tierarzt meint homöopathie wäre aberglaube......

  • Themenstarter rosasiri
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    tierarzt

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #1.821
Das verstehe ich nicht ganz. ich denke, kein Arzt gibt dir die Garantie, dass nach einer Chemo eine Linderung oder Stopp des Tumorwachstums da ist. Es gibt ja auch immer wieder Patienten, die während der Chemotherapie sterben. Für die Schulmedizin ist es die einzige, wenn überhaupt mögliche Behandlungsmethode neben der Bestrahlung. WEnn ich jedoch in der Zwischenzeit sehe, dass man Krebs zuerst operabel entfernt und dann noch prophylaktisch Chemotherapie und Bestrahlungen macht, dann erlaube ich mir sowas schon auch zu hinterfragen bezüglich des Risiko-Nutzen Verhältnisses und ganz ehrlich, schlussendlich ist es mein Körper und mein Leben und da entscheide ich und ob eine Chemotherapie dann berechtigt ist, entscheide auch ich.


Garantien gibt es in der Medizin gar keine. Du kannst an einer simplen Blinddarmoperation versterben.
Aber egal, das ist ja nicht das Thema ;)

Die Schulmedizin behandelt Krebs mit mehreren Waffen, u.a. chirurgisch. Das geht aber nicht immer, entweder weil der Krebs schon so weit fortgeschritten ist, dass eine Entfernung nicht mehr mit dem Leben vereinbar wäre (zB bei der Bauchspeicheldrüse), oder weil der Tumor mit einem wichtigen Organ verbacken ist (zB an der großen Hauptschlagader sitzt). In so einem Fall versucht man, den Krebs mittels Chemo, Bestrahlung oder anderer Maßnahmen (zB kann man den Krebs "aushungern", indem man seine Blutversorgung kappt) primär kleiner zu bekommen - damit man ihn operieren kann, oder ihn aber auch zum Verschwinden zu bringen. Ob und wie gut der Krebs auf die Therapie anspricht, hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem auch, welche Zellen enthalten sind. Es gibt viele verschiedene Chemotherapien, nicht jede ist gleich stark belastend.

Kann ein Tumor sofort entfernt werden, kommt es drauf an, ob er schon "gestreut" hat - je nachdem wird man noch Chemotherapie "nachlegen" oder nicht. Manchmal kreisen kleinste Tumorzellen im Körper, die kann man natürlich nicht wegschneiden. Man möchte aber verhindern, dass sie sich wo ansiedeln, also tötet man sie ab.

Ich spreche niemanden ab, über seinen eigenen Körper zu entscheiden. Aber ich bezweifel stark, dass ein HP über alle Konsequenzen aufklärt. Oder überhaupt alle Kosequenzen kennt.....
 
A

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  • #1.822
Ich spreche niemanden ab, über seinen eigenen Körper zu entscheiden. Aber ich bezweifel stark, dass ein HP über alle Konsequenzen aufklärt. Oder überhaupt alle Kosequenzen kennt.....

Ein guter HP schon. ( Meinst du mit HP jetzt eigentlich Heilpraktiker oder Homöopath ?)
 
  • #1.823
Ich spreche niemanden ab, über seinen eigenen Körper zu entscheiden. Aber ich bezweifel stark, dass ein HP über alle Konsequenzen aufklärt. Oder überhaupt alle Kosequenzen kennt.....

Das gleiche kann aber auch für Onkologen gelten. Fragst Du drei verschiedene nach der besten Therapie, wirst Du drei verschiedene Antworten bekommen. Ich kenne einige Leute, die das durchexerziert haben...

Ich weiß jetzt nicht, ob mir da was Falsches im Kopf herumspukt, aber gibt es nicht auch Tumorarten, bei denen eine OP kontraproduktiv ist, weil die Krebszellen unter Sauerstoffeinfluss erst anfangen, zu metastieren? Vielleicht weiß ja von Euch jemand etwas darüber?

LG Silvia
 
  • #1.824
Das Krebsbeispiel ist dafür vielleicht gar nicht so schlecht, Du hast zwei Frauen mit der gleichen Tumorart in der Brust im gleichen Stadium. Bei der einen schlägt die Chemo gut an, bei der anderen nicht. Bei ihr hätte vielleicht die Enzymtherapie bessere Chancen gebracht - aber weil eben noch zu häufig nach Schema F behandelt wird, hat die zweite Frau halt Pech gehabt.

Es existieren mehrere Chemo-Regimes (ist das die richtige Mehrzahl?), die eben auf die Zelltypen des Krebs ausgerichtet sind. Ob sie der Mensch dazu verträgt, kann man vorher leider nicht sagen, das muss man ausprobieren - aber das ist selbst bei Erdbeeren so ;)
 
  • #1.825
Ich meine es wäre so, dass alles was näher Richtung Kopf geht besonders schmerzempfindlich ist.

Es gibt zum Beispiel eine Einteilung bezüglich Schmerzmanagement nach OPs bei Tieren, eine Einteilung bei welchen OPs die Schmerzhaftigkeit höher ist.
Da stehen Zahn-OPs ganz oben auf der Liste, während andere OPs wie eine Kastra weiter unten stehen.

Bea, das hört sich auf der einen Seite logisch an - aber warum führt sich dann ein Mensch mit Hexenschuss auf, als ob sein letztes Stündlein geschlagen hat, während der gleiche Mensch die Zahnschmerzen locker wegsteckt?

Warum lesen wir hier von Katzen, die bei Zahnproblemen offenbar unter starken Schmerzen leiden, während es bei anderen Tieren nur durch Zufall bemerkt wird, dass da was im Argen liegt. Was unterscheidet die einen von den anderen? "Bewußte" Wehleidigkeit, wie bei Menschen, die damit Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen, kann man Katzen ja wohl weniger unterstellen.

LG Silvia
 
  • #1.826
Es existieren mehrere Chemo-Regimes (ist das die richtige Mehrzahl?), die eben auf die Zelltypen des Krebs ausgerichtet sind. Ob sie der Mensch dazu verträgt, kann man vorher leider nicht sagen, das muss man ausprobieren - aber das ist selbst bei Erdbeeren so ;)

Regimes (ob Mehrzahl oder nicht) hab ich noch nie gehört. Klar, muss man auch Erdbeeren ausprobieren, nur haben die keine Nebenwirkungen, es sei denn, man ist allergisch.

Mir ging es da vor allem darum, dass meiner Erfahrung nach da einfach zu oft noch nach Schema F therapiert wird - und die Chemo als Allheilmittel bei allen Tumoren propagiert wird, anstatt die Alternativen aufzuzeigen.

Vor ein paar Jahren gab es mal im Spiegel einen interessanten Artikel (und der Spiegel steht bekanntlich alternativen Heilmethoden eher ablehnend gegenüber), dass bei bestimmten Tumorarten die Chemo komplett wirkungslos ist. Da gibt es wohl mittlerweile einige Studien. Trotzdem wird sie da nach wie vor angewendet und ich frage mich, warum?

LG Silvia
 
  • #1.827
Ein guter HP schon. ( Meinst du mit HP jetzt eigentlich Heilpraktiker oder Homöopath ?)
Klar klärt ein HP (in diesem Zusammenhang eigentlich egal, ob Homöopath oder Heilpraktiker) auf - aber mit Konsequenz meine ich: sagt er auch, was es heißen kann, wertvolle Zeit zu vergeuden?


Das gleiche kann aber auch für Onkologen gelten. Fragst Du drei verschiedene nach der besten Therapie, wirst Du drei verschiedene Antworten bekommen. Ich kenne einige Leute, die das durchexerziert haben...

Aber das hab ich nicht gemeint. Sicher gibt es mehrere Wege zum Ziel, anderseits gibt es auch in der Medizin einen state of the art, was halt die aktuellste Methode meint. Ob der Arzt die dann auch kennt, ist was anderes....


Ich weiß jetzt nicht, ob mir da was Falsches im Kopf herumspukt, aber gibt es nicht auch Tumorarten, bei denen eine OP kontraproduktiv ist, weil die Krebszellen unter Sauerstoffeinfluss erst anfangen, zu metastieren? Vielleicht weiß ja von Euch jemand etwas darüber?

ich kenn nur die Mär, dass man in ein Melanom nicht reinschneiden darf. Was aber auch nicht stimmt.

"Bewußte" Wehleidigkeit, wie bei Menschen, die damit Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen, kann man Katzen ja wohl weniger unterstellen.

Ich glaube auch nicht, dass jeder "wehleidige" Mensch unbedingt bewußt so handelt. Er ist halt vielleicht nur so erzogen worden, dass er jammern nicht als Schwäche empfindet. Andere durften vielleicht als Kind schon nicht zeigen, wenn sie Schmerzen oder Angst hatten - die stecken dann vielleicht Schmerzen besser (weil stiller) weg. Was davon "besser" ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
 
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  • #1.828
Und dann siehst du einfach mal: Auch in der Medizin wird nicht alles auf Schema F wie du es so schön nennst reduziert. Es wird die Ursache gesucht und dann wird versucht die Beschwerden zu heilen oder zu lindern. Das nennt man dann halt Diagnostik und Therapie.
Meine Erfahrung:
Bei schmerzhafter Blasenentzündung bestehen die wenigsten Mediziner auf einer Harnprobe, um die Ursache oder auch den Erreger der Blasenentzündung zu ermitteln. Die übliche Behandlung ist zuerstmal Antibiotika, den Tip, viel zu trinken und vor allem warm zu halten. Als Abschluß kommt dann 'wenn es übermorgen nicht besser ist, kommen Sie nochmal vorbei'.

Jeder Organismus ist anders, aber für alle gibts die gleiche Medizin. :confused:

Guck mal hier die Katzen mit Augenentzündungen, wie es mit Diagnose und Therapie gehandhabt wird...


Wo bleibt da eine angemessene Anamnese und Diagnostik,um eine Therapie richtig und individuell zu gestalten?


Zugvogel
 
  • #1.829
Bea, das hört sich auf der einen Seite logisch an - aber warum führt sich dann ein Mensch mit Hexenschuss auf, als ob sein letztes Stündlein geschlagen hat, während der gleiche Mensch die Zahnschmerzen locker wegsteckt?

Warum lesen wir hier von Katzen, die bei Zahnproblemen offenbar unter starken Schmerzen leiden, während es bei anderen Tieren nur durch Zufall bemerkt wird, dass da was im Argen liegt. Was unterscheidet die einen von den anderen? "Bewußte" Wehleidigkeit, wie bei Menschen, die damit Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen, kann man Katzen ja wohl weniger unterstellen.

LG Silvia

Ich bezweifel eigentlich, dass jemand der wirklich richtig starke Zahnschmerzen hat, also auch mit entsprechendem Hintergrund, diese locker wegstecken kann.
Hexenschuss ist auch relativ - der Nerv kann mehr oder weniger stark eingeklemmt sein und somit auch mehr oder weniger starke Schmerzen verursachen.

Klar klärt ein HP (in diesem Zusammenhang eigentlich egal, ob Homöopath oder Heilpraktiker) auf - aber mit Konsequenz meine ich: sagt er auch, was es heißen kann, wertvolle Zeit zu vergeuden?

Ein guter HP mit dem entsprechenden Wissen: ja. Eine gute HP kennt ihre Grenzen und wir dich ggf. auch darauf hinweisen einen ausgebildeten Mediziner aufzusuchen.
 
  • #1.830
Mir ging es da vor allem darum, dass meiner Erfahrung nach da einfach zu oft noch nach Schema F therapiert wird - und die Chemo als Allheilmittel bei allen Tumoren propagiert wird, anstatt die Alternativen aufzuzeigen.

Aber so ist es ja nicht.

Durch Gesundenuntersuchungen werden heute sehr viel mehr Krebserkrankungen im Frühstadium entdeckt, nicht erst, wenn sie Beschwerden verursachen. Die kann man meistens sehr gut operativ entfernen, und das wars dann für den Betroffenen in den meisten Fällen auch schon wieder.

Chemotherapie wird gemacht bei
- inoperablen Tumoren, um sie operabel zu machen
- Schmerzen durch rasches Tumorwachstum, also zur Linderung, nicht zur Heilung (palliativ)
- Tumoren, die erfahrungsgemäß sehr gut ansprechen (zB Hodencarcinom, Leukämie)
- Krebsformen, die man nicht anders "fassen" kann (Leukämie)

Vor ein paar Jahren gab es mal im Spiegel einen interessanten Artikel (und der Spiegel steht bekanntlich alternativen Heilmethoden eher ablehnend gegenüber), dass bei bestimmten Tumorarten die Chemo komplett wirkungslos ist. Da gibt es wohl mittlerweile einige Studien. Trotzdem wird sie da nach wie vor angewendet und ich frage mich, warum?

Es gibt wie bei jeder Therapie sog. Non-Responder, Leute, die nicht auf die Therapie ansprechen, obwohl sie bei 100 anderen vergleichbaren Menschen gewirkt hat. Man wird die Therapie dann abbrechen - aber vorher weiß man es nicht.
 
  • #1.831
Aber das hab ich nicht gemeint. Sicher gibt es mehrere Wege zum Ziel, anderseits gibt es auch in der Medizin einen state of the art, was halt die aktuellste Methode meint. Ob der Arzt die dann auch kennt, ist was anderes....

ich kenn nur die Mär, dass man in ein Melanom nicht reinschneiden darf. Was aber auch nicht stimmt.

Und ich vertrete aus meiner persönlichen Erfahrung heraus die these, dass zu viele Ärzte diesen state of the art nicht kennen. Oder aber dieser state of the art der momentane mainstream ist, der aber nicht immer im Sinne des Patienten ist.

Nur ein Beispiel: Nachbarin von mir bekommt die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Onkologe in namhafter Uniklinik (also nicht die Kleinstadt-Klitsche) sieht als einzige Therapie die Entfernung der Gebärmutter. Dumm war nur, dass diese Nachbarin unbedingt noch ein Kind bekommen wollte. Gut war, dass ihr Ehemann vom Fach ist, die beiden sind schließlich in einer anderen namhaften Klinik aufgeschlagen, es gab schließlich eine gebärmuttererhaltende OP. Und das ist nicht der einzige Fall, den ich kenne. Und das lässt mich einfach daran zweifeln, ob alles, was so propagiert wird, auch wirklich der Stein des Weisen ist. Die Nachbarin lebt übrigens noch immer und ist mittlerweile Mutter geworden :)

LG Silvia
 
  • #1.832
Meine Erfahrung:
Bei schmerzhafter Blasenentzündung bestehen die wenigsten Mediziner auf einer Harnprobe, um die Ursache oder auch den Erreger der Blasenentzündung zu ermitteln. Die übliche Behandlung ist zuerstmal Antibiotika, den Tip, viel zu trinken und vor allem warm zu halten. Als Abschluß kommt dann 'wenn es übermorgen nicht besser ist, kommen Sie nochmal vorbei'.
Blasenentzündungen werden ja nicht von 713 verschiedenen Keimen verursacht, die allermeisten gehen auf das Konto von E.coli, dann gibts noch 2, 3 andere Bösewichte. Ein AB, das gegen E.coli und die anderen 3 Verdächtigen hilft, ist in 99% der Fälle nicht verkehrt.
Deswegen wird halt oft ohne Antibiogramm AB verschrieben - und viele Patienten/ Tierhalter wollen das ja auch so!

Jeder Organismus ist anders, aber für alle gibts die gleiche Medizin. :confused:
Das AB sollte sich ja am Keim orientieren...


Guck mal hier die Katzen mit Augenentzündungen, wie es mit Diagnose und Therapie gehandhabt wird...

Wo bleibt da eine angemessene Anamnese und Diagnostik,um eine Therapie richtig und individuell zu gestalten?

Ich hab keine Ahnung (zum Glück!) von entzündeten Katzenaugen, eventuell gibts da auch einen engen Kreis der Verdächtigen :confused:

Und: Erst heute hab ich wieder einen TA bemitleidet, weil es arg schwer ist, bei einem Katz eine genaue Anamnese zu erstellen.....
 
  • #1.833
Es gibt wie bei jeder Therapie sog. Non-Responder, Leute, die nicht auf die Therapie ansprechen, obwohl sie bei 100 anderen vergleichbaren Menschen gewirkt hat. Man wird die Therapie dann abbrechen - aber vorher weiß man es nicht.

Bei diesem Artikel ging es aber nicht um Patienten, die nicht drauf ansprechen, sondern um eine Studie, nach der sich bei bestimmten Krebsarten die Lebenserwartung durch die Chemo um nichts verlängert.

Bei anderen Krebsarten wiederum, bei Lymphtumoren oder Leukämien ist laut dieser Studie die Wirksamkeit durchaus gegeben, wenn ich das richtig im Kopf habe.

LG Silvia
 
  • #1.834
Und ich vertrete aus meiner persönlichen Erfahrung heraus die these, dass zu viele Ärzte diesen state of the art nicht kennen. Oder aber dieser state of the art der momentane mainstream ist, der aber nicht immer im Sinne des Patienten ist.
damit wirst du auch recht haben. Natürlich hätte de Arzt die Pflicht, sich ständig weiterzubilden - aber macht er das auch? Und selbst wenn: hat er dann immer die Mittel dazu, also kann er zB ein neues Medikament auch anwenden?

Nur ein Beispiel: Nachbarin von mir bekommt die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Onkologe in namhafter Uniklinik (also nicht die Kleinstadt-Klitsche) sieht als einzige Therapie die Entfernung der Gebärmutter. Dumm war nur, dass diese Nachbarin unbedingt noch ein Kind bekommen wollte. Gut war, dass ihr Ehemann vom Fach ist, die beiden sind schließlich in einer anderen namhaften Klinik aufgeschlagen, es gab schließlich eine gebärmuttererhaltende OP. Und das ist nicht der einzige Fall, den ich kenne. Und das lässt mich einfach daran zweifeln, ob alles, was so propagiert wird, auch wirklich der Stein des Weisen ist. Die Nachbarin lebt übrigens noch immer und ist mittlerweile Mutter geworden :)

Das ist ein gutes Beispiel. Und es liegt mM nach viel daran, ob der behandelnde Arzt Mannderl oder Weiberl ist - gerade Gebärmütter werden sehr oft viel zu schnell entfernt.
Anderseits muß man auch das Dilemma des Arztes sehen (ohne dass ich einen davon in Schutz nehmen will, so arm sind sie auch wiede nicht *g*): operiert er nicht radikal und entartet das Organ dann, trägt er dafür natürlich auch die Verantwortung und kann im schlechtesten Fall geklagt werden.
 
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  • #1.835
Das ist ein gutes Beispiel. Und es liegt mM nach viel daran, ob der behandelnde Arzt Mannderl oder Weiberl ist - gerade Gebärmütter werden sehr oft viel zu schnell entfernt.
Anderseits muß man auch das Dilemma des Arztes sehen (ohne dass ich einen davon in Schutz nehmen will, so arm sind sie auch wiede nicht *g*): operiert er nicht radikal und entartet das Organ dann, trägt er dafür natürlich auch die Verantwortung und kann im schlechtesten Fall geklagt werden.

Es war eine Frau, die unbedingt entfernen wollte:D Und eine Gebärmutter unnötigerweise (so war es hier ja auch) bei einer Frau zu entfernen, die unbedingt noch Kinder haben will, weil es vielleicht eine Klage geben könnte, was ist denn das für eine medizinische Ethik? Mal abgesehen davon, dass wir ja nicht in den Staaten leben und Kunstfehlerprozesse hier in der Regel eher schlechte Chancen haben...

Zur Blasenentzündung, die 99,9 Prozent hauen nicht ganz hin. Coli ist zwar der häufigste Erreger, aber auch Viren und Pilze kommen infrage. Und gerade bei letzteren kann der vorschnelle Einsatz von AB absolut nach hinten los gehen. Wenn ich alleine hier im Forum lese, wie viele Frauen ständig mit Blasenentzündungen zu kämpfen haben - und die Pest trotz AB nicht los bekommen, während andere gute Erfahrungen mit alternativen Ansätzen gemacht haben, frage ich mich, warum da immer noch das AB als Mittel der Wahl gilt.

Um das noch mal klar und ausdrücklich für alle Mitleser zu betonen, die aus solchen Aussagen gleich eine Verteufelung von AB machen. Mir hat auch schon ein AB gute Dienste geleistet. Aber in einem anderen Fall auch das genau Gegenteil bewirkt.

LG Silvia
 
  • #1.836
  • #1.837
Blasenentzündungen werden ja nicht von 713 verschiedenen Keimen verursacht, die allermeisten gehen auf das Konto von E.coli, dann gibts noch 2, 3 andere Bösewichte. Ein AB, das gegen E.coli und die anderen 3 Verdächtigen hilft, ist in 99% der Fälle nicht verkehrt.
Deswegen wird halt oft ohne Antibiogramm AB verschrieben - und viele Patienten/ Tierhalter wollen das ja auch so!
Aber warum wird 'geschätzt', welches der Erreger sein könnte und nicht gleich ordentlich nachgewiesen?
Zumal man speziell gegen E-Coli KEIN AB geben sollte, um nicht den ganzen Stamm im Darm zu eliminieren. E-Coli sind ungeheuer wichtig und nützlich, sie dürfen keinen Rundumschlag bekommen.

Das AB sollte sich ja am Keim orientieren...
Aber dazu sollte bekannt sein, welcher Keim/Erreger es ist.


Ich hab keine Ahnung (zum Glück!) von entzündeten Katzenaugen, eventuell gibts da auch einen engen Kreis der Verdächtigen :confused:
Sicher gibts Erreger, die sich gern bevorzugt an den Augen einnisten und krank machen, aber was ist, wenn es kein Bakterium ist, das krank macht sondern ein Virus?
Die Aussage 'es gibt nur ein Augenlicht' weist drauf hin, daß speziell bei Augenerkrankungen besonders vorsichtig und behutsam behandelt werden soll. Doch das schnelle AB auf Verdacht entspricht dieser Vorsicht keineswegs.


Es geht jetzt nicht darum, welche Heilart besser oder schlechter ist, sondern in diesem Punkt nur um die Sorgfalt mit den Instrumenten, die einem zur Verfügung stehen, um einem Kranken nach besten Wissen und Gewissen wieder helfen, gesund zu werden.


@ Maiglöckchen,

meinst Du das mit 'Haustierkrebs' und 'Raubtierkrebs'?



Zugvogel
 
  • #1.838
Es war eine Frau, die unbedingt entfernen wollte:D Und eine Gebärmutter unnötigerweise (so war es hier ja auch) bei einer Frau zu entfernen, die unbedingt noch Kinder haben will, weil es vielleicht eine Klage geben könnte, was ist denn das für eine medizinische Ethik? Mal abgesehen davon, dass wir ja nicht in den Staaten leben und Kunstfehlerprozesse hier in der Regel eher schlechte Chancen haben...

Ich hab dieses Vorgehen ja nicht als gut hingestellt ;)
Ja, bei uns sind Kunstfehlerprozesse auch (noch) Mangelware, aber sie sind im Steigen. Und angenehm ist der Gedanke daran auch nicht.


Zur Blasenentzündung, die 99,9 Prozent hauen nicht ganz hin. Coli ist zwar der häufigste Erreger, aber auch Viren und Pilze kommen infrage. Und gerade bei letzteren kann der vorschnelle Einsatz von AB absolut nach hinten los gehen. Wenn ich alleine hier im Forum lese, wie viele Frauen ständig mit Blasenentzündungen zu kämpfen haben - und die Pest trotz AB nicht los bekommen, während andere gute Erfahrungen mit alternativen Ansätzen gemacht haben, frage ich mich, warum da immer noch das AB als Mittel der Wahl gilt.
Man muss aber zwischen einer akuten Blasenentzündung und einer rezidivierenden, oder auch interstitiellen Entzündung unterscheiden. Aber ich würde bei einer "gewöhnlichen" Blasenentzündung auch zuallerst zu "Hausmitteln" greifen.


Um das noch mal klar und ausdrücklich für alle Mitleser zu betonen, die aus solchen Aussagen gleich eine Verteufelung von AB machen. Mir hat auch schon ein AB gute Dienste geleistet. Aber in einem anderen Fall auch das genau Gegenteil bewirkt.

keine Frage werden viel zu oft und viel zu früh AB verschrieben, genauso oft werden auch AB vom Patienten viel zu früh abgesetzt.
 
  • #1.839
Aber warum wird 'geschätzt', welches der Erreger sein könnte und nicht gleich ordentlich nachgewiesen?
Zumal man speziell gegen E-Coli KEIN AB geben sollte, um nicht den ganzen Stamm im Darm zu eliminieren. E-Coli sind ungeheuer wichtig und nützlich, sie dürfen keinen Rundumschlag bekommen.

Weil in den meisten Fällen bei HWI nunmal E.Coli die "Schuldigen" sind. Weil es durchaus kritisch sein kann ein Antibiogramm abzuwarten da die Gefahr einer aufsteigenden Entzündung vorhanden ist. Im Urin gehören E.Colis einfach nicht hin.

Da nächst Problem sind auch die Patienten.Es besteht eine gewisse Erwartenshaltung.

Nehmen wir die homöopathische Behandlung: du weißt ganz genau welch ein Aufwand z.b.eine solche Behandlung für Patienten bzw. für Besitzer eines Patienten bedeutet.
Was glaubst du wieviele Besitzer dazu bereit sind?
 
  • #1.840
Aber warum wird 'geschätzt', welches der Erreger sein könnte und nicht gleich ordentlich nachgewiesen?

Ich zitier mich mal selber:
und viele Patienten/ Tierhalter wollen das ja auch so!

abgesehen davon ist es so 1. schneller 2. billiger 3. weniger Zeitaufwand für den Hausarzt. Was nicht heißt, dass es gut ist ;)


Zumal man speziell gegen E-Coli KEIN AB geben sollte, um nicht den ganzen Stamm im Darm zu eliminieren. E-Coli sind ungeheuer wichtig und nützlich, sie dürfen keinen Rundumschlag bekommen.

jein. Colis sind im Darm wichtig, überall sonst haben sie einfach nichts verloren ;)
Es gibt schlimme Infektionen durch E.coli, da ist eine Schädigung der Darmflora das geringste Problem.


Aber dazu sollte bekannt sein, welcher Keim/Erreger es ist.
das wird im Krankenhaus auch so gemacht.



Es geht jetzt nicht darum, welche Heilart besser oder schlechter ist, sondern in diesem Punkt nur um die Sorgfalt mit den Instrumenten, die einem zur Verfügung stehen, um einem Kranken nach besten Wissen und Gewissen wieder helfen, gesund zu werden.

das seh ich ganz genauso. Und dass es überall auch Pfuscher gibt, wird man auch nicht ändern lönnen ;)
 

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