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Schnabellex
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- 18. März 2021
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- 19
Hallo,
Ich weiß, ihr könnt mir die Entscheidung nicht abnehmen, aber ich bräuchte dringend euren Input und Meinungen.
Meine Katze Chibi ist Freigängerin und kastriert. Wir holten sie vom Tierheim, als sie ein halbes Jahr alt war. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon 2 Vorbesitzer, die sie beide jeweils nach wenigen Wochen wieder zurück brachten, weil sie wirklich einen schwierigen Charakter hat/hatte. Sie ist extrem fordernd, wild, ausdauernd, aktiv und setzt ihren Kopf mit allen Mitteln durch. Und ihr Miauen geht einem echt durch Mark und Bein, ein Babyschrei ist nix dagegen. Und sie miaut von Anfang an ständig. Sie ist extrem redefreudig.
So, die letzten 5 Jahre ging das ok, sie war mein kleiner Pflegefall, wir (mein Mann und ich) haben ihren unzähmbaren Charakter belächelt und ich hab mich hauptsächlich um sie gekümmert, sie gefüttert und vor allem immer Zeit für sie gehabt. Wir zogen vor einigen Jahren in meines Mannes Opas Haus mit ein. Wir haben die Einliegerwohnung unten und Opa bewohnt die 3 Stockwerke darüber. Da das Haus Südhang hat, kommt Chibi bei uns an alle Fenster + Terrassentür ran, bei Opa an die meisten Fenster + Terrassentür Im 1. Stock. Katzenklappe nach draußen ist leider keine Möglichkeit, die Tür wurde geprüft und ist tatsächlich zu alt dafür.
Vor 15 Monaten wurde unser Sohn geboren, und seitdem ist alles anders. Ich hab einfach absolut keine Zeit mehr für Chibi. Mein Mann kümmert sich jetzt hauptsächlich um sie, und er ist völlig angepisst von ihr. Ich schlafe mit Sohnemann im Bett. Da unser Sohn noch immer nachts stundenlang wach ist, und mein Mann arbeitet, schläft er im Wohnzimmer auf der Couch. Dort tyrannisiert ihn Chibi fast jede Nacht. Sie springt von außen an den runtergelassenen Rollo, was riesige Schläge macht, und miaut stundenlang. Es nervt mich einfach extrem, dass mein Mann eigentlich gute Nächte hätte, friedlich auf der Couch ohne Baby, aber früh trotzdem gerädert und erschöpft ist, weil ihn die Katze ständig geweckt hat. An den Fenster wetzt sie ihre Krallen regelmäßig an den Fliegengittern und zerkratzt sie. Auch vor dem Schlafzimmerfenster schreit sie oft stundenlang. Lassen wir sie über Nacht IM Haus, springt sie an die Türklinke der Flurtür. Auch, wenn wir sie zusperren, sind das jedes mal riesige Schläge. Sie lässt sich hier unten kaum noch blicken und wenn, dann schreit sie. Unser Sohn hängt ständig an mir, und sie hat Angst vor ihm. Mein Mann ist mittlerweile RICHTIG durch mit ihr. Er nennt sie "Scheiße" und sagt Dinge wie "Geh weh Scheiße, ich hasse dich" oder tritt sie mit dem Fuß aus der Terrassentür, wenn sie sich mal wieder nicht entscheiden kann, ob sie rein oder raus will. Vergangen Samstag hat mein Mann entdeckt, dass Chibi wohl schon länger bei Opa auf einen bestimmt Teppich pinkelt, und der Holzfußboden darunter ist komplett verschimmelt, ein riesiger schwarzer Fleck.
Da ist mein Mann völlig ausgetickt und war stinksauer. Mir hat es auch gereicht, da ich eh nichts mehr von ihr hab und sie mir im Moment nur noch Arbeit macht, und meinte "soll ich sie auf ebay Kleinanzeigen stellen?" Mein Mann, wie aus der Pistole geschossen "Ja, bitte!!!" Gesagt, getan. Und ganz ehrlich, ich hab Erleichterung gespürt. Dass mein Mann bald wieder bessere Nächte hat und nicht mehr so Dauergenervt von ihr ist. Dass die Arbeit mit Chibi wegfällt, denn außer füttern und Wurmtabletten geben hab ich nichts mehr von ihr. Dass im Sommer, Herbst und Frühling die Terrasse nicht wieder voller Mäuseinnereien ist. Geweint hab ich trotzdem, war sie doch mal meine beste Freundin.
Jetzt kommt Opa ins Spiel. Er liebt Chibi, und sie liebt ihn. Nach dem Tod seiner Frau letztes Jahr ist sie alles, was er hat. Er redet ständig von ihr und vergöttert sie schon fast. Sie ihm wegzunehmen bricht mir und ihm das Herz. Er würde ohne Chibi wahrscheinlich völlig zerbrechen.
Auf die Anzeige in ebay meldete sich direkt ein Single Mann, der 60 km entfernt wohnt. Er hat einen Garten mit Bäumen zum klettern und jagen, wohnt allein und freut sich über eine Charakterkatze. Wir haben für kommenden Freitag einen Termin zum "Beschnuppern" ausgemacht, er kommt zu uns und lernt Chibi kennen.
So, nun habe ich das heute Opa beibringen wollen. Er ist in Tränen ausgebrochen und meinte "Ihr könnt doch mein Chibilein nicht abgeben". Da hat mir echt das Herz geblutet, und ich hab ihm den Vorschlag gemacht, dass ich das Futter und zu ihm hoch bringe und er kümmert sich erstmal um sie, bis sich die Lage entspannt hat. Derweil lassen wir sie unten nicht mehr rein und kümmern uns quasi nicht mehr weiter um sie.
Jetzt steht der Termin am Freitag allerdings noch, und ich hadere sehr mit mir, ob ich ihn absagen soll oder nicht. Einerseits möchte ich Opa nicht "seine" Katze nehmen, und ich hoffe, dass ich wieder mehr von ihr habe, wenn ich in 2, 3 Jahren wieder mehr Zeit für sie hab. Ich finde es auch schön, wenn Sohnemann mit Katze aufwächst. Andererseits behandelt sie mein Mann echt gemein und er ist wirklich jeden Tag belastet durch sie. Er sagt aber auch, dass sich das wieder ändert, wenn er nicht mehr permanent von ihr genervt ist. Allerdings, die Arbeit, die Mäuseinnereien, die Zecken auf der Couch, ich weiß nicht, ob mir es das alles mal wieder wert wird. Und für meinen Sohn ist das auch momentan ein furchtbares Vorbild, wie mein Mann die Katze behandelt. Und so eine Chance, wie jetzt mit dem Singlemann, der sie nehmen würde, findet sich halt wahrscheinlich auch so schnell nicht wieder.
Tagsüber denke ich rational und glaube, dass sie woanders ein schöneres Leben hat und Opa schon darüber weg kommen wird. Nachts werde ich emotional und vermisse sie jetzt schon, hab Angst, es zu bereuen, wenn wir sie weggeben, und hoffe, dass es mit ihr bald wieder einfach besser wird.
Ich bin nun völlig in der Zwickmühle. Hab ich meine kleine Chibi mal wieder so lieb, dass ich sie vermisse, wenn sie nicht da ist? Wenn ich wieder mehr Ressourcen habe? Bringe ich es wirklich übers Herz, Opa sein Kätzchen zu nehmen? Oder wäre sie wo anders doch besser aufgehoben? Sie war mir immer so wichtig...nie hätte ich gedacht, dass ich sie jemals überhaupt ansatzweise weggeben könnte. Was sagt ihr zu der Situation?
PS: Mein Mann möchte absolut nichts mehr in die Katze investieren, also keinen Tiertherapeuten etc, er ist völlig durch mit ihr. Feliway hab ich auch versucht, aber davon bekommt mein Mann Kopfschmerzen. Mehr fällt mir leider auch nicht ein :-/
Ich weiß, ihr könnt mir die Entscheidung nicht abnehmen, aber ich bräuchte dringend euren Input und Meinungen.
Meine Katze Chibi ist Freigängerin und kastriert. Wir holten sie vom Tierheim, als sie ein halbes Jahr alt war. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon 2 Vorbesitzer, die sie beide jeweils nach wenigen Wochen wieder zurück brachten, weil sie wirklich einen schwierigen Charakter hat/hatte. Sie ist extrem fordernd, wild, ausdauernd, aktiv und setzt ihren Kopf mit allen Mitteln durch. Und ihr Miauen geht einem echt durch Mark und Bein, ein Babyschrei ist nix dagegen. Und sie miaut von Anfang an ständig. Sie ist extrem redefreudig.
So, die letzten 5 Jahre ging das ok, sie war mein kleiner Pflegefall, wir (mein Mann und ich) haben ihren unzähmbaren Charakter belächelt und ich hab mich hauptsächlich um sie gekümmert, sie gefüttert und vor allem immer Zeit für sie gehabt. Wir zogen vor einigen Jahren in meines Mannes Opas Haus mit ein. Wir haben die Einliegerwohnung unten und Opa bewohnt die 3 Stockwerke darüber. Da das Haus Südhang hat, kommt Chibi bei uns an alle Fenster + Terrassentür ran, bei Opa an die meisten Fenster + Terrassentür Im 1. Stock. Katzenklappe nach draußen ist leider keine Möglichkeit, die Tür wurde geprüft und ist tatsächlich zu alt dafür.
Vor 15 Monaten wurde unser Sohn geboren, und seitdem ist alles anders. Ich hab einfach absolut keine Zeit mehr für Chibi. Mein Mann kümmert sich jetzt hauptsächlich um sie, und er ist völlig angepisst von ihr. Ich schlafe mit Sohnemann im Bett. Da unser Sohn noch immer nachts stundenlang wach ist, und mein Mann arbeitet, schläft er im Wohnzimmer auf der Couch. Dort tyrannisiert ihn Chibi fast jede Nacht. Sie springt von außen an den runtergelassenen Rollo, was riesige Schläge macht, und miaut stundenlang. Es nervt mich einfach extrem, dass mein Mann eigentlich gute Nächte hätte, friedlich auf der Couch ohne Baby, aber früh trotzdem gerädert und erschöpft ist, weil ihn die Katze ständig geweckt hat. An den Fenster wetzt sie ihre Krallen regelmäßig an den Fliegengittern und zerkratzt sie. Auch vor dem Schlafzimmerfenster schreit sie oft stundenlang. Lassen wir sie über Nacht IM Haus, springt sie an die Türklinke der Flurtür. Auch, wenn wir sie zusperren, sind das jedes mal riesige Schläge. Sie lässt sich hier unten kaum noch blicken und wenn, dann schreit sie. Unser Sohn hängt ständig an mir, und sie hat Angst vor ihm. Mein Mann ist mittlerweile RICHTIG durch mit ihr. Er nennt sie "Scheiße" und sagt Dinge wie "Geh weh Scheiße, ich hasse dich" oder tritt sie mit dem Fuß aus der Terrassentür, wenn sie sich mal wieder nicht entscheiden kann, ob sie rein oder raus will. Vergangen Samstag hat mein Mann entdeckt, dass Chibi wohl schon länger bei Opa auf einen bestimmt Teppich pinkelt, und der Holzfußboden darunter ist komplett verschimmelt, ein riesiger schwarzer Fleck.
Da ist mein Mann völlig ausgetickt und war stinksauer. Mir hat es auch gereicht, da ich eh nichts mehr von ihr hab und sie mir im Moment nur noch Arbeit macht, und meinte "soll ich sie auf ebay Kleinanzeigen stellen?" Mein Mann, wie aus der Pistole geschossen "Ja, bitte!!!" Gesagt, getan. Und ganz ehrlich, ich hab Erleichterung gespürt. Dass mein Mann bald wieder bessere Nächte hat und nicht mehr so Dauergenervt von ihr ist. Dass die Arbeit mit Chibi wegfällt, denn außer füttern und Wurmtabletten geben hab ich nichts mehr von ihr. Dass im Sommer, Herbst und Frühling die Terrasse nicht wieder voller Mäuseinnereien ist. Geweint hab ich trotzdem, war sie doch mal meine beste Freundin.
Jetzt kommt Opa ins Spiel. Er liebt Chibi, und sie liebt ihn. Nach dem Tod seiner Frau letztes Jahr ist sie alles, was er hat. Er redet ständig von ihr und vergöttert sie schon fast. Sie ihm wegzunehmen bricht mir und ihm das Herz. Er würde ohne Chibi wahrscheinlich völlig zerbrechen.
Auf die Anzeige in ebay meldete sich direkt ein Single Mann, der 60 km entfernt wohnt. Er hat einen Garten mit Bäumen zum klettern und jagen, wohnt allein und freut sich über eine Charakterkatze. Wir haben für kommenden Freitag einen Termin zum "Beschnuppern" ausgemacht, er kommt zu uns und lernt Chibi kennen.
So, nun habe ich das heute Opa beibringen wollen. Er ist in Tränen ausgebrochen und meinte "Ihr könnt doch mein Chibilein nicht abgeben". Da hat mir echt das Herz geblutet, und ich hab ihm den Vorschlag gemacht, dass ich das Futter und zu ihm hoch bringe und er kümmert sich erstmal um sie, bis sich die Lage entspannt hat. Derweil lassen wir sie unten nicht mehr rein und kümmern uns quasi nicht mehr weiter um sie.
Jetzt steht der Termin am Freitag allerdings noch, und ich hadere sehr mit mir, ob ich ihn absagen soll oder nicht. Einerseits möchte ich Opa nicht "seine" Katze nehmen, und ich hoffe, dass ich wieder mehr von ihr habe, wenn ich in 2, 3 Jahren wieder mehr Zeit für sie hab. Ich finde es auch schön, wenn Sohnemann mit Katze aufwächst. Andererseits behandelt sie mein Mann echt gemein und er ist wirklich jeden Tag belastet durch sie. Er sagt aber auch, dass sich das wieder ändert, wenn er nicht mehr permanent von ihr genervt ist. Allerdings, die Arbeit, die Mäuseinnereien, die Zecken auf der Couch, ich weiß nicht, ob mir es das alles mal wieder wert wird. Und für meinen Sohn ist das auch momentan ein furchtbares Vorbild, wie mein Mann die Katze behandelt. Und so eine Chance, wie jetzt mit dem Singlemann, der sie nehmen würde, findet sich halt wahrscheinlich auch so schnell nicht wieder.
Tagsüber denke ich rational und glaube, dass sie woanders ein schöneres Leben hat und Opa schon darüber weg kommen wird. Nachts werde ich emotional und vermisse sie jetzt schon, hab Angst, es zu bereuen, wenn wir sie weggeben, und hoffe, dass es mit ihr bald wieder einfach besser wird.
Ich bin nun völlig in der Zwickmühle. Hab ich meine kleine Chibi mal wieder so lieb, dass ich sie vermisse, wenn sie nicht da ist? Wenn ich wieder mehr Ressourcen habe? Bringe ich es wirklich übers Herz, Opa sein Kätzchen zu nehmen? Oder wäre sie wo anders doch besser aufgehoben? Sie war mir immer so wichtig...nie hätte ich gedacht, dass ich sie jemals überhaupt ansatzweise weggeben könnte. Was sagt ihr zu der Situation?
PS: Mein Mann möchte absolut nichts mehr in die Katze investieren, also keinen Tiertherapeuten etc, er ist völlig durch mit ihr. Feliway hab ich auch versucht, aber davon bekommt mein Mann Kopfschmerzen. Mehr fällt mir leider auch nicht ein :-/