Ist das wirklich British Kurzhaar?

[minna e]

briten und perser sind - vor allem, wenn sie nicht aus einer guten zucht stammen - anfällig für HCM.

 

[Louisella]

Ich will mich gar nicht streiten, es geht mir darum, dass Katzen nicht aufgrund irgendwelcher äußerliche Merkmale Charaktereigenschaften angedichtet werden. Das Problem ist nämlich, dass das bei unwissenden Personen gegebenenfalls Erwartungen weckt, die diese Katzen daneben nicht erfüllen können. Um nichts anderes geht es mehr, um den Schutz der Katzen. Solange der Tierschutzverein den Charakter der Katze klar darstellt und sagt, obwohl die Katze z. B. so-und-so aussieht, ist sie nicht zwingend menschenbezogen, ist ja alles gut.

Wenn es den Käufern um den Charakter gehen würde, dann würden sie keine Kitten kaufen.

Ich glaube wirklich dass Du da falsch liegst - ich glaube Du siehst das aus dem Blickwinkel der Rasse-Käufer, nicht aus dem Blickwinkel der Tierschutz-Kunden, und um die ging es ja an dieser Stelle eigentlich.
Es will Dir auch niemand absprechen dass Du Dich mit Siam hervorragend auskennst - aber hier geht's um BKH die aktuell ja nun wirklich absolut gehyped werden im Gegensatz zu Siam. Und BKH haben garnicht soooooo typische Charaktereigenschaften wie Siam (da bin ich ja voll bei Dir - habe auch mal 6 Jahre mit Siam der alten Form zusammengelebt).

Dass es keine rassetypischen Krankheiten gäbe (weil sie ja angeblich rausgezüchtet wurden) glaube ich nicht - sonst wären die vielen rassespezifischen Tests die von den Zuchtverbänden verlangt werden ja garnicht nötig.
Und dass es so ist, dazu findest Du allein schon in diesem Forum mehr als genug Beispiele.
Die allermeisten fallen doch aus allen Wolken wenn der Tierarzt ihnen bei ihren TS-Katzen rät den einen oder anderen "rassetypischen" Test zu machen - damit rechnen nur die Rassekenner.

 

[Hagebutti]

So zu tun als wäre die Optik zweitrangig finde ich einfach nur heuchlerisch und verlogen. Schätzungsweise 95% kaufen Rasse- oder Mixkatzen wegen der Optik, und danach um sagen zu können: ich hab eine xyz Rasse Katze. Ginge es hauptsächlich ums Verhalten und die Eigenschaften fände man solche Katzen problemlos im Tierschutz, aber könnte halt nur ein 'schnödes' Lackfellchen oder Tigerchen sein. Und genau deshalb ist es in meinen Augen auch vollkommen ok, wenn man Mixe im Tierschutz als solche benennt.

Aber dann kann man sich im TS nicht darüber beschweren, dass diese Leute die Katze als Statussymbol möchten, dieses Problem ist damit nämlich hausgemacht. Wer die eine Rassekatze als Statussymbol möchte, dem ist ja der rassetypische Charakter egal, dem geht es nur um das Aussehen. Und wenn der TS dann nur nach Aussehen Rassemixe ernennt, dann unterstützen sie genau diese Einstellung.
Wenn man neutral über das besondere Aussehen informieren wollen würde könnte man ja „Katze mit Pointfärbung“, „Langhaar“ oder „Faltohr“ schreiben und damit dieses Spekulieren über Rassen, das Leuten die tatsächlich eine Katze einer bestimmten Rasse haben möchten und auch der Katze selbst, die diese Erwartungen nicht erfüllen kann, schadet.

 

[Louisella]

briten und perser sind - vor allem, wenn sie nicht aus einer guten zucht stammen - anfällig für HCM.

Und wenn sie mit anderen Rassen gekreuzt werden, verschwinden weder die entsprechenden Gene noch das entsprechende Aussehen automatisch auf Nimmerwiedersehen...

Ich hab leider auch nur den Gendefekt von meiner Mutter geerbt, nicht aber ihre tollen schwarzen Locken...

 

[tiha]

Aber dann kann man sich im TS nicht darüber beschweren, dass diese Leute die Katze als Statussymbol möchten, dieses Problem ist damit nämlich hausgemacht. Wer die eine Rassekatze als Statussymbol möchte, dem ist ja der rassetypische Charakter egal, dem geht es nur um das Aussehen. Und wenn der TS dann nur nach Aussehen Rassemixe ernennt, dann unterstützen sie genau diese Einstellung.
Wenn man neutral über das besondere Aussehen informieren wollen würde könnte man ja „Katze mit Pointfärbung“, „Langhaar“ oder „Faltohr“ schreiben und damit dieses Spekulieren über Rassen, das Leuten die tatsächlich eine Katze einer bestimmten Rasse haben möchten und auch der Katze selbst, die diese Erwartungen nicht erfüllen kann, schadet.

Sorry, in meinen Augen totale Korinthenkackerei.

Noch mal: die Leute schauen die Katze an und die gefällt ihnen oder sie gefällt ihnen nicht. Wie die Katze sich verhält ist den allermeisten doch total wumpe, außer ggf. sie soll zu einer schon vorhandenen Katze passen, und auch da geht's nicht um rassetypisches Verhalten (das ich bei Katzen sowieso grundsätzlich sehr infrage stelle) - hört doch endlich mit dieser unendlich langweiligen Leier auf. Und das betrifft sowohl die Rassekäufer, als auch die Tierheimadoptanten.

 

[Vitellia]

Ich sehe das auch eher pragmatisch. "Perser-Mix/BKH-Mix" in der Kurzbeschreibung ist irgendwie handlicher als "Katze, die aussieht wie eine BKH oder eine Perserkatze, aber streng genommen keine ist, weil sie keine Papiere hat".* Solche Sachen kann man dann ja im Aufklärungsgespräch mit den potenziellen Adoptanten besprechen.


* Ok, man könnte Lookalike sagen, aber ob da jeder was mit anfangen kann?

 

[sleepy]

Ich sehe das auch eher pragmatisch. "Perser-Mix/BKH-Mix" in der Kurzbeschreibung ist irgendwie handlicher als "Katze, die aussieht, wie eine BKH oder eine Perserkatze, aber streng genommen keine ist, weil sie keine Papiere hat".* Solche Sachen kann man dann ja im Aufklärungsgespräch mit den potenziellen Adoptanten besprechen.


* Ok, man könnte Lookalike sagen, aber ob da jeder was mit anfangen kann?

Diese Unterschiede sind doch im Tierschutzalltag völlig nebensächlich. Außerhalb von Katzenforen interessiert sich vermutlich kein Mensch dafür.

 

[Vitellia]

Diese Unterschiede sind doch im Tierschutzalltag völlig nebensächlich. Außerhalb von Katzenforen interessiert sich vermutlich kein Mensch dafür.

Das denke ich allerdings auch. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten (die eine Katze aus dem TH/TS wollen), sich für eine entscheiden, weil sie ihnen optisch besonders gut gefällt oder weil sie charakterlich zu schon vorhandenen Katzen passt. (Oder auch, weil sie einem "Ladenhüter" eine Chance geben wollen, die Beweggründe sind mannigfaltig).

Und soweit ich das mitbekommen habe, erfolgt doch in der Regel immer ein Gespräch, in dem geklärt wird, wie die betreffende Katze so drauf ist und ob sie in die entsprechende Lebenssituation passt. Und anders als Vermehrer sagen TH auch schon mal "Nein", wenn sie merken, dass da auf der anderen Seite irgendwelche überzogenen Erwartungen sind. Oder sehe ich das falsch?

 

[sleepy]

Nein, das siehst du nicht falsch. Nichtsdesto trotz haben manche Menschen teilweise durchaus überzogene Erwartungshaltungen. Liest man ja hier auch manchmal, wenn sich herausstellt, oh mein Gott, das süße Dekoobjekt zum knuddeln hat Bedürfnisse und Ansprüche. Was jetzt???!

Solche Dinge haben aber eher mit den Menschen zu tun als mit irgendwelchen Bezeichnungen.

 

[biveli john]

So zu tun als wäre die Optik zweitrangig finde ich einfach nur heuchlerisch und verlogen. Schätzungsweise 95% kaufen Rasse- oder Mixkatzen wegen der Optik, und danach um sagen zu können: ich hab eine xyz Rasse Katze. Ginge es hauptsächlich ums Verhalten und die Eigenschaften fände man solche Katzen problemlos im Tierschutz, aber könnte halt nur ein 'schnödes' Lackfellchen oder Tigerchen sein. Und genau deshalb ist es in meinen Augen auch vollkommen ok, wenn man Mixe im Tierschutz als solche benennt.

 

[Rickie]

Das vorneweg: für mich ist jede Katze gleichwertig, wobei mir persönlich aber inzwischen viele Rassen nicht (mehr) gefallen, weil viele so furchtbar kaputtgezüchtet sind. Diese Extreme finde ich einfach nur abartig.

Aber das ist ja gerade das Problem. Bei Look-a-likes werden keinen rassetypischen Probleme auf einen zukommen, weil es eben nicht die Rasse ist. Das erweckt falsche Erwartungen.

Das sehe ich anders.
Als Adoptant habe ich spezielle Erwartungen, wenn ich ein Rassemix adoptiere und habe auch spezielle Eigenheiten zu beachten.
Siammixe werden immer ein wenig licht- und kältempfindlicher sein als Maine Coons; ein Persermix braucht die tägliche Fellpflege ebenso wie ein SB-Perser und hat draußen (ausgesetzt, entlaufen) nur eine zeitlich recht begrenzte Überlebenschance. Foldkatzen ohne SB werden die gleichen gesundheitlichen Probleme haben wie ST-Folds. Das kann man jetzt beliebig fortsetzen.

Freewolf,
75 Euro finde ich auch sehr günstig, aber manche Leute meinen, sie müßten noch Geld dazu bekommen, wenn sie im TH einen freien Platz schaffen. Solche Diskussionen finde ich immer furchtbar.
In Prissy wurden Tausende von $ gesteckt, weil sie das 1. Jahr nach ihrer Abgabe sehr krank war. Und am Ende wollten sie mir die auch noch für $50 statt der üblichen $100 überlassen.

1200 Euro finde ich coronabedingt nicht viel, da hab ich schon ganz andere Kaliber gelesen, bei uns werden aber definitiv nur immer wieder TH/TS-Katzen einziehen. Schon darum, weil für mich die Hauskatzen die schönste Rasse sind, egal, aus welchem Lang sie kommen.

 

[Froschn]

gegen die wirklich aktiven Rassen ist

... wenn Orientalen so viel lebhafter sind als Wawiekas will ich so eine nicht... oh nein.

.zu Urmel schiel... noch lebhafter?

 

[yodetta]

Wenn es den Käufern um den Charakter gehen würde, dann würden sie keine Kitten kaufen.

Also bei mir sind Orientalen Kitten eingezogen, weil ich genau diese Eigenschaften gewollt habe, die die Orientalen bis ins hohe Alter mitbringen.

 

[Louisella]

Also bei mir sind Orientalen Kitten eingezogen, weil ich genau diese Eigenschaften gewollt habe, die die Orientalen bis ins hohe Alter mitbringen.

Vom Züchter oder aus dem Tierschutz?

 

[Freewolf]

Freewolf,
75 Euro finde ich auch sehr günstig, aber manche Leute meinen, sie müßten noch Geld dazu bekommen, wenn sie im TH einen freien Platz schaffen. Solche Diskussionen finde ich immer furchtbar.
In Prissy wurden Tausende von $ gesteckt, weil sie das 1. Jahr nach ihrer Abgabe sehr krank war. Und am Ende wollten sie mir die auch noch für $50 statt der üblichen $100 überlassen.

Wenn man dann auch mal noch überlegt, dass manche der Katzen zb mehrmals Feliserin bekommen haben, oder Zylexis oder sonstige, teure Medis...aber das fließt alles nicht mit in die Schutzgebühr.
Chronisch kranke gehen gegen Spende (und die haben auch oftmals viele Tierarzt Besuche hinter sich).
Aber ja, der Tierschutz ist immer der A...., aber das ist ein anderes Thema.

 

[Rickie]

Wenn man dann auch mal noch überlegt, dass manche der Katzen zb mehrmals Feliserin bekommen haben, oder Zylexis oder sonstige, teure Medis...aber das fließt alles nicht mit in die Schutzgebühr.
Chronisch kranke gehen gegen Spende (und die haben auch oftmals viele Tierarzt Besuche hinter sich).
Aber ja, der Tierschutz ist immer der A...., aber das ist ein anderes Thema.

Ja, Bruno und Linda habe ich gegen Spende mitgenommen (nur gut, daß ich bisher nur in 2 Heimen war ).
Wenn ich mir so ansehe, in welchem Zustand manch eine Katze in FL ins Heim kam, au weh, und zweimal jährlich gehen die an den Adoptionswochenenden komplett kostenlos weg, im Schnitt um die 600 Katzen. Aber das ist OK, sonst wären sie getötet wurden.

Daß es immer mal so Moderassen gibt, finde ich an sich recht bedenklich, weil da jeder Möchtegernvermehrer auf den Zug mit aufspringt und die Rasse verdirbt, auch gesundheitlich. Gerade bei den BKHs ist vom robusten Mäuse- und Rattenfänger, was sie ursprünglich mal waren, nichts mehr übrig geblieben. Ich frage mich, ob die mit ihrem deformierten Schädel und Gebiß überhaupt noch großartig jagen können, ist ja u.a. auch ein Atmungsproblem.

 

[biveli john]

Jemand der für die Vergabe von Tieren im Tierheim oder in Pflegestellen
zuständig ist hat es nicht nötig Außenstehenden offenzulegen wie Gelder für Tiere
verwendet werden. Das Finanzgebaren wird intern geprüft.
Jeder von uns der seine Katzen halbwegs vernünftig hält
weiß was so ein Tier kosten kann.
Wenn man Look-a-likes vermittelt oder auch solche mit Stammbaum
wäre es gut wenn das Tierheim mehr lukrieren könnte da es ja den dortigen Tieren
wieder zugute kommt.
Hier wird manchmal so getan als ob Tierheimarbeiter froh sein müßten in einem
Tierheim arbeiten zu können und es die eigenen Katzen sind die dort versorgt werden.
Dass die meisten das freiwillig tun um den Tieren ein halbwegs gutes Leben zu ermöglichen
geht manchmal komplett unter. Auch diese Tiere und nicht nur die Tiere von Vermehrern und Züchtern
haben es verdient ein schönes Leben zu führen.
Manchmal kann ich diesen feindseligen Unterton Tierschützern gegenüber nicht verstehen.
Jeder der Tiere liebt sollte froh sein dass es diese opferbereiten Menschen gibt, denn sie machen genau die Arbeit zum Wohle der Tiere die nicht jeder vollbringen kann.

 

[saurier]

[...] So zu tun als wäre die Optik zweitrangig finde ich einfach nur heuchlerisch und verlogen. [...]

Da bin ich absolut bei dir! Gerade deshalb ist es so immens wichtig, eben die Optik mit OPTIK zu beschreiben und nicht über eine Rasse, die automatsich irgendwelche Charaktereigenschaften suggeriert. Katze ist Point, nicht "Siam"(-Mix), Katze ist HLH, nicht "Maine Coon"(-Mix), Katze ist spotted, nicht "Bangal"(-Mix)

[...] Schätzungsweise 95% kaufen Rasse- oder Mixkatzen wegen der Optik, und danach um sagen zu können: ich hab eine xyz Rasse Katze. [...]

Ich wage die Behauptung, dass auch (fast) alle anderen Katzen nach der Optik ausgesucht werden. Familie geht ins TH, Kinder sehen eine Katze, die gefällt ihnen, die finden die "schön" oder "süß" oder as auch immer und danach wird sie ausgewählt.

[...] Ginge es hauptsächlich ums Verhalten und die Eigenschaften fände man solche Katzen problemlos im Tierschutz, aber könnte halt nur ein 'schnödes' Lackfellchen oder Tigerchen sein. [...]

Dazu müsste man sich aber schon sehr intensiv mit dem Ganzen auseinandergesetzt haben - heutzutage muss man ja shcon froh sein, ass die Leute keine 10 Wochen alten Einzelkatzen holen...

[...] Und genau deshalb ist es in meinen Augen auch vollkommen ok, wenn man Mixe im Tierschutz als solche benennt.

Hm, finde ich etwas verkehrte Welt - wahrscheinlich wollen auch 95% der (uninformierten) Leute nur ein Kitten haben - sollte der TS deshalb Kitten nur alleine abgeben? Ich finde den Ukehrschluss, die Leite wollen das so, also wird es so gemacht, nicht gut - im Sinne der Katzen. Denn dann kann eine Rasse gar nicht zwingend Status sein - so wird es ja noch bewusst aufgewertet.

 

[saurier]

briten und perser sind - vor allem, wenn sie nicht aus einer guten zucht stammen - anfällig für HCM.

JEDE Katze, die nicht seriös gezüchtet wurde, ist anfällig für HCM - nicht umsonst ist der Anteil der HCM-kranken Katzen prozentual im Hauskatenbereich am höchsten. Daher finde ich es gewagt, zu behaupten, dass Perser und oder Briten da (besonders?) anfällig seien.

 

[saurier]

[...] Dass es keine rassetypischen Krankheiten gäbe (weil sie ja angeblich rausgezüchtet wurden) glaube ich nicht - sonst wären die vielen rassespezifischen Tests die von den Zuchtverbänden verlangt werden ja garnicht nötig. [...]

Das habe ich auch nicht bestritten, aBer noch mal - NUR, weil eine Katze z.B. Point zeigt, hat sie doch nicht automatisch siamesischer Eigenschaften und oder rassetypische Krankheiten... darum ging es mir. Ja, es KANN sein, aber es MUSS eben nicht und ich wage die Bahauptung, dass es öfter nicht so ist, als es wirklich eintritt.

[...] Und dass es so ist, dazu findest Du allein schon in diesem Forum mehr als genug Beispiele.
Die allermeisten fallen doch aus allen Wolken wenn der Tierarzt ihnen bei ihren TS-Katzen rät den einen oder anderen "rassetypischen" Test zu machen - damit rechnen nur die Rassekenner.

Jetzt muss ich aber doch mal fragen, welche rassetypischen Test es gibt, die wirklich nur auf eine Rasse zutreffen? Ich bin tatsächlich etwas raus aus der Materie, aber wenn es z.B. um so etwas wie PKD oder HCM geht - das können doch nun mal alle Katzen - unabhängig von Rasse oder eben nicht - haben.