Kater protestiert - wie richtig verhalten?

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Berkana

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1. Dezember 2014
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Hallo zusammen,

seit 2 Jahren lebt unser Kater Odin bei uns. Odin war 4 Jahre alt, als wir ihn aus dem Tierheim holten und war dort, weil er bereits zweimal von Familien als Zweitkater geholt, aber sich mit den anderen Tieren im Haushalt nicht verstanden hat. Er lebt also bei uns allein, bekommt aber sehr viel Aufmerksamkeit und ist eigentlich so gut wie nie allein zu Hause. Soweit zu den Eckdaten.

In den letzten zwei Jahren hat er sich eigentlich bis auf (wirklich wenige) kleine Ausnahmen sehr gut benommen. Es wurde mal ein wenig Deko vom Regal geworfen, mal ein Kissen zerfleddert oder auch einmal ein Wäschekorb ausgeräumt - ansonsten war er wirklich ein anständiger Kater, stets sehr verschmust und eher ein ruhiger Artgenosse. :)

Vor einigen Wochen hat sich sein Verhalten verändert; anfangs dachte ich noch es sei eine Phase, aber jetzt verzweifel ich immer mehr, weil ich nicht mehr weiß, wie ich mich verhalten soll. Es begann damit, dass wir auf der Couch lagen und TV schauten und er plötzlich aufstand und vor die Wohnungstür pinkelte. An dem Tag dachte ich noch, dass es daran lag, dass ich einen halben Vormittag beim Arzt und er deswegen länger als sonst allein gewesen ist, doch jetzt häufen sich diese Fälle.

Zum Beispiel liege ich auf der Couch, eingekuschelt mit meiner Decke, Kater auf dem Bauch. Stehe ich dann nach meiner Serie wieder auf und lege die Decke zusammen, setzt er sich auf die gefaltete Decke und pinkelt darauf. Komischerweise macht er das nur, wenn ich die Decke falte. Lasse ich sie einfach liegen, legt er sich zwar woanders hin, aber sonst passiert nichts.

Ein weiteres Beispiel ist ein Teppich im Wohnzimmer, auf dem er oft liegt. Wenn ich diesen absauge, pinkelt er unmittelbar danach darauf.

Wenn wir am Wochenende mal länger im Bett bleiben wollen, war das bisher nie ein Problem. Einer von uns ist morgens aufgestanden, hat schnell die beiden Klos gereinigt und den Kater gefüttert und kam zurück ins Bett. Die Tür lehnen wir grundsätzlich nur an, weil der Kater nachts im Schlafzimmer schläft, aber meistens geht er morgens um 5 von allein rüber ins Wohnzimmer und beginnt zu spielen. Jedenfalls läuft es neuerdings so, dass wenn einer morgens aufsteht, um den Kater zu versorgen und dann zurück ins Bett geht, der Kater uns einen Haufen direkt vor die Schlafzimmer legt.

Wegen dem Pinkeln waren wir auch schon beim TA. Er hat Blut und Urin untersucht und konnte nichts ungewöhnliches feststellen. Er sagte uns aber, dass der Kater vermutlich nur sein Revier markieren wollte - die Sache mit den Häufchen sei jedoch schlichtweg Protest.

Mehr als ein lautes NEIN hat der Kater von uns als Bestrafung noch nie erfahren, aber es scheint ihn auch nicht mehr zu interessieren. Mittlerweile verliert er jeden Respekt und Dinge, die vorher gut geklappt haben, funktionieren nun überhaupt nicht mehr. Zum Beispiel springt er jetzt während wir essen auf den Tisch - das hat er früher nie gemacht! Aktuell hängt der Haussegen hier bei uns echt schief und wir wissen nicht mehr so wirklich weiter.

Deswegen dachte ich, ich frag euch mal um Rat.
 
A

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Sei so lieb und füll mal den Fragebogen Unsauberkeit aus. Da kann man deutlich mehr rauslesen über die gegebenen Umstände.
Ein Kater macht das nicht aus Protest, das ist völliger Unsinn.
Entweder liegt doch eine Erkrankung vor, seine Toiletten passen ihm nicht oder er zeigt jetzt deutlich Merkmale eines fehlgeprägten Katers in Einzelhaltung und im Wohnungsknast.
Darf er raus?
 
Okay, sorry den hatte ich nicht gesehen.

Fragenkatalog bei Unsauberkeit

Die Katze:
- Name: Odin
- Geschlecht: männlich
- kastriert (ja/nein): ja
- wann war die Kastration: unbekannt
- Alter: 6
- im Haushalt seit: 2 Jahren
- Gewicht: 5,2 kg
- Größe (z.B. zart, Durchschnitt, groß): Durschschnitt

Gesundheit:
- letzter TA-Besuch: 10/2014
- letzte Urinprobenuntersuchung: 10/2014
- bsherige Erkrankungen soweit bekannt: keine bekannt
- im Mehrkatzenhaushalt, gab es eine Erkrankung bei einer anderen Katze:/

Lebensumstände:
- wie viele Katzen leben insgesamt im Haushalt: 1
- wie alt war die Katze beim Einzug in den Haushalt: 4
- Vorgeschichte (Züchter, Tierheim, privat, Streuner ..): Tierheim
- Wie lange wird täglich mit der Katze gespielt: ca 2 Stunden
- Freigänger (ja/Nein): nein
- gab es Veränderungen im Haushalt (z.B. Möbel, Renovierung, Ein/Auszug, Baby, neues Haustier, Todesfall, Änderung im Tagesablauf z.B. durch Beruf/wechsel): nein
- im Mehrkatzenhaushalt, wie gut verstehen sich die Tiere (spielen sie gemeinsam, liegensie gemeinsam, ignorieren sie sich eher usw.): /

Klo-Management:
- wieviele Klos gibt es: 2
- welche Art Klo (offen, Haube, Haube + Klappe, Größe, Höhe): XL-Klo, beide mit Haube und ohne Klappe
- wie oft wird gereinigt und wie oft komplett erneuert: gereinigt werden beide Klos 2x täglich, Komplettwechsel alle 14 Tage
- welche Streu wird verwendet: Cats Best Öko
- wie hoch wird die Streu eingefüllt: 10 cm
- gab es einen Streuwechsel: nein
- hat das Streu einen Eigengeruch (Babypuder etc.): nein
- wo steht das Klo bzw. die Klos (Raum, an der Wand, Ecke, unter .. , hinter .. - bitte genaue Beschreibung für jedes KaKlo): 1 Klo im Flur an der Wand, 1 Klo im Bad an der Wand
- wenn der Futterplatz im gleichen Raum ist - wo genau: nicht im selben Raum

Unsauberkeit:
- Wann sind die Probleme aufgetaucht: vor ca 2 Monaten
- wie oft wird die Katze unsauber: mindestens 1x die Woche, bisher maximal 2x die Woche
- Unsauberkeit durch Urin oder Kot: sowohl als auch
- Urinpfützen oder Spritzer: sowohl als auch
- wo wird die Katze unsauber: Böden, Teppich, Decke
- wird primär auf horizontale Flächen (Boden, Taschen, Teppich usw.) uriniert oder eher vertikal (Wände, Türen, Couch): horizontal
- was wurde bisher dagegen unternommen: TA Besuch / Standortwechsel der Klos und wieder zurück / noch mehr Aufmerksamkeit
 
Versuche es mal mit einem Streuwechsel, hier im Forum gab es schon einige Fälle, bei denen die Katzen durch das Cats Best Öko unsauber wurden. Am besten feines Klumpstreu.

Und versuche mal die Hauben abzumachen. Katzen sind keine Höhlenpinkler, vielleicht stört ihn die.

Ach ja: Katzen pinkeln nie aus Protest! Entweder steckt eine Krankheit dahinter oder irgendwas verursacht Unwohlsein.
 
Sei so lieb und füll mal den Fragebogen Unsauberkeit aus. Da kann man deutlich mehr rauslesen über die gegebenen Umstände.
Ein Kater macht das nicht aus Protest, das ist völliger Unsinn.
Entweder liegt doch eine Erkrankung vor, seine Toiletten passen ihm nicht oder er zeigt jetzt deutlich Merkmale eines fehlgeprägten Katers in Einzelhaltung und im Wohnungsknast.
Darf er raus?

Ich habe sehr oft gelesen, dass Katzen nicht aus Protest pinkeln, aber da er auch pinkelt, wenn er etwas nicht darf und das eine klare Reaktion auf mein NEIN ist, sehe ich das schon als Protest an. Sorry, aber habe ich meinen eigenen Standpunkt.

Laut TA ist bei ihm alles in bester Ordnung, aber ich sollte nun mit ihm ruhig regelmäßiger vorbeischauen, wenn das Umstellen der Toiletten nichts bringt.

Finde die Anfeindung etwas schade und hoffe weitere Antworten sind qualitativer. Der Kater ist nicht ohne Grund allein bei uns...
 
Danke für den Fragebogen.
Ich würde mal die Hauben von den Klos abnehmen. Auch wenn der Kater schon immer in Haubenklos gemacht hat, kann es durchaus sein, dass es ihm jetzt nicht mehr passt. Gleiches gilt für das Streu, zumindest ein Klo mit einem Alternativstreu (feines Klumpstreu - Premiere excellence z. B.) befüllen. Mehr fällt mir spontan nicht ein, da ansonsten Klomanagement aus meiner Sicht okay ist und Urin-Untersuchung im Oktober gemacht wurde.

Vielleicht hat ja noch jemand eine andere Idee.
 
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Versuche es mal mit einem Streuwechsel, hier im Forum gab es schon einige Fälle, bei denen die Katzen durch das Cats Best Öko unsauber wurden. Am besten feines Klumpstreu.

Und versuche mal die Hauben abzumachen. Katzen sind keine Höhlenpinkler, vielleicht stört ihn die.

Ach ja: Katzen pinkeln nie aus Protest! Entweder steckt eine Krankheit dahinter oder irgendwas verursacht Unwohlsein.

Danke dir, das mit der Streu werde ich mal ausprobieren.
Die Hauben habe ich schon einmal abgemacht, aber leider hatte er da auch auf den Teppich gepinkelt. Es ist ja auch nicht so, dass er seine Klos nicht benutzt.
 
Finde es noch wichtig zu erwähnen, dass der Kater sich danach keines Fehlverhaltens bewusst ist. Ich meine klar es ist ein Kater und kein Mensch, aber wenn die Katzen einer Bekannten zum Beispiel etwas machen, haben sie ein ganz schlechtes Gewissen. :D Unser Stinker pinkelt quasi vor unseren Augen und kommt danach an und will kuscheln und schmusen. :confused:
 
  • #10
Wichtig ist vor allem, dass Du die bepinkelten Stellen oder Decken mit einem guten Enzymreiniger behandelst. Feine Katzennasen erkennen den Uringeruch in den Fasern nämlich noch dann, wenn wir nichts mehr riechen. Viele hier haben gute Erfahrungen mit Biodor Animal (online über Amazon) gemacht.

Magst Du erzählen, warum der Kater alleine bei Euch wohnt?
 
  • #11
Du interptretierst da viel menschliches Denken hinein. Katzen sind schlicht nicht in der Lage durch Urinieren zu protestieren. das ist keine Meinungsfrage, sie können es nicht. ;)

Hat der TA denn auch Urin untersucht? Kristalle? Entzündungen? Blut wurde abgenommen?

Ansonsten solltest du wirklcih am Klomanagement mal arbeiten udn dann doch mal schauen ob er mit ausreichend Geduld und Wissen (Gittertür!) vergesellschaftbar ist. Vllt können wir ja schonmal die Suche anfangen: Wie genau wurde denn damals versucht zu vergesellschaften? Wie lange?
Mit vier Jahren gibt es einen fast bei null liegenden Anteil an Einzelkatzen. Oft werden da leider einfach nur fehler gemacht. Vllt finden wir die ja schon und können da das Problem beheben.

Das Biodor Animal kann man übrigens auch manchmal beim Tierarzt bekommen, zumindest können sie es bestellen. Vllt wgn Versandkosten dann billiger.

Ich hab übrigens auch zwei so Doofis, die das Cats Best leider überhaupt nicht annehmen wollten.. :( genau wie Haubenklos (selbst ohne Klappe...) du siehst, das Problem ist nicht neu.. ^^
 
  • #12
Finde es noch wichtig zu erwähnen, dass der Kater sich danach keines Fehlverhaltens bewusst ist. Ich meine klar es ist ein Kater und kein Mensch, aber wenn die Katzen einer Bekannten zum Beispiel etwas machen, haben sie ein ganz schlechtes Gewissen. :D Unser Stinker pinkelt quasi vor unseren Augen und kommt danach an und will kuscheln und schmusen. :confused:

Katzen sind zu dem komplexen Gedankengang "oh das passt mir nicht, jetzt pinkel ich dahin zur Strafe!" überhaupt nicht fähig.

Soweit können sie schlichtweg nicht denken.

Natürlich hat dein Kater deshalb auch kein schlechtes Gewissen. Weshalb auch?
Er erfüllt sein natürliches Bedürfnis, mehr nicht.

Wenn jemand ein schlechtes Gewissen haben sollte, dann du. Dein Kater ist über irgendetwas unglücklich und es ist deine Aufgabe, herauszufinden über was.
Es ist etwas, das du falsch machst.
Sei es die Toiletten, das Streu, oder dass er doch Struvit Steine hat. Wurde der Urin darauf untersucht?

Versteh das bitte nicht böse, aber dein Kater kann am wenigsten dafür :)
 
  • #13
Wurde der Urin darauf untersucht?

Mich würde auch interessieren, wie die Urinuntersuchung hier genau aussah. Es gibt leider immer noch viele Tierärzte, die einen Teststreifen in den Urin hängen und das dann Urinuntersuchung nennen. Hab ich auch schon erlebt.

Struvit und Co diagnostiziert man damit aber nicht.
 
  • #14
Ich habe sehr oft gelesen, dass Katzen nicht aus Protest pinkeln, aber da er auch pinkelt, wenn er etwas nicht darf und das eine klare Reaktion auf mein NEIN ist, sehe ich das schon als Protest an. Sorry, aber habe ich meinen eigenen Standpunkt.

Laut TA ist bei ihm alles in bester Ordnung, aber ich sollte nun mit ihm ruhig regelmäßiger vorbeischauen, wenn das Umstellen der Toiletten nichts bringt.

Finde die Anfeindung etwas schade und hoffe weitere Antworten sind qualitativer. Der Kater ist nicht ohne Grund allein bei uns...

Da liegst du leider falsch und solltest deinen Standpunkt überdenken. :)
Aber ich denke, du kannst bzgl. Katzen noch viel lernen, du siehst vieles zu menschlich.
Katzen hält man nun mal nicht alleine, schon gar nicht in reiner Wohnungshaltung, da wird fast jedes Tier eher oder später verhaltensgestört. Mit 4 Jahren kannst du sicher mit dem passenden Partner das deinen kater vergesellschaften. :) der Schwerpunkt liegt hier auf dem Wort PASSEND.:)
Außerdem ist es keine Anfeindung sondern nur eine ganz klare Aussage.
 
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  • #15
Ich schließe mich mal an, du vermenschlichst das Verhalten des Katers.
Oder du benutzt das falsche Wort, es ist nie Protest sondern eine Bitte nach Hilfe wenn eine Katze pinkelt.
Irgend etwas stimmt nicht, geht nicht oder geht nicht mehr.
Dinge die lange hingenommen wurden aber nie gut waren sind irgendwann einfach nicht mehr tragbar für Katzen und dann haben sie keine andere Möglichkeit darauf aufmerksam zu machen. So passt es. :)

Wurde der Urin auch auf Harngries getestet, das wäre sehr wichtig.

Und bitte kauf feines gutes Klumpstreu, das könnte euer Problem lösen.
Extreme classic ist sehr gut, Premiere excellent auch empfehlenswert.
 
  • #16
Also ich bin mir bewusst, dass mein Kater nicht so komplex denkt, aber auf der anderen Seite geht doch jeder, nicht nur ich, davon aus zu wissen, was das Tier mag und nicht mag, was es braucht oder nicht braucht...vermenschlichen wir da nicht auch? Soll jetzt kein Angriff gegen irgendjemanden sein, finde den Gedanken nur generell sehr interessant. Weil letztendlich haben wir alle mehr oder weniger viele Wildtiere daheim, genau genommen sogar Raubtiere, die sich uns nicht ausdrücklich mitteilen können und trotzdem maßen sich einige an genau zu wissen, was genau richtig für das Tier ist und was absolut falsch ist.

Und das führt mich auch gleich zum eigentlichen Teil meiner Antwort, nämlich warum der Kater allein bei uns gehalten wird.

In der Vergangenheit hatte ich ebenfalls schon Katzen, 3 an der Zahl, und bin deswegen eigentlich auch eine Verfechterin der Theorie, dass man Katzen nicht allein halten SOLLTE, wenn es das nicht unbedingt erfordert. Trotzdem finde ich es falsch prinzipiell alle zu verteufeln die dieses tun, es sei denn es geschiet aus reinem Eigennutz. Es gibt Menschen, die sagen, dass ihnen eine Katze allein schon teuer genug ist oder die keine zwei Katzen möchten, damit zu Hause nicht noch mehr kaputt gemacht wird - für solche Aussagen habe ich auch keinerlei Verständnis. Aber manchmal erfordert das Verhalten einer Katze an sich eben die Einzelhaltung und dort gehe ich soweit, dass ich sage, es ist nicht per se schlecht für das Tier.

Als wir unseren Kater aus dem Heim geholt haben, habe ich ihm zunächst ein wenig Zeit für die Eingewöhnung gelassen. Man sagte uns zwar, dass er sich im Tierheim nicht mit anderen Katzen verstand und deswegen bereits dort allein gehalten worden ist, dennoch wollte ich mich damit nicht wirklich abfinden. Vor allem nicht in seinem jungen Alter. Wir besprachen die Situation zu Hause und waren dafür ihm einen Kumpel zu organisieren. Da wir den Platz dafür haben war es kein Problem den einen Kater im einen Teil des Hauses zu haben und den anderen im anderen Teil. Ich habe immer wieder die Spielzeuge untereinander ausgetauscht und auch die Decken, auf denen sie lagen. Während der andere Kater, das war Charlie (3), Odins Geruch zu akzeptieren schien, passte Odin diese Situation so ganz und gar nicht. Das zeigte sich dadurch, dass er viel anhänglicher wurde und die Spielzeuge oder auch die Decke von Charlie anfangs ignorierte bzw. sogar kaputt gemacht hat. Als die beiden dann das erste Mal aufeinander trafen gab es eine große Rauferei, auch das hielt ich anfangs noch für normal, aber Odin hat Charlie ordentlich in die Schranken gewiesen. Nach 2 Monaten haben wir uns von Charlie getrennt, weil Odin ihn immer wieder gebissen und Charlie sich nur noch versteckt hat. Mein Schwager hat den Kater dann aufgenommen und dort versteht er sich problemlos mit den beiden vorherigen Katzendamen im Haushalt.

Obwohl die beiden sich charakterlich sehr ähnlich waren, ging das ganze schief. Ich habe mich davon nicht entmutigen lassen und einen Monate später einen zweiten Anlauf gewagt. Diesmal mit einer Katzendame. Die Gute war bereits 6 und die Katze einer Freundin, die aufgrund eines Umzuges die Katze nicht länger behalten konnte. Sie war sehr glücklich darüber, dass wir ihre Luna aufnehmen wollten und ich hatte die Hoffnung, dass Odin mit ihr weniger Probleme haben würde, als mit Charlie. Er hat anfangs auch sehr viel besser auf sie reagiert, es schien vor allem am Anfang so, dass er sie akzeptieren würde. Doch nach kurzer Zeit mieden die beiden einander, hielten sich in unterschiedlichen Teilen des Hauses auf. Luna schien eher bezogen auf meinen Mann zu sein und deswegen dachte ich mir dabei nichts großes, aber jedesmal beim gemeinsamen Fressen hat Odin sie angegriffen. Auch verhielt er sich uns gegenüber abweisender, schien immer irgendwie nervös zu sein. Beim gemeinsamen Fernsehen eines Abends hat Odin dann Luna so heftig attackiert, dass wir mit ihr auch zum TA mussten. Ich rief danach meine Freundin an, erklärte ihr die Situation und sie ließ die Katze dann auch zwei Tage später von ihrer Mutter bei uns abholen.

Nachdem die Katze weg war, normalisierte sich das Verhalten von Odin. Er war wieder sehr verschmust, wirkte entspannter und es gab keinerlei Vorkommnisse mehr. Mein Mann empfand es so, dass der Kater allein besser dran ist und dabei wollten wir es dann auch belassen. Am Anfang des Jahres jedoch haben wir über das Tierheim von einem Kater erfahren, der bisher auch nur in der Wohnung lebte und im Heim gelandet ist, weil seine Besitzerin bei einem Unfall verstorben ist.

Also fand auch Rocky seinen Weg zu uns, 4 Jahre alt, der ebenfalls sehr verschmust und ruhig sein sollte. Mit Engelsgeduld versuchten wir also ein drittes Mal unserem Kater einen Spielgefährten vorzustellen. Rocky war aber auch sehr neugierig und das ging unserem Odin alles irgendwie zu schnell. Es begann wieder die abweisende Haltung unseres Katers. Streicheln lassen wollte er sich nicht mehr, sondern er saß bockig auf seinem Kratzbaum und beobachtete wie Rocky sich hier einlebte. Da das ganze anfangs ohne aggressives Verhalten ablief, hoffte ich, dass Odin ihn auch irgendwann akzeptieren würde, aber das war nicht der Fall. Er zog sich immer weiter zurück, saß irgendwann nur noch unter der Couch. Rocky war von Anfang an unsauber, aber ich dachte das legt sich noch. Das tat es leider nicht.
Schweren Herzens brachten wir ihn also zurück ins Tierheim.

Nachdem der Kater weg war, war unser Kater dafür wieder da.
Er kam wieder heraus, ließ sich wieder streicheln, war wieder verschmust und ist seitdem einfach wieder der Alte. Da kann man jetzt von mir denken, was man will, aber ich sehe doch, dass er mit anderen Tieren einfach nicht will. Ich höre auch oft, dass es nicht artgerecht ist seine Katze nur in der Wohnung zu halten. Nun, Odin hat die Möglichkeit raus zu gehen, aber er will einfach nicht. Wenn wir im Garten sitzen, geht er maximal auf die Terrasse und das wars. Dort liegt er ein wenig in der Sonne und dann geht er wieder ins Haus. Ich sperre ihn also nicht ein, er hat nur einfach keine Lust dazu. Er geht jedoch sehr gerne auf den Balkon. Weil wir nur ein dünnes Geländer haben, habe ich dort ein Katzennetz befestigt, aber dort hoch ist er auch noch nie. Er futtert dort sein Katzengras oder verbringt ein paar Minuten dort, wenn er seinen üblichen Streifzug macht. Aktuell ist es ihm sogar zu kalt und er liegt lieber auf der Couch oder seiner Heizungsliege.

Wegen dem Teppich bekam ich jetzt von einer Freundin den Tipp dem Kater seine Belohnungen auf dem Teppich zu geben. Bisher ist noch nichts passiert, aber ich warte lieber ab. Da Odin total darauf steht morgens gebürstet zu werden, bürste ich ihn auf dem Teppich und danach bekommt er 1-2 Leckerlis. Ist jetzt eine kleine Umgewöhnung, weil er sonst, sobald er die Bürste sieht, auf seinen Kratzbaum springt und auf das Pflegeprogramm wartet. Mal schauen, wie es wird.

Eine Frage habe ich noch zum Wechsel der Katzenstreu.
Soll ich das neue erst einmal in kleinen Mengen zur bisherigen Streu geben, oder direkt einfach ein oder auch beide Klos damit ausstreuen? Was funktioniert da besser?
 
  • #17
Och da habt ihr ja schon einiges durch :(

Also zu dem Streu:
Ich würde ein komplettes Klo mit dem neuen Streu befüllen. Mein Kater ist auch einer gewesen, der bei deinem Streu (zeitweise) unsauber war. Nach dem Wechsel auf feines Klumpstreu war der Spuk vorbei.

Dann bitte noch daran denken die bepinkelten Stellen mit Enzymreiniger (z.B. im Internet Biodor Animal) zu behandeln.

Ich hoffe, dass es bei euch auch so einfach ist!! Wildpinkeln zehrt an den Nerven, ich fand es auch total schlimm.
 
  • #18
Danke für die ausführliche Beschreibung der Hintergrundgeschichte.
Odin scheint ein sehr eigenwilliger Kerl zu sein.

Die Idee mit der Leckeriegabe auf dem Teppich scheint mir sinnvoll. Man sagt ja immer, dass Katzen nicht dahin pieseln, wo sie fressen.
Wenns gut läuft, dann pinkelt er nicht mehr auf den Teppich, wenns schlecht läuft, dann doch noch - oder sogar woanders hin.

Ich stimme Tilawin zu: lieber ein weiteres Klo aufstellen mit der neuen Einstreu.

Und ich sags auch noch einmal, weil es so wichtig ist: die bepinkelten Stellen oder Textilien müssen mit einem Enzymreiniger gesäubert werden (kein Febreze oder Essig und auch Vodka wird hier wohl nicht ausreichen).
Beim Teppich wird es schwierig. Manches kann man nicht porentief reinigen mit Enzymreiniger. Könntet ihr den zur Not rausschmeissen? Ist ja wahrscheinlich eh schon versaut.
 
  • #19
Noch eine Frage zu den Zeiten:

Du sagtest, seit einigen Wochen pinkelt Odin.
Wann genau ist das letzte Zweittier Rocky ausgezogen?
 
  • #20
Katzen können sich mit sehr viel arrangieren, aber irgendwann haben sie halt auch mal ihre Grenze erreicht. Es kann also gut möglich sein, das dass Pinkeln eures Katers mit einem Persönlichen Unwohlsein zu tun haben könnte.
Eventuell hat er sein Limit erreicht und da bedarf es nur noch des sogenannten Punkt auf dem I und dann geht's los. Das können vollkommene Nichtigkeiten sein, welche euch nicht mal auffallen. Lange Rede kurzer Sinn, ich denke es könnte durchaus daran liegen, das ihm ein Kumpel fehlt.

Finde es noch wichtig zu erwähnen, dass der Kater sich danach keines Fehlverhaltens bewusst ist. Ich meine klar es ist ein Kater und kein Mensch, aber wenn die Katzen einer Bekannten zum Beispiel etwas machen, haben sie ein ganz schlechtes Gewissen. :D
Naja du kannst den Katzen deiner Bekannten aber auch nur vor den Kopf gucken und nicht weiter. :)

Berkana hat gesagt.:
Unser Stinker pinkelt quasi vor unseren Augen und kommt danach an und will kuscheln und schmusen. :confused:
Und dieser Augenkontakt sagt mir, das euer Kater euch irgend etwas sagen will, es ist quasi eine Art der Kommunikation, eine Art Hilferuf. Jetzt liegt es an dir/euch herauszufinden, was er dir damit sagen möchte.
 

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