ist Züchten vereinbar mit vollen Tierheimen

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  • #161
Naja, ganz so edel kommen die Beiträge der Rassekatzenkäufer ablehnenden Fraktion hier nicht rüber. Da habe ich hier viel Schwarz/Weiss-Denken gelesen. TS-Katzenbesiter = gut, Rassekatzenbesiter = nur auf Optik schauender Egoist.

Das hat schon ein klein wenig von "schlechtem Gewissen einreden wollen".

Aber es ist halt einfach so, dass man Rassekatzen hauptsächlich ihrer Optik wegen kauft. Das sollte man doch als Besitzer einer Rassekatze so hinnehmen können, oder? Schließlich hat man sich selbst für diesen Weg entschieden. Und egoistisch ist eine solche Entscheidung doch nun einmal auch, oder?

Das hört man selbst von Rassekatzenhaltern immer wieder.

Diese Aussagen findest du zum Beispiel in nickers letztem Beitrag:

Denn: es ist meine eigene private und egoistische Entscheidung, ob und dass ich Rassekatzen halten will, und das lasse ich mir weder ausreden noch ein schlechtes Gewissen eintrichtern


(Ich finde einige Rasse persönlich auch sehr hübsch und würde mich freuen mit einer solchen Katze zusammen leben zu können, aber das lässt sich nun einmal mit meinen eigenen persönlichen Ansichten nicht vereinbaren.)
 
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  • #162
Mich persönlich wundert, wieso diese Frage immer wieder von Rassekatzenhaltern kommt. Niemand hier verkündet: "Hey, ich will dir ein schlechtes Gewissen einreden und äußere deshalb meine Zweifel an der Vermehrung von Katzen und der Auswahl eben dieser, nach rein optischen Kriterien!"
Wenn jemand sich durch diese kritischen Gedanken angesprochen fühlt und tatsächlich ein schlechtes Gewissen bekommt, wird das einen Grund haben. Allerdings erachte ich es als sinnlos dauernd zu erklären, dass man selbst garantiert überhaupt gar kein schlechtes Gewissen hat. Wenn das so ist: Wunderbar. Aber warum ist es so relevant, das allen anderen mitzuteilen?

Nun, wenn hier pauschal und platt verkündet wird, dass sämtliche Rassekatzenzucht abgeschafft und verboten gehört und dass es - sinngemäß - mindestens unsozial sei, eine Katze zu halten, die nicht aus dem TH stammt (zumal man mit dem Kaufpreis für das Rassetier ja noch soooo viel Gutes für den TS tun könne) ------ damit werden Leute, die Stammbaumkatzen halten, indirekt in die Ecke gestellt zum kollektiven Schämen.

Mich stört daran nicht die Kritik als solche (denn es wird auch Leute geben, die ihre Katze als Modeaccessoire anschaffen, wenngleich von diesen leider dann doch zuviele so gestrickt sind, dass sie dann noch lieber zum Vermehrer als zum Vereinszüchter gehen - die Schnäppchenjäger), sondern diese pauschale Schwarzweißmalerei. TH-Katze, und sei sie aus dem hintersten Russland = generell gut, Stammbaumkatze = generell böse.
Ich habe viel für den TS übrig und sehe auch Katzenzucht nicht unkritisch, aber ich lasse mich (in meiner Eigenschaft als Stammbaumkatzenkäuferin) auch nicht pauschal in eine Ecke stellen wegen irgendwelcher eindimensional gestrickter Weltanschauungen, mit denen dann wieder Forenbashing betrieben wird.

LG
 
  • #163
damit werden Leute, die Stammbaumkatzen halten, indirekt in die Ecke gestellt zum kollektiven Schämen.

Meinem persönlichen Eindruck nach, entsteht durch derartige Aussagen oder Rechtfertigungen nur eben der genau gegenteilige Eindruck. Wenn jemand immer beharrlich verkündet, er hätte kein schlechtes Gewissen und würde sich dieses auch niemals einreden lassen, wirkt es umso mehr danach, als wäre man sich selbst eher unsicher.

Das hat nun aber mit dieser Diskussionen im Konkreten nicht viel zu tun, sondern war nur ein persönlicher Gedanke, der mir immer wieder kommt, wenn ich so etwas lese.
 
  • #164
Aber es ist doch nun einmal so, dass man hauptsächlich Rassekatzen wegen ihrer Optik kauft. Das sollte man doch als Besitzer einer Rassekatze so hinnehmen können, oder? Schließlich hat man sich selbst für diesen Weg entschieden. Und

Ich finde einige Rasse persönlich auch sehr hübsch und würde mich freuen mit einer solchen Katze zusammen leben zu können, aber das lässt sich nun einmal mit meinen eigenen persönlichen Ansichten nicht vereinbaren.

Nein, nicht nur wegen der Optik, aber da kann ich nur für mich sprechen. Zu dem Coons bin ich schon vor über 30 Jahren gekommen, und zu der Züchterin meines Menki bestand seitdem eine gute Freundschaft. Ich wußte einfach, was für ein Charakter mich bei den Tieren erwartet, da ich die Vorfahren über mehrere Generationen selbst kennengelernt habe.
Und schließlich muss es auch noch "Klick" machen, wenn ich das Tier sehe. Dann lasse ich mein Herz aussuchen, das war immer schon mein bester Ratgeber.

Als wir Menki ausgesucht haben, fand ich rote Katzen nicht besonders schön. Zu Hause sind wir dann mit Menki und seinem roten Bruder angekommen. Beim Roten hat einfach die Chemie gestimmt. Soviel zur Optik.

Und nicht jeder, der Rassekatzen besitzt, hat kein Herz für ein Kätzchen in Not. Im Lauf der vielen Jahre gab es auch hier bei mir arme Hascherl, an denen ich nicht vorbeisehen konnte. So lebte 17 Jahre lang Sam bei mir, die hässlichste Katze, die ich jemals hatte, und ich habe sie innig geliebt.

Wenn ich auf den Seiten vieler Züchter stöbere, präsentieren viele stolz ihre Hauskatzen, die selbstverständlich mit in der Gruppe leben. Die Züchterin von Menki z.B. hat sich um die Streuner in ihrem Ort gekümmert. Rassekatzen und Tierschutz muss sich doch nicht ausschließen.
 
  • #165
(Ich finde einige Rasse persönlich auch sehr hübsch und würde mich freuen mit einer solchen Katze zusammen leben zu können, aber das lässt sich nun einmal mit meinen eigenen persönlichen Ansichten nicht vereinbaren.)

Genau dieser Satz ist ein Paradebeispiel für "Schlechtes Gewissen einreden wollen".

Jeder, der nicht deine hohen, moralischen Ansprüche vertritt, sollte sich gefälligst mit seiner Rassekatze in die nächste Ecke stellen und schämen.

Es ist für dich doch in Ordnung, wenn du so lebst, aber deswegen müssen es doch nicht alle anderen auch. Zum Glück gibt es unterschiedliche Menschen, und zum Glück gibt es auch soviel Vielfalt an Katzen. Und damit das so bleibt, bin ich froh, dass es Züchter gibt, die diese Vielfalt erhalten.
 
  • #166
Nein, nicht nur wegen der Optik, aber da kann ich nur für mich sprechen. Zu dem Coons bin ich schon vor über 30 Jahren gekommen, und zu der Züchterin meines Menki bestand seitdem eine gute Freundschaft. Ich wußte einfach, was für ein Charakter mich bei den Tieren erwartet, da ich die Vorfahren über mehrere Generationen selbst kennengelernt habe.
Und schließlich muss es auch noch "Klick" machen, wenn ich das Tier sehe. Dann lasse ich mein Herz aussuchen, das war immer schon mein bester Ratgeber.

Als wir Menki ausgesucht haben, fand ich rote Katzen nicht besonders schön. Zu Hause sind wir dann mit Menki und seinem roten Bruder angekommen. Beim Roten hat einfach die Chemie gestimmt. Soviel zur Optik.

Und nicht jeder, der Rassekatzen besitzt, hat kein Herz für ein Kätzchen in Not. Im Lauf der vielen Jahre gab es auch hier bei mir arme Hascherl, an denen ich nicht vorbeisehen konnte. So lebte 17 Jahre lang Sam bei mir, die hässlichste Katze, die ich jemals hatte, und ich habe sie innig geliebt.

Wenn ich auf den Seiten vieler Züchter stöbere, präsentieren viele stolz ihre Hauskatzen, die selbstverständlich mit in der Gruppe leben. Die Züchterin von Menki z.B. hat sich um die Streuner in ihrem Ort gekümmert. Rassekatzen und Tierschutz muss sich doch nicht ausschließen.

Ja, du sprichst halt für dich. Der Großteil kauft trotzdem auf Grund der Optik.
Daran ändert es nun nicht viel, dass du deine Rassekatzen aus Freundschaft und auf Grund der vorhersehbaren "Charakterentwicklung" erwirbst.

Du wirst auch in keinem meiner Beiträge Aussagen finden, in denen ich behaupte, dass Züchter herzlose Menschen sind, die den Tierschutz und stammbaumlose Katzen verabscheuen. Trotzdem schließt es sich eben unter einem gewissen moralischen Aspekt aus, Katzen zu vermehren und anderswo im Tierheim um jeden einzelnen Platz für einen Streuner zu kämpfen.
 
  • #167
Genau dieser Satz ist ein Paradebeispiel für "Schlechtes Gewissen einreden wollen".

Jeder, der nicht deine hohen, moralischen Ansprüche vertritt, sollte sich gefälligst mit seiner Rassekatze in die nächste Ecke stellen und schämen.

Es ist für dich doch in Ordnung, wenn du so lebst, aber deswegen müssen es doch nicht alle anderen auch. Zum Glück gibt es unterschiedliche Menschen, und zum Glück gibt es auch soviel Vielfalt an Katzen. Und damit das so bleibt, bin ich froh, dass es Züchter gibt, die diese Vielfalt erhalten.


Warum darf ich nicht meine persönliche Ansicht zu diesem Thema äußern? :confused:
Ich finde eben manche Rassekatzen sehr schön, aber meine ganz eigenen moralischen Ansprüche stellen sich gegen die Zucht. Deswegen wird eine solche Katze nie bei mir einziehen. Ich habe nirgendwo angedeutet, dass ich mich damit über andere Menschen erheben möchte oder andere auf Grund ihrer abweichenden Meinung verachte.

Wenn man sich von einer solchen harmlosen Aussage schon angegriffen fühlt, dann weiß ich ehrlich gesagt auch nicht weiter...
Das macht eigentlich jede weitere Unterhaltung hier müßig.

(Meinen Freunden erkläre ich auch, warum ich keine tierischen Produkte konsumiere, wenn wir über ein solches Thema diskutieren. Ich vertrete eben diese Ansichten, aber das macht mich nicht besser und ich mag meine Freunde deshalb auch nicht weniger, obwohl sie keine Veganer sind, sondern zum Großteil sogar Fleisch essen.)
 
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  • #168
Aber es ist halt einfach so, dass man Rassekatzen hauptsächlich ihrer Optik wegen kauft. Das sollte man doch als Besitzer einer Rassekatze so hinnehmen können, oder? Schließlich hat man sich selbst für diesen Weg entschieden. Und egoistisch ist eine solche Entscheidung doch nun einmal auch, oder?
Wie arrogant ist das denn bitte? Du kennst die Motive sämtlicher Rassekatzenbesitzer? Vielmehr ist es doch wohl so, dass Dir ganz persönlich dies als einziges Motiv plausibel erscheint, da Äußerlichkeiten am offensichtlichsten sind. Besonders klug klingt das jedenfalls nicht.

Ja, du sprichst halt für dich. Der Großteil kauft trotzdem auf Grund der Optik.
Daran ändert es nun nicht viel, dass du deine Rassekatzen aus Freundschaft und auf Grund der vorhersehbaren "Charakterentwicklung" erwirbst.
Du packst Deine ganz persönlichen Ansichten in unumstößliche Tatsachenbehauptungen. Was ist das für eine Art zu diskutieren?

Meinem persönlichen Eindruck nach, entsteht durch derartige Aussagen oder Rechtfertigungen nur eben der genau gegenteilige Eindruck. Wenn jemand immer beharrlich verkündet, er hätte kein schlechtes Gewissen und würde sich dieses auch niemals einreden lassen, wirkt es umso mehr danach, als wäre man sich selbst eher unsicher.
Komisch, ich habe immer den Eindruck, dass gerade die Leute, die so stolz darauf sind, dass sie keine Rassekatzen haben und das auch immer wieder betonen müssen, das größere Problem mit ihrem Selbstimage haben. Anders ist es für mich auch nicht zu erklären, dass diese Diskussion in schöner Regelmäßigkeit immer wieder auftaucht und wie am Fließband mit den gleichen ermüdenden Unterstellungen gespickt werden.
 
  • #169
Wie arrogant ist das denn bitte? Du kennst die Motive sämtlicher Rassekatzenbesitzer? Vielmehr ist es doch wohl so, dass Dir ganz persönlich dies als einziges Motiv plausibel erscheint, da Äußerlichkeiten am offensichtlichsten sind. Besonders klug klingt das jedenfalls nicht.

Gesundheitliche Aspekte sind auch plausibel, aber dafür interessiert sich nun einmal kaum jemand. Darüber kannst du dich auch bei Züchtern informieren.
Kaum ein Interessent erkundigt sich dort von sich aus über Untersuchungen oder Erkrankungen in der Zuchtlinie.

(Sogar Züchter legen leider oftmals keinen Wert auf gesundheitliche Vorsorge und züchten ohne Test auf genetische Erkrankungen.)

Komisch, ich habe immer den Eindruck, dass gerade die Leute, die so stolz darauf sind, dass sie keine Rassekatzen haben und das auch immer wieder betonen müssen, das größere Problem mit ihrem Selbstimage haben. Anders ist es für mich auch nicht zu erklären, dass diese Diskussion in schöner Regelmäßigkeit immer wieder auftaucht und wie am Fließband mit den gleichen ermüdenden Unterstellungen gespickt werden.

Ich hätte gerne eine Rassekatze und das auch tatsächlich nur aus optischen Gründen.
Trotzdem bleibe ich eben dabei, dass ich die Zucht von Haus-, Nutz- und Wildtieren ablehne. Warum darf ich diese Ansichten in einer Diskussion nicht vertreten? Mit "Stolz" hat das hier eher weniger zu tun.
 
  • #170
Ich hätte gerne eine Rassekatze und das auch tatsächlich nur aus optischen Gründen.
Trotzdem bleibe ich eben dabei, dass ich die Zucht von Haus-, Nutz- und Wildtieren ablehne. Warum darf ich diese Ansichten in einer Diskussion nicht vertreten? Mit "Stolz" hat das hier eher weniger zu tun.

Weil die Zucht abzulehnen eine prinzipielle Einstellung ist, die es zu respektieren gilt - auch wenn ich persönlich da sachliche Argumente gegen hätte. Dabei bleibt es aber bei diesen Diskussionen grundsätzlich nicht. Es werden eben sofort - und eben auch von Dir - direkt bestimmte Motivationen unterstellt. Zu den harmlosen gehört da noch die Auswahl per Optik, aber sehr beliebt ist ja auch die Unterstellung von "Prestigedenken", welches man über den Tierschutz stellt. Und daher haben Nicker und Menki hier einfach Recht, dass unterschwellig immer Angriffe gegen die Halter von Rassekatzen stattfinden. Die Tatsache, dass Du selbst der Optik wegen gerne eine Rassekatze hättest, dies Dir aber nicht gestattest, ist zwar kein Angriff - aber durchaus wieder die Manifestierung von "gut" und "böse", ala "Ihr gebt diesen niederen Instinkten nach und seid oberflächlich, während ich ein tiefsinniger Mensch bin, der sich seinen Wunsch für ein höheres ideelles Gut verwehrt." Man kann sich eben auch sehr subtil auf ein Podest stellen - und das tust Du.
 
  • #171
Weil die Zucht abzulehnen eine prinzipielle Einstellung ist, die es zu respektieren gilt - auch wenn ich persönlich da sachliche Argumente gegen hätte. Dabei bleibt es aber bei diesen Diskussionen grundsätzlich nicht. Es werden eben sofort - und eben auch von Dir - direkt bestimmte Motivationen unterstellt. Zu den harmlosen gehört da noch die Auswahl per Optik, aber sehr beliebt ist ja auch die Unterstellung von "Prestigedenken", welches man über den Tierschutz stellt. Und daher haben Nicker und Menki hier einfach Recht, dass unterschwellig immer Angriffe gegen die Halter von Rassekatzen stattfinden. Die Tatsache, dass Du selbst der Optik wegen gerne eine Rassekatze hättest, dies Dir aber nicht gestattest, ist zwar kein Angriff - aber durchaus wieder die Manifestierung von "gut" und "böse", ala "Ihr gebt diesen niederen Instinkten nach und seid oberflächlich, während ich ein tiefsinniger Mensch bin, der sich seinen Wunsch für ein höheres ideelles Gut verwehrt." Man kann sich eben auch sehr subtil auf ein Podest stellen - und das tust Du.

Ich empfinde es nicht als "böse" oder moralisch verwerflich, wenn man für sich selbst eine Entscheidung trifft, die durch andere Beweggründe als die meinen bedingt ist. Trotzdem möchte ich eben auch meine eigenen Ansichten äußern dürfen, ohne dafür als aggressiv und arrogant dargestellt zu werden. (Das empfinde ich übrigens auch als Angriff. Obwohl ich gar niemandem Prestigegedanken unterstellt habe oder anderweitig abfällige Äußerungen getroffen habe, wird so pauschal verurteilt.)

Ästhetikempfinden betrachte ich im Übrigen auch nicht als niederen Instinkt. Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum viele Menschen bestimmte Katzen als schön und andere als weniger schön erachten.
Und selbstverständlich kann jeder für sich selbst eigene Prioritäten setzen. Oberflächlich (und natürlich auch egoistisch) ist meines Erachtens nach jeder Mensch auf die eine oder andere Weise, aber eine Rassekatze möchte ich halt nicht, weil mir die anderen Tiere so leid tun und ich ein sehr schlechtes Gewissen hätte. Diesen "ideellen" Maßstab lege ich für mich ganz alleine an und niemand anders wird daran gemessen. Wenn ich also urteile, dann eigentlich nur über mich selbst und mein eigenes Verhalten, das auch nicht immer 100% all meinen Prinzipien entspricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #172
Diesen "ideellen" Maßstab lege ich für mich ganz alleine an und niemand anders wird daran gemessen. Wenn ich also urteile, dann eigentlich nur über mich selbst und mein eigenes Verhalten, das auch nicht immer 100% all meinen Prinzipien entspricht.

Nein, das ist aus vielerlei Gründen nicht möglich. Würdest Du den Maßstab nur an Dich selbst anlegen, gäbe es keinen Grund diesen zu "veröffentlichen". Und darüber hinaus existiert "Gewissen" nicht im luftleeren Raum. Es ist geprägt von gänzlich unjuristischen Regeln, also "wie sollte ich mich verhalten" in Gegensatz zu "wie darf ich mich verhalten". "Gewissen" ist letztendlich eine Subsumierung von ethischen Verhaltensweisen, welche erwünscht sind. Diese Regeln gelten nie nur für uns selbst, sondern die Einhaltung wird auch von Jedem anderen erwartet. Deswegen muss man den Anderen ja nicht gleich verachten; dennoch bewertet man das Verhalten so, wie man auch sein eigenes im gleichen Fall bewerten würde.

Daher ist auch jedes "da hätte ich ein schlechtes Gewissen" auch immer gleichzeitig eine Abwertung des Verhaltens des Anderen.
Dass Du das möglicherweise aber nicht bewusst willst, steht auf einem anderen Blatt.
 
  • #173
Diese Regeln gelten nie nur für uns selbst, sondern die Einhaltung wird auch von Jedem anderen erwartet. Deswegen muss man den Anderen ja nicht gleich verachten; dennoch bewertet man das Verhalten so, wie man auch sein eigenes im gleichen Fall bewerten würde.

Nein, das kann ich so absolut nicht unterschreiben. Ich bewerte mein eigenes Verhalten nach meinen persönlichen moralischen Maßstäben, die ich aber nicht gleichermaßen auf andere Menschen anwende.
Wie bereits gesagte, verzichte ich zum Beispiel aus persönlichen Gründen auf tierische Produkte. Wenn ich mir nun also Käse, Daunenkissen oder eine Lederjacke kaufen würde, dann hätte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich dieses Handeln vor mir selbst nicht verantworten kann. Gleichzeitig respektiere ich aber, dass der Großteil meiner Familie und Freunde nach anderen Maßstäben lebt. Ich bewerte sie nicht dafür, dass sie Fleisch essen oder sich Lederschuhe kaufen und sofern dieses Thema nicht in einer Diskussion aufkommt, äußere ich meine persönlichen Ansichten dazu nicht.
Ebenso verhält es sich hier.
Dieser Thread wurde erstellt, um über ein Thema zu diskutieren. Dementsprechend empfinde ich es nicht als aufdringlich oder anmaßend, meine Meinung hier zu teilen. Abwertend wäre es, wenn ich in sämtlichen Rassethreads versuchen würde, den Besitzern der Katzen ein schlechtes Gewissen einzureden oder zu hinterfragen, weshalb sie sich nicht für ein Tierschutztier entschieden haben.

Und ja, ich würde mir wünschen, dass Tiere nicht mehr gegessen und gezüchtet werden. Aber ich erwarte es nicht.
Für mich besteht ein deutlicher Unterschied zwischen (utopischen) Wünschen und einer nach außen getragenen Erwartungshaltung.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #174
Nun wird es philosophisch; aber es gibt einen Unterschied zwischen "Gewissen" und "Prinzipien". Und ich behaupte, dass z.B. der Verzicht auf Fleisch eine bewusste Prinzipien-Entscheidung und nicht eine Gewissensentscheidung ist. "Schlechtes Gewissen" erwächst dann aus dem Verstoß gegen das eigene Prinzip, nicht aufgrund des Verstoßes gegen einen festverankerten Verhaltenskodex.

Aber wie gesagt, das könnten wir jetzt unendlich lang weiter diskutieren und führt ja letztendlich auch - zumindest zum großen Teil - am Thema vorbei.
 
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  • #175
Hallo.
Ich hab mir jetzt mal alle 16 Seiten durchgelesen.

Meiner Meinung nach ist Züchten oder das Fördern von
Zucht oder dem "produzieren neuer Katzen" (egal in
welchem Rahmen) nie moralisch in Ordnung.

Natürlich sind nicht die wenigen wirklich seriösen Züchter das Problem,
wenn es NUR diese gäbe und sonst niemand seine Katzen vermehren würde.
Dem ist aber eben nicht so.
Die Tatsache, dass es eben schon viel zu viele Katzen gibt
ist nicht zu verleugnen.
Egal wie ichs drehe und wende, egal wie sehr auf die Gesundheit,
Stammbäume, Ahnen geachtet wird... Es werden halt trotzdem mehr.
Auch wenn ich die Kitten kastriert abgebe.
Alles, was am Ende "mehr Katzen auf der Welt" bedeutet,
ist momentan imho falsch.

Ich denke aber nicht, dass Menschen die sich für eine Rassekatze entscheiden
anzuprangern sind. Tiere stehen in unserer Welt eben auf einer Stufe unter uns
und damit wachsen wir alle auf. Ich denke es bräuchte ein gesamtgesellschaftliches Umdenken
im Bezug auf die Rolle von Tieren.
Und auch Rassekatzenbabys haben ein tolles liebendes Zuhause verdient, klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #176
Nun wird es philosophisch; aber es gibt einen Unterschied zwischen "Gewissen" und "Prinzipien". Und ich behaupte, dass z.B. der Verzicht auf Fleisch eine bewusste Prinzipien-Entscheidung und nicht eine Gewissensentscheidung ist. "Schlechtes Gewissen" erwächst dann aus dem Verstoß gegen das eigene Prinzip, nicht aufgrund des Verstoßes gegen einen festverankerten Verhaltenskodex.

Aber wie gesagt, das könnten wir jetzt unendlich lang weiter diskutieren und führt ja letztendlich auch - zumindest zum großen Teil - am Thema vorbei.

Ich habe auch keinerlei Interesse daran, diesen Exkurs noch weiter fortzuführen, da ich für mich selbst klar sagen kann, dass ich Rassekatzenhalter nicht verurteile, obwohl ich mir gleichzeitig wünschen würde, dass die Zucht von Tieren eingestellt wird. Erwartungen zwinge ich niemandem auf.
Wie hier schon irgendwo gesagt wurde: Utopische Wünsche darf jeder haben.


Die eigentliche Eingangsfrage sehe ich hier in dieser Dikussion für mich selbst übrigens immer noch nicht beantwortet, obwohl es mich sehr interessiert.
 
  • #177
Meiner Meinung nach ist Züchten oder das Fördern von
Zucht oder dem "produzieren neuer Katzen" (egal in
welchem Rahmen) nie moralisch in Ordnung.

Natürlich sind nicht die wenigen wirklich seriösen Züchter das Problem,
wenn es NUR diese gäbe und sonst niemand seine Katzen vermehren würde.

Das ist aber keine eindeutige Meinung bzw. widersprichst Du Dir selbst direkt wieder. Das Thema ist hier die Zucht. Entweder ist das ein Problem oder nicht. Vermehrer sind keine Züchter.

Also wenn die seriösen Züchter nicht das Problem sind, dann bist Du also nur gegen unseriöse Zucht? Ist doch richtig so, oder?
 
  • #178
Das ist aber keine eindeutige Meinung bzw. widersprichst Du Dir selbst direkt wieder. Das Thema ist hier die Zucht. Entweder ist das ein Problem oder nicht. Vermehrer sind keine Züchter.

Also wenn die seriösen Züchter nicht das Problem sind, dann bist Du also nur gegen unseriöse Zucht? Ist doch richtig so, oder?

Ich finde nicht, dass sie sich widerspricht. Seriöse Vereinszüchter stellen nicht das Hauptproblem dar, aber unter den momentanen Umständen, sind auch diese zusätzlichen Katzen einfach zu viel. Und sie hat doch nicht gesagt, dass Vermehrer züchten, sonderlich lediglich, dass Züchter Katzen vermehren. (Was nicht falsch ist, da durch die Zucht auch "mehr" Katzen entstehen.)

Alles, was am Ende "mehr Katzen auf der Welt" bedeutet,
ist momentan imho falsch.
 
  • #179
Nein, widersprochen habe ich mir selbst nicht.
Momentan sehe ich jede Art von Vermehrung als Problem an.
Bzw nicht die Vermehrung selbst, sondern eben die aus der Masse
an Katzen resultierenden Probleme.

WÄREN alle Katzen weltweit gut untergebracht, würden Katzen
höchstens ein paar Monate im Tierheim sein, bis sie ein neues Zuhause finden,
wären die Tierheime nicht mehr überfüllt, gäbe es keine streunende,kranke Katzen mehr-
dann spräche nichts dagegen, zu züchten.

Und natürlich, dabei bleibe ich, sind die "seriösen" Züchter nicht die , die die Meisten
Katzen nachproduzieren. Trotzdem sollten auch diese damit aufhören, bis
die Probleme der vielen anderen Katzen gelöst sind.

Habe mich vielleicht falsch ausgedrückt, sorry.
 
  • #180
Die eigentliche Eingangsfrage sehe ich hier in dieser Dikussion für mich selbst übrigens immer noch nicht beantwortet, obwohl es mich sehr interessiert.
Ich finde die Eingangsfrage höchst uninteressant, da es gefühlte 1 Mio. Threads mit der gleichen Fragestellung gibt und ich die Eröffnung des x-ten Threads nur noch als Langeweilen-Vertreib der jeweiligen Threadersteller empfinde. Spätestens mit der Hundenummer hat sich die TE doch selbst entlarvt.
 

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