weißer Katzer verletzt sich selbst

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Felis silvestris

Felis silvestris

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24. Mai 2008
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Hallo ihr Lieben!

Ich muss euch heute mal (leider) um Rat fragen.
Es geht um meinen ehemaligen Vermittlungskater Angie (ca. 3 Jahre). In seinem neuen Zuhause hat er angefangen sich selbst zu verletzten: Er fügt sich im Kopf/Halsbereich ca. 1 Cent große Wunden zu. Die dann aber gut wieder zuwachsen. Die Wunden sind nicht tief, aber immer reichlich blutig. Ein Abstrich wurde natürlich auch gemacht und auch nach Milben geschaut: Ohne Befund.

Der erste Verdacht war eine Futtermittelunverträglichkeit, die haben wir inzwischen aber ausgeschlossen, da nach zwei Monaten Fütterung von Spezialfutter vom TA sich die Situation nicht gebessert hat. Ganz im Gegenteil. Sein Fell ist sehr viel schlechter geworden und war stumpf.

Jetzt war/ist der Verdacht, dass es an Einsamkeit/Langeweile liegt, da in seinem Heim trotz Versprechen/Vorhaben keine Zweitkatze angeschafft wurde, und wenig mit ihm gespielt wurde.
Dazu ist die Wohnung (80m²) vielleicht zu klein oder zu langweilig eingerichtet für einen Tiger wie ihn. In der dortigen Situation wollten sie dann aber ungern gleich noch eine Katze dazu nehmen, weil man nicht weiß ob es das Problem abstellt oder nur schlimmer macht.
Außerdem musste er ein paar mal mit seinen neuen Besitzern umziehen: Erst massiver Schimmelbefall in der Wohnung, dann ein Wasserschaden...vielleicht auch ein psychischer Auslöser?

Deswegen ist er jetzt seit drei Wochen wieder bei uns. Mit den anderen Katzen versteht er sich bestens, sein Fell ist besser geworden, die Wunden auch weniger, er nutzt bei uns das ganze Haus, alle Bäume, spielt viel, ist aktiv unterwegs, kuschelt, ist sauber, putz sich ordentlich und macht keinen ängstlichen oder zurückgezogenen Eindruck. Aber er hat nicht komplett aufgehört zu kratzen. :(


Und langsam bin ich etwas ratlos. Was mir noch bleibt ist:
- das er sich vielleicht noch kratzt, weil er sich noch nicht komplett eingewöhnt hat. Bzw. noch unsicher in seiner Stellung im Haushalt ist (=Angst, Unsicherheit noch nicht abgestellt).
- das Ganze vielleicht mit seiner Farbe (weiß, ein blaues, ein grünes Auge) zu tun hat? Angeblich haben weiße Tiere ja besonders häufig Hautprobleme. Hat jemand von euch in die Richtung vielleicht noch Informationen?
- mein TA hat am ehesten noch eine Depression im Verdacht und schlägt deswegen eine Tablettengabe vor. Davon bin ich aber nicht so begeistert. Eher würde ich ihm bei uns noch mehr Zeit geben sich einzugewöhnen und so die vielleicht bestehenden Ängste abzubauen. An Feliway habe ich auch schon gedacht. Was meint ihr?

Habt ihr vielleicht noch andere Ideen, was es sein könnte oder diesbezüglich Erfahrungen gemacht?

LG Felis und Angie
 
A

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Gib ihm noch etwas Zeit!
Obwohl das mit der Depression absolut nachvollziehbar für mich ist. Es geht ihm ja schon besser, vielleicht hört er ja selber mit dem Kratzen auf.

Die Einzelhaltung so ganz ohne Ansprache hat ihm sicher einen Knax verpasst, aber da er jetzt ja scheinbar wieder aufblüht und sich auch aktiv mit den anderen Katzen beschäftigt, denke ich dass sich das bald legen wird.

(sein Verhalten erinnert mich irgendwie an die armen Papageien, die sich in Einzelhsltung gelangweilt und vereinsamt selbst die Federn ausreißen)
 
Gut daß er wieder bei euch ist!
Bleibt er nun oder soll er wieder neu vermittelt werden?
Falls ja aber nicht mehr in Einzelhaltung gell. ;)

Ich würde auch keine Mittel gegen Depressionen geben, davon halte ich schon bei Menschen nur begrenzt etwas, bei Katzen noch weniger.
Falls er eine Depression hat wird sie sicher nun mit anderen Lebensbedingungen von ganz alleine wieder heilen, das braucht seine Zeit.

Evtl. könnte man ihn mit Bachblüten oder Homöopathie unterstützen.

Wurde diagnostisch auch alles bedacht. Such mal nach EG
http://www.catpage.de/catp..eosinophiles_granulom.htm

http://www.wetterau-katzen.de/eosinophiles-granulom.html

Von Diätfutter vom Tierarzt halte ich persönlich wenig.
Habt ihr eine Ausschlußdiät gemacht, was genau hat er dabei zu fressen gekriegt?
Trockenfutter oder Naßfutter?
Es gibt eine Allergie auf Milben auf Trockenfutter, daran könnte es liegen.
Manche Katzen vertragen kein Getreide, auch Reis nicht.

Versuch es noch mal über anderes Futter bitte.

Wenn die Wunden zu arg sind könntest du hiermit verhindern daß er immer wieder die Stellen aufkratzt.
http://www.softclaws.com/

Nur an den Hinterpfoten!!
 
Bitte stutz die Krallen, falls er sich Kratzwunden beifügt!

Gib übers Futter mal Heilerde, das entgiftet den ganzen Organismus.

Die Kratzstellen müssen weiter untersucht werden, ohne Diagnose keine gezielte Behandlung. Hast Du auf Pilze testen lassen, vor allem auf den Schimmelpilz? Vielleicht ist es im Kot nachweisbar, frag mal den TA danach.

Ist im Futter genügend Taurin? Hast Du staubende Streu? Mit welchen Mitteln putzt Du die Wohnung, das Kaklo, womit wird gewaschen?
Hol Feliway, wie sieht es mit Notfalltropfen aus? Gibts Freigang, zumindest gesicherten Balkon? Mag er Baldriankisschen oder solche mit Katzenminze?

Welches Futter gibst Du? Wann wurde geimpft, gabs Wurmbehandlungen, oder sonstige Medikation? Welches Präparat möchte der TA gegen die vermeintliche Depression geben?

Zugvogel
 
Huhu!

Ja, auf Pilze wurde sogar mehrfach getestet ;) (allerdings nicht von mir, sondern von den Besitzerinnen, aber der gleiche TA).

Die Krallen werden momentan schon regelmäßig gestutzt. Leider ist dadurch keine Verbesserung spürbar. :rolleyes:
Er kratzt sich ja auch nicht täglich sondern "nur" gelegentlich (ca. alle 3-4 Tage). Und dann ist es auch nur ein ganz kurzer Moment und bums hat er so ein riesen Ding am Hals/Gesicht/dem Ohr. Also kein langsames oder exzessives Aufkratzen, sondern schnell und heftig. EG würde ich deswegen und wegen dem schnellen und problemlosem Abheilen eher ausschließen. Aber danke für den Hinweis =) . Ich werde meinen TA noch mal danach fragen.

Wir füttern Dosen und TroFu von Grau und gelegentlich eine Fleischmahlzeit.
Taurin habe ich hier, bzw. könnte ich ihm auch mal ein paar nestjunge Mäuse anbieten. Aber laut Verpackung dürfte das eigentlich nicht nötig sein, weil Taurin ja zugesetzt wurde?
Ich kann gerne versuchen ihn erstmal eine Zeit lang über Rohfütterung zu ernähren um die Allergie auf Milben auf TroFu (welches er auch vom TA hatte) und Reis auszuschließen. Häufig allergieauslösende Fleischsorten kann ich da ja auch gleich weglassen. Oder wäre eher eine "richtige" Eleminationsdiät ratsam? Gibt es dafür einen Fahrplan nach dem man gut vorgehen kann?
Oder bedeutet so eine Diät wieder Stress für ihn? ich würde es sonst erst mal mit Feliway und noch-etwas-Zeit-geben versuchen. Und falls das nicht anschlägt die Futterumstellung/Diät probieren.

Aber es sind keine typischen Allergie-Verletzungen, und die Behandlung vom TA eher versuchsweise (Aussage der Abnehmerinen). Bei mir zeigt er weder Erbrechen, noch Durchfall, kein Fieber und die Verletzungen sind nicht entzündet sondern trocken und heilen problemlos und schnell ab.

Gesicherten Freigang gibt es für meine drei ca. zwei Mal pro Woche mit uns zusammen im Garten. Für Angie natürlich noch nicht.

Ich verwende Silicatstreu. Das Staubt nicht. Auch mein Nager/Reptilienstreu und Heu ist gezielt Staubarm (die Kleinen liegen ja ständig mit der Nase drin). Ich glaube aber nicht, dass es am Streu der anderen Tiere liegt, den mit dem verletzen hat er ja schon im altem Heim angefangen.

Die KaKlo wird mit Essig gereinigt, der Rest der Wohnung mit Ha-Ra, gewaschen wird mit Ariel. Ich glaube aber auch da nicht an einen Zusammenhang, weil die Abnehmerinen das sicher anders gehandhabt haben.

Baldiran und Co. liebt er :D . Wir haben auch Stinkies hier mit denen sich alle gut beschäftigen lassen ;) .
Notfalltropfen habe ich nicht.

Nach dem genauen Depri-Mittel müsste ich noch mal fragen. Ich habe da ja gleich abgeblockt - deswegen weiß ich da nichts genaues ;) .
Geimpft wurde das letzte mal im Juni 09 mit Felocell CVR, Enduracell-T und Leucocell2. Über die Entwurmung habe ich keine Unterlagen. Sie wurde aber laut der Abnehmerinen auch zu dem Termin zuletzt durchgeführt.

Vermittelt werden wird er wohl nicht wieder. Und sollte ja auch beim ersten Mal nicht in Einzelhaltung. Ich hatte ihn auch mehrfach besucht. Aber aufgrund der Probleme mit der Wohnung hat das halt gedauert und gedauert, dann die Sache mit den Verletzungen...

der Tipp mit dem Krallenschutz ist eine interessante Idee ;) . Hat das jemand von euch schon mal in der Praxis ausprobiert? er klettert sehr gerne und sehr schnell auf die Kratzbäume. Geht das mit so einem Schutz überhaupt? Nicht dass er mir abschmiert :rolleyes: . Auf jeden Fall besser als ein Kragen (der bei ihm auch schon versucht wurde, er hat sich mit dem Teil einfach gar nicht mehr bewegt).

EDIT: hier noch schnell ein Foto seiner neusten Wunde (3 Tage alt, heute hat er den Schorf abgekratzt), damit man sich das bildlicher vorstellen kann:
ohs7eu.jpg


LG
Felis
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde die Wunden mit verdünnter Calendulatinktur behandeln (juckreizstillend, heilungsfördernd, antiseptisch), dazu noch Bachblüte Crab apple (ausleitend, nimmt das Gefühl 'aus der Haut fahren zu müssen) und dazu noch Heilerde (entgiftend, heilungsfördernd).
Heilerde innerlich entgiftet den gesamten Organismus.

Über den Krallenschutz kann Dir Petra-01 mehr sagen.

Gibt es irgendwelche Vorerkrankungen?

Zugvogel
 
Huhu!

Die Wunden behandeln wir momentan mit 3%igem Wasserstoffperoxid wenn sie frisch sind und täglich mit wenig Melkfett (mit Ringelblume/Calendula), damit sich kein dicker Schorf bildet, die Stellen nicht spannen und nicht zum Aufkratzen verleiten.

Bachblüten sind nicht mein Fall, schaden sicher nicht - davon überzeugt dass sie helfen bin ich aber auch nicht ;)

Soweit ich weiß "reinigt" Heilerde den Darm, hilft bei Durchfall, Magenproblemen entzieht dem Körper aber auch viel Wasser und bindet aber auch wichtige Nährstoffe. :( Ich weiß nicht ob das nötig ist, bzw. sie genau bewirken soll um hier zu helfen (entgiftend und heilungsfördernd sind ziemlich schwammige Begriffe, gerade bei innerer Anwendung - kannst Du mir da vielleicht noch ein bisschen mehr zu sagen?). Welche Dosierung und welchen Anwendungszeitraum würdest Du vorschlagen?

Andere Erkrankungen liegen nicht vor. er hat noch nie medis bekommen (das AB nach der Kastration vielleicht ausgenommen, aber dass ist ja schon ganz schön lange her ;) ).

LG
Felis
 
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Ich würde anstelle des Peroxides lieber Calendula nehmen, das nicht die Haut austrocknet wie das Oxid, gleichzeitig aber die Wundheilung fördert und hoch desinifziert. Auf die gleiche Stelle dünn Heilerde draufgepudert und eine Paste davon leicht auftupft, entgiftet und fördert somit auch die Heilung und stillt Juckreiz.

Heilerde hat ihre Heilkraft in der hohen Absorbtion, es ist kein einzelner Wirkstoff, wie man es sonst gewohnt ist. Sie bindet Giftstoffe äußerlich und innerlich, reinigt damit und gibt dem gesamten Organismus wieder mehr 'Luft' sich selber zu regenerieren.
Tagesdosis von Heilerde für Katzen wird mit ca. 3 Eierlöffelchen voll angegeben, aber es braucht sehr lange, bis man diese Dosis geben kann: die meisten Katzen lehnen erstmal den erdigen Geschmack ab, man muß wirklich hauchweise einschleichen.
Wenn man normal Naß füttert, wird fürs erste die aufgenommene Feuchtigkeit reichen, doch wenn man die Heilerdemenge erhöht, wird man das Futter allmählich und tropfenweise noch mit Wasser anreichern. Das empfiehlt sich sowieso, um den Gesamtfeuchtigkeitsgehalt täglich von ca 50 ml pro Katzekilo erreicht.

Ich sehe in einer Behandlung mit Bachblüten erheblich mehr Aussicht auf Erfolg als mit Beruhigungmedikamenten. Glaubst Du an die Wirkung solcher Arznei, die 'nur' die chemische Zusammensetzung des Hirnstoffwechsels verändern?

Zugvogel
 
Ich möchte dem Kater weder weder Bachblüten noch Beruhigungsmittel/Antidepressiver geben. Ich dachte, dass wird oben klar ;) . Genau wie, dass er täglich mit Rineglblumensalbe behandelt wird (wie du es ja auch machen würdest) und nur direkt nach der Verletzung mit Wasserstoffperoxid. Gerade das Austrocknen hat, wie gesagt, den positiven Effekt, dass sich kein dicker, unbeweglicher Schorf bildet der zum Kratzen motiviert. Deswegen werde ich das weiterhin so machen - klappt wunderbar. Die Wundheilung ist nach wie vor rasch und problemlos.

Über die Heilerde werde ich mich mal schlau machen, danke =) .

Er hat sich jetzt schon ein paar Tage lang nicht mehr gekratzt *toitoitoi*.

Hat sonst niemand Erfahrungen mit Selbstverletzung bzw. "Depressionen" von Katzen nach vielen "Einschnitten" in ihrem Leben gemacht?

Oder jemand eine Idee/Erfahrung wie man eine Futtermittelunverträglichkeit am besten "austesten" kann?

LG
Felis
 
  • #10
Was hältst du denn von Homöopathie, das wäre für mich noch ein Weg der helfen könnte.

Und den Krallenschutz benutzen wir hier weil Indi sich sonst die Ohren aufkratzt nach einer op. Klappt hier seit einigen Wochen schon sehr gut. Allerdings muß Katze sich daran gewöhnen beim hochsausen auf den Sisalstämmen die Hinterpfoten nur begrenzt nutzen zu können. Mit etwas übung klappt aber auch das inzwischen gut. Indi ist nicht eingeschränkt dadurch.
 
  • #11
Kauen sie sich die Dinger bei der nächsten Krallenreinigung nicht wieder ab?
 
  • #12
Kauen sie sich die Dinger bei der nächsten Krallenreinigung nicht wieder ab?

Du meinst die Krallenhüllen?

Nein, hier nicht. Sie halten recht gut, ab und zu geht mal eine verloren dann muß sie eben nachgeklebt werden. Indi zumindest kriegt sie nicht ab.
 
  • #13
Kann es evtl. eine Flohspeichelallergie sein ? Da reicht ein einziger Biss und dann wird sich das Fell herausgerissen und alles blutig gekratzt (hatte mein Hund). Wäre ja eine Möglichkeit ??????
 
  • #14
Hautprobem erledigt?

Hallo,

ich wollte nur mal nachfragen, ob und wie Ihr das Hautproblem erledigt habt, da ich einen Kater ähnlichen Problemen habe. Für jeden Tipp bin ich dankbar.

LG

Ossicar
 
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  • #15
ja, wie schaut es aus ? Habt ihr den "Kratzzwang" besiegt ?
Haben die Tipps geholfen ?
 

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