Keine ruhige Nacht mehr seit Wochen

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Und auch von mir noch mal ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Zum Futter ist aus meiner Sicht alles gesagt.
Aber ich hatte gleich das Gefühl, dass das nur die halbe Miete ist. Die Kleinen sind sozusagen auf dem Höhepunkt ihres Energielevels. Die sind wie kleine Kinder - nicht "tot zu kriegen". Also brauchen sie Beschäftigung, Beschäftigung, Beschäftigung. Wenn Langeweile aufkommt, wird Unfug gemacht. Und die Aufmerksamkeitsspanne ist im ersten Jahr noch gering. Also ist ständig neuer Input gefragt. Das kann echt anstrengend sein. Bei meinen beiden sind Spielzeuge nur etwa 20 Minuten spannend - wenn überhaupt so lange. Dann liegen sie ewig in der Ecke und es muss was anderes her. Da ist Kreativität gefragt. Damit immer genug Abwechslung herrscht sollte viel Material da sein, aber ich würde immer nur einen Teil zur freien Verfügung lassen und der Rest kommt weg. Nach einer gewissen Zeit, wenn ich merke, es ist alles langweilig geworden, tausche ich es aus. Ich lasse sie auch selber aussuchen. Es kommt alles in eine große Kiste. Da dürfen sie dann drin stöbern und sich was nehmen, der Rest wird wieder weggepackt.
Sie sind ja zum Glück zu zweit, so dass sie auch mal miteinander spielen können. Aber das heißt nicht, dass sie nicht auch die Zeit und Aufmerksamkeit ihrer Menschen brauchen. Mindestens 1 Stunde am Tag sollte es schon sein. Muss allerdings auch nicht immer am Stück sein. Man kann auch 5-oder 10-Minuten-Frequenzen zwischendrin einbauen. Morgens z.B. einfach 10 Minuten früher aufstehen und die Federangel schwingen. Wenn deine Frau dann noch zu Hause ist, während du schon auf Arbeit bist, kann sie z.B. während der Hausarbeit (sofern sie wach ist und nicht wegen Schichtarbeit erst einmal Schlaf nachholen muss) immer wieder im Vorbeigehen Bällchen werfen. Wir haben hier so viel Zeug rumliegen, dass ich auf dem Weg durch die Wohnung immer an irgendwas vorbei komme, was ich werfen kann.
Ich bin auch ganz großer Fan von Clickertraining. Zum einen hilft es, um Tierarzttraining zu machen. Sie lernen, in ihren Kenel zu gehen, die Pfote zu geben (was beim Blutabnehmen wichtig sein kann), sich überall anfassen zu lassen, Tabletten nehmen. Aber auch einfach Funacts wie high five oder Männchen machen, sich rumrollen, Slalom gehen etc machen Spaß. Und mir zu mindest macht es Freude zu sehen, wie sie eifrig bei der Sache sind. Sobald ich die Deckchen in der Hand habe, die ihnen ihren Platz beim Clickern zuweisen, stehen sie wie aus dem Boden gewachsen und begierig da. Und Clickern braucht nicht so viel Zeit, da das für so ein Katzenköpfchen mega anstrengend ist und sie sich deshalb nach 10 Minuten eh nicht mehr konzentrieren können. Daher mache ich das i.d.R. 2x täglich morgens und nachmittags. Aber ich bin auch in der komfortablen Lage, dass ich nicht arbeite und daher viel Zeit habe. Aber vielleicht bekommt ihr das auch hin, wenn ihr es euch teilt und jeder eine Session macht.
Leckerchen werfen mit Trockenfutter ist auch sehr beliebt. Und sie müssen dafür rennen, so dass das nicht so ansetzt :sneaky:
Leckerchen in der Wohnung verstecken, so dass sie mit Suchen beschäftigt sind. Jede Art von Fummelbrett oder Schnüffelteppich ist auch Beschäftigung. Leckmatten statt das Nassfutter nur in einem Napf hin zu stellen sorgt auch dafür, dass sie länger beschäftigt sind - und sie schlingen nicht.
Katzen sind dämmerungsaktiv. Somit ist der Hauptaktivitätszeitpunkt morgens und abends. Wenn ihr zu diesen Zeiten- speziell abends - längere Action anbietet, dann müsste nachts relativ Ruhe herrschen.
Auch das Thema dritte Ebene kann ich nur unterstützen. Viele Kratzmöglichkeiten zum markieren anbieten - das schont die Möbel. Und Klettermöglichkeiten. So dass es viele erhöhte Aussichtsplattformen gibt, von denen Katz das Revier im Blick hat und wo sie sich ungestört fühlen kann, wenn sie ihre Ruhe will. Es sollte auch immer so sein, dass diese Plätze von 2 Seiten zugänglich sind, damit Katz immer das Gefühl hat, bei Gefahr von einer Seite noch einen Fluchtweg auf der anderen Seite zu haben. Schon allein, wenn sie "Hasch mich" über Tisch und Bänke spielen ist das wichtig.
Was auch bei vielen Katzen gut ankommt: Rascheltunnel. Kartonburgen sowieso. Kisten gefüllt mit Lärchenzapfen, Korken, Bällebad etc. (da kann man auch mal Leckerchen drin suchen lassen)
Wg Frischluft: wir haben zwar einen Balkon, aber die beiden sitzen auch gerne am Fenster in der Küche oder im Schlafzimmer und stalken die Nachbarn oder beobachten die Vögel. Beliebt ist die Frischluft trotzdem. Wenn wir morgens im Wohnzimmer lüften ist der erste Weg immer nach draußen. Da warten die beiden schon sehnsüchtig drauf. Bei Fenstern in Dachschrägen ist es natürlich nicht ganz so einfach. Aber ich habe 2 Fliegen (im wahrsten Sinn des Wortes) mit einer Klappe geschlagen. Ich habe katzensichere Insektenschutzgitter in den Fenstern im Schlafzimmer. Da kann Kiano, mein Klettermaxe, sogar dran hoch klettern, ohne dass was passiert. Und ich kann nachts schlafen ohne im Sommer zerstochen zu werden oder gesumme in den Ohren zu haben.
Du siehst, man kann viel machen. Und der wunderbare Nebeneffekt dabei: um so mehr du machst, wirst du sehen, um so mehr intensiviert sich eure Beziehung zu den Samtpfoten.
 
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