Zitat TE:
Leider hab ich keinen Platz für zwei Katzen. Er bekommt alles was er braucht. Er hat sein Spielzeug und ist glücklich.
Er ist sehr selbständig und ich noch viel zu jung um den ganzen Tag drin zu sitzen um auf zwei Katzen aufzupassen der kleine hält mich schon genug in Bewegung.
Ich habe Deinen Thread gerade gelesen und kann mich hier den anderen nur anschließen. Vielleicht überdenkst Du das ja mal in Ruhe, was Dir hier so viele hier geschrieben haben. Und wenn so viele letztlich mehr oder weniger das gleiche meinen, Dir sagen zu wollen, dann kann es doch wohl nicht dumm sein.
Ich habe so den Eindruck, dass Du denkst: Das war schließlich nicht die Ausgangsfrage als es dem Kleinen noch gesundheitlich schlecht ging und alles andere ist bei Dir Schranke – zu. Aus die Maus. Habe ich nicht nach gefragt und will ich auch gar nicht hören bzw. lesen. Die Situation ist dieser eine Kater bei mir. Ende – und dazu wollte ich etwas wissen. Wie er am glücklichsten ist.
Und wie er am glücklichsten wäre, passt letztlich nicht in Deine Dir zurecht geschneiderte Welt. Ist doch so bei Dir, oder?
Und Deine Mutter führst Du an, dass sie ja ebenfalls EINEN Kater hat. Ich dachte, als ich das las. Na ja, vielleicht ist er auch schon älter, vielleicht ist Deine Mutter erstens den ganzen Tag zu Hause und vielleicht hat dieser eine Kater auch Freigang. Oder was weiß ich, wie die Verhältnisse da sind. Aber jetzt lese ich, dass dieser auch erst ein Jahr alt ist. Das ist nichts. Das ist auch keine Erfahrung mit einem lebenslang bei sich wohnenden Einzelkater. Ich will damit sagen, Deine Mutter ist auch in diesem Fall nicht die beste Orientierung für Dich, um bewerten zu können, ob das überhaupt optimal ist und wie es letztlich wird mit ihrem Kater. Das wisst Ihr beide noch nicht, das wird sich erst noch zeigen.
Ich will Dir gerne aus meinem Erfahrungswert erzählen. Ich hatte selbst knapp 18 Jahre eine Einzelkatze bei voller Berufstätigkeit. Ein Zufallsfund, den ich anfangs nur kurz betreuen wollte und dann doch behalten habe. Ich hätte diese Katze nie behalten, wenn sie nur in der Wohnung gehalten werden sollte. Ich habe den Entschluss dazu nur gefasst, weil ich ihr Freigang gewährt habe. Nur dann ging das und zwar für mich wie für Katze.
Und auch da ist es für einen Halter gar nicht weniger anstrengend. Im Gegenteil. Weil man an Zeiten gebunden ist in dem Bemühen, dem Tier ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, weil Freigang mit Gefahren verbunden ist und schließlich weil man in der Partnerschaft Mensch-Tier als Mensch ständig in der gedanklichen Verantwortung steht.
Wenn man das ernst nimmt, ist es wie ein Kind zu Hause haben auf das Du Dein Leben einrichten musst. Für Katze ist das schön mit Freigang, für den berufstätigen Menschen ist das der anstrengendere Teil. Ich meine das jetzt im Vergleich zu zwei Wohnungskatzen, die sich in Deiner Abwesenheit wenigstens mit sich selbst beschäftigen können. In dieser Zeit brauchst du Dir keine Sorgen und keinen Kopf zu machen, dass das einzelne Tier alleine ist während du außer Haus bist.
Um einen einzelnen Tier bei Berufstätigkeit genügend Abwechslung zu bieten, müsstest Du Dich fast ausschließlich in Deiner Freizeit, - die wenige, die du dann hast -, voll dem Tier widmen, mit ihm spielen, ihn anregen mit immer neuen Dingen. Und wenn Du dann um 18.00 h gerade mal zu Hause bist, kannst du dann gerade mal das Katzen-Programm durchziehen, bis es Zeit ist, selbst ins Bett zu gehen. Und dann geht die berufliche Leier am nächsten Morgen von vorne los. Jeden Tag mehr oder weniger. So sollte dann der Ablauf sein, jeden Tag Katzenprogramm. Am Anfang hast Du noch selbst Spaß dran, aber ob du das Jahre durchhältst, ist fraglich.
Und ich sage Dir in ein paar Wochen wird das „weniger“ immer „mehr“. Weil es nichts anderes mehr gibt als Katze und Arbeit. Und wie Du schreibst, bist Du ja noch zu jung um ständig in Deiner Bude zu sein. Was machst Du dann? Du gehst Deiner Wege und dann ist es halt so. Und Dein Tier verödet, verblödet und langweilt sich zu Tode. So geht es manchen armseligen Katzen. Das kannst Du heute noch gar nicht einschätzen wie das ist mit der Verantwortung über einen fast 20jährigen Zeitraum, der es ja werden kann.
Ich habe auch einen solchen Fall bei einer Freundin miterleben dürfen / müssen. Die einzige Ablenkung, die diese Katze hatte, war abends wenn es hoch kam 20 Minuten Leckerlie schmeißen. Und da wurde mir gesagt, das fordert sie auch ein. Das macht ihr Spaß. Und dann so die Einsicht. Das ist OK so, mit Katzen kann man das machen mit dem allein sein. Nun ja, ich habe dann diese Freundschaft aufgrund solcher Einstellung letztlich abgebrochen, weil mir schon eine solche Herangehensweise zuwider ist und weil da keine Einsicht war. Ich erfuhr auch als die Katze starb. Da dachte ich nur, was war das für ein Leben. Und jetzt hat sie ihre verdiente Ruhe. Man kann auch nicht sagen, dass diese Frau kein Mensch war für Haustiere. Später hatte sie einen Hund und der wiederum passte viel besser zu ihr, denn da hatte sie ein Händchen für. Da habe ich sie sogar bewundert. Vielleicht auch, weil ich kein „Hunde-Mensch“ bin, obwohl ich sie auch gern habe. Nur keine Erfahrung damit.
Aber zurück zu Deinem Katerchen. Vielleicht denkst Du: Besser bei mir alleine als im Tierheim. Vielleicht allemal besser. Weißt du was, das muss in einem so jungen Alter gar nicht der Fall sein. Vielleicht würde er sich über die Kumpels im Tierheim mehr freuen, weil er sich an seinen Artgenossen orientieren könnte.
Grundsätzlich meine Meinung dazu: Wer eine Katze bei voller Berufstätigkeit alleine in Wohnungshaltung hält, tut sich und dem Tier nichts Gutes. Im Gegenteil, man versündigt sich an der Schöpfung. Keiner sollte sich das Recht herausnehmen, ein anderes Mitgeschöpf lebenslang in Einzelhaft zu verbannen.
Denk mal drüber nach, ob das alles so richtig ist.
Ich habe jetzt gerade nachträglich, Deinen letzten Post gelesen. Natürlich ist es anerkennenswert, dass du helfen wolltest. Das stellt hier auch keiner in Frage. Die Frage, wie es mit dem Katerchen ein Leben lang weiter geht, ist aber eine andere.