Gibt es Antidepressiva für Katzen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #81
OT:
Wenn Homöo den Stoffwechsel eines Struvittieres so regeln kann, daß nicht mehr angesäuert werden muß, wieso soll es dann nicht möglich sein, auch den Hirnstoffwechsel wieder auszugleichen?
Wie gesichert ist die Diagnose, daß es eine ererbte Störung ist?

Hier noch eine öffentliche Seite zu SSRI: http://de.wikipedia.org/wiki/SSRI , auffallend die lange Liste der unerwünschten Nebenwirkungen :(
Das war jetzt mein 'OT'

Psychopharmaka bei Tieren einzusetzen, ist eine sehr kritische und gewagte Angelegenheit. Sogar bei Wildheit durch außerordentlichen Schreck wären Notfalltropfen noch immer meine erste Wahl, bevor chemisch sediert wird.

Zugvogel
 
A

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  • #82
Ich hab einige Zeit in der Psychiatrie gearbeitet, in der geschlossenen Abteilung mit schwer Depressiven, Schizophrenen, Zwanghaften etc.

Wer mich einigermaßen kennt weiß, dass ich Homöopathie wirklich sehr schätze. Aber wer solch Erkrankte kennen gelernt hat weiß, dass hier die Homöopathie absolut ihre Grenzen erreicht hat. Da geht nichts mehr, definitiv nicht!

Naja, daran das Du auf einer Station mit verschiedensten Krankheitsbildern warst sieht man wieder, wie weit die Psychiatrie in unserem Land ist.
In USA z.B. und in einigen Vorzeigepsychiatrien Deutschlands sind Stationen nach Diagnosen zusammengefasst.
Es muss doch schrecklich sein als depressiver unter einer Menge von Schizophrenen zu sein.
Kein Wunder das man da Antidepressiva erst recht braucht!
Allein das schon wirkt sich doch negativ aufs Krankheitsbild aus:(
und wir leben im 21. Jahrhundert?
 
  • #83
@ Muscarina

Dann trifft das aber auf alle, die ich kenne und die AD nehmen, zu - das kann es doch gar nicht sein???

Eine Studie habe ich mal im Internet gefunden, die besagt, dass die meisten der Amokläufer und Beziehungstäter unter dem Einfluss von Psychopharmaka standen.

Ich glaube ganz einfach, dass man sich heute den Problemen gar nicht mehr stellt, sondern gleich die Ursachen in der Psyche sucht. Ich kann mich nicht erinnern, dass man früher soviele Zappelphillippe unter den Kindern mit Tabletten ruhiggestellt hat - da gab es eher mal einen Tadel.

Aber das hat mit der Frage an sich nichts mehr zu tun: ich lehne es kategorisch ab, eine verstörte Katze auf diese Art therapieren zu wollen, denn es verbessert an der Situation nichts - man muss versuchen, die Situation zu ändern


also ich sehe das nicht so, vielleicht ist das in deinem umfeld so. was amokläufer und so betrifft, glaube ich das auch nicht ;-) ich denke die meisten menschen machen so taten durchaus auch ohne so zeugs oder eventuell weil es ihnen fehlt.
weil wenn dem wirklich so wäre, dann würden die ADs eingestellt werden in ihre produktion. sind ja auch drogen verboten aus gewissen gründen.
es kann allerdings am anfang der einnahme von >SSRI zu einem vermehrten suizidrisiko kommen, aber nicht wegen den ADs sondern weil derjenige dann voller tatkraft ist und endlich tun kann was er immer schon tun wollte. daher werden sie anfangs oft mit beruhigern verschrieben.
bei tieren ist halt anzusehen ob es das tier hemmt oder wirklich fördert. Im fall von susi denke ich würde es fördern.
wie gehts ihr denneigentluich?
 
  • #84
es kann allerdings am anfang der einnahme von >SSRI zu einem vermehrten suizidrisiko kommen, aber nicht wegen den ADs sondern weil derjenige dann voller tatkraft ist und endlich tun kann was er immer schon tun wollte. daher werden sie anfangs oft mit beruhigern verschrieben.
Wenn das hohe Suizidrisiko nicht als unerwünschte Nebenwirkung zu sehen ist, dann frage ich mich, was es sonst sein soll.
Gemütsaufheller, die gleich wieder ausgebremst werden mit Sedativa - merkwürdige Wege geht die Medizin.

Zugvogel
 
  • #85
und wahrscheinlich kann der dann mit Globuli auch Krebs heilen... :rolleyes:
ach, was reg ich mich überhaupt auf...

(nein, das sind nicht die Psychopharmaka, pampig war ich von Geburt an :cool: )


Schade, dann hast Du Dich aber vielleicht nicht allzu sehr
weiter entwickelt.

Mit Globuli allein kann man sicherlich keinen Krebs heilen, aber unter
anderem auch, aber meinst Du nicht auch, dass Du da nicht besser
versuchst, Dich kompetent kundig zu machen anstatt Gift und
Galle zu spucken ?

Liebe Grüße Juli 06
 
  • #86
Was ich mich immer wieder frage:
Wenn Homöopathie denn wirklich fast alles heilen kann, wie hier ja immer wieder behauptet wird, wieso wird sie nicht längst viel mehr praktiziert?

Wieso sterben immer noch Menschen an Krebs, wieso werden nicht die meisten psychisch Kranken mit Globuli geheilt usw.

Und bitte nicht die böse Pharmaindustrie vorschieben, denn die wäre ggf. als erste auf den Zug aufgesprungen.:cool:


Richtig, Homöopathie kann vieles heilen, leider eben auch nicht alles.

Und wieso immer mehr Menschen an Krebs sterben, kann Dir wohl keiner
so ganz genau beantworten. Vielleicht sollte man sich aber viel mehr
die Frage stellen, wieso immer mehr Menschen an Krebs erkranken. Das
finde ich viel wervoller als Fragestellung.

Vielleicht liegt der Grund, weshalb Homöopathie nicht noch viel mehr
'praktiziert' wird, darin, dass es vielen Menschen erst dann in den
Sinn kommt, sich ganzheitlich behandeln zu lassen, wenn sie schon
grüßtenteils austherapiert sind. Die Homöopathie solls dann am Ende
richten - und damit ist auch diese Heilmethode meist überfordert.
Reicht aber allemal, um sie bei "Skeptikern" in Verruf zu bringen.

Liebe Grüße
Juli06
 
  • #87
Wenn das hohe Suizidrisiko nicht als unerwünschte Nebenwirkung zu sehen ist, dann frage ich mich, was es sonst sein soll.
Gemütsaufheller, die gleich wieder ausgebremst werden mit Sedativa - merkwürdige Wege geht die Medizin.


Sehr häufig sind depressive Menschen von suizidalen Gedanken geplagt, die darin begründet sind, dass sie sich einfach nur noch wünschen, dieses Leid hinter sich zu lassen.
Das richtige und passende AD zu finden, ist nicht sehr einfach und bedarf ggf. mehrerer Versuche, da es unterschiedlichste ADs gibt. Es gibt ADs, die antriebssteigernd und stimmungsaufhellend sind. Die psychomotorische Wirkung der Medikamente geht jedoch immer der eigentlichen antidepressiven Stimmung voraus; die antidepressive Wirkung kann ungünstigerweise 1 - 2 Wochen Latenz haben. Diese Zeit wird dann durch Sedativa überbrückt, damit der Betroffene nicht den gesteigerten Antrieb dafür nutzt, um den (noch) nicht aufgehellten, sprich depressiven Gefühlen durch Suizid zu entfliehen.
 
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  • #88
Hi Tiha,
ich bezog mich auf die Aussage, daß die neue Generation der Psychopharmaka als relativ harmlos und weitestgehend frei von Nebenwirkungen dargestellt wurde.

Jeder Beipackzettel sagt was andres.

Wer lieber zu solchen Mitteln greift und im Gegenzug Johanniskraut ablehnt wegen der Sonnenempfindlichkeit, hat m.E. den Blick für die Verhältnismäßigeit der eingesetzten Mittel verloren.

Zugvogel
 
  • #90
Wenn das hohe Suizidrisiko nicht als unerwünschte Nebenwirkung zu sehen ist, dann frage ich mich, was es sonst sein soll.
Gemütsaufheller, die gleich wieder ausgebremst werden mit Sedativa - merkwürdige Wege geht die Medizin.

Zugvogel


das suizidrisiko war vorher schon gegeben, und manchmal wird die tat dann ausgeführt. einer der keinen suizid begehen will, begeht ihn auch auf psychopharmaka nicht.
 
  • #91
Hi Tiha,
ich bezog mich auf die Aussage, daß die neue Generation der Psychopharmaka als relativ harmlos und weitestgehend frei von Nebenwirkungen dargestellt wurde.

Jeder Beipackzettel sagt was andres.

Wer lieber zu solchen Mitteln greift und im Gegenzug Johanniskraut ablehnt wegen der Sonnenempfindlichkeit, hat m.E. den Blick für die Verhältnismäßigeit der eingesetzten Mittel verloren.

Hallo Zugvogel,

mucarina hat hier schon recht, wenn sie schreibt:

das suizidrisiko war vorher schon gegeben, und manchmal wird die tat dann ausgeführt. einer der keinen suizid begehen will, begeht ihn auch auf psychopharmaka nicht.

Psychopharmaka halte ich sicherlich nicht für harmlos. Aber (zumindest ich) spreche hier von schweren Depressionen, und da ist Johanniskraut nicht mal im Ansatz eine Alternative.

Ich denke, wir sollten alle wieder zum Ursprungsthema, nämlich den Miezen, zurück kommen ;) (es gibt einfach viel zu viel, das landläufig unter dem Begriff "Depression" verstanden bzw. zusammen gefasst wird.)

Ich für meinen Teil kann mir nicht vorstellen, einer meiner Katzen Psychopharmaka zu geben. Psychische Beschwerden bei Tieren lassen sich m. E. durch entsprechende Veränderung der Lebensumstände des jeweiligen Fellchen beheben. Das wäre mein Ansatzpunkt.
 
  • #92
Hi Tiha,
ich bezog mich auf die Aussage, daß die neue Generation der Psychopharmaka als relativ harmlos und weitestgehend frei von Nebenwirkungen dargestellt wurde.

Jeder Beipackzettel sagt was andres.

Der Beipackzettel ist eine Sammlung von Nebenwirkungen, die auftreten können.
Was nicht auf dem Beipackzettel steht: Die meisten dieser NW verschwinden nach spätestens 2-3 Wochen, so dass man danach weitestgehend fei von NW ist. Die Aussage ist also nicht falsch.
Nein, das hab ich nicht irgendwo gelesen.

Wenn Du mit Homöopathie Deinen Kater soweit gebracht hast, dass Du nicht mehr den Harn ansäuern musst, ist das eher eine Demo, dass das Zeugs keine Wirkung hat: Meiner hat nichts bekommen und lebt seit Jahren symptomfrei bei jedem Futter. Nass und trocken.

Ich finde Bachblüten für Katzen angebracht, solange es sich nicht um ein physisches Problem handelt.

Zum Thema Amokläufer möchte ich mal wieder meinen Vater zitieren:
"Diese Light-Produkte machen dick. Oder hast Du schon mal einen schlanken Menschen gesehen, der sowas isst?"
 
  • #93
Wenn Du mit Homöopathie Deinen Kater soweit gebracht hast, dass Du nicht mehr den Harn ansäuern musst, ist das eher eine Demo, dass das Zeugs keine Wirkung hat: Meiner hat nichts bekommen und lebt seit Jahren symptomfrei bei jedem Futter. Nass und trocken.
Meine Katze wurde jahrelang falsch ernährt und hatte hochgradig Struvit, als sie zu uns kam. Zum Ansäuern (bei sehr gutem Futter) mußte täglich die Höchstdosis an dem entsprechenden Ansäuermittel genommen werden.
Nach einer einmaligen Homöo-Gabe ging die Ansäuerung allmählich zurück (ermittelt durch engmaschige Tests) und heute muß kein Fatz an Methionin gegeben werden.

Soweit zu den Tatsachen. - Und sei froh, daß Dein Tier keine Stoffwechselstörung hat. Damit etwas ironisch zu frohlocken als Beweis, daß Homöo nicht helfen kann, ist nicht sonderlich fein.

Zugvogel

PS: Wie kommst Du darauf, daß irgendjemand bei seiner Katze den Harn ansäuert ohne medizinische Indikation? Kann ich von dem Gedanken ausgehen, daß es solche Praktiken bei andren Medikamenten gibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #94
Soweit zu den Tatsachen. - Und sei froh, daß Dein Tier keine Stoffwechselstörung hat. Damit etwas ironisch zu frohlocken als Beweis, daß Homöo nicht helfen kann, ist nicht sonderlich fein.

Das stimmt, da hast Du Recht, ich habe den Beitrag etwas schnell abgeschickt. Ich möchte mich hierfür entschuldigen, wirklich, das meine ich ernst.


PS: Wie kommst Du darauf, daß irgendjemand bei seiner Katze den Harn ansäuert ohne medizinische Indikation? Kann ich von dem Gedanken ausgehen, daß es solche Praktiken bei andren Medikamenten gibt?

Das PS habe ich jetzt nicht verstanden. Kannst Du mir erläutern, was Du damit gemeint hast?
 
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  • #95
Ich würde nie auf den Gedanken kommen, einer gesunden Katze ein Mittel zu geben, das bei Stoffwechselentgleisungen als Medizin gegeben wird. Weder Methionon noch Insulin noch sonstwas.

Dein Satz ' ich hab meiner Katze keine Ansäuerung gegeben' hat bei mir den Eindruck erweckt, als meintest Du, ich hätte meiner Katze Mittel gegeben, die nicht nötig gewesen seien, um den gleichen pH wie Deine Katze zu haben; und Deine Katze hat eben KEINE Ansäuerung.

Darauf bezieht sich meine Frage, ob es überhaupt passiert, daß GESUNDE Medizin kriegen, die KRANKEN gebührt.

Daß in Altenpflegeheimen sehr und zu großzügig mit Beruhigungsmitteln therapiert wird, ist eine schlimme Tatsache, aber bezeichnend für die heutige Zeit, in der sich nur selten jemand Zeit nimmt, mit Hilfsbedürftigen zu REDEN.

Zugvogel
 
  • #96
Mal eine Anmerkung zu Amokläufen unter AD: Es mag zwar sein, dass viele (alle?) Amokläufer diese Medikamente bekamen, aber wo steht, dass die AD ursächlich für den Amoklauf sind?

Jemand der einen Amoklauf begeht ist sicher kein Mensch, für den jeden Tag die Sonne scheint und der glücklich um den Kirschbaum hüpft. Es ist nicht verwunderlich, wenn diese Leute bereits früher ärztliche/therapeutisch Hilfe in Anspruch genommen haben und ihnen AD verordnet wurden.

Ebenso bei der "Nebenwirkung" Suizid. Wenn die Leute nicht gefährdet wären, bräuchten sie das Medikament nicht.

Leider ist es nun mal so, dass Menschen nicht unbedingt auf ein bestimmtes Präparat ansprechen - mit drastischen Folgen...

Eine Korrelation von zwei Ereignissen bedeutet nicht, dass es einen ursächlichen Zusammenhang gibt.

Übrigens, nicht jeder, der AD nimmt, hängt das an die große Glocke. Ich kenne mehrere Menschen, die sie nehmen, die sich ganz normal, fröhlich und sozial verhalten.

Das ist wie mit der Zeitung, die zwar veröffentlicht, wie viele Leute auf dem Weg zur Arbeit umgekommen sind, aber niemals schreiben wird, wie viele Leute unbeschadet angekommen sind.

Viele Grüße,
Sonja

Ach ja, noch ein besonderer Tipp: ISBN 3446233016
 
  • #97
@Zugvogel: Nein so war das nie gemeint. Dass eine von Deinen Katzen Struvit-Probleme hatte, weiss ich aus andern Threads, ich meinte bloss, dass ich bei Clyde irgendwann die "Behandlung" (Diätfutter, URO-PET) aufgehört habe, ohne dass sich seither wieder ein Problem in der Art entstanden wäre.
Wollen wir das hinter uns lassen und weiterhin versuchen, mit unseren Erfahrungen andern zu helfen?

@All:
DAmit sich alle sinnvoll an der Diskussion beteiligen können, schlage ich folgende Aufteilung vor:
- modernes AD: SSRI, SNRI, NARI, DNRI-> heute die bevorzugten Medikamente, da die Nebenwirkungen nach kurzer Zeit vergehen, ermöglichen bei richtiger Dosierung ein beschwerdefreies Leben. Indiziiert bei mittleren bis schweren rezividierender Depression, immer öfter auch bei Angststörungen.

-altes AD: Trizyklische und Tetrazyklische AD-> heute nur noch in Fällen genutzt, in denen die modernen ADs keine Verbesserung bringen. Häufigste Nebenwirkungen Mundtrockenheit, im Gegensatz zu den mod. ADs bleibt diese NW meistens während der Behandlungsdauer bestehen. Kann bei schweren rezividierenden Depression oder DD eingesetzt werden. Trotz der NW ist es für die meisten Patienten eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität.

-Neuroleptika: In der Klasse der Neuroleptika gibt es sehr unterschiedliche Medikamente. In der Klinik werden Neuroleptika gern als Beruhigungsmittel gegeben, da die Gefahr einer Abhängigkeit wesentlich geringer ist als bei Beruhigungsmittel z.B. aus der Klasse der Benzos. Neuroleptika werde sonst vorwiegend bei schweren Psychosen eingesetzt. Neuroleptika können eine dämpfende Wirkung haben.

Beruhigungsmittel: Hautsächlich Klasse der Benzodiazepine (Lorazepam,..)
Wegen der hohen Gefahr der körperlichen Abhängigkeit werden Benzos bevorzugt nur als Notfallmedi verwendet.

Stimulanzien: (Vigil, Ritalin, u.ä.) in der Allgemeinheit bekannt als "dämpfend", das ist aber grundlegend falsch. Amphetamine und verwandte Klasse sind starke Stimulanzien, die sehr selten so eingesetzt werden. Ritalin u. Amphetamine werden bei kontroverser Reaktion auf Medikamente, wie sie z.B. bei krankhaften Aufmerksamskeitschwächen auftreten als Beruhigungsmittel gegeben.

-Stimmungsstabilisierer: Lithum, Lamictal...-> Name ist Programm. Eingestzt bei bipolaren Störungen. 2 kombinierte SS sollen bei double depression Verbesserung bringen.

So, dann haben wir mal eine gemeinsame Basis. Vielleicht hat der ein- oder andere aber auch verstanden, dass man im Zusammenhang mit Psychopharmaka nie verallgemeinern darf, da jeder Organismus komplett anders regeagiert.

Thema Amoklauf: Ja, die meisten Amokläufer hatten schon Kontakt mit Psychopharmaka. Und verwundert das jemanden? Menschen mit schöner Geschichte, die mit beiden Beinen im Leben stehen haben ja auch keinen Grund dazu.;)

Bitte bedenkt, dass solche Diskussionen bei Betroffenen starke Gefühle hervorrufen können. Aber haben wir nicht das gleiche Recht auf Leben wie ein Diabetiker?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #98
Das Thema ist nun ganz weg von Antidepressiva für Katzen, aber sei es drum...

Die Aufstellung der möglichen Therapeutika bei verschiedenen Arten von Depressionen ist sehr ausführlich.
Und doch vermisse ich folgendes: Wer stellt wie den Schweregrad oder die Spezifikation einer Depression fest?

Was verursacht Depression?

Alle genannten Mittel sind wohl nur Symptombehandlung oder gibt es auch Heilung damit?

Zugvogel
 
  • #99
Die Amokläufer waren auch nicht näher am Thema dran.;)

Der "Schweregrad" wird durch den Leidensdruck des bestimmt. Ziel ist, eine minimale Lebensqualität zu erhalten, dazu gehört u.A. die Fähigkeit, Gefühle zu empfinden, die Fähigkeit auf ein Gegenüber zu reagieren, wenn möglich die Arbeitsfähigkeit zu erhalten.

Eine "Ursache" an sich gibt es nicht, es ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.

Heilen? Ja, schwierig zu sagen finde ich, da die Depression meist schubweise auftritt, ist sie dann geheilt wenn es dem Patienten wieder gut geht?
Die Wahrscheinlichkeit des Rückfalls wird mit jedem Schub grösser, aber woher soll man wissen, ob irgendwann wieder einer kommt?

Die medikamentöse Therapie wird meistens noch 2-5 Jahre weitergeführt, bevor ganz vorsichtig abgesetzt wird.

Von den andern Therapien habe ich jetzt nicht gesprochen, weiss jemand wieviele Amokläufer eine Verhaltenstherapie gemacht haben?

Zu den "Wurzeln des Übels" vorzustossen wäre wünschenswert, leider ist das in den meisten Fällen nicht machbar, da das schlecht berufsbegleitend zu machen ist, aber meistens mehr als 18 Monate dauern würde.

Meinerseits ist hier auch alles gesagt, ich antworte auch auf PNs;)

So, gute Nacht.

Weiss eigentlich jemand wie es Susi ergangen ist??
 
  • #100
Wie wird Leidensdruck gemessen?

Kein Mensch kommt depressiv auf die Welt, er wird es erst früher oder später im Laufe seines Lebens.
Ob es unzulängliche Erziehung, bedrückendes Milieu, falsche Ernährung ist - alles wurde schon aus Förderer und Auslöser für die Gemütskrankheit 'Depression' genannt. Daß es aber klinisch-technische Befunde gibt, weiß von nur sehr wenigen Fällen (z.B. Lithiummangen, wodurch auch immer hervorgerufen).
Kann ADS und/oder AHDS mittels Blutbild oder dergleichen diagnostiziert werden?
Eine verkorkste Umwelt kann man nicht mit Chemie therapieren, oder? Falsche Ernährung mit zuviel 'Zusatzstoffen' kann verändert werden, hat schon immense Erfolge bei Gemütsverirrungen gebracht.

Der eigene Wille, sich zu befreien von Last im Leben und lernen, besser damit umzugehen, kann nicht mit Psychopharmaka ersetzt werden.

Ich spreche NICHT von wirklich Kranken, die an der pathologischen Melancholie leiden, aber das sind die wenigsten.

Zugvogel
 

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