Richtiger Zeitpunkt zum Einschläfern

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
I

Isabell mit Lilly

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8. April 2023
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34
Hallo, eigentlich bin ich nicht so der Forums Typ aber ich weiß einfach nicht mehr weiter...Ich hoffe dieser Beitrag wurde jetzt auch der richtigen Kategorie zugeordnet, sonst seht es mir als Neuling bitte nach. Nun zum eigentlichen Thema...

Vor ein paar Tagen waren wir mit unserer Katze Lilly in der Tierklinik. Diagnose: Wasser in der Lunge und im Bauch, Herz o.k.

Da das Herz in Ordnung ist, wird aller Voraussicht nach ein Tumor o.ö. dahinter stecken. Man hätte das Wasser in der Klinik entnehmen können, aber Lilly hätte zum damaligen Zeitpunkt die Narkose wohl nicht überlebt und wir wollten sie nicht auf einem OP-Tisch in der Klinik sterben lassen.

Nun sind wir wieder mit ihr zuhause und geben ihr Entwässerungstabletten. Bisher konnten wir leider keine deutliche Verbesserung bzgl des Wassers feststellen. Das Wasser im Bauch führt zu einer extremen Beule. Sie weiß nicht mehr wie sie liegen soll. Hat Schmerzen beim Springen. Atmet ganz schlecht und schläft eigentlich nur den ganzen Tag. Sie steht auch manchmal verwirrt in der Gegend rum. Ist uns gegenüber aber noch zugewandt und frisst komischerweise wie ein Scheunendrescher.

Wir sind eigentlich absolute Gegner der Einschläfern und vorzeitigen Tötung des Tiers. Aber in Lillys Fall haben wir eher die Angst, dass sie einen qualvollen Erstickungstod leidet und haben uns gestern nach stundenlangem Überlegen dazu entschlossen sie einzuschläfern.

Dann kam die Ärztin zu uns und untersuchte Lilly nochmal. Sie sagte, es könne schon eine Weile dauern bis die Entwässerungstabletten anschlagen und wenn Lilly noch fresse, könne man auch noch etwas warten. Daraufhin waren wir so verunsichert und haben es abgebrochen. Zumal Lilly auch alle letzten Kräfte mobilisierte und sich schon gegen die Untersuchung der Ärztin massiv wehrte. Wir hätten richtigen Zwang zur Setzung der Spritze ausüben müssen und das ist etwas, was wir nie wollten. Andererseits wollen wir ihr auch einen qualvollen Tod ersparen. Wir sind einfach ratlos wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist und total überfordert. Wir lieben sie sehr und wünschen ihr einen friedvollen Tod. Aber wenn ihre letzten Momente von Zwang und Angst gegenüber der Ärztin geprägt sind, ist es doch auch nicht richtig?
 
A

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Bei Mimi haben wir damals mit einer Spritze/Infusion zum Entwässern angefangen und dann mit den Tabletten. Dann wirkt es besser. Die Tabletten pünktlich nach Packungsbeilage geben. Wasser könnte auch von den Nieren oder im schlimmsten Fall FIP kommen. In wie weit wurde sie das untersucht?
Wie alt ist sie?
 
Sie hat beim Arzt Entwässerungsspritzen bekommen. Dann haben wir zuhause mit den Tabletten weitergemacht. Sie bekommt die Tabletten jetzt seit Donnerstag, es ist aber keine Besserung in Sicht. FIP hat die Ärztin wegen ihres sonst guten Allgemeinzustands (kein Fieber, frisst viel etc.) ausgeschlossen. Sie ist gerade 12 Jahre geworden...Lebensbedrohlich ist ja erstmal das Wasser, ob es nun ein Tumor, Lunge o.ä. verursacht und wie das zu behandeln ist wird ja dann im nächsten Schritt erfolgen. Zumindest so wie ich die Ärztin verstanden habe
 
Habt ihr den Tipp bekommen, die Atemfrequenz zu zählen? Die sollte bei um die 20 Atemzüge/pro Minute (einatmen+ausatmen=1 Atemzug) liegen. Alles drüber deutet auf Probleme beim Atmen/Wasser in der Lunge hin. Da Lilly Wasser in Lunge und Bauchraum hat, wäre mir wichtiger, dass die Lunge wasserfrei wird. Entwässerung (welche wird benutzt?) schlägt da eig. gut an (bei Thorax schon schwieriger). Meine Püppi hatte das mal. Eine sich so wehrende Katze würde ich auch nicht gehen lassen können. Die freie Atmung ist mir (erstmal) wichtiger, dann kann man weitermachen mit der Diagnostik. Viel Glück.
 
Bitte bringt die Katze in eine Tierklinik, die ist ein Notfall.
Ich habe selber in der ersten Januarwoche meinen fast 17 jährigen Kater verloren.
Er hatte schon einige Tage vorher einen prallen Bauch bekommen, im Nachhinein weiß ich das es vom Wasser kam. Dann kam Bauchatmung und Maulatmung dazu.
Wir wurden notfallmäßig in der TK aufgenommen und Buddy kam ins Sauerstoffzelt.
Es wurde geröntgt und punktiert, an der Lunge wurde was gefunden was nicht dahin gehört. Über Nacht lag Buddy im Sauerstoffzelt, und es wurde noch einmal punktiert, weil das Wasser schnell nachlief. Am Folgetag haben wir Buddy gehen lassen. Das Wasser lief schneller nach als punktiert werden konnte, die Nieren waren verändert, so das eine Entwässerung über Tabletten äußerst riskant war.
Bitte lasst die Katze nicht ersticken.
 
Ja den Erstickungstod wollen wir für sie ja auch nicht. Sie sitzt hier aber rum, putzt sich, rennt Leckerlis hinterher, quitscht mich an und ich tue mich dann einfach schwer Sie mit Gewalt festzuhalten und ihr eine Narkosespritze fürs Einschläfern verpassen zu lassen. Ihr Puls liegt heute Morgen bei 33. Die Ärztin sagte uns 20-40 ist normal. Maulatmung hat sie nicht. Die Ärztin meinte, wir würden schon merken wenn es ihr schlechter geht und der Moment gekommen ist. Wir dachten dieser Moment sei gestern gewesen
Aber anscheinend nicht.
 
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So ein kurzes Update. Entgegen aller Erwartungen, vor allem der Tierärzte, lebt Lilly noch. Wir geben ihr die höchste Dosis an Entwässerungstabletten und ihre Herzfrequenz (um die 30) wird weder schlechter noch besser. Sie frisst, ist an ihrer Umwelt interessiert, geht in den Garten und schmust. Sie ist häufig sehr müde, allerdings kein Wunder bei den Tabletten und Wasser. Ich habe den Eindruck, daß Wasser ist nicht erheblich zurück gegangen, aber die Tabletten halten sie stabil. Jetzt stehen wir vor einem Punkt, an dem ich nicht so recht weiß wie wir weiter machen sollen...

Lilly hängt am Leben und wir natürlich an ihrem. Wir wissen derzeit eigentlich noch garnicht so richtig was ihr fehlt und wir behandeln ja gerade nur das Symptom des Wassers. Für eine weitere Abklärung müsste sie in die Klinik nach Duisburg. Dort würde sie in Vollnarkose ins CT kommen und das Wasser würde abgepumpt werden.

Allerdings hat Lilly immense Angst beim Tierarzt und derartigen Stress, dass sie beim Tierarzt die Maulatmung beginnt und so kann sie niemals in Narkose gelegt werden. Selbst wenn wir sie mit Beruhigungsmittel dazu bekommen in Narkose gelegt zu werden haben wir Angst, dass Lilly durch die Narkose stirbt. Und dann kommt ja noch hinzu, dass es auch etwas inoperables sein kann. Die Ärzte tippen aufgrund der Symptome auf Tumor im Bauch oder Lunge ggf. Metastasen in der Lunge. Die Chancen dies zu behandeln sind sehr schlecht. Das würde bedeuten, wir setzen Lilly immensen Stress und dem Narkoserisiko aus und wissen nicht mal, ob wir die Ursache ihres Wassers überhaupt behandeln können. Und wenn sie dann in der Klinik stirbt, habe ich die letzten schönen Tage für sie versaut. Andererseits sehe ich ihr an, wie gerne sie lebt und durch unseren Garten streunert..Was würdet ihr machen?
 
Hast du ein Blutbild welches du einstellen kannst?
 
  • #10
Wurde ein Röntgenbild angefertigt?
Wenn ja, was haben die Ärzte dazu gesagt?

In der Tiermedizin sind palliativmedizinische Maßnahmen oft schwer bis gar nicht durchführbar.
Der Tod kommt oft nicht friedlich, das Sterben begleitet von Schmerzen, Luftnot, Übelkeit und anderem.
Deshalb greife ichmein und bitte den Tierarzt um Hilfe.
 
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  • #11
@Isabell mit Lilly: Es tut mir sehr leid, das ist eine sehr schwierige Situation, bei der mich aufhorchen lässt, dass sie so gut frisst.
Du schreibst von Herzfrequenz, aber du meinst die Atemfrequenz, nehme ich an? Die Atemfrequenz liegt mit 30 im Normalbereich von 20 bis 35/40 (bei den beiden Werten gehen die Meinungen etwas auseinander) Atemzügen pro Minute.
Einschläfern lassen würde ich sie nicht, auch keiner weiteren Diagnostik aussetzen, aber engmaschig dem Tierarzt vorstellen, damit die Therapie entsprechend angepasst werden kann und mir eine Notfallnummer geben lassen, sofern ihr keine 24/7 Tierklinik in der Nähe habt.
 
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  • #12
Bei Lilly wurde ein Röntgenbild erstellt. Dieses zeigte, dass die rechte Lunge voll Wasser steht.

Es wurde auch ein Ultraschall vom Herzen und Bauch gemacht. Dieses zeigte, dass das Herz normal arbeitet und keine Verletzungen feststellbar waren und sich Wasser im Bauchraum befindet.

Wir stehen im engen Austausch mit den Tierärzten, aber es liegt nun an uns zu entscheiden ob wir Lilly weitere Untersuchungen zumuten oder nicht.. Hier ein Auszug aus dem Bericht der Tierklinik:

Untersuchung:
hgr Maulatmung
Abdomen mit hgr Va Aszites

Ultraschall im Stehen
hgr Thoraxerguss, nicht kardialer Genese
gewebliche thorakale Veränderung, Verdacht atelektatischer Lungenlappen
 
  • #13
@ Löwenmutter: Ja genau, ich meine die Atemfrequenz
 
  • #14
@ Löwenmutter: Aber was für eine Therapie meinst du denn? Ich bin mir auch nicht klar, wie lange sie die Entwässerungstabletten gut verträgt und wenn wir sie zum Tierarzt bringen flippt sie total aus...Es ist echt zum verrückt werden und man denkt an nichts anderes mehr. Es zerreißt mich einfach innerlich, weil sie so gerne bei uns ist und ihren Garten über alles liebt.
 
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  • #15
@Isabell mit Lilly: Ich meine keine bestimmte Therapie. Es könnten neue, andere Symptome hinzukommen, je nachdem welche Erkrankung zugrunde liegt. Darauf bezog ich mich.

Ich suche dir gleich einmal die Entscheidungskriterien für eine Euthanasie heraus, die sind, wie ich finde, sehr hilfreich.

Hier z. B. findest du die Skala, die ich meinte:

https://www.petbiocell.de/sites/default/files/33218.pdf

Natürlich nimmt sie dir keine Entscheidung ab, aber mir hilft sie immer wieder beim Sortieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
Hallo, deine Lilly ist 12 Jahre alt und wie du schreibst, noch fit, frisst, putzt sich... , also eigentlich in einem Alter, wo sie noch viele schöne Jahre vor sich haben könnte.
Weiterhin schreibst du "Die Ärzte tippen aufgrund der Symptome auf Tumor im Bauch oder Lunge ggf. Metastasen in der Lunge." Ein "tippen" der Ärzte wäre mir hier zu wage, um über einschläfern nachzudenken. Ich würde wissen wollen, woher das Wasser kommt.
Ich würde in eine renommierte Tierklinik gehen und sie nochmal eingehend untersuchen lassen, um die Ursache zu finden. Vielleicht kann man ihr vor dem Tierarztbesuch Beruhigungsmittel geben.
 
  • #17
Ja ich sehe es eigentlich auch so, dass ich gerne wüsste wo das Wasser herkommt. Nur andererseits muss mir das Wissen ja auch einen Nutzen bringen. Wenn Lilly an der Narkose stirbt und sich heraus stellt, dass sie einen inoperablen Tumor hatte an dem sie eh in ein paar Tagen gestorben wäre, hat sie die letzten Stunden ihres Lebens in einer Tierklinik unter Stress verschwendet anstatt in Ruhe zuhause zu sein. Deshalb bin ich so hin und her gerissen. Wir werden morgen nochmal mit der Ärztin aus der Tierklinik sprechen...
 
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  • #18
Mittlerweile sind wir uns auch einig, dass das Einschläfern nur in Betracht kommt, wenn wir einen wirklich drastischeren Abbau sehen zb Tage lang nichts fressen, Anfälle, Maulatmung etc
 
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  • #19
@Isabell mit Lilly und @NaMa, ihr habt beide recht, ich schließe mich an, dass ich auch wissen wollte, welche Ursache das Wasser hat.
 
  • #20
Puh, eine schlimme situation. Mich würde dieses nicht vorhandensein einer diagnose, und dass das wasser (das sichtbare) nicht zurückgegangen ist, dazu bringen mir ne zweitmeinung einzuholen.

Angst vorm tierarzt, oh wie ich das kenne, seufz. Aber manchmal muss es sein.
Wurde ein richtiger herzuntraschall gemacht, hat deine praxis da einen kardiologen?
 

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