Wenn es um die Grundsätze geht würde ich Zucht nicht auf eine bestimmte Rasse beziehen sondern im Vergleich zur natürlichen Selektion setzen - wobei es bei einem Haustier keine natürliche Selektion mehr gibt.
Daher also Zucht VS Zufall.
Das Ziel worauf der Tierschutz heute hinarbeitet ist im Endeffekt ja auch die Zucht, da nur bei einer genügend hohen Kastrationsrate die Populationen von Streunern und das allgemeine dadurch entstehende Katzenelend verringert werden kann.
Es ist natürlich ein Ziel, das nicht so schnell erreicht werden wird.
Das "Wofür" bei Rassen kann jeder selbst beantworten, der eine gewisse Vorliebe für besondere Farben, besonderes Fell oder sonst was hat. Im Grunde kann nur jemand, der ins Tierheim geht, sagt "Geben sie mir eine Katze im Alter XY" und die erste entsprechend vorgeschlagene Katze auch nimmt wirklich sagen, dass er nicht versteht warum gezüchtet wird.
Mutter Natur hat bei den selbstentstandenen Rassen alles drangemacht, was dransein muss und in der Größe, wie es für die Umgebung und das Überleben wichtig ist. Wenn der Mensch das weiterzüchtet, weil die Anzahl der Tiere weniger wird, so ist das m.E. auch gut und nachvollziehbar.
Naja, Mutter Natur hat auch so gut wie jede andere Mutation verursacht. Das ist ja eines der beliebtesten Argumente bei den Qualzuchten, ist ja alles natürlich entstanden und hat sich in manchen Fällen sogar "natürlich behaupten können" (siehe Manx).
Letztendlich sind doch Zuchttiere auch hoch gefährdet, Erbkrankheiten und Inzucht Vorschub zu leisten, was es bei einer gesunden Mischung von FWW-Katzen viel seltner gibt.
Inzucht ist zum Beispiel bei Bauernhofkatzen ein weit größeres Thema als bei jeder Zuchtkatze. Ist ja nicht so, als würde sich FWW Nr. 1 mit zig Tausenden Partnern kreuzen können, sondern meist hat sie auch nur eine Hand voll Partner zur Auswahl.
Somit: Vorsorgeuntersuchungen zu preisen, die es ohne die Zuchtauslese gar nicht gäbe, ist Zynismus pur.
Durch Zucht wurde man auf die Erbkrankheiten aufmerksam, erfunden wurden sie aber nicht durch die Zucht. Es gab schon immer Erbkrankheiten und unerwünschte Defekte, die sich irgendwo behaupten könnten.
Am offensichtlichsten bei so Kleinigkeiten wie Knickschwänzen.
Das hat noch nicht einmal unbedingt was mit Seriösität oder nicht zu tun....bei vielen Krankheiten merkt man eben oft spät, dass sie überhaupt vorhanden sind, selbst wenn die Tiere dann aus der Zucht genommen werden sind oft schon wieder mehrere Genreationen an Tieren da.
Dasselbe Problem ist auch bei normalen Hauskatzen und Streunern verbreitet, nur dass diese bis zu ihrem Tod nicht aus der Zucht genommen werden...
Prozentual gesehen haben FWW-Miezen nur verschwindend selten HCM und diese blöde Rückgratdeformierung (?), Zuchtkatzen unterschiedlicher Couleur aber so oft, daß man sie darauf quasi testen lassen muß.
Eigentlich wäre es bei FWW-Katzen genauso wichtig, wenn nicht wichtiger darauf zu testen.
Ich kann dir grade nicht sagen woher ich die Zahl habe, wenns dich interessiert such ich nochmal danach, aber FWW Katzen sind laut einer Untersuchung die mir unter gekommen ist sogar öfter von HCM betroffen als jede Zuchtkatze.