Buchtipp zur "Erziehung"

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Hallo liebe Fories,
keine Angst, nicht falsch verstehen, ich weiß zumindest schon, dass Methoden wie Köpfchen ins A-A tunken und jegliche Gewaltanwendung absolut Tabu sind. Dennoch glaube ich schon, dass man mit dem richtigen Durchsetzungsvermögen und Geduld sowie eindeutigem und vorallem gleichbleibenden Verhalten, in gewisser Weiße auch Katzen erziehen kann.
Manche Exemplare lassen sich ja sogar mit Klicker usw. richtig dressieren. (dass hab ich allerdings noch nicht vor, erst mal langsam anfangen :aetschbaetsch2:)
Da ich in geraumer Zeit (leider noch soooo lange hin :glubschauge:) zwei kleine Kätzchen (nicht vor der 12. Lebenswoche) von einer Tierschutzorga aufnehmen möchte, will ich mich da schon etwas schlau machen. Um von Anfang an alles richtig machen zu können und auch damit die kleinen wissen woran sie bei mir sind.
So jetzt mal zum eigentlichen Thema :muhaha:,
kann mir jemand ein gutes Buch zur Katzen-/Kittenerziehung empfehlen? Man kann doch sicher sooooo viel falsch machen...
(hab leider in der Suchfunktion nichts dazu gefunden :( )

Ansonsten steht auf meiner Büchereinkaufsliste schon folgendes:
- Monika Peischl, Katzen/Haustiere impfen mit Verstand
- Katzen würden Mäuse kaufen
- Susanne Reinerth, Natural Cat Food
 
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A

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Ich lege Dir die Bücher von Vicky Halls ans Herz.
Auch wenn Du keine der in den Fallbeispielen genannten Probleme hast, lernst Du dabei ganz nebenbei und auf interessante Weise viel über Katzenverhalten, -bedürfnisse und -erziehung.
 
Danke Gwion :smile:
 
Hallo Gwion,

ich habe deinen Rat befolgt und mir das erste Buch von Vicky Halls inzwischen durchgelesen. Ich hätte da ein paar fragen an dich, wie du darüber denkst, weil mich das ein und andere etwas verwundert hatte.

Also in den Fallbeispielen wurden ab und zu nebenbei Dinge erwähnt, die ich hier im Forum immer ganz anders gelesen habe, und die ich auch nicht richtig finde. Aber wie komm ich dazu mir anzumaßen, einer Katzenspychologin zu widersprechen...??

Konkret geht es um zwei dinge, die mir besonders auf dem herzen brennen, nein wenn ich es mir recht überlege, sind es sogar drei...

1. Frau Halls schreibt in einem ihrer Fälle, dass es sowieso besser wäre Trockenfutter zur freien Verfügung anzubieten, da dann feste Fütterungszeiten ausfallen und dies soll gut sein, weil so kein Futterneid und keine Fresssucht entsehen kann... (das hab ich aber gaaaaanz anders gehört und von der Logik finde ich es auch nicht gut keine festen Rituale zu den fütterungszeiten zu haben und auch das Trockenfutter an sich... :eek: )

2. Frau halls schreibt in vielen ihrer Fälle immer wieder: Ich habe zwar selber einen Mehrkatzenhaushalt, aber die allermeisten katzen fühlen sich mit der Gegenwart einer anderen Katze einfach nicht gut. Geben sie lieber eine ab in geeignete Hände und sie tuen beiden einen gefallen... (kurz gesagt).
Und sie schreibt auch: Nur weil sie sich ein geschwisterpäärchen holen, heißt dass noch lange nicht, dass sie miteinander leben möchten. Spätestens im Erwachsenenalter ändert sich die Freundschaft und wird bestenfalls zu einer sillten Akzeptanz des anderen. Oft aber artet die Gegenwart auch in puren Stress und Agressionen aus...
(kein einziges mal erwähnt sie, dass wohnungskatzen lieber zusammen leben sollten mit einem ähnlichen Charakter und dass man kitten nie allein halten soll..., dagegen rät sie dazu "Erlebnisparkure" für die Einzelkitten zu bauen um diese zu beschäftigen und sagt, dass eine andere Katze niemals den Menschen ersetzten kann... ist da nicht irgendwas verkehrtherum???)

3. Außerdem hält sie immer und immer wieder daran fest, dass eine Katze in Wohnungs- oder Haushaltung nie glücklich sein wird und eine Tickende zeitbombe ist, die irgendwann platzt. Egal wie katzengerecht die Wohnung/Haus eingerichtet ist...
Das macht mir schon ziemliche Sorgen, denn ich habe eine reine Wohnungshaltung zweier verträglicher Katzen vor, auf 80 m², mit vielen Kratzmöglichkeiten die ich gerade plane...
Ich wohne an einer befahrenen Straße, felder sind nicht in der Nähe und um uns herum sind viele viele Katzen, die alle ihre Reviere sicher schon abgesteckt haben. Allein schon das Haus neben userem (ganau da wäre es die einzige Möglichkeit eine Katzentreppe vom balkon runterzubauen) beherbergt 5 Freigänger Katzen...

Jetzt bin ich ziemlich verunsichert...
Gwion, da ich deine Meinung schätze, würde ich mich darauf freuen, eine Antwort von dir zu lesen. (die anderen dürfen natürlich auch was schreiben ;) )
 
reine Wohnungshaltung

Ich habe gehört, dass reine Wohnungshaltung besser für Rassekatzen sei, da die in der Regel schon über Generationen Wohnungskatzen sind und dabei auch glücklich sind. Und eine 80qm Wohnung scheint mir groß genug für eine bzw. zwei Katzen zu sein. Außerdem bei einer viel befahrenen Straße in der Nähe, würd ich die Katzen nur in der Wohnung halten. Die Freigänger werden das nicht lange überleben. Wenn du einen Balkon hast, dann bastel der Katze doch ein kleines Freigehege für den Sommer auf dem Balkon. Vorschläge hab ich gefunden in dem Buch 'Miez, Miez, na komm'. Übrigens ich kenne es auch so wie Frau Hall es in Punkt 2 beschreibt. Und wundere mich immer darüber, dass heutzutage offenbar die gegenteilige Annahme herrscht. Allerdings das mit dem Trockenfutter handhabe ich nicht so. Meine Katze kriegt ihr NaFu zu festgesetzten Zeiten mehrmals am Tag. Ich glaub Trockenfutter ständig herumstehen haben ist nur was für Züchter und Mehrkatzenhaushalte, da die irgendwann den Überblick verlieren wieviel die einzelnen Katzen fressen und dann ihr eigenes Gewissen beruhigen dadurch, dass sie immer Futter herumstehen haben, damit ja niemand hungert.
viele Grüße
kittyfee
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, man darf Bücher - egal von wem - nicht als sakrosankte Regelwerke sehen, die absolut recht haben.
und man muß auch bedenken, wer die Bücher schreibt und welchen Hintergrund ein Autor hat.

Die von Dir angesprochenen Punkte sind mir auch aufgefallen und ich stimme Halls nicht unbedingt zu.
Wie man schon an den Fallbeispielen sieht, scheint es aber in England - auf jeden Fall aber in der Arbeitsumgebung von V. Halls - weitaus verbreiteter zu sein, Freigänger zu haben, als reine Wohnungskatzen. Liegt wohl auch an der anderen Wohnstruktur dort.
Damit hat man dann schon andere Lösungsansätze, aber auch andere Probleme.

Die Bücher der meisten Tierpsychologen sind auch leicht rosa gefärbt, was nur natürlich ist - man kann nicht auf alle Widrikgeiten eingehen. Aber allein schon die geschulten und erfahrenen Tierärzte, die da oft erwähnt werden, sind IMO zwar wünschenswert, aber nicht Realität.

Was man auf jeden Fall aus diesen Büchern mitnehmen kann, ist ein Verständnis für Katzenverhalten.
Zu Spezialthemen wie z.B. Ernährung oder eine Krankheit muß man dann auch ein anderes Fachbuch heranziehen.

1. Frau Halls schreibt in einem ihrer Fälle, dass es sowieso besser wäre Trockenfutter zur freien Verfügung anzubieten, da dann feste Fütterungszeiten ausfallen und dies soll gut sein, weil so kein Futterneid und keine Fresssucht entsehen kann...
Tja, dem stimme ich auch nicht zu.
Halls ist keine Futterexpertin und geht in keinem ihrer Bücher darauf ein - ihre Ansicht über TroFu oder was zu Futter generell erkennbar ist, teile ich auch nicht.
Der Vorschlag oben kann in manchen Haushalten so stimmen. Muß aber nicht.

2. Frau halls schreibt in vielen ihrer Fälle immer wieder: Ich habe zwar selber einen Mehrkatzenhaushalt, aber die allermeisten katzen fühlen sich mit der Gegenwart einer anderen Katze einfach nicht gut. Geben sie lieber eine ab in geeignete Hände und sie tuen beiden einen gefallen... (kurz gesagt).
Das ist zu vereinfacht.
Halls sieht viele Fälle, in denen Katzen zusammengezwungen werden und nebeneinander herleben, mit oder ohne Probleme.
Ich persönlich denke, daß sie da nicht unrecht hat und es viele Katzenpaare oder Gruppen gibt, wo es eben nicht eitel Wonne ist .. und sich auch viele Halter diesbezüglich etwas vormachen.

Es gibt aber natürlich auch viele Mehrkatzenhaushalte, wo es gut klappt.

Prinzipiell denke ich, daß man eine Vergesellschaftung zumindest versuchen soll und bei Kätzchen machen muß.

Und sie schreibt auch: Nur weil sie sich ein geschwisterpäärchen holen, heißt dass noch lange nicht, dass sie miteinander leben möchten. Spätestens im Erwachsenenalter ändert sich die Freundschaft und wird bestenfalls zu einer sillten Akzeptanz des anderen. Oft aber artet die Gegenwart auch in puren Stress und Agressionen aus...
Das kann so kommen, ja. Halls sagt im Grunde, daß es für ein glückliches Zusammenleben keine Garantie auf Lebenszeit gibt.

3. Außerdem hält sie immer und immer wieder daran fest, dass eine Katze in Wohnungs- oder Haushaltung nie glücklich sein wird und eine Tickende zeitbombe ist, die irgend
Das ist Ansichtssache.
Sicherlich sind Katzen glücklicher, wenn sie raus dürfen, sofern es sicher genug und andere Bedingungen erfüllt werden. Und eine oder mehrere Katzen auf 30 qm, wenn man nie zuhause ist, wenn die Tiere nicht beschäftigt werden usw., ist sicher alles andere als ideal.

Aber wenn andere Variablen stimmen, können Katzen auch in Wohnungshaltung gut leben.

Wie gesagt - jeder Autor wird seine persönlichen Ansichten und Spezialthemen mit einbringen.

Man findet auch bei Leyhausen, Schroll oder Johnson etlcihes, was verwirrend ist oder dem man nicht zustimmt.
Ich finde, man sollte keine Quelle als "Bibel" betrachten, sondern stets als Beitrag zu weiterem Wissen und Verständnis.
 
@ Kittyfee:
Hmmm... ich weiß nicht, ich denke dass ist ein Vorurteil, denn warum sollten Rassekatzen weniger Freiheitsdrang haben als Hauskatzen ohne schriftlichen Stammbaum? Beides sind doch im grunde teritoriale Raubtiere mit dem gleichen Ursprung. Das einzige was ich mir vorstellen kann, ist, dass mache Rassen durch die Reinzucht einfach vermehrt bestimmte Charakterzüge besitzen, z.B. Perser und BKH sollen eher ruhige/faulere Vertreter sein. Aber Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel ;)
Zuchttiere sind ja immer schon in Wohnungshaltung geboren, und kennen somit den Freigang nicht von Geburt an, ganz im Gegenteil zu den Hauskatzen, die oft in Freiheit auf Bauerhöfen etc. geboren werden. Das könnte auch noch einen Unterschied ausmachen.
Mit dem Futter werde ich es auch so handhaben, dass ich in der Anfangszeit 4-mal täglich nass füttern werde (und auch Barf) und wenn sie älter werden, will ich nur noch 3 mal täglich füttern, da dies für mich als Berufstätige so eher in den Alltag hineinpasst...

@ Gwion:
Ja stimmt, man kann wohl kein Buch als sakrosankte Regelwerke sehen, leider. Aber die Punkte die ich angesprochen habe, kommen mir selber inzwischen als so selbstverständlich vor, dass ich mich einfach arg wundern musste...
Zu meinem zweiten Punkt: Ja stimmt, dass ist sehr vereinfacht, aber es ist mir einfach aufgefallen, dass sie in einigen Fallbeispielen berichtet, wie Geschwisterpäärchen sich plötzlich nicht mehr verstehen und dann eine Einzelhaltung (auch in Wohnungshaltung, wobei sie ja generell eher für Freigang ist) erstrebenswert ist. Andersherum, schreibt sie in Fallbeispielen, in denen Einzelkitten zu grob und unausgelastet sind kein sterbenswort davon, dass hier ein Spielkumpane helfen könnte und auch nicht, dass Kitten nie alleine leben sollten, sondern sie schreibt, man solle sich mehr mit ihnen beschäftigen, die Wohnung katzengerecht einrichten (Erlebnisparkur) usw. Das find ich sehr schade.

Ansonsten ist es ein schönes Buch. Allerdings finde ich es etwas schwierig, gerade als Anfänger ein Fachbuch so zu lesen, dass man sich nur die Rosinien raussucht, und den Rest (dem man widerspricht) einfach zu überlesen.
Das ist ja auch wieder total willkürlich und dann kann man sich ja alles mögliche dazudenken oder wegdenken, was dann das Ergebnis schon arg verfälscht... aber das ist wahrscheinlich ein allgemeines Probelm von vielen Büchern...

Da du mir ja auch großteils zustimmst, bin ich also doch nicht total fehlinformiert! :) phu, jetzt hat ich schon angst :rolleyes:
 
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Bezüglich des "wie Katzen so ticken" kann man auch als Anfänger bedenkenlos Halls lesen.
Finde das sogar wesentlich einfacher als z.B. Leyhausen.
Als Ratgeber im Sinne von "meine 1. Katze, was muß ich tun" ist es weniger tauglich, das stimmt.
Allerdings kenne ich da auch kein anderes Buch, das alles abdecken würde und auf dem neuesten Stand ist.

Da bleibt dann wieder nur, viele Quellen heranzuziehen.

Zu meinem zweiten Punkt: Ja stimmt, dass ist sehr vereinfacht, aber es ist mir einfach aufgefallen, dass sie in einigen Fallbeispielen berichtet, wie Geschwisterpäärchen sich plötzlich nicht mehr verstehen und dann eine Einzelhaltung (auch in Wohnungshaltung, wobei sie ja generell eher für Freigang ist) erstrebenswert ist.
Ja, aber auch logisch, denn 1. kommt es tatsächlich häufig vor und 2. sieht gerade ein Verhaltenstherapeut eben solche problematischen Fälle.
Die, in denen eitel Wonne herrscht, brauchen ja keine Halls.
Und wenn ein Therapeut gerufen wird, ist oft schon viel Geschirr kaputtgeschlagen worden, sodaß dann oft wirklich nur noch Trennung bleibt.

Andersherum, schreibt sie in Fallbeispielen, in denen Einzelkitten zu grob und unausgelastet sind kein sterbenswort davon, dass hier ein Spielkumpane helfen könnte und auch nicht, dass Kitten nie alleine leben sollten, sondern sie schreibt, man solle sich mehr mit ihnen beschäftigen, die Wohnung katzengerecht einrichten (Erlebnisparkur) usw. Das find ich sehr schade.
Ja, da hast Du recht.
Wobei so ein Rat ja auch nicht verkehrt ist, nur halt zuwenig.
 
Ja, aber auch logisch, denn 1. kommt es tatsächlich häufig vor und 2. sieht gerade ein Verhaltenstherapeut eben solche problematischen Fälle.
Die, in denen eitel Wonne herrscht, brauchen ja keine Halls.
Und wenn ein Therapeut gerufen wird, ist oft schon viel Geschirr kaputtgeschlagen worden, sodaß dann oft wirklich nur noch Trennung bleibt.

Ja stimmt, eigentlich liegt das ja auf der Hand, soweit hab ich noch gar nicht gedacht... :cool:

Hast du das zweite Buch von Halls auch schon gelesen?
Lohnt es sich zu kaufen?
 
  • #10
  • #11
Lest ihr die in englisch?:oops:

Auf ihrer Webseite steht nur eins übersetzt in deutsch.:glubschauge:
 
  • #12
Ja, ich lese sie Englisch.
 

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