Zweitkatze?

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Nyanroar

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Hallo,

folgender Fall, ich schreibe das mal alles etwas tabellarisch auf.

Eckdaten:
Geschlecht: weiblich
Kastriert: Ja
Alter: Als wir sie bekommen haben, war das Tierheim von ca. 1 Jahr ausgegangen, so dass sie jetzt bald 2 Jahren alt sein sollte. Die Vorbesitzer konnten allerdings auch keine gute Auskunft darueber geben
Im Haushalt: Seit September 2012, also ca. 7 Monate.


Vorgeschichte:
Wir haben die Katze wie gesagt aus dem Tierheim uebernommen, nachdem die Vorbesitzer nicht mehr mit ihr klar kamen und sie verantwortungslos behandelt haben (2 Wochen in den Urlaub fahren und nur mal die Nachbarn alle paar Tage nach Futter und Klos gucken lassen etc.)
Im Tierheim hatte sie dann Magenprobleme, weil sie in der Katzenstube mit mehreren Katern zusammenleben musste, die sie sehr beaengstigt und eingeschraenkt haben. Das fuehrte auch dazu, weshalb wir sie erst spaeter kastriert haben: Wir wollten ihr nach den Magenproblemen erstmal Ruhe goennen, bevor sie dann zur Kastration muss.
Im Tierheim kam sie also ueberhaupt nicht mit ihren Artgenossen aus, egal ob Katze oder Kater, weshalb sie uns ausdruecklich als Einzelgaenger vermittelt wurde. Zudem wurde uns gesagt, sie sei reine Wohnungskatze.

Das Problem:
Seit einiger Zeit greift sie immer oefter meine Freundin an. Sie kratzt und beisst und krallt sich in den Kleidungsstuecken fest. Allerdings scheint das eher ein Spiel als wirkliche Aggression zu sein, zumal sie dabei nicht faucht o.ae. Wir reagieren dann auf zwei Weisen: Wir spritzen sie mit einer Spruehflasche an (um zu signalisieren, dass Beissen und Kratzen beim Spiel mit Menschen nicht okay ist) und spielen dann mit ihr. Mittlerweile ist es so, dass sie aber auch waehrend des Spielens Arme und Beine angreift. Wenn meine Freundin bspw. mit einer Spielzeugangel mit einer Catnip-Strohmaus spielt, ignoriert sie das teilweise und springt lieber ihre Hand oder ihren Arm an.
Zu mir ist sie dagegen deutlich friedlicher. Ab und zu versucht sie auch mein Bein anzuspringen (besonders nachts, wenn ich barfuss bin), aber sie ist laengst nicht so aggressiv wie bei meiner Freundin. Gleichzeitig ist es so, dass, wenn ich mit ihr spielen will, sie kaum Interesse zeigt. Besagte Spielzeugangel springt sie dann nur 2-3 Mal lustlos an und wendet sich dann anderen Dingen zu (Klo, Essen, Schlafen).

Wir fragen uns, ob sie nicht doch eine Zweitkatze braucht. Auf den ersten Blick mag das ganz offensichtlich erscheinen, da sie ja scheinbar eine zweite Katze zum Raufen und Spielen braucht, auf der anderen Seite gibt's ein paar Indizien, die dagegen sprechen.
Z.B. folgender Fall: Die Mutter meiner Freundin war letztens mit einem Karton zu Besuch, auf dem nachts zuvor ihre Katze geschlafen hatte. Als dann unsere Katze den Karton roch, wurde sie extrem aggressiv, da sie wohl die andere Katze gerochen hatte. Sie fing an den Karton regelrecht auseinanderzunehmen, zu fauchen und liess den Karton kaum aus den Augen.
Hinzu kommt ihre Vorgeschichte und der ausdrueckliche Hinweis des Tierheims, dass sie wohl eher Einzelgaengerin ist.


Wie sehen die anderen Katzenbesitzer das? Gibt's irgendwelche Ratschlaege?
 
A

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Hallo Nyanroar,

ich würde sagen, gerade bei so einer jungen, nicht ausgelasteten Katze ist eine Zweitkatze ein Muss. Zum einen glaube ich überhaupt nichts mehr grundsätzlich, was mir Tierheime etc. erzählen. Ich habe da schon so viel gehört von wegen "überzeugter Einzelgänger", dies und das - wie wollen die das denn bei so einem jungen Tier einschätzen, in einer völlig stressigen, ungewohnten Umgebung? Die haben doch meistens nur sehr wenige Infos über die Tiere, die sie haben (und ich habe schon sehr falsche Ratschläge von Tierheimen bekommen, im übrigen auch von Tierärzten).

Es mag Katzen geben, die man nicht mehr vergesellschaften kann, doch die sind meistens weitaus älter.

Das mit dem Karton hat nichts zu sagen, denke ich. Eine Zusammenführung kann Tage, Wochen, im Extremfall Monate dauern. Dass deine Miez erstmal gereizt und aufgeregt reagiert, ist völlig normal (in dem Fall wars ja nur ein Geruch). Das sagt aber nichts darüber aus, dass sie nun Einzelkatze bleiben will! Auch bei ner neuen Katze im Haushalt wird es wahrscheinlich nicht alles friedlich ablaufen, sondern mit Fauchen, Knurren, Hauen (muss nicht, kann aber), und das ist auch völlig normal.

Angst etc. im Tierheim finde ich ebenfalls "normal". Katzen verhalten sich im Tierheim oft ganz anders als zuhause, weil es halt ein Mega-Stress für sie ist, mit so vielen fremden Katzen, Menschen, Gerüchen, von jetzt auf gleich rausgerissen aus der gewohnten Umgebung usw. Dort arrangieren sich viele Katzen, verhalten sich aber nicht so, wie es ihrem wahren Charakter entspricht.

Ich habe vor kurzem den Schritt gewagt, nach dem Tod unserer anderen Katze einen Kumpel für unseren doch sehr sensiblen Kater zu holen. Das war ein Superschritt! Es ist alles so viel besser jetzt. Die beiden verstehen sich supergut und ich bin echt erleichtert, das entschieden zu haben.

Es steht und fällt halt mit der guten und wohlüberlegten Auswahl der Zweitbesetzung. Dazu solltest du dir viele Gedanken machen und gut aussuchen, danach Geduld haben beim Zusammenführen :). Empfohlen wird in der Regel ein etwa gleichaltriges Tier gleichen Geschlechts, das vom Charakter her gut passt und gut sozialisiert ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich Chrissie nur anschließen.

Eine Wohnungskatze alleine zu halten finde ich persönlich nicht gut. Eben weil ich sehe, wie es unsere genießen, miteinander zu toben und zu spielen.

Als wir eine Zeitkatze aus dem Tierheim wollten haben wir auch gesagt bekommen, dass Marli nach dem Tod von Nico doch auch gut alleine beiben könnte... Klar, die im Tierheim sind auch nur Menschen. Aber ich habe von denen auch schon soviel gehört, wo ich nur noch dachte: alles klar....

Nicht jede Katze mag Artgenossen, aber ich würde es darauf ankommen lassen. Versuch es doch mal über eine Pflegestelle vom Tierschutz. Die kennen ihre Schützlinge sehr gut (zumindest die, die ich kenne).
Eine Vergesellschaftung braucht viel Geduld. Es kann einige Zeit dauern, bis sich die beiden verstehen. Als nun Mia bei uns eingezogen ist hatten wir z.B. die Option, sie zur Pflegestele zurückzubringen, falls es mit den dreien gar nicht klappt. Das war für uns keine wirkliche Option, aber wenn es gar nicht anders gegangen wäre....

Habt ihr die Möglichkeit einen Balkon katzensicher zu machen? Unsere lieben ihren gesicherten Freigang. Da liegen sie oft stundenlang, sind glücklich und zufrieden (zumindest wirken sie so:verschmitzt: )
 
Ich habe selber zwei kater und finde es persönlich die beste lösung immer zwei zu halten... ich kenne aber auch das problem mit den "aggression " die du erwähnst von bekannten aber da lag es an den schlechten erfahrungen die der kater bei seinen vorbesitzern machen musste...mit viel geduld und liebe ist er zum schmusekater jetzt heran gewachsen
 

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