Kritische Gedanken zu Tötungsstationen

  • Themenstarter dagmar.b
  • Beginndatum
  • #21
:)Ja, aber es mangelt an Zeit, sind zurzeit viele Baustellen, würde mich aber freuen, Dich noch mal ansprechen zu dürfen, wenn einiges klarer ist. Ich denke so Ende Oktober.
 
A

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  • #22
Ich bin im Moment etwas traurig, genervt. Daher reagiere ich vielleicht zu empfindlich. Aber man sieht, wie sich die Leute in Spanien den Arsch aufreissen (sorry) und Erfolge interessieren kaum. Diese werden nicht unterstützt, da es den Tieren da ja gut geht. Und so weiter.
Grrrrrrrrrrr
Ich kann Deine Traurigkeit gut verstehen denn auch ich kenne die immer wiederkehrende Aussage: "Warum den Tieren in deutschen Tierheimen geht es doch gut."
 
  • #23
:)Ja, aber es mangelt an Zeit, sind zurzeit viele Baustellen, würde mich aber freuen, Dich noch mal ansprechen zu dürfen, wenn einiges klarer ist. Ich denke so Ende Oktober.

Ok super paßt gut...im September wird geheiratet und da ist bei mir auch noch viel zu machen :)

Super. Sag Bescheid wenns soweit ist....
 
  • #24
@ nela: Natürlich, dass bezieht sich auf alle Länder, vor allem auch hier. Dieses Beispiel war aus Spanien.
Aber ganz wichtig ist, weiter nach vorne gucken. Lieben Gruß
 
  • #25
Du hast mit Deinen Gedanken wirklich recht...

Aus diesem Grund unterstuetzen wir, neben Projekten hier in Deutschland, zum Beispiel ein von Tierschuetzern gefuehrtes Tierheim in Nordspanien. Mittlerweile kennt und vertraut man sich.
Dinge, die wir als Pfelgestelle fordern, werden natuerlich auch von uns bezahlt. Die TSler leisten Aufklaerung vor Ort. Kastras, gleicheschlechtliche Gruppen und ja - auch Kaefighaltung verhindern die Vermehrung. Denn das unorganisiert, massenhafte Retten aus Perreras laesst auch hier einen absoluten Notstand entstehen. Auch hier sollte man es den Leuten vor Ort ueberlassen, bewusst Tiere aus den Perreras zu holen und zu vermitteln. Und dafuer sollte man die Leute vor Ort mehr unterstuetzen.
Aber selbst wenn das alles so gelaufen waere, waere zum Beispiel 2012 dennoch das Tierheim uebergelaufen. Allein schon die abgegebenen (traechtigen) Tiere oder die vor die Tuer gestellten (Kitten) haetten gereicht, die Kapazitaetsgrenze zu sprengen.
Und so oder so aehnlich geht es fast allen Projekten, Tierheimen, Vereinen, die wir kennen. Sie operieren meist an oder kanpp ueber ihrer eigenen Schmerzgrenze... Eine Gratwanderung!

Aber es ist auch einfach echt schwierig.
Der ganze Tierschutz (in Deutschland) besteht aus unheimlichen vielen, kleinen "Zellen", die alle aehnliches Lehrgeld bezahlen. Woran liegt das?

Ich habe fuer mich festgestellt, dass viele (deutsche) Tierschuetzer nur ihre Ansicht der Dinge als die einzige Wahrheit gelten lassen, nur ihren Blickwinkel haben, sich nicht mal umschauen, voellig vernagelt sind. So werden ganz viele mit der Zeit...
Und so besteht der Verein oder die Interessensgemeinschaft dann aus fuenf Leutchen, weil der Leitwolf (der Rest sind Follower) niemanden neben sich dulden kann... *kopfschuettel*
Weiterhin schaffen es viele private oder organisierte Tierschuetzer nicht zu erkennen, dass nicht nur die Vorort-Versorgung (die Rettung) und das sich um die Katzen kuemmern wichtig ist. Ebenso wichtig ist die ganze Orga dahinter. Seien es die Spender, die Organisatoren, auch Pflegestellen, Inserierer, die PR-Leute, oder auch einfach nur mal die Troester und Zuhoerer - was auch immer. Alle sind gleich wichtig! Aber im (deutschen) Tierschutz scheint es leider oft so zu sein, dass das so nicht gesehen wird. Scheinbar ist nur der direkte Helfer/Retter der Held, der indirekte nicht. Auch wieder ein "Leitwolf-Problem" und voellig Panne.
So zersplittert alles und nichts ist ordentlich im grossen Stil organisierbar.

Man muss ja nur an die Diskussion Inland-Ausland denken...
Wie viel Zeit wird hier verdiskutiert. Wuerde diese GEMEINSAM in TS investiert werden, dann waere auch schon wieder was geschafft...

Aber gluecklicherweise findet man im TS mittlerweile viele, die anders gepolt sind.
Es geht naemlich schlicht um das Helfen, ohne Egozentrik und Besserwisserei, sondern einzig und allein mit Nachhaltigkeit!
Dazu braucht es die Retter, die Aufklaerer, die Pfleger aber auch die Aufmerksam-Macher, die Zuhoerer und so viele andere...

Wenn ich irgendwie helfen, PN reicht...

Mein Traum:
Hier in meiner Heimatstadt einen Hof erwerben, der schon laenger zu verkaufen ist. Dabei sind 86.000m² Grundstueck. Am liebsten als Ableger einer grossen Orga oder aber auch gerne selbst als eine Art Gnadenhof...
Der Hof ist nicht wirklich teuer aber bis alles laeuft und Geld zurueckfliessen koennte, waere es wohl siebenstellig... :oops: *schluchz*
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #26
Bin eben erst auf diesen Thread gestoßen. Ich finde eure Aussagen alle total interessant.
Da ich selbst seit langer Zeit im TS tätig bin - übrigens so richtig auch erst durch das Forum - kann ich nur vieles bestätigen.
Ich arbeite ehrenamtlich im TH. Es ist rappelvoll dort. Die Kitten sitzen in kleinen Käfigen, weil sonst kein Platz ist. Kranke Tiere gehen oft unter oder man merkt es erst, wenn es zu spät ist, weil sie sich total verstecken. Kitten sterben auch sehr viele.
Und es stimmt auch, dass Hunde eingeschläfert werden. Bei uns erst passiert. Ein vormals lieber Rottweiler ist immer aggressiver geworden und hat niemand mehr rangelassen oder er hat gebissen. Der wurde dann unter "Aufsicht" des Vet.amtes usw. getötet.
Kaum einer hat Interesse an Katzen. Ich selbst habe einen alten kranken Kater mit nach Hause genommen, damit er nicht auch im TH stirbt. Das ist nun mein 4. Notfellchen. Bei mir blüht er regelrecht wieder auf, aber leider bekommen andere nicht diese Chance.
Und die Idee mit den vielen kleinen TS-organisationen vergrößern oder zusammenschließen, finde ich auch super. Man könnte viel mehr bewirken.
 
  • #27
Und huschhusch-Mitleidsvermittlungen, weil "Tötung morgen" helfen Niemandem, so schwer es auch ist diesen Listen täglich zu begegnen....

Dazu würde ich gern etwas schreiben, weil es mir sehr wichtig ist.
Ich bin eine von denen, die wegen anstehender Tötung eine Hündin aus Kroatien adoptiert hat.
Direkt aus der Tötung, ohne Umweg über eine PS. Eigentlich sollte ich nur PS sein, aber aus mehreren Gründen war schnell klar, dass ich sie für immer übernehme.

Wenn ich es aus Sicht des Hundes betrachte, dann war das ein gefährliches Spiel, denn ich hatte keine großartige Hundeerfahrung (beschränkte sich auf Hundesitten von bekannten Hunden und Gassigängen im Tierheim).
Vom Hund selbst war außer Aussehen und ungefährem Alter absolut nichts bekannt.

Ob ich es nochmal tun würde, ich denke nicht. Wir haben zwar mehrere Probleme, teils verhaltensmäßig, teils gesundheitlich, aber im Großen und Ganzen haben wir riesiges Glück gehabt. Und genau das war es, Glück.
Es hätte auch ganz anders ausgehen können und ich frage mich heute, wo ich überhaupt erst weiß, was alles hätte passieren können, was wäre gewesen, wenn.....

Wenn sie z.B. aggressiv gegen Menschen gewesen wäre, wenn sie die Wohnung auseinander genommen hätte, oder bei jeder sich bietenden Gelegenheit hätte ausbrechen wollen.
Was wäre gewesen, wenn es sich um einen richtigen Angsthund gehandelt hätte, usw. Wie hätten wir, unerfahren, diesem Tier helfen sollen?

Und wer hätte es denn aufnehmen sollen, wenn es hier aus genannten Gründen nicht funktioniert hätte?

Theoretisch die vereinseigenen PS, darauf kann man im Notfall zurückgreifen. Aber was, wenn der Hund, wie Kira, andere Hunde nicht geheuer findet und sichtbar Streß hat, wenn er gezwungen wird, längere Zeit mit anderen zusammen zu sein?
Was, wenn die PS Kinder hat, der Hund aber möglicherweise aggressiv reagiert?

Harte Tatsache für uns war, dass Kira immensen Jagdtrieb hat, trotz Trainer und viel Üben die Katzen immer als Jagdobjekt gesehen hat.
Nach einigen Wochen mußte also eine Entscheidung her, ich habe 2 meiner 3 Katzen vermittelt, zum Glück habe ich super tolle Familien gefunden.
Maja wohnt nebenan, bei einer Nachbarin, deren Hund vor kurzem verstorben ist, ich sehe sie nur noch selten.
Die Wochen bis zur Vermittlung mußte strikt separiert werden, was allen erheblich an die Nerven gegangen ist.
Es war eine schwere und traurige Zeit, solch eine Entscheidung will ich nicht nochmal treffen müssen.

Die Alternative wäre gewesen, Kira "zurück zu geben". Aber, zum Einen hat sie viele gesundheitliche Baustellen, wir arbeiten sie ab, mit vielen Rückschritten.
Wer hätte das außer uns leisten sollen?
Kein Adoptant hätte sich darauf eingelassen und bei den vereinseigenen PS herrscht zum einen ständig Notstand (auch wegen vieler Rückläufer) und zum anderen nehmen sie die gesundheitliche Seite nicht so ernst, wie es angemessen wäre.

Außerdem fing Kira sehr langsam an, Vertrauen aufzubauen, jetzt nach fast 8 Monaten sind wir immer noch lange nicht am Ziel. Ein erneuter Wechsel, womöglich nur auf PS, dann wieder woanders hin, hätte sie mit ziemlicher Sicherheit zum absoluten Vertrauensverlust gebracht.

Und an diesem Punkt stelle ich mir oft die Frage, ist solch eine "Karriere" für diese Hunde tatsächlich besser als die Tötung?
Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Kira und gebe sie für nichts wieder her, aber dieses ganze System, v.a. der "Blindvermittlungen" aus der Tötung ist für mich doch sehr fragwürdig geworden.

Und ein ganz wichtiger Aspekt ist auch der gesundheitliche. Ich möchte hier öffentlich nicht so genau ins Detail gehen, aber ich finde es gruselig, was ich bezüglich dem Umgang mit übertragbaren Krankheiten mittlerweile erleben mußte und immer wieder sehe.

Was mich übrigens auch zum Rückzug aus Vk's gebracht hat.
Ich habe nämlich immer relativ genau über mögliche "Mitbringsel" aufgeklärt, was von einzelnen Vereinen nicht wirklich gern gesehen wurde (kein Verein, der hier im Forum aktiv ist).

Daher denke ich mittlerweile auch, dass es sinnvoller ist, die Arbeit vor Ort zu unterstützen und einzelne Tiere aus Tierheimen zu übernehmen, statt dem teilweise unüberlegten Retten vor der Tötung.
Es ist wohl wirklich viel vernünftiger, wenn die ortsansässigen Tierschützer ausgesuchte Kandidaten aus der Tötung rausholen, auch wenn das furchtbar schwer für denjenigen sein muss, der entscheidet.

Und ganz besonders für diese leidgeprüften Hunde, die schon soviel verkraften mußten, sollte doch ein passendes Zuhause gefunden werden und ihnen ein ständiger Wechsel erspart werden.

Auch, wenn dann nicht mehr so viele Tiere vor der Tötung bewahrt werden können.

Für mich ist die Quintessenz, genau wie ich nicht mehr bewußt in die Kleinanzeigen schaue, genau so vermeide ich mittlerweile die sogenannten Tötungslisten.

In absehbarer Zeit, und ich hoffe für uns und Kira, dass das noch lange dauert, kann hier ohnehin kein Tier mehr einziehen. Weder Katz (was mich immer wieder sehr traurig macht) noch Zweithund, da Kira häufig unter Streß steht bei Hundebegegnungen.

Wir üben ganz langsam, auf dem Hundeplatz, vorwiegend das einfache Zusammensein mit anderen Hunden. Und bisher sind wir stolz, wenn wir es mal 30 Minuten schaffen, ohne dass Kira Streß zeigt.
Und auch das mußten wir erst mal lernen. Sie zeigt "ihren" Streß nämlich nicht, indem sie anfängt zu pöbeln oder aggressiv zu werden.
Sie wird immer ruhiger und spielt das Spiel "eigentlich bin ich gar nicht da".

Und die Quittung kommt unweigerlich ein paar Stunden später, wenn sie sich mehrfach übergibt und nur noch auf ihrem Kissen liegt und ihre Ruhe haben will.

Ich hoffe, wir machen nicht zuviele Fehler bei ihr und es geht ihr hier wirklich gut. Aber genau wissen tue ich es nicht und da ist ständig dieser nagende Zweifel, ob es für sie richtig war....
 
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  • #28
Dein Bericht bestätigt eigentlich alles, was weiter vorn schon gesagt wurde über Tierrettung direkt aus der Tötung.
Ich drücke dir auch die Daumen, dass deine Kira ein ganz normaler Hund wird. Auf jeden Fall, hätte ich mich nicht von einer Katze trennen können. Da hast du sicher sehr gelitten unter dieser schweren Entscheidung. Aber solche Dinge erfährt man dann eben doch eher, wenn sie schon auf PS sitzen, also ob sie verträglich sind mit wem auch immer.
Trotzdem möchte ich wirklich auch ein Statement für die übervollen Tierheime in D. abgeben. Ich weiß, dass Tierliebe nicht an Grenzen halt macht. Aber warum soll das immer nur einseitig laufen? Man könnte ja auch Tiere aus unseren TH holen und Platz machen für andere Notfälle. Gerade auch vermittelte ausl. Tiere werden sehr oft wieder ins TH zurückgebracht oder abgegeben. Viele haben nicht die Geduld, so wie @nikita, sich monatelang um die Erziehung zu kümmern, wenn sie verhaltensgestört sind oder die hohen TA-Kosten aufzubringen, wenn doch sehr vieles im Argen war durch die schlechten hygienischen Verhältnisse und die medizin. Versorgung im Ausland. Meistens weiß man ja vorher nicht, was man bekommt.
 
  • #29
Trotzdem möchte ich wirklich auch ein Statement für die übervollen Tierheime in D. abgeben. Ich weiß, dass Tierliebe nicht an Grenzen halt macht. Aber warum soll das immer nur einseitig laufen? Man könnte ja auch Tiere aus unseren TH holen und Platz machen für andere Notfälle. Gerade auch vermittelte ausl. Tiere werden sehr oft wieder ins TH zurückgebracht oder abgegeben. Viele haben nicht die Geduld, so wie @nikita, sich monatelang um die Erziehung zu kümmern, wenn sie verhaltensgestört sind oder die hohen TA-Kosten aufzubringen, wenn doch sehr vieles im Argen war durch die schlechten hygienischen Verhältnisse und die medizin. Versorgung im Ausland. Meistens weiß man ja vorher nicht, was man bekommt.

Also so pauschal stimmt das auch nicht.
Beispiel TH Göttingen: Zur Zeit 10 Hunde in der Vermittlung, davon 3 aus Kroatien (NEIN, nicht im TH abgegeben, sondern vom TH importiert). KEIN Hund für Familien mit Kindern unter 8-12 Jahren; alle Hunde als problematisch bis brandgefährlich beschrieben.
(Ich würde ja gerne den futterneidischen Dackel nehmen, so einen hatte ich als Kind aber der würde glatt die Katzen fressen).

Da würde ich mich dann doch lieber an das TH in Tossa del Mar wenden ..
 
  • #30
Im Prinzip kann man hier sowieso nicht pauschalisieren. Geht ja überall anders zu.
Aber das das TH Göttingen nur 10 Hunde in der Vermittlung hat, ist doch super. Wir haben 150 Hunde hier sitzen. Vielleicht kann man paar abgeben.... Es sind einfach zu viele!
 

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