Wozu gibt es eigentlich diesen "Züchterbereich"?!

  • Themenstarter Kittycats
  • Beginndatum
  • #201
Ich kann mich nicht erinnern, dass Kitten vergast werden, weil sie zu kleine Ohren haben... :confused:
 
A

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  • #202
Katzenzucht mit der Politik der Nationalsozialisten im zweiten Weltkrieg vergleichen ist für mich weit hergeholt und nicht ok, ganz egal, wie sehr dir die Zucht gegen den Strich geht.
 
  • #203
Wo nimmst du denn die Weisheit her, dass Tiere, die nicht dem Rassestandard entsprechen, ihrer Rechte beraubt werden?

Und ist dir klar, dass du in deiner Ernährung quasi ausschließlich Zuchtprodukte konsumierst (auch, wenn du vegan leben solltest)?
 
  • #204
Für mich hat Züchten immer bissl was Grusliges an sich. Züchten bedeutet Selektion, hat aber auch sehr viel mit Zufall zu tun. Ein konstruiertes Beispiel: wäre mein Zuchtziel schwarz-weisse Katzen zu züchten, würde ich ein schwarzes und ein weisses Elternteil nehmen. Bei einem Wurf von vier Jungtieren wären dann nach den Mendelschen Gesetzen 25% weiss, 25% schwarz und 50% schwarz-weiss. Ich hätte dann also 50% Ausschuss produziert. Was passiert damit? Werden die an die Wand geklatscht, ertränkt, auf die Strasse gesetzt, ins TH abgegeben, gleich nach der Geburt erstickt? Das sind ja dann Tiere, die keinen Profit bringen, aber Kosten verursachen.

Und trotzdem werden auch Katzenkinder, die dem Zuchtziel nicht entsprechen, aufgezogen und vermittelt. Nur weil es nicht "mein" Zuchtziel ist heißt es ja nicht, dass es andere Menschen sich nicht genau in dieses Katzenkind verlieben....

Klar, das Beispiel ist total vereinfacht. Da spielen ja noch soviele andere Dinge mit hinein: eine besondere Fellzeichnung z.B. Wenn bei einem Viererwurf Savannahs zwei keine Tupferln haben, sondern Streifen, was dann? Die kann man doch gar nicht verkaufen! Oder vielleicht haben sie Tupferln, aber sind nicht gelb, sondern grau! Oder das Unterfell hat nicht die richtige Grundfarbe oder blablabla!

Antwort: siehe oben. Für jeden Topf findet sich ein Deckelchen.

Und wenn bei nem Züchter mal ein blindes, taubes oder sonstwie behindertes geboren wird, was macht ihr damit?

Aufziehen. Groß werden lassen. Und den richtigen Platz dafür suchen oder behalten.

Ich habe in einem anderen Thread folgenden Satz gefunden: "Was Zucht ausmacht, ist dann nach Standard möglichst typvolle, gesunde und schöne Jungtiere in den späten Generationen zu züchten, um eine durchgezüchtete Rasse zu haben" Bei diesem Satz drängen sich besagte Parallelen mehr als auf.

Dieser Prozess nennt sich Eugenik, im Nationalsozialismus auch Rassehygiene genannt. Habe dazu einen sehr interesanten Wikipediaartikel gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik#Grundlagen

So, unser Empfinden sträubt sich beim Lesen, obwohl solches Gedankengut bis heute in vielen Köpfen verankert ist. Auch politische Entscheidungen werden davon beeinflusst. Jetzt meine Frage: warum dürfen wir bei Tieren eben genau das anwenden, was wir bei Menschen so sehr verpönen? Das erschliesst sich mir einfach nicht.

Weil es zwischen Menschen und Tieren durchaus ethische Unterschiede gibt.
 
  • #205
Ich denke, darauf können wir uns einigen! Es ist z.B. schade, dass bei Austellungen nur selten Tierschutzvertreter zu finden sind.

Na ja, ehrlich - auf so eine Ausstellung würde ich vermutlich auch nicht gehen. Tiere in Käfigen ist nicht meins. Weder Huhn, Hund, noch Katze. Und auch nix anderes.

Von mir aus, könnten die sich da alle mit guten Fotos ihrer Schönheiten bei Wein und Essen treffen und dann Hölzchen ziehen, wer "die Schönste im ganzen Land" ist. Ich glaube nicht, dass irgendein Tier so eine Veranstaltung wirklich genießt.

Wenn ich mir eine Rassekatze würde ansehen wollen (so im echten Leben), würde ich tatsächlich einen seriösen Züchter fragen, ob er mal Zeit hat und ich mich ein bisschen vor Ort informieren kann.

Aber wenn Zuchtverbände auf ihren Veranstaltungen für den Tierschutz werben, ist dagegen erstmal auch nichts zu sagen.
 
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  • #206
Wo nimmst du denn die Weisheit her, dass Tiere, die nicht dem Rassestandard entsprechen, ihrer Rechte beraubt werden?

Und ist dir klar, dass du in deiner Ernährung quasi ausschließlich Zuchtprodukte konsumierst (auch, wenn du vegan leben solltest)?

Ich habe nicht gesagt, dass Tiere ohne Rassestandard ihrer Rechte beraubt werden, sondern dass, wie es verschiedenerorts auf dieser Welt so passiert ist, man als Mensch, der gewissen Rassestandards nicht entspricht, seiner Rechte beraubt werden kann. Das braucht ja nicht bis zur Gaskammer zu gehen, es reicht schon, wenn man öffentliche Verkehrmittel nicht benutzen darf etc. Die Beraubung der Rechte bezog sich auf Menschen.

Ja, ich weiss, dass ich mich zu fast 100% von Zuchtprodukten ernähre, komme grad` vom Mittagessen hatte und wohl so ein Zuchtrind auf meinem Teller liegen. Und mein Gehalt erlaubt es mir auch nicht, bio-öko-konform zu kaufen, ausserdem gibt`s das wohl hierzulande gar nicht. Aber ich bin damit nicht glücklich, das kannst du mir glauben. Ich nehme mir solche Dinge doch ganz schön zu Herzen.

Und ich kann keine ethischen Unterschiede zwischen Menschen und Tieren erkennen. Es mag intelektuelle Unterschiede geben, woraus für uns aber nicht mehr Rechte, sondern mhr Pflichten resultieren. Ethische Unterschiede gibt es nicht.
 
  • #207
Und ich kann keine ethischen Unterschiede zwischen Menschen und Tieren erkennen. Es mag intelektuelle Unterschiede geben, woraus für uns aber nicht mehr Rechte, sondern mhr Pflichten resultieren. Ethische Unterschiede gibt es nicht.

Ich schon, denn Tiere machen keine 'rassischen' Unterschiede ;) denen ist das völlig egal ob Maine Coon und Siam oder Siam und Perser oder oder oder.

Insofern sind sie da 'besser' als manche Menschen.
'Schlechter' sind die meisten Spezies meist im Umgang mit nicht gesunden / behinderten Artgenossen...

Gruß Flo
 
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  • #208
Ich schon, denn Tiere machen keine 'rassischen' Unterschiede ;) denen ist das völlig egal ob Maine Coon und Siam oder Siam und Perser oder oder oder.

Insofern sind sie da 'besser' als manche Menschen.
'Schlechter' sind die meisten Spezies meist im Umgang mit nicht gesunden / behinderten Artgenossen...

Gruß Flo

Ja, da hast du Recht. Ein gutes Argument.

Und was den Umgang mit kranken Artgenossen betrifft, hast du ebenfalls recht. Das ist etwas, was den Menschen wohl wirklich vom Tier unterscheidet. Habe eine sehr interessante Studie über den Menschen von Dmanissi - Georgien (Homo erectus - ca 1,8 Mio Jahre, mind. 7 Individuen). Das waren ja noch Vormenschen, aber sie hatten einen Behinderten und einen Greis in der Gruppe, die sie mitschleppten... Im Anbetracht der damaligen Lebensbedingungen wirklich ein kultureller Quantensprung.
 
  • #209
Danke ;)

Weißt du, ich denke gute Zucht ist durchaus zu befürworten.

Ebenso wie Engagement im Tierschutz.

Was Probleme macht, sind die 'schwarzen Schafe' und zwar die, die sich einen hübschen 'weißen Mantel' übergestreift haben.

Wenn jemand mit (über Generationen) gesunden Katzen vermehrt, dann wird das, wenn er es entsprechend dokumentiert, auch irgendwann zur 'Zucht'. Vielleicht ohne äußerliche Merkmale, wenn wirklich nur 'über generationen gesunde Tiere' verpaart werden, unabhänig der 'Rasse' bzw des Phänotyps.

Das es viel zu viele heimatlose Katzen gibt stimmt. Das liegt aber nicht an den guten Züchtern, denn die geben ihre Tiere:
a) frühkastriert bzw mit Auflage zur Kastra (suboptimal) ab (Schuld wäre wenn, dann der neue Halter)
b) halten idR Kontakt mit den Besitzer der Tieren die sie in andere Zuchten abgeben (oder auch mit ihren Liebhabertier-Besitzern)
c) können die andauernde Gesundheits(vor/)fürsorge für ihre (Ex)Zuchttiere Nachweisen
d) HABEN idR auch Ex-Zuchttiere bzw Zuchttiere die 4;5 oder älter sind (sofern die Zucht schon so lange besteht)
usw.

Die meisten heimatlosen Tiere stammen doch von Leuten die 'mal Babies' haben wollten, meine eine Katze muss mal Babies gehabt haben, Leuten die ihre Tiere nicht kastrieren, Leute die ihre Tier aussetzen.

Sicher gibt es auch 'Züchter' die diese Kriterien erfüllen, da sind die meisten (alle?) Vereine zu lasch, aber der Großteil sind doch die "Lastramis"

Und ganz nebenbei, ich spreche auch der EHK nicht ihre Daseinsberechtigung ab - wenn nur jeder der da Tiere verpaart auch die entsprechende Untersuchungen machen würde vorher... denn auch die EHK / Lastramis bekommen Erbkrankheiten, nicht weniger sondern meist mehr als Rassekatzen - nur wird das selten dokumentiert bzw festgestellt.
Denn was nicht 'teuer war' wird leider oft auch (wenn überhaupt!) beim TA 'billig' versorgt weil man nicht bereit ist für eine "50 Euro Katze" 300 oder Euro beim TA liegen zu lassen :(
Leider neigen auch TAs dazu, Rassetiere 'besser' zu behandeln, warum auch immer. Vllt weil da die Besitzer 'mehr nach Geld aussehen'? Wer weiß...
Wobei die EHK sicher auch ohne 'kontrollierte Vermehrung' so schnell nicht ausstreben wird.

LG Flo
 
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  • #210
Was das Gesundheitsthema angeht, geht es schon in Richtung Gebetsmühle. Da sind jetzt ja genug Erklärungen, Informationen und auch weiterführende Seiten gekommen.

Lg.

Die für mich nicht ausreichen um das züchten zu befürworten.

Sorry das ist halt eben so.
 
  • #211
Absolut OK! Aber deine Meinung steht sowieso fest, was für mich auch absolut OK ist, weil es mir egal ist und ich keinen von etwas wie Zucht überzeugen will. Ich wundere mich nur, dass du dann doch immer wieder fragst - wozu? Du willst doch gar nicht wirklich wissen, was wir schreiben, denn sonst würdest du darauf eingehen und nicht so tun, als ob nichts geschrieben wurde ;)

Selbstverständlich will ich das warum wissen, denn vielleicht ist ja mal ne Antwort dabei ,die für mich logisch ist.
War sie halt noch nicht und so lange werde ich weiter fragen.
Meine Meinung ist nicht in Stein gemeiselt, aber leider überzeugen die Aussagen mich bisher nicht vom Gegenteil.




Ich meine nicht gelesen zu haben, dass jemand das anders sieht und dir diese Liebe abspricht.
Habe ich auch nicht gesagt, wollte es nur erwähnt wissen.




Das ist schön für dich, aber was will mir diese Aussage mitteilen? Tue Gutes und sprich darüber?

Ja über Gutes zu sprechen ist wichtig, denn es annimiert wiederum den Ein oder Anderen dem Gleich zu tun.
Ich habe davon nichts, aber ein anderes Tier vielleicht.



Aber nun ... endgültig raus (ja ja ich wiederhole mich :rolleyes: ), weil das ja jetzt schon ein anderes Thema geworden ist.



Das steht dir frei so zu denken.
 
  • #212
Ich für meinen Teil habe da großes Interesse dran und gebe meine Kätzchen daher nur kastriert ab. Wenn das jeder Züchter täte, gäbe es zumindest nicht mehr diejenigen Vermehrer, die stolz damit prahlen, dass ein Elternteil oder sogar beide Elternteile Stammbäume haben! Ebenso informiere ich auf meiner Webseite über den Unterschied "Kätzchen mit Stammbaum und Kätzchen ohne Stammbaum".

Und zu dem Punkt mit "Hobby kostet eher Geld und bringt nichts ein": Mein Hobby Zucht hat mich bisher ärmer gemacht, als reich. Das kann man mir glauben oder auch nicht.
Was hätte ich mir von all dem Geld nur schon alles kaufen können (und so lange bin ich noch nicht einmal dabei!)... Nee, da mag ich gar nicht weiter drüber nachdenken.

Aber da kann ich Calabrone und echo nur recht geben: du liest nur das, was du lesen willst. Alles andere interessiert dich nicht, denn darauf gehst du nicht im Geringsten ein. Und wenn, dann nur, um deine Ansichten eben nur nochmal zu wiederholen.

Du bist nicht ansatzweise gewillt, deine Ansicht auch nur ein kleines Bisschen zu überdenken und hier und da vielleicht doch mal einzulenken. Daher ist mir meine Zeit dafür auch viel zu schade.


Ach ja, Flocke93, ich mag dich bzw. das, was du schreibst (dich kenne ich ja nicht). :D

Das ist eine Unterstellung das ist dir klar ?
Nur weil mich bisher vorgebrachte Argumente nicht überzeugt haben soll ich einlenken.
Warum?
Ich lese sehr wohl was ihr schreibt und ja ich verstehe sie auch, es ist immer leicht Jemanden als stur und dumm da stehen zu lassen , nur weil man ihn nicht von seinen Ansichten überzeugen kann.
Im Übrigen könnte ich das Ganze auch umdrehen.
Versteht ihr was ich will?
Versteht ihr was ich sagen will?
Ihr bleibt doch auch bei eurer Meinung.
Aber deswegen beleidige ich niemanden von euch.
Also was soll das.
Und wenn es dich nervt auf meine Posts zu antworten und du es für Zeitverschwendung hälts- dann lass es einfach.:rolleyes:
 
  • #213
Um anhand Deiner Posts weiser rüberzukommen, schafft ein Blinder mit Krückstock. - im Vollrausch ;)
Das zeugt von großer Klugheit, das man beleidigend wird , wenn man nicht mehr weiter weis.
Sehr gut, das kommt besonders kompetent rüber.

Nimm dir vielleicht mal ein Beispiel wie man klug " streitet" an Calabrone.
Direkt, aber nie beleidigend.
 
  • #214
Da frage ich jetzt mal GANZ provokativ - bist Du bereits kastriert? - weil es gibt mehr as genug Menschen auf der Welt und ebendrum mehr als genug menschliches Elend. :stumm:

Um deine Frage ganz sachlich zu beantworten.

Ja ich habe mich sterilisieren lassen, eben weil ich keine Kinder in diese Welt setzen möchte.
 
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  • #215
Nimm dir vielleicht mal ein Beispiel wie man klug " streitet" an Calabrone.
Du mit Dir streite ich nicht, das ist nämlich Zeitverschwendung, da Du nur liest, was Du lesen willst wie Eta schon geschrieben hat.
Es ist mir schlichtweg zu dumm, Wissen an jemanden zu bringen, der nur seine eigenen Scheuklappen sieht und nicht mal ansatzweise gewillt ist, auch zur Gänze zu verstehen was jemand schreibt.

Kritisch hinterfragen ist ok, denn darauf kann man antworten, aber das sieht man bei Dir nicht mal ansatzweise - ergo lohnt sich eine ernstgemeinte Antwort nicht.
 
  • #216
Es lohnt sich in deinen Augen also nur wenn man zwar kritisch hinterfragt, sich aber dann gleich von einer gemachten Aussage überzeugen lässt.

Und wenn das dann nicht gleich funktionniert wird man von dir beleidigt oder bekommt geschmacklose Fragen gestellt ob man kastriert ist, weil es ja schon genug Menschenelend auf dieser Welt gibt.

Großes Kino, ist sehr intelligent und sehr feinfühlig.

Sollte wohl witzig sein, stattdessen war es nur geschmacklos.
Hast du dir nur mal eine Sekunde Gedanken gemacht was du mit dieser unüberlegten Bemerkung anrichten kannst bei einer Frau die Kinder will und keine kriegen kann?
Anscheinend nicht, denn sonst hättest du dir das sicher hoffentlich verkniffen.
 
  • #217
Für mich hat Züchten immer bissl was Grusliges an sich. Züchten bedeutet Selektion, hat aber auch sehr viel mit Zufall zu tun.
[...]
Also, liebe Züchter, entschuldigt bitte, wenn sich mir da unwillkürlich ein voll krasser Vergleich aufdrängt, nämlich der des arischen Übermenschen: blond und blauäugig.
[...]
So, unser Empfinden sträubt sich beim Lesen, obwohl solches Gedankengut bis heute in vielen Köpfen verankert ist. Auch politische Entscheidungen werden davon beeinflusst. Jetzt meine Frage: warum dürfen wir bei Tieren eben genau das anwenden, was wir bei Menschen so sehr verpönen? Das erschliesst sich mir einfach nicht.

[...]Dass der Mensch die Krone der Schöpfung ist, auf den man so vieles nicht anwenden darf, ist ja nun biologisch überholt. Alle heutigen Lebewesen sind die Endentwicklung einer Evolution, sind die, die sich hervorragend an ihren jeweiligen Lebensraum angepasst haben.

Es geht um die Grundsatzfrage: betrachte ich alle anderen Spezies als Mitlebewesen, die dieselben Rechte auf diesem Planeten haben wie ich und die ich zu respektieren habe oder betrachte ich mich selbst und meine Spezies als Beherrscher der anderen Spezies?

Im ersten Fall bin ich als einzige rationell gelenkte und planend vorausschauende Spezies verpflichtet, die jeweilige Lebensform zu schützen und deren Lebensraum zu erhalten, und darin erschöpft sich meine Verantwortung. Nein, mit diesem Argument kann man Zucht nicht rechtfertigen.

Im zweiten Fall muss man Zucht akzeptieren, aber man muss dann auch akzeptieren, dass demnächst ein neuer Hitler auftaucht und mit meiner Spezies genau dasselbe tut. Und mich dann vielleicht meiner Rechte beraubt, weil ich seinen Rassestandards nicht entspreche.

Meine Mutter hat mir als Lebensmaxime beigebracht: Tue niemanden, was du nicht willst, dass man es dir tut. Damit fährt man sehr gut, und ich finde, man kann es auf alles anwenden.

[...]
Ja, ich weiss, dass ich mich zu fast 100% von Zuchtprodukten ernähre, komme grad` vom Mittagessen hatte und wohl so ein Zuchtrind auf meinem Teller liegen. Und mein Gehalt erlaubt es mir auch nicht, bio-öko-konform zu kaufen, ausserdem gibt`s das wohl hierzulande gar nicht. Aber ich bin damit nicht glücklich, das kannst du mir glauben. Ich nehme mir solche Dinge doch ganz schön zu Herzen.

Und ich kann keine ethischen Unterschiede zwischen Menschen und Tieren erkennen. Es mag intelektuelle Unterschiede geben, woraus für uns aber nicht mehr Rechte, sondern mhr Pflichten resultieren. Ethische Unterschiede gibt es nicht.

Ich bin keine Zuchtgegnerin, sondern Veganerin. Normalerweise schreibe/sage ich das so keinem ins Gesicht, aber in diesem Fall nehme ich mir dieses Recht heraus:

Machst du keine Selektion, wenn du einige Tiere als schützenswerte Haustiere betrachtest und die Nutztiere für dich leiden, sterben, damit sie bei dir auf dem Teller liegen? Ist diese Unterscheidung zwischen Nutztier und Haustier nicht zufällig, wie die Unterschiede bei der Zuordnung nach Teil der Welt variiert? Gruselt es dich nicht auch bei der Selbstverständlichkeit, mit der die Mehrzahl der Menschen die Ausbeitung der Nutztiere als normal versteht? Ist das nicht auch überholtes Gedankengut? "Warum dürfen wir bei Tieren eben genau das anwenden, was wir bei Menschen so sehr verpönen?"

Wenn du alle Mitspezies schützen und respektieren willst, warum liegt dann ein Mitlebewesen tot auf deinem Teller? Machst du dich da nicht selbst zum Überlebewesen, dem andere Lebewesen unterstehen? Machst du dich dabei nicht dem Speziezismus schuldig, der genau wie Rassismus genau unter der Kategorie Diskriminierung (Benachteiligung einer Gruppe durch eine andere Gruppe) läuft?

Ist es nicht überholt, dass der Mensch als Krönung der Schöpfung seine Mitlebewesen quälen und töten darf, für ein Stück Fleisch auf dem Teller?
Würde deine Lebensmaxime nicht auch bedeuten, dass du nicht von einer "überlegenen" Alienspezies versklavt und getötet werden willst? Sind die "Nutztiere" uns gegenüber nicht in genau der gleichen Position? Lebst du beim Essen tatsächlich auch deine eigene Maxime?

Machst du nicht durch den Konsum tierischer Produkte nicht eindeutig ethische Unterschiede zwischen Mensch und ("Nutz-")Tier? Nimmst dur nicht eindeutig das Recht heraus, diese Produkte zu konsumieren? Ist das etwa deine Pflicht?

(Ich sehe es an mir: Vegan ist nicht wirklich teurer als omnivore Kost. Das Geldargument zählt hierbei nicht. Es ist viel mehr Gewohnheit, Geschmack und natürlich die (bewusst?) in Kauf genommene Diskriminierung bestimmter Tierarten. Ich möchte mich nicht über Menschen mit anderer Kostform stellen, denn jeder muss das mit sich selbst ausmachen, aber ich finde es sehr befremdlich, wenn jemand moralische Probleme aufzeigt und dabei genau gegen sein eigenes Handeln - wenn auch in anderem Bezug - argumentiert.)
---
Du hast hier viel gelesen darüber, dass wirklich verantwortungsvolle Zucht bei Weitem nicht das ist, was du beschreibst. Von einer verantwortungsvollen Zucht profitieren Menschen und die Tiere. (Jede Form von Extremzucht - Fellexplosionswaldkatzen, Plattnasen, hoher Inzuchtfaktor usw. - zählt für mich nicht als verantwortungsvoll.)
Solche verantwortungsvollen Züchter gibt es mMn zu wenig und viel zu viele Vermehrer und verantwortungslose Züchter (mit Verein).
 
  • #218
Ich bin keine Zuchtgegnerin, sondern Veganerin. Normalerweise schreibe/sage ich das so keinem ins Gesicht, aber in diesem Fall nehme ich mir dieses Recht heraus:

Machst du keine Selektion, wenn du einige Tiere als schützenswerte Haustiere betrachtest und die Nutztiere für dich leiden, sterben, damit sie bei dir auf dem Teller liegen? Ist diese Unterscheidung zwischen Nutztier und Haustier nicht zufällig, wie die Unterschiede bei der Zuordnung nach Teil der Welt variiert? Gruselt es dich nicht auch bei der Selbstverständlichkeit, mit der die Mehrzahl der Menschen die Ausbeitung der Nutztiere als normal versteht? Ist das nicht auch überholtes Gedankengut? "Warum dürfen wir bei Tieren eben genau das anwenden, was wir bei Menschen so sehr verpönen?"

Wenn du alle Mitspezies schützen und respektieren willst, warum liegt dann ein Mitlebewesen tot auf deinem Teller? Machst du dich da nicht selbst zum Überlebewesen, dem andere Lebewesen unterstehen? Machst du dich dabei nicht dem Speziezismus schuldig, der genau wie Rassismus genau unter der Kategorie Diskriminierung (Benachteiligung einer Gruppe durch eine andere Gruppe) läuft?

Ist es nicht überholt, dass der Mensch als Krönung der Schöpfung seine Mitlebewesen quälen und töten darf, für ein Stück Fleisch auf dem Teller?
Würde deine Lebensmaxime nicht auch bedeuten, dass du nicht von einer "überlegenen" Alienspezies versklavt und getötet werden willst? Sind die "Nutztiere" uns gegenüber nicht in genau der gleichen Position? Lebst du beim Essen tatsächlich auch deine eigene Maxime?

Machst du nicht durch den Konsum tierischer Produkte nicht eindeutig ethische Unterschiede zwischen Mensch und ("Nutz-")Tier? Nimmst dur nicht eindeutig das Recht heraus, diese Produkte zu konsumieren? Ist das etwa deine Pflicht?

(Ich sehe es an mir: Vegan ist nicht wirklich teurer als omnivore Kost. Das Geldargument zählt hierbei nicht. Es ist viel mehr Gewohnheit, Geschmack und natürlich die (bewusst?) in Kauf genommene Diskriminierung bestimmter Tierarten. Ich möchte mich nicht über Menschen mit anderer Kostform stellen, denn jeder muss das mit sich selbst ausmachen, aber ich finde es sehr befremdlich, wenn jemand moralische Probleme aufzeigt und dabei genau gegen sein eigenes Handeln - wenn auch in anderem Bezug - argumentiert.)
---
Du hast hier viel gelesen darüber, dass wirklich verantwortungsvolle Zucht bei Weitem nicht das ist, was du beschreibst. Von einer verantwortungsvollen Zucht profitieren Menschen und die Tiere. (Jede Form von Extremzucht - Fellexplosionswaldkatzen, Plattnasen, hoher Inzuchtfaktor usw. - zählt für mich nicht als verantwortungsvoll.)
Solche verantwortungsvollen Züchter gibt es mMn zu wenig und viel zu viele Vermehrer und verantwortungslose Züchter (mit Verein).

Bunteriro, ich gebe dir völlig recht. Allerdings doktere ich seit 20 Jahren an Ernährungsfehlern herum, die ich als übereifrige Jugendliche gemacht habe. Vegetarisch oder vegan leben sollte man nicht ohne ärztliche Begleitung, da hat man ganz schnell ein Problem auf Lebenszeit, wie in meinem Fall. Sonst wäre ich gern wieder Vegetarierin.

Ich habe das auch schon mal in einem anderen Thread erwähnt und tue es hier noch mal. Unsere Vorfahren sind auf die Jagd gegangen und haben sich von Fleisch ernährt, weil es ja kaum etwas anderes gab zur Eiszeit. Bevor sie zur Jagd gingen, haben sie den Geist des Tieres, dass sie erlegen würden, um Vergebung gebeten und auch nach erfolgreicher Jagd. Davon zeugen die vielen Höhlenzeichnungen. Sie haben nur soviel gejagt, wie sie brauchten. Bei den indigenen Völkern gibt es noch heute solche Rituale, und auch bei unseren deutschen Jägern gibt es noch Anklänge daran, wenn sie nach erfolgreicher Jagd jedem erlegten Tier einen grünen Zweig auf die Brust legen, die Hüte abnehmen und ins Horn blasen. Finde ich schön. Was aber nicht so verstanden soll, dass wir jetzt alle vor dem Essen um unsere Teller tanzen sollen. Das will ich damit nicht sagen.

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Fleischernährung. Das ist in der Natur nun mal so, dass die einen Nahrung für die anderen sind, die Insekten für Singvögel, die Singvögel für Greifvögel und so weiter. Knochenfunde haben auch bewiesen, dass Jäger und Sammler gesünder ernährt waren als Bauern, die hauptsächlich vegetarische Ernährung hat den Menschen zu damaligen Zeiten einiger Zentimeter Körpergrösse und Lebensjahre beraubt und neue, unbekannte Mangelkrankheiten verursacht.

Es gibt die Möglichkeit, die Produkte sogenannter Nutztiere in Anspruch zu nehmen, ohne dem Tier Schaden zuzufügen. Wir kennen diese Möglichkeit, noch im vorigen Jahrhundert haben Menschen, diese Art zu leben praktiziert: kleine Höfe, der Bauer kannte jedes Tier und sorgte sich mehr um die Kuh, wenn sie kalben sollte als um die Frau, wenn sie ein Kind zur Welt bringen sollte. Und wenn es ans Schlachten ging, schlachtete der Bauer nur soviel er verarbeiten konnte.

So eine Haltung wurde beiden Seiten gerecht, dem Tier und dem Menschen. Sie hatte nur einen Nachteil, sie war nicht effizient. Man konnte damit nicht reich werden. Massentierhaltung ist ein Phänomen, das erst nach dem zweiten Weltkrieg aufkam, Da folgt auf ein erbärmliches Tierleben auch ein erbärmlicher Tod.

Du hast Recht, es kommt darauf an, wo man geboren wurde, um eine Unterscheidung zwischen Nutztier und Haustier vorzunehmen. Es würde mir den Magen umdrehen, wenn ein Hundewelpe auf meinem Teller liegen würde. In Korea ist so etwas normal.

Du kannst mir glauben, die Sache mit dem Fleisch ist etwas, was in mir immer wieder innere Konflikte produziert. Ich wohne ja nun in einem Land, wo massenweise Wald abgeholzt wird, um Platz für Rinderherden zu schaffen, für Fleisch, dass dann übrigens auf deutschen Tellern liegt, damit die Deutschen ihre schönen Wälder nicht abholzen müssen. Wenn man das hier so sieht, vergeht einem die Fleischesserei wirklich. Ich selber kaufe nur Fleisch für meine Katzen, aber ich esse es in der Kantine unter der Woche.

Ich bin gegen jede Zucht, die in irgendeiner Weise höheren Profit als Ziel hat, ganz egal, ob Haustier oder Nutztier. Wenn ich Kühe sehe, die vor lauter Fleischmassen kaum laufen können, deren Erkrankungen nur durch haufenweise AB kontrolliert werden können, die dann auchin unserem Körper landen, bin ich dagegen. Ich würde mal sagen, 1% aller Zuchten mit Tieren ist wirklich verantwortungsvoll und frei von Profitdenken, ist jetzt mal meine Einschätzung. Mehr Fleisch in kürzerer Entwicklungszeit, mehr Milch, mehr Wolle, mehr Eier, das alles hat für mich mit verantwortungsvoller Zucht nichts zu tun. Milch ja, Eier ja, aber von glücklichen Kühen und Hühnern, und wenn ich dann wüsste, die Kuh, deren Steak vor mir auf dem Teller liegt, hatte ein erfülltes, kuhgerechtes Leben, würde mir das Steak auch viel besser schmecken.
 
  • #219
Da es OT ist nur ganz kurz:
Wir brauchen heute keine tierischen Produkte mehr zum überleben. Daher ist es völlig egal, was einmal unsere Vorfahren vor tausenden Jahren gerettet hat oder nicht. Wenn wir (und die Menschen nach uns) auf diesem Planeten leben wollen, dann müssen wir unseren Konsum ändern.
Wir haben uns nicht nur ein Stück von einem maßvollen Umgang mit der Natur entfernt, sondern extrem. Daher kann uns mMn nur ein extremes Umdenken eine Zukunft ermöglichen.

Es ist ein Hohn zu behaupten, dass eine Schlachtung nicht gegen die Interessen des Geschlachteten ist und beiden Seiten damit gerecht wird. Auch wenn die Aliens abgedroschen sind: Wenn sie sich ein paar schöne Jahre um dich kümmern und es dir in ihrer Obhut gut geht, dürfen sie dich dann nach einer bestimmten Zeit schlachten und essen? Dabei nimmst du keinen Schaden? Interessant. Für mich liest es sich noch immer nach Diskriminierung eines Lebewesens zum Wohl eines anderen Lebewesens. Und nochmal: Wir brauchen keine tierischen Produkte, wir wollen sie und schließen dafür die Nutztiere aus moralischer Reflexion aus. Diese romantisierenden Versuche mit "unsere Vorfahren" oder "damals auf dem Bauernhof" oder sind Beispiele dafür.

Wir brauchen für Tiere keine neue Moral. Wir müssen lediglich aufhören, Tiere willkürlich aus der vorhandenen Moral auszuschliessen. (Kaplan, Helmut, *1952, Autor, Philosoph)

Es wird ein Tag kommen, an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres genauso urteilen werden, wie sie heute die eines Menschen beurteilen. Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen von unseresgleichen, die Menschenfresserei, verurteilen. (da Vinci, Leonardo, 1452-1519, ital. Universalgenie)

//OT-Ende

Wenn Profitgier dein Argument gegen Zucht ist: Gute Züchter machen keinen Profit. Und falls doch mal was hängen bleibt, ist es lediglich eine minimale Aufwandsentschädigung für die Zeit, den Stress usw. Der nächste Wurf wird womöglich ein Verlustgeschäft.
 
  • #220
Auch OT:

Zu diesem Thema (Tiere töten um die Menschheit zu ernähren, moralische und ethische Grenzen) empfehle ich den Text "A modest Proposal" von Jonathan Swift.

Lg.
 

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