Ich hatte ja damals den Thread wegen Handicats und Freigang eröffnet. Und mich dann aufgrund der zahlreichen hilfreichen Antworten dagegen entschieden, welche aufzunehmen. Nicht weil ich ein Problem mit solchen Katzen hätte (sonst hätte ich ja nicht gefragt
), so ndern
weil ich erkannt habe, dass andere Menschen ihnen wahrscheinlich eine bessere Umgebung bieten können. Klar könnte man den Garten irgendwie ausbruchsicher machen oder die Terrasse , aber wir fanden es sinnvoller , aufgrund unserer Wohnsituation 2 an Freigang gewöhnten Notfellchen eine Heimstätte zu geben. Von denen, wie ich erfahren habe , auch genügend nach einem Zuhause suchen.
Vitellia, deine Äußerung in Zusammenhang mit den Handicats ist es, was ich persönlich als un-egoistisch ansehe: dass man sich selbst auch zurücknehmen kann und so sieht, wie das Leben halt ist. Dass es Tausende Dosis gibt, die genauso gut wie man selbst mit der Katze XY umgehen und dieser ein tolles Heim bieten können.
Das bedeutet natürlich nicht gleichzeitig, dass man sich gar nicht mehr einsetzt, sondern nur, dass man selbst nicht der Nabel der Welt ist, der einzige, der eine Katze glücklich machen kann!
Ich hätte beispielsweise - trotz der schon beschriebenen Lage meiner Wohnung - nie in Erwägung gezogen, Freigänger zu mir zu nehmen. Ganz einfach (vom Thema Handicaps losgelöst) weil ich egoistisch und schixxxxig bin, Angst davor habe, dass mir ein Freigänger verloren gehen oder an einem Unfall versterben könnte.
Und ich bin andererseits auch nicht so gestrickt, dass ich glaube, die einzige Dosine auf Gottes schöner Welt zu sein, die sich gut um Handicats kümmern würde!
Ich habe drei Handicats und hätte auch Platz für eine vierte (hatten wir ja auch schon), aber im Moment genieße ich es auch, dass ich mich nicht aufreiben muss für eine jahrelang chronisch schwer kranke und auch betreuungsintensive Katze wie Nine; dass es nicht mehr so an meinen Geldbeutel geht (oke, Mercy hatte da letztes Jahr wieder ein riesiges Loch reingerissen *seufz*) und dass ich einfach meine beiden extrem klebrigen, lauten und eifersüchtigen Siamesen und mein Sonnenscheinchen Mercy betüddeln kann.
Und wenn ich mal in die Lage komme, dass ich meine Katzen abgeben muss, weiß ich auch, dass sie wieder eine enge und herzenstiefe Bindung zu ihren neuen Dosis aufbauen können und dass sie es im neuen Heim genauso gut haben können wie bei mir.
Ich sehe es auch nicht als übermäßig egoistisch an, wenn meine Katzen gesund wären und ich sie nicht rauslassen würde. Natürlich hat eine Wohnungskatze ein eingeschränkteres Revier als ein Freigänger, aber sie hat auch weniger Gefahren. Und Unannehmlichkeiten (Konkurrenten um den Thron im Revier; Draußenmobbing; unfreundliche Nachbarn mit Wasserspritzen oder ärgeren Verscheuchungsmitteln; ungenießbare Spitzmäuse oder ähnliche Beutefails). Schlechtes Wetter. Blockierende Katzenklappe (oder Dosi nicht zuhause). Weniger Kratzmöbel im trauten Heim (die wenigsten Freigängerhalter richten ihr Haus so aufwändig ein wie Wohnungskatzehalter, behaupte ich mal kess!
), evtl. auch weniger Spielzeit mit den Dosis (weil katz sich ja draußen ausgepowert hat), auch mal eine etwas plakative Unterstellung von meiner Seite.
Mit meinen eingesperrten Nichtfreigängern wäre ich auf jeden Fall nicht das Nervenbündel, das ich anderenfalls garantiert wäre und auch bleiben würde! Und ich kann mir beruhigt sagen, dass ich vielleicht nicht als Freigängerdosine geeignet bin, wohl aber reinen Wohnungskatzen (die auch nichts anderes kennen) ein gutes Plätzchen bieten kann. Sozusagen: jedem seine Nische in diesem grundlegenden Egoismus der Heimtierhaltung.