Tierhaltung ohne ausreichende finanzielle Mittel - ich verstehe es nicht

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Ja, habe es hier gelesen - und was meinst Du wie lang es dauern wird bis „überall“ dringend angeraten wird ein Dental-CT zu machen, weil das ja viel besser als Dentalröntgen ist?
Naja, das Gerät muss sich ja auch rentieren. 😬
Nee, im Ernst... ich kenne die Forschungsergebnisse dazu nicht, wie viel besser das nun ist. Bei einem CT wird sicherlich wegen der Strahlung mehr abgewogen. Allerdings haben Katzen nicht die Lebenserwartung für Langzeitschäden. 🤔
Insgesamt wird der "Standard" erstmal weiter steigen, ebenso wie in der Humanmedizin. Grundsätzlich ist das ja auch was Gutes (nur nicht für den Geldbeutel), es ist viel mehr möglich, man kann zielgerichteter behandeln. Ob dann immer alles sinnvoll ist, muss natürlich im Einzelfall entschieden werden.
Allerdings ist ein Dentalröntgen bei den meisten Leuten kein Standard. Davon haben viele noch nie gehört. Der Haustierarzt kratzt ein bisschen Zahnstein mit dem Fingernagel ab und sagt "passt so", da verlässt man sich ja in der Regel drauf.
 
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Ob dann immer alles sinnvoll ist, muss natürlich im Einzelfall entschieden werden.
Ja, da muß man im Einzelfall entscheiden, und je höher der Standard wird, um so mehr Katzen bleiben in der medizinischen Versorgung auf der Strecke. Für eine Handvoll Katzen mag das alles wirklich sehr schön sein, aber für das Gros der Katzen wird es nicht mehr finanzierbar. Ich denke da vor allem an die Streuner und Heimkatzen, für die es jetzt schon immer schwerer wird, finanzielle Mittel zur Versorgung aufzubringen.

Wer auch auf der Strecke bleibt, sind ältere Leute. Die gehen in Rente, hätten nun endlich Zeit und Muße für ein Haustier, können aber oftmals mit ihrer Rente, trotz 40 + Arbeitsjahren in Vollzeit die Kosten für ein Haustier nicht stemmen.
Oder das TH erteilt gleich eine Abfuhr. Bis 67 kloppen darf muß man, aber mit 60 wird einem aus Altersgründen schon kein Tier mehr anvertraut.

Ich bin auch dafür, daß es jedes Tier gut haben sollte, aber wie in der menschlichen Gesellschaft, klafft auch in der Haustierhaltung die Schere mehr und mehr auseinander. Ein Grund ist auch die arg nachgelassene Spendenbereitschaft, die ich nachvollziehen kann, vor allem seit Corona und Sanktionen seit Kriegsbeginn.
 
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und je höher der Standard wird, um so mehr Katzen bleiben in der medizinischen Versorgung auf der Strecke

Das ist es. Das Geld, was ich in Aram steckte - einen älteren Felvie mit zahlreichen Baustellen, dessen Lebenserwartung eh nicht groß ist - hätte gut und gern 50-100 Streuner kastrieren und damit tausendfaches Elend verhindern können.

Was ist da angemessen?
 
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Was ist da angemessen?
Gute Frage, auf die ich Dir keine Antwort geben kann.🙁
Die verborgenen Katzen stehen ja auch nicht so unbedingt im Rampenlicht und werden oft ausgeblendet.
 
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Disclaimer: Wobei ich bezweifle, dass ich das Geld, dass ich in die tierärztliche Versorgung meiner Tiere steckte im gleichen Maße in den Tierschutz gesteckt hätte, also in Tiere, von denen „ich nichts habe“.

Aber wir heben unsere Tiere auf ein Podest, es wird alles gemacht was gemacht werden kann - und Vielfach sicherlich auch Überflüssiges, nur weil es eben gemacht werden kann - während andernorts mit dem dafür übrigen Geld viele viele Tiere gerettet sehr viel nachhaltiger werden könnten.
 
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Was meinst du eigentlich wie es in der Obdachlosigkeit zugeht?
Richtig, die meisten sehen " die im Dunkeln " nicht.
Ich habe in Wien öfters im Obdachlosenheim " Die Gruft " gekocht.

Das Heim ist im Vergleich zu anderen Einrichtungen noch ein Luxusressort.

Da muß man einmal mit dem Wiener " Canisibus " unterwegs sein.
Der versorgt die Ärmsten mit Brot und Suppe.
 
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Fiel mir einfach nur so ein beim Lesen hier ... wie geht das Sprichwort nochmal mit dem Splitter im Auge des Nachbarn ?

Nein. Du hast nur aufgezeigt, dass Dir das eigentliche Thema des Threads egal ist und Du Dich nur für Dein Thema interessierst. 🤷‍♂️

Ich habe es so verstanden, dass wir eben unterschiede bei tieren machen.
Aber stimmt, mit dem finanziellen hat es nichts zu tun, eher im allgemeinen.
Dass unsere tierliebe begrenzt ist
Wir glauben ALLES zu tun, ist aber oft nicht der fall, wenn wir ehrlich sind.

Ich bin kein vegetarier, bei mir passt der schuh darum.
 
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Richtig, die meisten sehen " die im Dunkeln " nicht.
Ich habe in Wien öfters im Obdachlosenheim " Die Gruft " gekocht.

Das Heim ist im Vergleich zu anderen Einrichtungen noch ein Luxusressort.

Da muß man einmal mit dem Wiener " Canisibus " unterwegs sein.
Der versorgt die Ärmsten mit Brot und Suppe.
Ein grosser Teil der Obdachlosen ist alkoholkrank, das ist für die Betroffenen Hunde sicher nicht gut. Menschlich gesehen, haben sie aber oft nur noch ihren Hund und hängen sehr an ihm. Ein trauriges Thema.
 
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Das ist es. Das Geld, was ich in Aram steckte - einen älteren Felvie mit zahlreichen Baustellen, dessen Lebenserwartung eh nicht groß ist - hätte gut und gern 50-100 Streuner kastrieren und damit tausendfaches Elend verhindern können.

Was ist da angemessen?

Ich glaube zu verstehen was du meinst.
Als der spatz hier einzog, und ich stolz berichtete, dass auf der pflegestelle um die 4000 euros in den ehemaligen streuner gewandert sind um sein leben zu retten, kamen auch bemerkungen wie ...
Mit dem geld hätte man viele tiere retten können, nicht nur eins.

Ich musste auch erst sehr tief atmen, aber unrecht hatte damit ja niemand. Und es war auch nicht so gemeint, dass ihm jemand nicht sein leben gönnt.
Er lebt, und darüber sind wir mehr als glücklich.
Und ich denke halt auch, die spender, die es ihm ermöglicht haben, hätten nicht die gleiche menge geld einfach so irgendwohin in den tierschutz gespendet. Man tut es bei einem akut bekannten fall, begleitet das vorher und nachher, und verfolgt wie dieses tier ins leben zurücktrabbst, und fühlt sich dabei gut. Man hat mitgewirkt.
 
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Ich sehe bei alle möglichen Behandlungen durchführen gar nicht so sehr die Einzelperson kritisch, die das für ihr geliebtes Haustier ausgibt anstelle das Geld in den Tierschutz zu stecken sondern eher was @ciari schreibt: den Tierschutz, der ein Einzeltier über die große Menge stellt.

Im Einzelhaushalt wird es immer Unterschiede geben: die einen haben eine Haushälterin und leben in der Luxusvilla, die anderen kratzen gerade so die Miete für eine heruntergekommene Wohnung zusammen.

Im Tierschutz, wo die Verantwortung für viele, viele Tiere liegt, dagegen finde ich persönlich nicht so wirklich gut wenn Einzeltiere zu viel kosten. Gerade auch bei welchen die dann vielleicht schwer vermittelbar sind oder lebenslang Kosten produzieren. Wenn die Katze nach einer 2000€ OP geheilt ist, finde ich es noch vertretbarer als wenn 2000€ OP plus jeden Monat 3stellige Tierarztkosten auf unbestimmte Zeit (wie viele Menschen werden wohl realistisch so ein teures Tier adoptieren?) geht. Im zweiten Fall darf man nicht überlegen wie viele andere Katzen dafür Hilfe bekommen könnten.
 
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Das ist es. Das Geld, was ich in Aram steckte - einen älteren Felvie mit zahlreichen Baustellen, dessen Lebenserwartung eh nicht groß ist - hätte gut und gern 50-100 Streuner kastrieren und damit tausendfaches Elend verhindern können.
Rein finanziell gesehen stimmt das natürlich. Ich hab für meinen kranken Kater letztes Jahr auch einen ordentlichen 4stelligen Betrag gelassen. Aber es ist FÜR MICH eben auch ein Familienmitglied und für Familienmitglieder tut man in der Regel einfach sehr viel mehr als für fremde (egal ob Mensch oder Tier). Trotzdem versuche ich auch so wie es mir möglich ist eben auch zu spenden oder woanders zu unterstützen. Ich sehe nie nur meine eigenen Tiere und so hab ich mich zum Beispiel schon vor über 25 Jahren entschieden kein Fleisch zu essen und seit fast 5 lebe ich komplett vegan.

Als mein erster Kater bei mir einzog, war das eine absolut egoistische Entscheidung. Ich wollte den. Ganz dringend. Aber zu der Zeit war ich sehr krank und beendete grade meinen letzten Krankenhausaufenthalt, wo ich fast 1 Jahr mit Unterbrechung verbrachte. Ich wollte so gerne die Verantwortung und mein Leben teilen, aber ich hatte zu dem Zeitpunkt echt nicht viel Geld und keinen festen Job, sondern Kramkengeld. Ich war super uninformiert. Aber im Notfall hätte ich jederzeit finanzielle Unterstützung von meiner Familie bekommen, daher durfte er einziehen. Tatsächlich hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass es mir immer besser und besser ging und so hab ich mich viel mehr damit auseinandergesetzt und sogar wieder einen job gefunden. Dann wusste ich zum Glück schnell, dass ein Kumpel einziehen muss und so zog noch ein weiterer Kater ein. Zum Glück musste nur nur einmal mein Bruder finanziell aushelfen als Monty wegen einer Blasenentzündung in die Klinik musste, aber ich konnte dann auch alles wieder zurück zahlen.

Ich hab damals auch viel Kritik einstecken müssen, wie ich mir in dieser Zeit Tiere holen kann. Mir tut es richtig Leid, dass grade viele ältere Menschen (Rentner) sich Tierarztkosten kaum leisten können und der Fiffi deshalb nicht richtig versorgt werden kann. Das ist ja oft schon schwer für besser gestellte Menschen. Zum Glück müssen wir heute nicht mehr jeden Cent umdrehen und können sogar noch andere unterstützen, aber ich weiß eben auch, dass das nicht selbstverständlich ist.
 
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Alle Preise explodieren, Jobs sind nicht sicher (hallo Corona!), die Ansprüche werden immer höher.

Das ist eben der Punkt,wenn man mit 20Jahren rechnet in denen eine Katze lebt,kann sich so viel verändern.
Was Heute noch problemlos ist kann in 10 Jahren ganz anders aussehen.
Ich rechne Heute bei 3 gesunden Katzen mit 5000.- Pro Jahr,muss ich in 10 Jahren mit 10'000.- rechnen?
Bei mir werden es auch die letzten Tiere sein,wenn alles nach Plan läuft werde ich mit 60-65 das letzte Tier verlieren und das wars dann.
Meine Wohnsituation ist etwas schwierig,ein älteres Tier aufzunehmen halte ich für kaum machbar.
 
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Im Tierschutz, wo die Verantwortung für viele, viele Tiere liegt, dagegen finde ich persönlich nicht so wirklich gut wenn Einzeltiere zu viel kosten. Gerade auch bei welchen die dann vielleicht schwer vermittelbar sind oder lebenslang Kosten produzieren. Wenn die Katze nach einer 2000€ OP geheilt ist, finde ich es noch vertretbarer als wenn 2000€ OP plus jeden Monat 3stellige Tierarztkosten auf unbestimmte Zeit (wie viele Menschen werden wohl realistisch so ein teures Tier adoptieren?) geht. Im zweiten Fall darf man nicht überlegen wie viele andere Katzen dafür Hilfe bekommen könnten.

Doch, ich finds gut... liebevoll den spatz anguck.
Er ist ja genau so ein fall, er verursacht jeden monat dreistellige kosten.
Solange der zukünftige halter sich das vorher bewusst macht, die spender ihre spenden nicht bereuen, sondern es gern gemacht haben... alles gut
Denn ich bin ziemlich sicher, wäre er nicht dort gelandet, in foren bekannt gemacht worden, wären die spendengelder eh nicht im gleichen ausmaß im tierschutz gelandet.
 
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Das ist jetzt aber grad die Foren-Bubble.. ich hab ja geschrieben wie viele Menschen realistisch ein krankes Tier adoptieren?
Und das ich es deshalb in diesen Fällen äußerst kritisch sehe. Merkt man ja hoffentlich an dem ganzen Thema, dass viele schon bei gesunden Katzen die Ausgaben (Futter..) belächeln die eben nicht in dieser Bubble sind. Welcher Mensch, bei dem eine Katze nebenher läuft, würde ein Tier mit hohen monatlichen Fixkosten adoptieren?

Nochmal.. Ich find sehr gut, wenn Tiere eine Chance bekommen - gerne auch mit einer Geschichte wo Spenden hereinkommen, die wieder weiteren noch helfen. Trotzdem sollte da teilweise bisschen überlegt werden ob die betroffene Katze überhaupt eine Chance auf Vermittlung hat.

Wie viele gesunde, liebe Katzen sitzen denn gerade im Tierschutz und warten seit Monaten und länger auf Vermittlung?
 
Ich bin keine Vegetarierin, aber mache Tierschutz - darf ich das deswegen nicht? 🤔
(Und zusätzlich fahre ich mit Absicht alte Autos mit hohem Spritverbrauch :grin:)
Ich bin nicht heilig, bin mir der Doppelmoral bewußt, aber für mich schließt das eine das andere nicht aus.

Dieses Bedürfnis der heutigen Zeit immer alles auf die Spitze zu treiben und einem perfekten Bild hinterherzurennen, das nie erreicht werden kann ist aus meiner Sicht ungesund, da es zu einer dauernden Unzufriedenheit führt, bei der sich jeder im Grunde unzulänglich fühlen muss bzw. jeder versucht sich über den anderen zu erheben, weil er ja "besser" ist, es "besser" macht. Statt einfach zu akzeptieren, dass der andere es eben "anders" macht/ist - was nicht zwingend "besser" heißt, sondern eben nur anders.

Und dasselbe Grundprinzip sehe ich auch beim Thema. Wenn jemand wenig Geld hat, aber bereit ist sein letztes Hemd für das Tier zu opfern, dann ist das mehr wert, als jemand mit viel Geld, der aber das Tier eher wie ein Wegwerfartikel sieht, dass jederzeit durch ein neues "besseres" ersetzt werden kann.

Letztens hat mich meine Tierärztin angerufen und gefragt, ob ich einen 10jährigen Kater aufnehmen kann. Er wurde zum einschläfern abgegeben, da er sich "ja so quält und es besser für das Tier ist". Die Qual des Tieres: er war so fett gefüttert, dass er nicht mal mehr den Kratzbaum hochkam... außerdem war er völlig verfilzt, da er sich ja nicht mehr putzen konnte und die Zähne eine Katastrophe. Es waren Leute, die nicht am Hungertuch genagt haben und sie haben um ihren geliebten Weggefährten bitterlich geweint... aber bevor sich das arme Tier noch weiter quält...
Die Tierärztin hat ihn nicht eingeschläfert, hat die Zähne auf eigene Kosten saniert, ihm eine Diät verordnet und der Süße darf jetzt noch ein 2. Leben in einem neuen Zuhause bekommen.
Es geht den Leuten, die ihre Tiere "verkommen" lassen nicht immer ums Geld, es ist oft die eigene Unkenntnis der Sachlage. Sie sehen das Problem gar nicht, bzw. das Problem ist die eigene Unzulänglichkeit Probleme auszuhalten. Viele Menschen können es nicht ertragen ein Tier durch eine Krankheit/schwierige Zeit zu begleiten, weil es sie selbst schmerzt und an ihre Grenzen führt. Am Beispiel von dem Kater: sie konnten es nicht aushalten den Kater auf Diät zu setzen um ihm ein gutes Leben zu ermöglichen. Das Problem war nicht das Geld, sondern das aushalten müssen der Konsequenz die sich dadurch ergeben hätte. Man liebt das Tier doch so sehr - das kann man dich nicht hungern lassen!
Aus meiner Erfahrung ist es selten das Geld, wo das Problem liegt bzw. die Menschen, bei denen es wirklich das Geld ist, die setzen auch Hebel und Wege in Bewegung das Geld dafür aufzutreiben.

Auch stellt sich eben die Frage: muss es immer 100% sein, was erreicht werden kann?
Man kann ein Tier auch "Tod-Diagnostizieren". Bevor jetzt wieder ein Aufschrei kommt ins andere Extrem - natürlich sollte alles getan werden um die Ursache einer Krankheit zu finden bzw muss ein krankes Tier vernünftig behandelt werden - aber man muss dabei auch das Wohl des Tieres im Auge behalten. Bestes Beispiel sind für mich da die Scheumietzen: habe ich ein krankes Scheumietz, was eine klar definierbare Krankheit hat und die Chance auf Heilung hoch ist, dann macht es Sinn dieses Tier trotz seiner Angst durch das Prozedere zu jagen. Aber die Grenze ist da, wo es für das Tier zu einer dauerhaften Qual wird. Beispiel Einbein-Kater Marek: wie oft wurde ich aufgefordert ihm doch die Implantatprothesen zu ermöglichen. Scheiterte es am Geld? Nein, denn das hätte ich schon auftreiben können - aber für den scheuen Kater wäre der Eingriff und die Nachsorge usw eine Qual gewesen, die im keinen Verhältnis zum nutzen gestanden hätte - denn glücklich Leben kann er auch so...
Ich habe 9 eigene Katzen, keine Versicherung, kein Geld für die Katzen auf der hohen Kante. Bin ich ein Tierquäler? Hat irgendjemand von euch sich je gefragt, wie ich diese eigenen Katzen finanziere? Als Marek blieb, als Enna blieb usw wurde es bejubelt. Warum hinterfragt bei mir niemand wie ich das finanziere?
Weil ihr euch sicher seid, dass im Zweifel das Geld auftreibe werde - und dem ist ja auch so, da ich einen sicheren Job habe, der mir ermöglicht im Zweifel einen Sofort-Kredit zu bekommen um auch hohe Tierarztkosten abzudecken.
Aber was für mich gilt, muss doch auch für andere gelten?

Ich frage bei meinen Vermittlungen daher nicht dem Kontostand, sondern höre auf mein Bauchgefühl, ob der Mensch bereit ist den Weg mit dem Tier zu gehen, egal was passiert - dann kann ich nämlich auch darauf vertrauen, dass er im Zweifel Mittel und Wege findet.

Und ein Gedanke noch zum Schluss: selbst wenn dieser Mensch dem Tier im Extremfall nicht die ganz große Diagnostik ermöglichen kann und das Tier deshalb dann im Krankheitsfall eingeschläfert wird, bevor die Ursache gefunden werden konnte, weil eben erst kleinere Maßnahmen erfolgt sind und es so dann zu spät war - im Verhältnis hat das Tier dann trotzdem gewonnen, denn wäre es draußen geblieben, wäre es gar nicht erst so weit gekommen...
Was ist also besser: den jungen Streuner von draußen sich selbst überlassen, damit er dann mit 7-8 Jahren elendig an Hunger und Krankheit eingeht oder den jungen Streuner reinholen, an jemand vermitteln, der vielleicht keine 10.000 Euro auf der Kante hat, aber bereit ist seinen Fernseher für die Zahn-OP zu verpfänden und dem Tier ein schönes Leben macht, wo es dann mit 13/14 wegen anderer Krankheiten, deren Diagnostik mangels Geld verschleppt wurden eingeschläfert werden muss?

Höher, weiter, mehr ist nicht immer besser....

Meine 5 Cents
 
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Und jeder, der weiterhin Teile von toten Tieren ißt (oder sonst wie "nutzt": Ledertaschen, - schuhe, -gürtel usw), ist für das Leiden dieser Tiere mitverantwortlich,
Ich seh zwar den unmittelbaren Zusammenhang zu diesem Faden immer noch nicht, aber auch ich werde nicht müde, das Tierleid hinter dieser Industrie immer wieder zu betonen, weil das richtig und wichtig ist und nur die Konfrontation mit der Thematik einen bewussteren Umgang in der Gesellschaft fördern kann. Todschweigen eher nicht.
Wie ein paar andere Dinge darf das Leid der Nutztiere einfach nie selbstverständlich werden.
Ich gebe ich Dir zu 100% Recht auch wenn ich gelernt habe, dass viele Menschen das ausblenden oder es ihnen schlichtweg egal ist, weil ihnen tatsächlich die emotionale Nähe zu Nutztieren fehlt oder diese nicht gleichermaßen hoch ausgebildet ist, auch das muss man akzeptieren.
Mal abgesehen von der kaum vorhanden ärztlichen Versorgung und dem wohl eher mangelhaften Futter, könnte ich mir vorstellen dass er Recht hat.
Bei uns hier (und auch anderswo) gibt es tolle Alternativen, wo sie Obdachlosen von Tiertafeln und Tierheimen kostenlos Futter bekommen und es gibt sogar mobile Tierarztpraxen, wo die Hunde kostenlos behandelt werden.
Ich rede immer mal wieder mit Obdachlosen, die Hunde haben, ich hatte noch nie das Gefühl, dass es einem Hund schlecht ging, im Gegenteil.
Meine Nachbarshunde, die Tag für Tag allein im Garten sitzen, sind wesentlich ärmer dran.
Ja und einige halten Tiere um Spenden von tierlieben Menschen sammeln zu können.
Das kann ich zumindest hier nicht bestätigen. In Prag letztes Jahr hab ich gar keinen Bettler gesehen.
Hier bei uns gab/gibt es die Roma, die mit Hunden bettelten, um Mitleid zu erwecken. Das ist mittlerweile streng verboten und sobald der erste wieder sitzt, ruft jemand die Polizei. Der Hund wird nach einer Prüfung dann meist einem Tierheim übergeben. Meist waren das Welpen.
 
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Ja und einige halten Tiere um Spenden von tierlieben Menschen sammeln zu können.
In Prag auf der Karlsbrücke habe ich sedierte Hunde bei ihren Haltern gesehen.
Sie würden sonst nicht bewegungslos mit geschlossenen Augen Stunden ausharren.
Ach so. Und das weißt Du woher? Durch eine Blutuntersuchung vor Ort? Und durch stundenlanges Beobachten der Hunde? Was für ein 🤐

Obdachlose haben - wie man immer wieder beobachten kann - eine besonders enge Beziehung zu ihren Tieren. Die gehen füreinander durchs Feuer.
 
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Ich denke, zum Thema "Hunde von Obdachlosen" verbieten sich, wie bei den meisten komplexen Themen, Verallgemeinerungen. Nicht allen Hunden geht es schlecht, aber dass sie grundsätzlich zu den glücklichsten Tieren gehören, halte ich für Romantisierung.
 
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