Hat meine Katze Annie Trennungsangst? Was tun?

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CaroCat1985

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Im April 2012 haben wir Annie (EHK) aus dem Tierheim geholt. Sie war nur ein paar Tage dort und wurde in Einzel-Quarantäne gehalten, sodass es keinen tatsächlichen Anhaltspunkt über ihr Sozialverhalten gab. Sie stammt angeblich aus einem Haushalt einer älteren Dame, die ins Altersheim musste. Das Alter wurde von den Tierheimmitarbeitern auf 11 Jahre geschätzt, jedoch nach Rücksprache mit anderen Tierärzten liegt das Alter eher irgendwo bei 6 Jahren.

Es hat ziemlich lange gedauert, bis mein Mann, Annie und ich unseren Alltag einpendelt hatten, jedoch ist Annie sehr anhänglich geworden. Sie folgt mir (wenn sie nicht gerade schläft) auf jeden Schritt und möchte immer im gleichen Zimmer sein. Auch nachts schläft sie immer bei uns im Bett. Obwohl sie immer Freigang hat, verbringt sie viel Zeit drinnen und geht nur Nachts oder zum Geschäft machen raus. Manchmal Wachen wir nachts von ihrem Gefauche auf, wenn sie auf andere Katzen/Kater trifft, obwohl die Besucher selten was machen. Aber sie jagt sehr gerne und bringt Mäuse mit in die Wohnung, was wir als gutes Zeichen deuten.

Annie ist zwar neugierig aber sie geht selten auf andere Menschen zu und vom streicheln lassen von Fremden kann man bei ihr nicht reden. Auf Laute Geräusche wie das öffnen einer Sprudelflasche, Klingeln oder ähnliches reagiert sie sehr schreckhaft. Manchmal kriegt sie Anfälle, wenn ich sie vom Schoß nehme und attackiert dann meine Füße.

Unser Problem ist, dass wir das Gefühl haben, dass sie sehr leidet, wenn wir mehrere Tage nicht da sind. Wir haben bereits zwei Varianten versucht. Eine Freundin von uns wohnte bereits ein paar Tage bei uns und wollte auf sie aufpassen, während wir für ein paar Tage verreist waren. Der erste Tag war noch in Ordnung, aber ab dem zweiten Tag begann sie ihr Revier zu verteidigen (fauchen und attakieren), sodass wir diese Variante schnell abgeschrieben haben. Nachbarn von uns (ebenfalls Katzenbesitzer) kamen nun ein- bis zweimal am Tag, um nach Annie zu schauen, wenn wir im Urlaub waren. Entweder ließ sie sich gar nicht blicken, oder sie kam an, tänzelte kurz um die Beine um dann zu fauchen. Sie hat zwar 2 Wochen Abwesenheit überstanden, sah aber dünner aus und das Fell war auch nicht so gepflegt wie sonst.

Ich möchte nun beim nächsten Tierarztbesuch fragen, ob man sie in dieser Zeit mit Bachblüten behandeln kann oder ob wir über eine ruhige und ältere Zweitkatze/Kater nachdenken sollten. Mein Mann findet die Idee sehr gut, da Annie vor allem auf mich fixiert ist. Ich habe jedoch Angst, dass Annie das verstören könnte und sie das Vertrauen verliert.

Was denkt ihr?
 
A

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Es könnte ihr helfen. Aber niemand kennt ihre Vorgeschichte. Daher müßte man im schlimmsten Fall davon ausgehen, daß Annie nicht richtig sozialisiert wurde, weil sie bereits ein Leben als Einzelkitten und dann eben später als Einzelkatze geführt hat.
Dann wird eine Zusammenführung ausgesprochen schwer.

Es könnte klappen. Es könnte aber auch total in die Hose gehen.
Auf jeden Fall müßte es eine ruhige Katze im ähnlichen Alter sein. Nicht dominant, aber auch nicht zu unterwürfig. Es sollte also ein sehr soziales Tier sein, welches die Mimik/Gestik von Annie sofort einordnen kann!

Da sie so sehr auf Dich fixiert ist, und so besonders stark leidet, wenn Ihr weg seid, entwickelt sie große Ängste (Verlassensängste) und Panik, deshalb faucht sie die Betreuer an.

Im Sinne der Katze wäre es optimal, NICHT mehr wegzufahren, sondern Urlaub auf Balkonien bzw. Terrassien zu verbringen.
 
Das stimmt, niemand kennt ihre Vorgeschichte.
Es könnte genausogut sein, dass sie nie Freigang gewohnt war (von daher damit jetzt wenig anfangen kann) und mit einem Kumpel im Haus lebte, den sie nun schmerzlich vermisst (deswegen die Anhänglichkeit).

Mit ca 6 Jahren ist sie aber definitiv zu jung, um ohne Artgenosse zu sein. Katzen ohne Kumpel entwickeln Verhaltensauffälligkeiten - ich nehme mal an, sie hatte vorher Katzengesellschaft, denn es liest sich so an, Katzen, die einen Kumpel vermissen, werden extrem anhänglich - sie haben ja sonst niemanden...

Freigängerkatzen haben gewöhnlich ihren Kontakt zu Artgenossen draußen, aber den meidet eure Katze ja. Katzen, die keinen Freigang kennen, oder mit Kumpel im Haus gut klarkommen, nehmen (nicht immer, aber es kann vorkommen) andere Katzen eher als potentielle Eindringlinge in ihr Revier wahr.
Deswegen würde ich es mit einer Katzenkumpeline versuchen.

Auf jeden Fall müßte es eine ruhige Katze im ähnlichen Alter sein. Nicht dominant, aber auch nicht zu unterwürfig. Es sollte also ein sehr soziales Tier sein, welches die Mimik/Gestik von Annie sofort einordnen kann!
Dem kann ich mich nur anschließen - vom Alter her würde ich sagen, nicht jünger als 4 Jahre.

Wegen der ungewissen Vorgeschichte würde ich unbedingt zur "langsamen Zusammenführung" raten. Evtl stellt sich dann heraus, dass es doch ohne Probleme klappt, aber weil man es eben nicht weiß, ob sie andere Katzen gewohnt ist, würde ich auf jeden Fall erstmal so vorgehen klickmich
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz vielen Dank für eure Antworten. Ich bin sehr froh, mit katzenerfahrenen Menschen darüber schreiben zu können.

Mein Mann und ich haben uns eigentlich von Anfang an zwei Katzen gewünscht, aber als wir Annie (vorher) Jenny gesehen haben, war es um uns geschehen. Ich glaube, dass es gut war, dass Sie erstmal alleine ein Jahr bei uns gewohnt hat, um sich vom Schock zu erholen und um sich an uns und die Wohnung zu gewöhnen. Seit dem wir eine Katzenklappe haben und wir sie im Bett schlafen lassen, hat sie aufgehört die ganze Nacht durchzujaulen. Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass Annie auch ein wenig Verhaltensauffällig ist, denn läuft es mal nicht wie sie es will, greift sie mich an den Beinen an... und zwar nicht spielerisch.

Wir haben Sie beobachtet im Umgang mit den Nachbarskatzen, wobei sie bei den Reviereindringlingen eher aggressiv reagiert. Ich hoffe, dass falls wir es mit einer Zweitkatze versuchen, sie nicht wegläuft oder ähnliches.

Ich hatte vor ihr jeweils 2 x 2 Katzen, die von klein auf zusammen groß geworden sind, deshalb bin ich mit der Zusammenführung von erwachsenen Katzen nicht wirklich erfahren. Gibt es den bestimmte Päärchen, die besser zusammen passen, wie Katze-Katze oder Katze-Kater? Meine vorherigen Katzen waren immer einmal männlich und einmal weiblich.

Ich würde versuchen eine ältere und ruhigere Katze/Kater zu suchen, die bereits als verschmust gilt, denn es hat sehr lange gedauert, dass Annie geschmust hat und nur in seltenen Fällen hört man sie ganz leise Schnurren.

Mit einer "langsamen Zusammenführung" meint ihr, dass die neue Katze erstmal mehrere Tage in einem separaten Zimmer bleibt und danach hin und wieder die Tür mit einem Gitter versehen offen bleibt und sie sich sehen können. Sollte erst mit einer verbesserten Reaktion das Gitter entfernt werden? Da sie an mir mehr hängt, würde ich mich dann natürlich mehr um Annie kümmern. Können Zusammenführungen mit Bachblüten unterstützt werden? Ich möchte Annie wirklich nicht zuviel zumuten.
 

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