Petition für niedrigere Tierarztkostenrechnungen - erneute GOT Reform! Jetzt!

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    tierschutz tierarztkosten
Wenn meine Katzen akut behandlungsbedürftig sind, frage ich nicht erst noch nach Kosten rum.
Dann fahre ich sie dorthin, wo sie m. E. mit ihrer Problematik am besten aufgehoben sind.


Als mein Kater kurz vor dem erwartbaren Abschied stand, wollte ich ihm die Autofahrt ersparen und habe eine mobile TÄ angerufen. Nicht, um Kosten zu eruieren, sondern um zu fragen, ob sie kurzfristig (also noch am gleichen Tag) verfügbar sei und vor allem, WIE GENAU und MIT WELCHEN MITTELN sie die Einschläferung durchführen würde.

Es kam ihr so komisch vor, daß ich genau Bescheid wissen wollte (hatte ihr berichtet von schlechten Erfahrungen, die ich nicht nochmal machen wollte), daß sie mir Drogenmißbrauch unterstellte und Angst hatte, bzw. sich weigerte, herzukommen.

Hatte sich dann erledigt. Der Kater mußte leider noch eine Autofahrt über sich ergehen lassen.
 
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Wenn meine Katzen akut behandlungsbedürftig sind, frage ich nicht erst noch nach Kosten rum.
Ich habe das bisher auch nie hinterfragt, allerdings bin ich auch bisher anscheinend nur auf "normalpreisige" Tierärzte getroffen. Wir waren allerdings auch über viele Jahre an andere Kosten gewöhnt. Unser letzter Wallach wurde 30 Jahre alt, lebte 20 Jahre davon mit einem zwar gutartigen, aber nicht komplett operablen Tumor. Es gab diverse Operationen mit längeren Klinikaufenthalten. Dazu die Alterswehwehchen, die sich nach und nach einstellten. Da habe ich dann wirklich manchmal schlecht geschlafen und überlegt, wo man noch etwas einsparen könnte.
 
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Ich für meinen Teil ächze und stöhne zwar auch über die hohen Tierarztkosten (wie auch über Heizkosten, Lebensmittelkosten, Steigerung der Fahrpreise der Öffies usw. usw) werde aber dennoch diese Petition nicht teilen. Ich finde sie zu schwammig gehalten und befürchte sie führt eher zu TA-Bashing, denn zu wirklich gut durchdachten Lösungsansätzen.
Mehrwertsteuer runter finde ich einen guten Ansatz und das ist ein Punkt, wenn gut umgesetzt in einer Petition, Aussicht zumindest auf eine öffentlich geführte Debatte zu haben.
Bei den Tierärzten selber sehe ich keinen Spielraum für eine Preisgestaltung nach unten. Die letzte GOT's wurde geplant und beschlossen, als das Wort Corona den Meisten noch unbekannt war und auch der Krieg in der Ukraine nicht vorhersehbar war und diese Steigerung hat nur die Löcher der Jahre davor etwas gestopft, nicht aber die Kostenexplosionen seitdem. D.h die meisten Praxen müssten eigentlich die Preise erhöhen.

Ich persönlich finde es immer gut, wenn man bei solchen Dingen wie Petitionen sich im Vorfeld mit mehreren (Fach-)Personen sich berät und eine Petition versucht zu erstellen, die beiden Seiten gerecht wird, den Patienten und den Tierärzten. Dazu müssten die Forderungen aber eben nicht einseitig gestellt werden, sondern ich sehe das eher in der Zusammenarbeit der verschiedenen Parteien.


Es gab (ich glaube da gibt es auch hier im Forum schon einen Faden dazu) auf ARTE eine interessante Dokumentation zum Thema Tierarztberuf. Ich denke, danach schraubt man die Meinung, dass TA's Gutverdiener sind und die nur die Patienten abzocken zwangsläufig zurück.
Ich packe den Link zu der Doku hier noch mal rein:
ARTE: Tierärzte unter Druck
 
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Ich werde auch nicht unterschreiben, weil ich die Konsequenzen für die Tierarztpraxen einfach nicht überschauen kann. Angenommen es gäbe Freibeträge etc. für die technische Ausstattung - welcher bürokratischer Aufwand würde dahinter stecken, um diese zu bekommen? Muss ich 10 Formulare mit 6 Monaten Wartezeit ausfüllen oder ist es ein Mausklick?

Dennoch finde ich es schon mal gut, dass jetzt zumindest mögliche Lösungsansätze angerissen werden und man einen Eindruck davon bekommt, in welche Richtung die Forderungen gehen sollen.

Edit: Das hätte eigentlich in den zweiten Faden gesollt. Ich verliere den Überblick 🙈
 
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Ich kann nur Erfahrungsberichte aus zwei Hamburger Praxen teilen und die sind beide teuer (aber auch gut). Welcher Satz genau das ist überschlage ich nachher gerne mal. Hannover und Hamburg wär ja zB auch schon ein interessanter Vergleich.
Wie versprochen, mein Kater Hummel wurde heute kastriert:

RechnungHummel.PNG


Müsste zweifacher Satz sein, sofern ich das richtig sehe? Ich find die Kosten okay. Ja, das ist mit dem Kostenaufwand von vor 10 Jahren nicht mehr zu vergleichen, aber die TÄ ist top ausgestattet (sowohl in Geräten als auch in Mitarbeiterinnen), super kompetent und Hamburg ist auch für sie im Unterhalt sicher teuer. Dafür zahlt man dann halt auch gerne mehr.
 
Ich habe mal gegoogelt, wie die Gebührenordnung in Österreich ist.
Es gibt keine gesetzlich verpflichtenden Gebühren, wohl aber eine "dringende" Empfehlung der Tierärztekammer.

Es gibt auch einen dreistufigen Satz.

Kriterien Österreich:
Stufe I: Alle Tätigkeiten, die ein Tierarzt mit dem Universitätsabschluss ausführen kann.
Entspricht netto EUR 165,00.
Stufe II: Alle Tätigkeiten, die nur mit Zusatzausbildung und Fortbildung ausgeführt werden
können. Auf Stufe I ist ein Zuschlag von 50% zu erheben. Entspricht netto EUR 248,00.
Stufe III: Alle Tätigkeiten, die komplexer als Stufe II, sind mit einem nach Art und Aufwand der
Tätigkeit verbundenen und durch den Tierarzt festzulegenden Zuschlag auf die Stufe II zu
vergüten.


Kriterien Deutschland:
Die Höhe der einzelnen Gebühr bemisst sich, soweit nichts anderes
bestimmt ist, nach dem Einfachen bis Dreifachen des Gebührensatzes. Die
Gebühr ist innerhalb dieses Rahmens nach billigem Ermessen und unter
Berücksichtigung der besonderen Umstände des Einzelfalles zu bestim-
men, insbesondere unter Berücksichtigung
1. der Schwierigkeit der Leistungen,
2. des Zeitaufwandes,
3. des Zeitpunktes des Erbringens der Leistungen,
4. des Wertes des Tieres und
5. der örtlichen Verhältnisse.



Bei beiden sind natürlich zusätzlich Fahrtkosten, Material, Medikamente, Nachteinsatz etc. zu verrechnen. Interessant finde ich den Punkt 5 in Deutschland. Ich dachte erst beim Lesen, dass ich natürlich für einen Einsatz in einem schmutzigen Stall in 1200 m Höhe mehr verlangen kann, aber eigentlich ist das gemeint:

– Örtliche Verhältnisse: Die Liquidation des Tierarztes ist ebenfalls geprägt
durch die Höhe der Miete und andere regionale Gepflogenheiten, also den
Markt. Die örtliche Gepflogenheit rechtfertigt keinesfalls die Unterschreitung
des Einfachsatzes.


Bemerkung: Kursiv sind Zitate der österr./deutschen Tierärztekammer.
 
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Mich irritiert Punkt 4 ... 🤔 🙁 - und dass so ein großer subjektiver Spielraum besteht.
 
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Vielleicht wegen des Risikos, dass bei einem Behandlungsfehler an einem sehr teuren Tier ein höherer Schadensersatz fällig wird? Kann mir zumindest nur sowas vorstellen.
Wär ne logische Erklärung. Vermutlich muss man da etwas mehr in den landwirtschaftlichen Bereich rein denken als nur in Richtung Katze.
 
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Wär ne logische Erklärung. Vermutlich muss man da etwas mehr in den landwirtschaftlichen Bereich rein denken als nur in Richtung Katze.
An sowas wie einen sehr teuren Zuchtbullen dachte ich eben auch. Oder z.B. ein Springpferd, das sehr erfolgreich (und damit teuer) ist, oder ein seltenes Zootier.
 
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Ja, an anderer Stelle steht, dass die Versicherungskosten durch wertvolle Tieren ja gesamt höher sind und diese einzurechnen sind.
 
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Die GOT erklärt es so:

"Wert des Tieres: Ein geringer Wert des Patienten rechtfertigt keine Unterschreitung des Einfachsatzes. Der besonders hohe Wert eines Patienten erfordert zusätzlichen Aufwand für besondere Sorgfalt und Haftpflichtversicherung."
 
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Und bei einem Patienten mit "geringem Wert" (woran gemessen? an den Anschaffungskosten?) erfordert die Behandlung keine besondere Sorgfalt? Sorry, aber da wird jetzt ein Nerv bei mir getroffen.
 
Und bei einem Patienten mit "geringem Wert" (woran gemessen? an den Anschaffungskosten?) erfordert die Behandlung keine besondere Sorgfalt? Sorry, aber da wird jetzt ein Nerv bei mir getroffen.
Haftpflichtversicherung ist vermutlich eher das Stichwort, um das es geht.

Und i.d.R. nicht Anschaffungskosten sondern Wiederbeschaffungskosten (ja, klingt auch doof, wenns um ein Leben geht - aber wenn du jetzt nochmal an den erwähnten Zuchtbullen oder so denkst, wird’s logischer).
 
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Nebenbei bemerkt: Diese Petition hat offenbar den Nerv anderer empfindlich getroffen. Dennoch ergab sich eine interessante Diskussion daraus, durch die ich bereits viel gelernt habe. Danke an die TE und die, die schreiben.
 
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Haftpflichtversicherung ist vermutlich eher das Stichwort, um das es geht.

Und i.d.R. nicht Anschaffungskosten sondern Wiederbeschaffungskosten (ja, klingt auch doof, wenns um ein Leben geht - aber wenn du jetzt nochmal an den erwähnten Zuchtbullen oder so denkst, wird’s logischer).
"Wiederbeschaffungskosten" wollte ich zuerst schreiben, aber da krampften meine Finger noch mehr.
 
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Und bei einem Patienten mit "geringem Wert" (woran gemessen? an den Anschaffungskosten?) erfordert die Behandlung keine besondere Sorgfalt? Sorry, aber da wird jetzt ein Nerv bei mir getroffen.
Naja, wenn man bei einem Springpferd die volle Leistung erhalten möchte ist das schon etwas anderes, als wenn ein Freizeitpferd halt einfach wieder schmerzfrei ein paar Runden traben können soll.

Das ist doch beim Menschen auch so. Einen Spitzensportler wieder auf sein voriges Leistungsniveau zu bringen indem man das kaputte Knie operiert ist schwieriger, als einem Normalo zu helfen einfach wieder schmerzfrei laufen zu können, weil die Belastung, die die "Reparatur" aushalten muss eine ganz andere ist.
 
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"Wiederbeschaffungskosten" wollte ich zuerst schreiben, aber da krampften meine Finger noch mehr.
Verstehe ich. Wie gesagt - völlig daneben wenn man das aus der Haustierhaltersicht sieht. Natürlich kann das Tier nicht wieder beschafft werden.

Aber wenn du jetzt in die Richtung Landwirtschaft/Zootiere denkst.. da mag es schon auch sein, dass die Halter ihre Tiere lieb haben - aber es ist eben auch ein finanzieller Wert, im krassesten Fall hängt die eigene Existenz davon ab. Also sagen wir mal, ein Tierarzt schleppt eine Seuche ein, dass ein kompletter Stall getötet werden muss. Unwahrscheinlich, aber da wird klar, dass der natürlich eine entsprechende Versicherung braucht.
 
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Okay, @LonchuraStriata Mit der Erklärung kann ich einigermaßen leben. Mich machte die Vorstellung betroffen, dass ein anderer (stillschweigend) entscheidet, welchen Wert meine Katze hat und sie entsprechend (evtl. weniger sorgsam) behandelt (als z. B. einen "Internationalen Champion"). Für mich ist ja der ideelle Wert viel höher als der materielle.
 
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Naja, wenn man bei einem Springpferd die volle Leistung erhalten möchte ist das schon etwas anderes, als wenn ein Freizeitpferd halt einfach wieder schmerzfrei ein paar Runden traben können soll.
Die Untersuchungen sind aber grundsätzlich erstmal dieselben. Und letztendlich sind es Lebewesen, die hier bestmöglich behandelt werden sollten, unabhängig von irgend welchem Wert! Da sträuben sich mir alle Haare, wenn ich sowas lese.
Der einzige Grund, weshalb ein "Freizeitpferd" vielleicht andere Behandlungen bekommt als ein "Springpferd" ist der Geldbeutel des Besitzers. Und da wären wir wieder bei der überdimensionalen Erhöhung der GOT!
 

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