Zwei Kitten sind hier und ich weiß nicht, wie es weiter geht

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NeulingMitKitten

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12. November 2020
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Hallo,
dies ist mein erster Beitrag, nachdem ich die letzten Tage und Wochen als Gast mitgelesen habe.
Ich träume schon länger davon, eine Katze bei mir einziehen zu lassen, aber "die arme Katze muss drinnen wohnen" und "die arme Katze ist immer alleine wenn ich im Schichtdienst arbeiten gehe" haben mich davon abgehalten.
Vor einer Woche sind nun doch zwei sechs Wochen alte verwaiste Kitten aus dem Tierheim bei mir eingezogen, Wurfgeschwister, Junge und Mädchen. Laut Antikörpertest sind sie FIV-positiv, darum hat das Tierheim sie nur in Wohnungshaltung vermittelt. Die beiden sind Zucker! Verspielt, verschmust, schnurren wie verrückt... Der Bub ist größer und schwerer und frisst deutlich mehr als seine Schwester (Animonda Baby Paté, in Tierheim gab es einen wilden Mix), aber beide nehmen zu. Sie kamen mit Durchfall, sind entwurmt worden, vorgestern waren wir bei der Tierärztin, die Kotanalyse auf Parasiten steht aus (Ergebnis ist morgen oder am Montag da), aber zum Glück wird der Durchfall auch besser. Zur Zeit sind sie noch ausschließlich im Gästezimmer, wenn sie frei von Parasiten sind, dürfen sie den Rest der Wohnung erkunden und in Beschlag nehmen.
Eigentlich alles gut.
Nur mir geht es nicht gut. Ich habe Panikattacken, weine häufig. Ich frage mich, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ob ich der Verantwortung gewachsen bin. Ob meine Wohnung nicht doch zu klein ist (55m²) für die Wohnungshaltung. Ob ich den beiden gerecht werden kann. Was ich mache, falls sie in einem halben Jahr doch FIV-negativ sind, und Freigang hier trotzdem nicht möglich ist. Gedankenkarussel.
Gibt es Menschen, denen es ähnlich ging als zum ersten Mal Katzen eingezogen sind? Die mir Mut machen können?
Vielen Dank für euren Input!
 
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Ich lese: Du hast 2 "kranke" Kitten aufgenommen um ihnen ein Zuhause zu geben und weil du weißt, das Freigang nicht geht, was für "gesunde" Katzen der beste Fall sein mag. Dass du beide gut medizinisch betreuen lässt. Du bist nicht ärgerlich über den "Dreck" den kranke Katzen machen, sondern freust dich, wenn es ihnen besser geht.Du dir Gedanken um ihr Ernährung machst. Dir es sehr am Herzen liegt, dass es den beiden gut geht.
Ich finde also, dass es beide gut getroffen haben.

55 qm ist keine riesige Wohnung, das stimmt. Aber ich bin sicher, du kannst es beiden trotzdem schön machen ( catwalk, Fummelbrett usw, da wirst du viele Ideen hier und sonst im Internet finden). Und wenn sich rausstellen sollte, dass sie doch negativ sind, zja, dann ist das so. Ich glaube, eine Katzen, die kein Draußen kennen können sehr glückliche Wohnungskatzen sein.

Was ich nicht sagen kann ist, ob du der Verantwortung gewachsen bist. Hast du im Leben große Baustellen oder bist anders psychisch angeschlagen musst du das selbst gut abwegen. Bist du- wie ich auch- manchmal ein emotionaler Kreisel dann tief Durchatmen - du und die 2 Miezen werden sicher ein super Team.
 
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Herzlich Willkommen im Forum!

Ich kann verstehen, dass du dich im Moment überfordert fühlst.
Als Katzenanfänger direkt mit viel zu jungen Handaufzuchten anzufangen finde ich tatsächlich sehr mutig. Ehrlich gesagt schockiert es mich auch etwas, dass das Tierheim dir die Kitten in diesem Alter bereits vermittelt hat. Ich bin selbst Pflegestelle für junge Katzen und hatte auch schon Handaufzuchten, allerdings wäre ich nie auf die Idee gekommen Kitten bereits mit 6 Wochen!!! abzugeben. Vor allem nicht an jemanden, der keine Erfahrung hat. In diesem Alter fressen sie manchmal noch nicht einmal komplett selbstständig, sind aufgrund des schwachen Immunsystems extrem anfällig für allerlei Krankheiten, haben noch keine schützenden Impfungen und brauchen sehr viel Pflege.

Dass der Test auf FIV in diesem Alter nicht zuverlässig ist weißt du ja wahrscheinlich, oder? Wie du schon gesagt hast, ist es sehr wichtig noch einmal nachzutesten.

Wohnungshaltung sehe ich grundsätzlich auch für gesunde Katzen nicht als Problem an. Obwohl 55qm für junge Katzen natürlich nicht unbedingt viel sind.
Du kannst aber auf jeden Fall versuchen die Wohnung mit vielen Kratzbäumen, Catwalks, vernetzten Fenstern und, falls vorhanden, auch einem vernetzten Balkon so katzenfreundlich und aufregend wie möglich zu gestalten, um den Kleinen viel Anreiz und Abwechslung zu bieten.
 
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Zwei nicht sozialisierte und auch noch kranke Kitten an einen Anfänger zu geben, das ist schon sehr ambitioniert, um es mal diplomatisch auszudrücken.Verständnis habe ich dafür eher nicht. Bei Hunden scheint man eher drauf zu achten, dass Mensch und Tier zusammen passen.
Mit zwei älteren Wohnungskatzen wärst du wahrscheinlich besser beraten gewesen.
Ob du dir das weiterhin zutraust oder doch nochmal einen Schritt zurück machst, das musst du entscheiden.
Übel kann dir das sicher neimand nehmen.
 
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Du hast hier glaube ich ein paar falsche Schlagworte gegeben 😉

Normalerweise wird auf diese Fragestellung geantwortet, dass der Kittenblues völlig normal ist. Da gab es schon mehrere Threads zu.

Also mach dir keine Sorgen, es ging schon vielen anderen wie dir.
 
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Du hast hier glaube ich ein paar falsche Schlagworte gegeben 😉

Normalerweise wird auf diese Fragestellung geantwortet, dass der Kittenblues völlig normal ist. Da gab es schon mehrere Threads zu.

Also mach dir keine Sorgen, es ging schon vielen anderen wie dir.

Im Normalfall wird diese Frage aber nicht von Anfängern gestellt, die 6 Wochen alte, kranke Handaufzuchten aus dem Tierheim bekommen haben. Von daher finde ich es durchaus berechtigt, dass die TE mit der Situation hadert und würde das nicht so leichtfertig abtun, wie du es hier nun dargestellt hast.

Ich hatte schon mehr als einmal Kitten zur Pflege und trotz dieser Erfahrung gibt es auch bei mir Momente, in denen ich überfordert bin und die Verantwortung für diese kleinen Lebewesen zur Belastung wird. Wie gesagt sind das in meinem Fall nur kurze Augenblicke, sonst würde ich keine Pflegekitten mehr aufnehmen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die TE, die keine Erfahrung und wahrscheinlich auch keine Unterstützung hat, sich fühlen muss.
 
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Ja, Kitten Blues haben viele. Und er ist in der Tat vergleichbar mit dem Baby Blues, den neue Mütter oft haben. Die Selbstzweifel, die Sorge ob der Verantwortung und ob man auch geeignet ist- das ist ziemlich gleich bei beiden.

Ich lese aus deinem Post heraus, dass du alles für deine beiden tust. FIV Kitten können unter Umständen ewig lange auf ein Zuhause warten. Da ist deine Wohnung mit der Ruhe, die du bieten kannst, allemal besser als das Tierheim. Wie schon gesagt wurde, kann man aus 55 Quadratmetern eine Menge rausholen, wenn man dreidimensional denkt.
Von dem FIV musst du bei einem möglichst stressarmen Katzenleben noch nicht einmal viel merken.

Du liebst die Katzingers, du tust alles das, was sie brauchen- ich denke, sie haben es richtig gut getroffen!
 
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Normalerweise wird auf diese Fragestellung geantwortet, dass der Kittenblues völlig normal ist. Da gab es schon mehrere Threads zu.

Ich hatte genau das gerade auf der Zunge ;)

Um also mal, neben der durchaus vorhandenen Zweifelhaftigkeit des Handelns des THs, auf besagten Blues einzugehen:
Der ist normal. Und ich ergänze: Es muss nicht zwingend ein KITTENblues sein, es handelt sich eher um KATZENblues. ;)

Ich bin mit Katzen, überhaupt mit Tieren, aufgewachsen. Also wirklich nichts Neues eigentlich. Dann hatte ich 10 Jahre keine, weil die Umstände nicht passten. Als sie passten, zogen zwei 10 jährige TH-Bewohner ein. Ich hab mich gefreut wie irre. Sie waren und sind irre toll. Auffressen könnt ich sie. Aber meine Güte, den Blues hatte ich auch. Immerhin war ich die letzten 10 Jahre meines Lebens nur für mich selbst verantwortlich. Und plötzlich sitzen da zwei, die mir nicht direkt sagen können, wenn was krumm sitzt, die sich selber quasi gar nicht helfen können, für die ich also die VOLLE Verantwortung hab. Und natürlich gab es auch gleich die ersten einzugsbedingten Schwierigkeiten. Eine Katze die nicht trinkt, zwei Katzen, die nicht essen, eine Katze die permanent brüllt... Und ein ich, das das Bauchgefühl entwickelt, dass sie sie offenbar jede Sekunde versehentlich umbringen kann, so wie das läuft. Bei jedem Geräusch hab ich gezuckt und bin gucken gegangen.
Dazu ganz passend eine Unterhaltung zwischen mir und meinem Freund, abends im Bett, die Katzen im Wohnzimmer:
Rumpeln aus dem Wohnzimmer. Ich, kerzengerade im Bett: "was war das?!" "Die Katzen" "was machen die da?!" "Katzendinge" 😂

An diesen neuen Umstand, dass da zwei von einem abhängige Wesen sind, über die man nicht 24/7 die Kontrolle hat, muss man sich erst gewöhnen. Weißt du, was heute passiert, wenn es mitten in der Nacht rumpelt? Ich dreh mich um und murmle "Dickes, geh schlafen..."

Klar dreh ich immer noch frei, wenn gesundheitlich etwas im Argen ist, gerade, wenn noch nicht klar ist, was. Das wird wohl auch so bleiben, immerhin will ich, dass sie quietschfidel das dritte Lebensjahrzehnt (jawohl!) erreichen. Aber ich stehe im Alltag nicht mehr permanent unter Strom.

Du hast es insofern schwerer, als dass du das ganze tatsächlich auf dem höchsten Level spielst. 6 Wochen und ggf mit Vorerkrankung. Aber auch da wirst du über Zeit Gelassenheit entwickeln. Und wenn du dir bei irgendwas unsicher bist, frag. Dafür ist das Forum da und es gibt hier wirklich die geballte Kompetenz.

Fazit: Gib dir Zeit!
 
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Im Normalfall wird diese Frage aber nicht von Anfängern gestellt, die 6 Wochen alte, kranke Handaufzuchten aus dem Tierheim bekommen haben. Von daher finde ich es durchaus berechtigt, dass die TE mit der Situation hadert und würde das nicht so leichtfertig abtun, wie du es hier nun dargestellt hast.

Ich hatte schon mehr als einmal Kitten zur Pflege und trotz dieser Erfahrung gibt es auch bei mir Momente, in denen ich überfordert bin und die Verantwortung für diese kleinen Lebewesen zur Belastung wird. Wie gesagt sind das in meinem Fall nur kurze Augenblicke, sonst würde ich keine Pflegekitten mehr aufnehmen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die TE, die keine Erfahrung und wahrscheinlich auch keine Unterstützung hat, sich fühlen muss.

Ich glaube, es ist ein Mischmasch aus Beidem. Dem normalen Katzenblues und der besonders anspruchsvollen Situation. Wär ich das, ich wäre so richtig abgedreht, trotz wirklich genug Erfahrung mit kranken Kitten. Nicht unbedingt dem besten fachlichen Wissen, aber der Erfahrung, wie es ist, so nen kranken Knopf bei sich sitzen zu haben. Hätte mich dennoch völlig überfahren. Also vollstes Verständnis für die TE.
 
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  • #10
Im Normalfall wird diese Frage aber nicht von Anfängern gestellt, die 6 Wochen alte, kranke Handaufzuchten aus dem Tierheim bekommen haben. Von daher finde ich es durchaus berechtigt, dass die TE mit der Situation hadert und würde das nicht so leichtfertig abtun, wie du es hier nun dargestellt hast.

Ich hatte schon mehr als einmal Kitten zur Pflege und trotz dieser Erfahrung gibt es auch bei mir Momente, in denen ich überfordert bin und die Verantwortung für diese kleinen Lebewesen zur Belastung wird. Wie gesagt sind das in meinem Fall nur kurze Augenblicke, sonst würde ich keine Pflegekitten mehr aufnehmen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die TE, die keine Erfahrung und wahrscheinlich auch keine Unterstützung hat, sich fühlen muss.

Na dann wären doch beruhigende Worte angebrachter als da noch weiter Öl ins Feier zu gießen 😉

Und diese Frage wird fast nur von Anfängern gestellt, weil erfahrene Tierhalter diese Thematik kennen.
Jedes neue Tierkind kann anstrengend sein. Jedesmal kann die Verantwortung belastend sein.

Ich tue das überhaupt nicht leichtfertig ab. Ich sehe nur keinen Grund der TE in ihrer Situation noch mehr Angst zu machen. Ihr Gefühl ist nicht unnormal, viele haben das. Und nicht nur neue Tierhalter, auch viele Neumütter kennen das Gefühl. Es ist völlig menschlich. Völlig normal.
 
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  • #11
Na dann wären doch beruhigende Worte angebrachter als da noch weiter Öl ins Feier zu gießen 😉

Und diese Frage wird fast nur von Anfängern gestellt, weil erfahrene Tierhalter diese Thematik kennen.
Jedes neue Tierkind kann anstrengend sein. Jedesmal kann die Verantwortung belastend sein.

Ich tue das überhaupt nicht leichtfertig ab. Ich sehe nur keinen Grund der TE in ihrer Situation noch mehr Angst zu machen. Ihr Gefühl ist nicht unnormal, viele haben das. Und nicht nur neue Tierhalter, auch viele Neumütter kennen das Gefühl. Es ist völlig menschlich. Völlig normal.

Du scheinst meinen Beitrag leider nicht verstanden zu haben, allerdings möchte ich das nun auch nicht weiter mit dir diskutieren. Das würde nur den Thread zerschießen.
 
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  • #12
Du scheinst meinen Beitrag leider nicht verstanden zu haben, allerdings möchte ich das nun auch nicht weiter mit dir diskutieren. Das würde nur den Thread zerschießen.

Doch, wenn ich ihn nicht verstanden habe, dann erkläre es doch bitte. Es war dir ja auch wichtig genug es anzumerken.
Vielleicht hast du ja auch meinen nicht verstanden?

Ich finde es nicht gut, dieses völlig menschliche Gefühl der Verunsicherung noch zu bestärken.
Die TE scheint gut vorbereitet (sie wiegt z.B. die Kleinen um die Gewichtszunahme zu kontrollieren). Warum dann in der Wunde bohren dass die Kitten erst 6 Wochen alt sind? Sobald sie nicht mehr zunehmen wird es ihr auffallen. Die Kitten wurden sofort dem Tierarzt vorgestellt. Da ist doch davon auszugehen, dass sie bei Auffälligkeiten auch wieder direkt zum Tierarzt kommen.

Es ist toll dass die TE kranke Kitten aufgenommen hat. Das würde nicht jeder tun. Und sie macht sich sehr viele Gedanken, zu viele sogar. Viele von uns werden das kennen.
Da muss man nicht „schockiert“ sein, dass das Tierheim diese Kitten an jemanden ohne Erfahrung abgeben hat. Das verunsichert doch noch mehr, völlig unnötigerweise.

Als ob Kittenaufzucht eine Raketenwissenschaft ist. Kinder aufziehen ist eine viel größere Herausforderung, und auch das schaffen jeden Tag Neumütter ohne Erfahrung aufs Neue. Auch bei kranken Kindern, da reagiert niemand schockiert.

Ich sehe hier wirklich gute Vorraussetzungen für die Kleinen, sie scheinen echt Glück gehabt zu haben.

Und der anfängliche Kittenblues, auch der wird vergehen. Und diese Info ist für die TE jetzt erstmal die wichtigste. Es wird besser werden.
 
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  • #13
Ihr seid so lieb! Vielen Dank!

Als Hebamme ist mir der Babyblues durchaus ein Begriff - auf den Einzug von Katzenbabys hatte ich ihn bislang nicht bezogen, aber natürlich stimmt es, dass zwei neue Mitbewohner, die komplett von mir abhängig sind, nicht nur praktisch sondern auch emotional erstmal alles auf den Kopf stellen können.

Herzlich Willkommen im Forum!

Ich kann verstehen, dass du dich im Moment überfordert fühlst.
Als Katzenanfänger direkt mit viel zu jungen Handaufzuchten anzufangen finde ich tatsächlich sehr mutig. Ehrlich gesagt schockiert es mich auch etwas, dass das Tierheim dir die Kitten in diesem Alter bereits vermittelt hat. Ich bin selbst Pflegestelle für junge Katzen und hatte auch schon Handaufzuchten, allerdings wäre ich nie auf die Idee gekommen Kitten bereits mit 6 Wochen!!! abzugeben. Vor allem nicht an jemanden, der keine Erfahrung hat. In diesem Alter fressen sie manchmal noch nicht einmal komplett selbstständig, sind aufgrund des schwachen Immunsystems extrem anfällig für allerlei Krankheiten, haben noch keine schützenden Impfungen und brauchen sehr viel Pflege.

Dass der Test auf FIV in diesem Alter nicht zuverlässig ist weißt du ja wahrscheinlich, oder? Wie du schon gesagt hast, ist es sehr wichtig noch einmal nachzutesten.

Wohnungshaltung sehe ich grundsätzlich auch für gesunde Katzen nicht als Problem an. Obwohl 55qm für junge Katzen natürlich nicht unbedingt viel sind.
Du kannst aber auf jeden Fall versuchen die Wohnung mit vielen Kratzbäumen, Catwalks, vernetzten Fenstern und, falls vorhanden, auch einem vernetzten Balkon so katzenfreundlich und aufregend wie möglich zu gestalten, um den Kleinen viel Anreiz und Abwechslung zu bieten.

Genau, dass das auch Leihantikörper sein können, weiß ich, ähnlich wie bei Babys HIV-positiver Mütter. In einem guten halben Jahr oder so werde ich die Tierärztin bitten, nochmal Blut abzunehmen. Zum Glück hatten die beiden vier Wochen lang ihre Mutter - das hat ihrem Immunsystem und ihrer Entwicklung bestimmt viel Gutes mitgegeben, aber eben definitiv auch noch mehr Antikörper als die, die sie über die Placenta bekommen haben. Ich glaube im Tierheim wollten sie gerne, dass die Kitten möglichst schnell aus dem Katzenkäfig da in eine Wohnumgebung kommen, um es ihnen leichter zu machen, sich auf Menschen als Mitbewohner einzustellen? Ich weiß nicht, ob es keine Pflegestelle gab oder das gar nicht zur Debatte stand... Ich hätte sie auch die Woche vorher schon mitnehmen können, habe mir aber die Zeit zur Vorbereitung erbeten. Außerdem habe ich seit Freitag drei Wochen Urlaub, kann mich ihnen jetzt also tatsächlich widmen.

Ein großer Kratzbaum kommt hoffentlich noch diese, spätestens nächste Woche, der wird der Anfang sein für einen Catwalk rund ums Wohnzimmer. Die Fenster sind als nächstes dran, und den Balkon mache ich im Frühjahr katzensicher.

Zwei nicht sozialisierte und auch noch kranke Kitten an einen Anfänger zu geben, das ist schon sehr ambitioniert, um es mal diplomatisch auszudrücken.Verständnis habe ich dafür eher nicht. Bei Hunden scheint man eher drauf zu achten, dass Mensch und Tier zusammen passen.
Mit zwei älteren Wohnungskatzen wärst du wahrscheinlich besser beraten gewesen.
Ob du dir das weiterhin zutraust oder doch nochmal einen Schritt zurück machst, das musst du entscheiden.
Übel kann dir das sicher neimand nehmen.

Rational gesehen stimme ich dir in vielen Punkten zu. Zum Glück ist die Mutter erst überfahren worden, als die Kitten vier Wochen alt waren, ein wenig hat sie ihnen hoffentlich also doch an Erziehung mitgeben können. Was das FIV angeht (und eventuelle Folgeerkrankungen) erschreckt mich das fachlich tatsächlich wenig, da ich mit meinem medizinischem Wissen vieles ganz gut einordnen kann, wenn ich die entsprechenden Informationen habe (auch wenn Tiermedizin und menschliche Krankheiten natürlich nicht dasselbe sind), und auch Ausscheidungen, Blut, etc. zu meinem Alltag gehören. Emotional ist das natürlich nochmal eine andere Geschichte, und ich glaube, das hat mich gerade mit voller Wucht überfahren.

Im Normalfall wird diese Frage aber nicht von Anfängern gestellt, die 6 Wochen alte, kranke Handaufzuchten aus dem Tierheim bekommen haben. Von daher finde ich es durchaus berechtigt, dass die TE mit der Situation hadert und würde das nicht so leichtfertig abtun, wie du es hier nun dargestellt hast.

Ich hatte schon mehr als einmal Kitten zur Pflege und trotz dieser Erfahrung gibt es auch bei mir Momente, in denen ich überfordert bin und die Verantwortung für diese kleinen Lebewesen zur Belastung wird. Wie gesagt sind das in meinem Fall nur kurze Augenblicke, sonst würde ich keine Pflegekitten mehr aufnehmen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die TE, die keine Erfahrung und wahrscheinlich auch keine Unterstützung hat, sich fühlen muss.
Ja, Kitten Blues haben viele. Und er ist in der Tat vergleichbar mit dem Baby Blues, den neue Mütter oft haben. Die Selbstzweifel, die Sorge ob der Verantwortung und ob man auch geeignet ist- das ist ziemlich gleich bei beiden.

Ich lese aus deinem Post heraus, dass du alles für deine beiden tust. FIV Kitten können unter Umständen ewig lange auf ein Zuhause warten. Da ist deine Wohnung mit der Ruhe, die du bieten kannst, allemal besser als das Tierheim. Wie schon gesagt wurde, kann man aus 55 Quadratmetern eine Menge rausholen, wenn man dreidimensional denkt.
Von dem FIV musst du bei einem möglichst stressarmen Katzenleben noch nicht einmal viel merken.

Du liebst die Katzingers, du tust alles das, was sie brauchen- ich denke, sie haben es richtig gut getroffen!

Genau das war einer der Punkte, warum die Menschen im Tierheim mir die Katzen vermittelt haben: Ich habe JA gesagt, und 55m² ist größer als 2m², es ist ruhiger, es gibt EINE Bezugsperson, ... Und auch wenn sie derzeit auf knapp 10m² hausen, haben sie schon so enorme Entwicklungsschritte gemacht in dieser Woche: Sie können jetzt aufs Sofa klettern, von dort in die Hängematte oder auf den Stuhl springen, auf dem Sekretär balancieren, ... Mit dem Putzen klappt es immer besser, da versuche ich sie auch mit einer Bürste zu animieren - was mit lautem Schnurren quittiert wird. Tommy hat verstanden, wie man mit der Angel spielt und macht die wildesten Sprünge. Seine größte Heldentat heute war es, das Katzengras zu besiegen. Pippa jagt mit Hingabe Streukrümeln hinterher, die sie durch die Gegend kickt. Sie jagen sich gegenseitig, lauern sich auf, kugeln wie im Comic ineinandergeschlungen durchs Zimmer, um dann fünf Minuten später selig aneinandergekuschelt einzuschlummern.

Ich habe jetzt jedenfalls einen langen Spaziergang gemacht, und nun geht es mir schon etwas besser. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es insgesamt besser wird, wenn die beiden aus dem Gästezimmer raus dürfen. Im Moment habe ich ein total schlechtes Gewissen, wenn ich nicht dort bei ihnen bin, aber den ganzen Tag dort auf dem Sofa zu sitzen macht mich fertig. Ich kann also nur verlieren. Wenn sie erstmal in der Wohnung sind, kann ich meinen Alltag machen und trotzdem für die beiden da sein.

Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt. Wie gesagt, vielen, vielen Dank euch allen!
 
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  • #14
Liebe/Lieber NeulingMitKitten,

Du bist nicht allein mit all deinen Gedanken. Sowas kommt bei Haltern vor, dass sie Zweifel entwickeln wenn sie sich ein Tier und die dazugehörige Verantwortung holen. Egal ob es sich um ein Pferd, einen Hund oder um zwei wirklich noch sehr sehr kleine Kitten handelt.

Damit du dich langfristig um deine beiden Lieblinge gut kümmern kannst, ist es auch wichtig, dass es DIR gut geht. Ich zweifle anhand von dem was du schreibst nicht daran, dass es den beiden an irgendetwas fehlen wird bei dir. Aber durch deinen letzten Absagt möchte ich dir klar sagen, dass es allein nicht reicht wenn du dich um die beiden kümmerst. Dir muss es auch gut gehen.

Vielleicht hast du ja jemanden, der dich ein wenig begleiten kann in nächster Zeit. Ein Freund oder eine Freundin? Vielleicht Familie, die deine beiden Lieblinge gern mal sehen würden? Du kannst hier auch einen Thread erstellen, Fotos posten und uns erzählen was die beiden so alles anstellen den ganzen Tag - da könntest du vielleicht die Freude entdecken und ein wenig deine Angst ablegen. Vielleicht kannst du irgendwann sogar Stolz empfinden darüber, wie toll sie sich bei dir entwickeln.
Mich (und sicher viele andere User) würde es sehr interessieren wie sie heißen, wie sie aussehen und was sie am liebsten fressen usw :)

Liebe Grüße und alles Gute!
 
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  • #15
Liebe/Lieber NeulingMitKitten,

Du bist nicht allein mit all deinen Gedanken. Sowas kommt bei Haltern vor, dass sie Zweifel entwickeln wenn sie sich ein Tier und die dazugehörige Verantwortung holen. Egal ob es sich um ein Pferd, einen Hund oder um zwei wirklich noch sehr sehr kleine Kitten handelt.

Damit du dich langfristig um deine beiden Lieblinge gut kümmern kannst, ist es auch wichtig, dass es DIR gut geht. Ich zweifle anhand von dem was du schreibst nicht daran, dass es den beiden an irgendetwas fehlen wird bei dir. Aber durch deinen letzten Absagt möchte ich dir klar sagen, dass es allein nicht reicht wenn du dich um die beiden kümmerst. Dir muss es auch gut gehen.

Vielleicht hast du ja jemanden, der dich ein wenig begleiten kann in nächster Zeit. Ein Freund oder eine Freundin? Vielleicht Familie, die deine beiden Lieblinge gern mal sehen würden? Du kannst hier auch einen Thread erstellen, Fotos posten und uns erzählen was die beiden so alles anstellen den ganzen Tag - da könntest du vielleicht die Freude entdecken und ein wenig deine Angst ablegen. Vielleicht kannst du irgendwann sogar Stolz empfinden darüber, wie toll sie sich bei dir entwickeln.
Mich (und sicher viele andere User) würde es sehr interessieren wie sie heißen, wie sie aussehen und was sie am liebsten fressen usw :)

Liebe Grüße und alles Gute!

Vielen lieben Dank! Ja, ich merke wie wichtig es ist, dass ich mich auch um mich selber kümmere. Ich habe noch gut zwei Wochen Urlaub, wenn ich danach mehr am Stock gehe als vorher ist auch niemandem geholfen.

Und stimmt, Entschuldigung, in der Aufregung habe ich die Vorstellung vergessen...

Also, hier sind Pippa (hinten, derzeit 720g) und Tommy (vorne, derzeit 850g):

IMG_20201111_134547.jpg
 
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  • #16
Wie wunderschön beide sind - und sie haben total süße Namen. Hast du sie dir ausgedacht oder sind das noch die, die das Tierheim ihnen gegeben hat? Bei Pippa bin ich gespannt, wie sie mal als erwachsene Dame aussieht (hoffe du bleibst uns so lange im Forum erhalten) mit ihrer besonderen Zeichnung.
Und wenn Tommy so gut weiter frisst, wird er mal ein stattlicher großer Kater :)

Genieß den Urlaub und liebe Grüße.
 
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  • #17
Ein großer Kratzbaum kommt hoffentlich noch diese, spätestens nächste Woche, der wird der Anfang sein für einen Catwalk rund ums Wohnzimmer. Die Fenster sind als nächstes dran, und den Balkon mache ich im Frühjahr katzensicher.

Mit dem Aufbau des großen Kratzbaums kannst du dir ruhig noch ein wenig Zeit lassen :)
Solange die Zwerge noch so klein sind, würde ich ihnen erst einmal nur Klettermöglichkeiten mit einer geringen Fallhöhe anbieten, da es in diesem Alter schnell mal zu einem Absturz kommen kann.
Je nachdem, was du für einen Bodenbelag hast, kann es auch sinnvoll sein, zumindest am Anfang um den Kratzbaum herum noch ein paar weiche Decken auszulegen, die einen eventuellen Sturz abfangen.

Im Übrigen solltest du kein schlechtes Gewissen haben, dass die beiden aktuell im Gästezimmer wohnen müssen. Für junge Katzen in diesem Alter ist es gar nicht schlecht eine etwas begrenzte und übersichtliche Fläche zu haben, die dann nach und nach erweitert wird sobald sie älter werden.

Unsere Pflegekitten wohnen zum Beispiel zu Beginn immer im Badezimmer und ziehen dann im Anschluss, sobald sie parasitenfrei sind, in unser Pflegizimmer um. Das wichtigste für Kitten ist meiner Erfahrung nach die Gesellschaft ihrer Geschwister oder gleichaltrigen Artgenossen. Solange sie zusammen spielen können ist das Platzangebot in diesem Alter noch nicht so relevant wie später.
 

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  • #18
Vielen lieben Dank! Ja, ich merke wie wichtig es ist, dass ich mich auch um mich selber kümmere. Ich habe noch gut zwei Wochen Urlaub, wenn ich danach mehr am Stock gehe als vorher ist auch niemandem geholfen.

Und stimmt, Entschuldigung, in der Aufregung habe ich die Vorstellung vergessen...

Also, hier sind Pippa (hinten, derzeit 720g) und Tommy (vorne, derzeit 850g):

Anhang anzeigen 132608
Sehr süß die beiden Zwerge! :)
Hast du noch ein Bild, auf dem man die Augen besser erkennen kann? Ich würde die beiden anhand des Fotos und Gewichts auf jeden Fall älter als 6 Wochen schätzen.
 
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  • #19
Mit dem Aufbau des großen Kratzbaums kannst du dir ruhig noch ein wenig Zeit lassen :)
Solange die Zwerge noch so klein sind, würde ich ihnen erst einmal nur Klettermöglichkeiten mit einer geringen Fallhöhe anbieten, da es in diesem Alter schnell mal zu einem Absturz kommen kann.
Je nachdem, was du für einen Bodenbelag hast, kann es auch sinnvoll sein, zumindest am Anfang um den Kratzbaum herum noch ein paar weiche Decken auszulegen, die einen eventuellen Sturz abfangen.

Im Übrigen solltest du kein schlechtes Gewissen haben, dass die beiden aktuell im Gästezimmer wohnen müssen. Für junge Katzen in diesem Alter ist es gar nicht schlecht eine etwas begrenzte und übersichtliche Fläche zu haben, die dann nach und nach erweitert wird sobald sie älter werden.

Unsere Pflegekitten wohnen zum Beispiel zu Beginn immer im Badezimmer und ziehen dann im Anschluss, sobald sie parasitenfrei sind, in unser Pflegizimmer um. Das wichtigste für Kitten ist meiner Erfahrung nach die Gesellschaft ihrer Geschwister oder gleichaltrigen Artgenossen. Solange sie zusammen spielen können, ist das Platzangebot in diesem Alter noch nicht so relevant wie später.

Oh, das ist aber ein schönes Kittenzimmer!

Dass den beiden der Platz derzeit ausreicht, denke ich eigentlich auch. Aber muss ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich nicht den Großteil des Tages bei ihnen verbringe? Wie viel Zeit ist "genug" um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden und um unsere Beziehung zu stärken? Die letzten Tage war ich jeweils über 12h mit ihnen zusammen im Gästezimmer, und habe gemerkt, dass mir das nicht gut getan hat - nicht wegen der Katzen, die sind wie gesagt Zucker, sondern wegen des Gefühl des Eingesperrt-Seins. Aber ich will ihnen natürlich auch nichts vorenthalten, was jetzt für ihre Entwicklung wichtig ist. Dass ich gut acht Stunden am Tag weg bin, kommt im Dezember dann noch früh genug.

Und der Tipp, dass der Kratzbaum noch warten kann, ist auch gut. Danke! Ich habe gesehen, dass man ihn verschieden aufbauen kann - da werde ich wohl am besten erstmal mit den unteren Ebenen anfangen, und erst dann in die Höhe gehen, wenn sie etwas größer sind.
 
  • #20
Sehr süß die beiden Zwerge! :)
Hast du noch ein Bild, auf dem man die Augen besser erkennen kann? Ich würde die beiden anhand des Fotos und Gewichts auf jeden Fall älter als 6 Wochen schätzen.

Da habe ich mich blöd ausgedrückt, vor einer Woche waren sie - glaube ich - sechs Wochen alt, jetzt also sieben. Wenn sie schon älter wären, wäre das natürlich noch besser, weil sie umso länger ihre Mutter gehabt hätten...

Hier ist Tommy ganz nah:


IMG_20201111_143908.jpg
 
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