Kein Katzennetz? Unter besonderen Umständen akzeptabel?

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Tigerjungsdosine

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Hallo liebe Foris!

Mich würde zu diesem Fall doch mal ganz stark eure Meinung und Einstellung interessieren:

Dass jeder verantwortungsvolle Katzenhalter, wenn nur irgend möglich, ein Katzennetz anbringen sollte ist klar. Darüber soll hier auch gar nicht weiter diskutiert werden.
Balkon ohne Katzennetz ist saugefährlich.
Aber was ist denn nun mit den etwas "verzwickteren" Fällen, die ja immer wieder mal vorkommen?

Ich habe nun in meiner direkten Nachbarschaft auch folgenden Fall kennenglernt und weiß da nun auch nicht so recht, was ich jetzt davon halten soll:

1.
Die Wohnungskatzen wurden vor etlichen Jahren angeschafft und sie waren in ihrem alten Zuhause laut Aussage des Besitzers auch einen Balkon gewöhnt.
2.
Dann sind Halter und Katzen wohl durch Schicksalsschläge (Trennung, Jobwechsel, neuer Partner usw) in einer 60qm Wohnung im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses gelandet, aus der (für mich durchaus verständlich) auch nicht so ohne weiteres ausgezogen werden kann. (z.B weil die Wohnung direkt am Bahnhof liegt und eine Person berufsbedingt auch auf die Bahn angewiesen ist, beide Geringverdiener sind...)
3.
Balkon darf nicht abgesichert werden. Es wurde wohl alles versucht und der Vermieter hätte wohl auch nicht einmal etwas dagegen, aber leider spielen anscheinend andere Vermieter bzw die Hausverwaltung nicht mit. (Verschandelung der Außenfassade)
Kurz und gut. Am fehlenden Geld, Gleichgültigkeit usw liegt es vermutlich nicht. Mieter und Vermieter haben wohl echt alles versucht...
4)
Es wurde auch versucht z.B mit Fensterliege vor einem vernetztem Fenster Alternativen zum Balkon zu schaffen (hab ich in der Wohnung selbst gesehen), die aber von den Katzen angeblich nicht so gut angenommen wurden.

Jedenfalls hat sich am Ende der, meiner Meinung nach ansonsten durchaus sehr verantwortungsbewusste Katenhalter (gute tierärztliche Betreuung, gutes Futter, liebevoller Umgang mit den Katzendamen usw), dann doch dazu entschieden die Katzen auf den Balkon zu lassen.
Er und seine neue Freundin meinen, dass es immer noch sicherer und besser ist, als die Katzen dort in den ungesicherten Freigang zu lassen oder gar abzugeben und haben sich halt ganz bewusst gegen die Sicherheit und quasi für mehr Lebensqualität entschieden....

Habt ihr in so einer Situation Verständnis für diese Entscheidung? Vielleicht sogar bessere Vorschläge, die ich den beiden jetzt mal unterbreiten könnte?Ich weiß auch nicht so recht. Irgendwo finde ich dass nicht gut, kann es dann aber auch nachvollziehen...
 
A

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Das ist deren Entscheidung und sie müssen das Risiko tragen und mit den evtl. Konsequenzen leben. Ist für mich kein großer Unterschied zum Thema "darf meine Katze Freigänger sein?".

Ob andere dafür Verständnis haben oder nicht, halte ich für unerheblich.
 
Stimmt. Irgendwo hast du Recht. Ich gebe zu, dass mich diese Einstellung vielleicht auch einfach nur sehr überrascht hat. Diese Frage: Freigänger oder Wohnungskatze?, die kennt man ja bereits zu genüge. Aber ich habe dann wohl etwas zu naive die Meinung gehabt:
Wenn man sich jetzt für die Option Wohnungskatzen entscheidet, dann muss man doch wenigstens auch alles absichern. Sonst kann man sie ja gleich in den Freigang lassen wo sie eben wenigstens Mäuse jagen können, ihre geliebte Freiheit haben...
Dementsprechend fand ich es immer sehr schlimm und war voller Unverständnis, wenn der Balkon nicht abgesichert wurde. Schlimmer als wenn sich jemand dafür entschließt die Katzen in einer halbwegs geeigneten Umgebung in den Freigang zu lassen...
Und z.B unser Tierheim ist da auch kompromislos: Wohnungskatzen gibt es hier nur, wenn der Balkon abgesichert ist.
Bei Freigang wird auch geguckt dass die Gegend passt. Aber trotzdem kann den Katzen ja was passieren. Das Risiko, dass eine Katze vom Balkon fällt und sich dann auch noch schwer verletzt und nicht überlebt, dürften doch in etwa das gleiche sein wie das Risiko dass eine Katze in einer feigängertauglichen Umgebung verunglückt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne relativ viele Freigänger. Und eigentlich nur Katzenhalter ohne abgesicherten Balkon in meiner Umgebung (sehr ländlich).

Verletzte Freigänger gibts immer wieder, allerdings kenne ich nur einen krassen Fall, der mit einem Balkonsturz zusammenhängt:
In meiner Kindheit wurde mal eine Katze von einem Betrunkenen vom Balkon geworfen. Sie landete im Gras und blieb unverletzt.
 
Wie übel. Da hat die Katze ja echt einen Schutzengel gehabt. Wie hoch war das denn?
 
Der erste Stock. Der Garten darunter ist leicht abschüssig.
 
Der Rasen hat wahrscheinlich ordentlich abgefedert und viel dazu beigetragen, dass nichts passiert ist. Die gefährlichsten Stockwerke sollen ja angeblich 3-5 Stock sein und danach sollen die Überlebenschancen tatsächlich wieder steigen....:wow:
 
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Also mir stellen sich unabhängig von der Etage grundsätzlich die Nackenhaare auf wenn ich höre oder sehe das Katzen auf einem ungesicherten Balkon sind

Und dazu immer dieses: " ich pass schon auf, da passiert schon nix...." usw Geblubbere dazu.

Okay, kann ja jeder machen wie er mag und will - aber für mich gehört ein Balkon immer gesichert.

Wenn dann mal was passiert (das geht schneller als man schaut) ist nämlich das Geschrei wieder groß.

(Ein Nachbar hatte das selbe mit nem Zwerghasen - der ist vom 2. Stock vom Balkon gefallen. Tja, leider mit sehr bösen Ende...Da wurde auch so leichtfertig damit umgegangen...Ist für mich das gleiche ...)

Und das mit der passenden Wohnung kann man ja bei der Suche mit einplanen und sucht halt gezielt einen Vermieter der das vernetzen auch zulässt und lässt sich das am besten im Vertrag reinschreiben. Dann gibt's da auch kein Theater.
 
Okay, kann ja jeder machen wie er mag und will - aber für mich gehört ein Balkon immer gesichert.
geht aber nicht immer. ich kann nix absichern.
praktisch machbar, Erlaubnisse,...
und extra für die Katze umziehen und evtl mehr Miete zahlen?
Katzen sind intelligent genug um Risiken ein zu schätzen.
 
  • #10
Na ja, was man immer machen kann, den Balkon parallel zur Brüstung sichern. Oder im Zweifel die Katzen an Geschirr und Leine nehmen.
Ungesicherter Balkon geht nicht bzw. ungesicherte Katze. Dann muss der Balkon zubleiben.

Katzen können die Höhe NICHT einschätzen.
 
  • #11
und extra für die Katze umziehen und evtl mehr Miete zahlen?
Katzen sind intelligent genug um Risiken ein zu schätzen.

Katzen sind keineswegs intelligent genug, um Risiken einzuschätzen.
Ich wohne im 4.Stock und habe meinen Balkon natürlich mit einem Katzennetz gesichert. Lucy ist inzwischen bereits zweimal(!) mit Anlauf ins Netz gesprungen. Von unten kann sie vorm Sprung nicht sehen, was hinter der Mauer kommt. Aber auch Katzen, die oben auf der Balkonmauer umherturnen und sehen, dass es nach unten geht, können stürzen wenn z.B. ein Vogel vorbeifliegt und sie ihm im Jagdeifer hinterherlangen / springen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Na ja, was man immer machen kann, den Balkon parallel zur Brüstung sichern. Oder im Zweifel die Katzen an Geschirr und Leine nehmen.
Ungesicherter Balkon geht nicht bzw. ungesicherte Katze. Dann muss der Balkon zubleiben.

Absolute Zustimmung.

Katzen sind intelligent genug um Risiken ein zu schätzen.

Sind sie nicht; sonst gäbe es keine Unfälle, keine vom Balkon abgestürzte Katzen etc..

Lange ist es her, da hatte ich auch einen ungesicherten Balkon.

Bis zu dem Tag, als ein Mitbewohner im Haus an der Tür der WG klingelte: im Hof unten sitzt eine schwarz-weiße Katze mit blutigem Näschen... ist die von dieser Wohnung?
So schnell bin ich noch nie Treppen runtergelaufen; Katze eingesammelt und zum Glück hatte sie nur ihr Näschen leicht aufgeschrammt.

Balkon nie ungesichert und bezüglich Geschirr und Leine: auch das nur wenn unter Aufsicht.
 
  • #13
Der Rasen hat wahrscheinlich ordentlich abgefedert und viel dazu beigetragen, dass nichts passiert ist. Die gefährlichsten Stockwerke sollen ja angeblich 3-5 Stock sein und danach sollen die Überlebenschancen tatsächlich wieder steigen....:wow:

Je höher der Absturz, desto besser kann sich eine Katze im Flug drehen und wieder auf ihren Füssen landen.

Diese Möglichkeit besteht bei Stürzen aus geringer Höhe nicht, sodass es da zu u. U. schlimmeren Verletzungen kommen kann, als bei Stürzen aus höheren Höhen.



Ausnahmen gibt es aber auch hier.
 
  • #14
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  • #15
Je höher der Absturz, desto besser kann sich eine Katze im Flug drehen und wieder auf ihren Füssen landen.

Diese Möglichkeit besteht bei Stürzen aus geringer Höhe nicht, sodass es da zu u. U. schlimmeren Verletzungen kommen kann, als bei Stürzen aus höheren Höhen.



Ausnahmen gibt es aber auch hier.

Das ist zwar wahr, was die Drehung angeht, aber gilt nur für alles unter einem Meter. Bei allem über 1,5 Meter besteht bereits Verletzungsgefahr, auch wenn man sich gedreht hat. Die Maus hat sich so beim Sprung aus ihrer Hängematte schon die Wirbelsäule angeknackst. War gottseidank nichts Schlimmes und nach ein paar Tagen erledigt, aber alles über 2 Meter wird wohl sehr wahrscheinlich mit Verletzungen einher gehen.

Ich gehöre auch zu denjenigen, die es schaudert, wenn ein Balkon ungesichert ist. Meine beiden sind schon intelligent, aber wenn sie mitten im Jagen (z.B. von Fluginsekten) sind, vergessen sie alles. Auch Höhe, Gefahr, was immer. Ich würde also meine auch nicht auf einen ungesicherten Balkon lassen.
 
  • #16
Das ist zwar wahr, was die Drehung angeht, aber gilt nur für alles unter einem Meter. Bei allem über 1,5 Meter besteht bereits Verletzungsgefahr, auch wenn man sich gedreht hat. Die Maus hat sich so beim Sprung aus ihrer Hängematte schon die Wirbelsäule angeknackst. War gottseidank nichts Schlimmes und nach ein paar Tagen erledigt, aber alles über 2 Meter wird wohl sehr wahrscheinlich mit Verletzungen einher gehen.

Ich gehöre auch zu denjenigen, die es schaudert, wenn ein Balkon ungesichert ist. Meine beiden sind schon intelligent, aber wenn sie mitten im Jagen (z.B. von Fluginsekten) sind, vergessen sie alles. Auch Höhe, Gefahr, was immer. Ich würde also meine auch nicht auf einen ungesicherten Balkon lassen.

Ich schrieb ja ... Ausnahmen gibt es immer ;).

Natürlich ist es keine Frage ... Balkonsicherung muss einfach sein.
 
  • #17
Sorry, aber Balkon ist nicht gleich Balkon. Im Wohnblock mag das zutreffen, aber eben nicht immer.
Meine sind Freigänger und unsere Dachterrasse hat sowohl eine Stelle, bei der es 3 Stockwerke senkrecht in die Tiefe geht, aber auch Seiten, die an Nachbardächer angrenzen. Wenn ich den Balkon vernetzen würde säßen meine dann VOR dem Netz, weil sie über die Nachbardächer von außen auf die Terrasse kommen.
Können meine nun die Höhe abschätzen oder bin ich als Freigängerhalter da etwas abgebrühter?
 
  • #18
Ich glaub als Freigängerhalter ist man ein wenig abgebrühter.
Wir haben z.B. keine Netze vor den Fenster.
Es gilt bei uns zwar die Regel:
Fenster auf -> Katzen raus und Türe zu
Aber auch das haben wir schon mal übersehen.

Die Fenster sind im 1. EG und gehen alle aufs Dach und auf dem Dach kletternde Katzen sind ja ein völlig normaler Anblick.

Lise wäre natürlich eine Ausnahme - aber die kann entweder gar nicht erst so weit hochspringen oder sie müsste von Fenster aufs Dach rausspringen - und das tut sie nicht, wenn sie nicht weiß wohin.

Klar, wenn die Katze vom Dach fällt, kann sie sich verletzen... aber ich glaube eine Katze, die vom Dach fällt, ist relativ unwahrscheinlich. Eher müssen wir sie vom Dach holen, weil sie sich nicht zurücktraut ;)

Aber alles was höher als 1. Stock ist würd ich auf alle Fälle absichern. Und ich glaube ein schmales Balkongeländer ist noch gefährlicher als ein großes Dach.
 
  • #19
Ich muss sagen, das Thema beschäftigt mich schon lange.
Wir haben Freigänger, die über die Katzentreppe vom Balkon (1. Stock, 2-Familienhaus) nach draußen gehen. Am Anfang wollte ich den Balkon einnetzen, nur dann hätte ich auch die Treppe einnetzen müssen. Dort könnten die beiden theoretisch auch runterfallen.
Mittlerweile bin ich nicht mehr nervös, wenn eine der beiden auf das Geländer hüpft, ich sie auf Nachbars Garage oder der großen Tanne gegenüber sehe.
Um solche Szenarien zu verhindern müsste ich ihnen den Freigang streichen und das endet dann in Mord und Totschlag (Katze killt mich ;) ).
 
  • #20
Sag das mal den verunfallten Tieren, sie so einen *Freiflug* nicht überlebt haben oder sehr schwer verletzt überlebt haben.
Unfall ist kein Argument, dann muss man auch Freigang unterbinden.
Es geht um Risikoeinschätzungen und das ist immer individuell

Pauschal kann man a sagen aber Umstände können alles ändern
zB: muss meine Terrasse im Hochsommer zu müssen die (Kipp)fenster auf, ich weiss was gefährlicher ist hier in meiner individuellen Situation.
 

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