir eine Tabelle :ROFLMAO:
Tatsächlich gibt es hier im Forum etwas ähnliches, allerdings völlig losgelöst von einer Zeitangabe.
Also so ähnlich wie: Katze ankommen lassen in einem separaten Zimmer. Wenn Katze freiwillig kommt zum Schmusen, Fressen, etc., also Vertrauen gefasst hat, dann nächster Schritt usw. Wenn nächster Schritt klappt, kommt Schritt drei.....
 
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  • #17
Es hat sich irgendwo mal jemand die Arbeit gemacht eine Art Schaubild zu erstellen. Das einzige, was mir daran nicht gefällt, ist die Sache mit Katzen am Türspalt schnuppern lassen. Das durch Gittertür ersetzen und man kann es zumindest als ersten Anhaltspunkt für den Ablauf nehmen. Irgendwo gab es ein Thema zur langsamen ZuSaFü und da drin dann ein Schaubild.
 
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  • #18
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  • #19
Tatsächlich gibt es hier im Forum etwas ähnliches, allerdings völlig losgelöst von einer Zeitangabe.
Jede Zeitangabe erzeugt auch Druck.

Der Kater wechselte ständig seine Besitzer und hat in seinem jungen Leben kein Vertrauen aufbauen können.
Und das braucht Zeit, die soll man ihm auch geben sonst wird das nichts.
Sich ein Limit zu setzen ist meiner Meinung nach Blödsinn, der Erwartungsdruck ist zu groß.
Gebt dem Kerlchen die Zeit die er braucht, auch wenn es Monate dauert.

Er hat schon zuviel durchgemacht in seinem Leben.
Der weiß ja selbst nicht wie ihm geschieht.

Geduld und noch einmal Geduld und sich nichts erzwingen wollen,
der Bub hat das verdient.

Mein Kater z.B. mag es nicht wenn man ihn an der Flanke krault, da haut er kräftig zu.
Nicht weil er aggressiv ist sondern furchtbar kitzelig.
 
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  • #20
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