
Silent Paw
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 17. Oktober 2010
- Beiträge
- 235
- Ort
- Düsseldorf
Hallo Ihr Lieben,
ich stecke gerede mitten in einer Zusammenführung, die mir mehrere große, rosa Fragezeichen über den Kopf zaubert.
Ich habe schon eine "kürzlich" missglückte Zusammenführung hinter mir (vor fast 2 Jahren), bei der ich mir (leider, leider) von Familie und Freunden habe reinreden lassen, die meinten, das würde nie was werden und ich solle doch endlich abbrechen. Habe ich auch leider dann getan, viel zu früh, war nie glücklich mit der Entscheidung und habe jetzt beschlossen, es noch einmal zu versuchen.
Vorher habe ich mir soviel theoretisches Wissen angelesen, dass mir der Kopf gebrummt hat.
Erstmal etwas zu den beiden (weiteren) Teilnehmern der Zusammenführung:
Meine Olle, Vicky
:
10 Jahre alt (fast 11), kastriert.
Vicky war mal Zuchtkatze und ist bei mir vor fast 4 Jahren in "Rente" gegangen. Katzen kennt sie, aber sie war wohl mit Neulingen noch nie einfach, laut Vorbesitzerin. Sie geht nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Vicky ist Menschen gegenüber ein absolutes Schmusetier, wir lieben uns heiß und innig. Sie schläft an meinen Bauch gekuschelt unter der Bettdecke und hat nichts lieber, als am Bauch gekuschelt zu werden (auch von völlig Fremden). Sehr beliebt: Fell zur Seite schieben und mit dem Mund auf ihrem Bauch Töne machen (wie bei Babys halt
) Vicky kann schon eine echte Diva sein. Frei nach dem ersten Gebot halt...
Mein Neuling, Plume
:
Ebenfalls ca. 10 Jahre alt, auch kastriert.
Plume kommt aus einem Messie-Haushalt mit über 20 anderen Katzen. Bei ihrer Ankunft bei mir war sie noch sehr dünn, hatte aber schon einige Wochen auf einer liebevollen Pflegestelle gelebt. Dort aber meist auch nur hinter dem Regal. Ich habe ihr für die ersten Nächte mein Schlafzimmer geräumt (habe 2 ZKB), Vicky und ich haben im WZ auf der Couch geschlafen (das passiert eh jeden Freitag nach der Arbeit...). Plume ist so toll... ein ganz sanfter, aber sehr sehr ängstlicher Tiger. Hektische Bewegungen gehen gar nicht und sie hat einige Probleme mit dem Gleichgewicht und ihren Muskeln. Sie wollte heute vom Bett springen, ist weggerutscht und dann stattdessen runtergefallen. Meine TÄ war vor 3 Tagen hier und meinte, das läge wahrscheinlich daran, dass sie ihre Muskeln nicht viel einsetzt und im Prinzip ja nie etwas anderes macht als liegen, aufstehen zum fressen und aufs KaKlo gehen. Unterentwickelt, halt.
Die Situation:
Plume hat die ersten Tage unter dem Bett gelebt und als ich das Gefühl hatte, sie wurde zutraulicher und entspannter (sie kam mir entgegen, hat Köpfchen gegeben, gefressen und geschnurrt) und war traurig, als ich die SZ-Tür hinter mir zugemacht habe, als ich raus bin (Nehme ich an, sie hat zumindest noch lange miaut), habe ich die Tür aufgemacht.
Die ersten beiden Tage waren echt ereignislos. Plume hat sich sehr gefreut, ist mir nachgelaufen wie ein kleiner Hund. Vicky hat sich das Ganze von ihrem Kratzbaum aus angesehen und sich ausgiebig von mir bekuscheln, beschmusen und befüttern lassen (Leckerli auf Kratzbaum während Bauchkraulen sind super).
Dann ist Vicky zu Plume und hat ihr testweise eine getafelt. Seitdem hat Plume Vicky nur noch angebrummt und angefaucht und hat wieder unter dem Bett gelebt. Vicky hat sich das zuerst gefallen lassen und ist halt weg, wenn Plume gebrummt hat, oder hat sich in einem Meter Entfernung hingesetzt und geguckt. Irgendwann hat sie sich dan aber wohl angemacht gefühlt und hat Plume noch eine und noch eine getafelt. Dann haben sich die beiden gegenseitig hochgeschaukelt. Plume brummt, Vicky haut, usw. Dann hat Vicky angefangen, Plume zu jagen und in die Ecke zu drängen. Das habe ich immer wieder durch Geräusche unterbrochen (klatschen, Kochlöffel auf Topfdeckel, etc). Nach ein paar Mal hat sich Vicky aber nicht mehr durch die Geräusche abbringen lassen und hat angefangen, Plume auf dem Klo aufzulauern und ihr da eine zu tafeln. Natürliches Resultat: Plume hat auf ihr Kuschelhandtuch gepullert und sich nicht mehr auf Klo getraut. Als Vicky beim nächsten Augenkontakt mit Plume den Kampfgesang angestimmt hat, habe ich die beiden erst einmal wieder getrennt. Seit einer Woche lebt Plume jetzt wieder für sich im SZ, mal schlafe ich bei ihr, mal auf der Couch bei Vicky.
Langsam kriegt Plume wieder mehr Selbstvertrauen (Zylkene und Feliway sind im Einsatz). Die beiden standen sich vor 4 Tagen Nase an Nase an der 2cm geöffneten SZ-Tür gegenüber. Resultat: Flucht von Plume unters Bett, Pfoten-gegen-die-Tür-stemmen-lass-mich-rein von Vicky.
Plume war aber seitdem kein einziges mal mehr unsauber, hat aber immer noch zwischendurch nervöses Erbrechen (hatte ich noch gar nicht erwähnt; sie hat am Anfang sehr geschlungen, ist ja klar, hat dann immer wieder erbrochen. Was Körperliches ist es nicht, rein stressbedingt). Sie kuschelt und schmust aber noch unglaublich gern und schnurrt wie ein Ferrari.
Nachdem sie sich im SZ wieder mehr umgeguckt hat, habe ich nun eine Gittertür (sehr windschiefes Teil, hält aber) zum Einsatz gebracht. Vicky sitzt stundenlang davor und versucht, einen Blick auf Plume zu erhaschen. Die lebt jetzt aber in ihrer hinterletzten SZ-Ecke und zeigt sich nur, um auf Klo zu gehen. Fressnapf und Wasser stehen so, dass man sie von der Tür aus nicht sieht.
Was ich nun wissen möchte: Was ist mein nächster Schritt? Plume ist definitiv noch nicht sicher genug für ein erneutes Treffen mit Vicky und hat Angst vor ihr. Ist es falsches Mitleid, wenn ich denke: Die Arme, die ganze Zeit "alleine" im Schlafzimmer?
Und was mache ich mit Vicky? Sie ist schon sehr neugierig und wird fast rabiat, wenn nichts passiert. Grobmotorisch veranlagt, meine Gute...
Wie lange würdet Ihr bis zum nächsten Treffen warten?
Aufgeben werde ich diesmal nicht so schnell, auf gar keinen Fall. Ich möchte aber ab jetzt nichts falsch machen, und weiß nicht genau, wo und wie ich ab hier ansetzen soll? 😕
Kann mir vllt jemand einen Tipp geben, wie man einen Hasenfuß und einen Elefant im Porzellanladen zusammenbringt?
Ich hoffe, der Bericht war ausführlich genug, damit Ihr Euch ein Bild machen könnt
Wer bis hierhin gelesen hat: Glückwunsch zum Sitzfleisch und Danke fürs Zu"lesen"!
ich stecke gerede mitten in einer Zusammenführung, die mir mehrere große, rosa Fragezeichen über den Kopf zaubert.
Ich habe schon eine "kürzlich" missglückte Zusammenführung hinter mir (vor fast 2 Jahren), bei der ich mir (leider, leider) von Familie und Freunden habe reinreden lassen, die meinten, das würde nie was werden und ich solle doch endlich abbrechen. Habe ich auch leider dann getan, viel zu früh, war nie glücklich mit der Entscheidung und habe jetzt beschlossen, es noch einmal zu versuchen.
Vorher habe ich mir soviel theoretisches Wissen angelesen, dass mir der Kopf gebrummt hat.
Erstmal etwas zu den beiden (weiteren) Teilnehmern der Zusammenführung:
Meine Olle, Vicky

10 Jahre alt (fast 11), kastriert.
Vicky war mal Zuchtkatze und ist bei mir vor fast 4 Jahren in "Rente" gegangen. Katzen kennt sie, aber sie war wohl mit Neulingen noch nie einfach, laut Vorbesitzerin. Sie geht nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Vicky ist Menschen gegenüber ein absolutes Schmusetier, wir lieben uns heiß und innig. Sie schläft an meinen Bauch gekuschelt unter der Bettdecke und hat nichts lieber, als am Bauch gekuschelt zu werden (auch von völlig Fremden). Sehr beliebt: Fell zur Seite schieben und mit dem Mund auf ihrem Bauch Töne machen (wie bei Babys halt

Mein Neuling, Plume

Ebenfalls ca. 10 Jahre alt, auch kastriert.
Plume kommt aus einem Messie-Haushalt mit über 20 anderen Katzen. Bei ihrer Ankunft bei mir war sie noch sehr dünn, hatte aber schon einige Wochen auf einer liebevollen Pflegestelle gelebt. Dort aber meist auch nur hinter dem Regal. Ich habe ihr für die ersten Nächte mein Schlafzimmer geräumt (habe 2 ZKB), Vicky und ich haben im WZ auf der Couch geschlafen (das passiert eh jeden Freitag nach der Arbeit...). Plume ist so toll... ein ganz sanfter, aber sehr sehr ängstlicher Tiger. Hektische Bewegungen gehen gar nicht und sie hat einige Probleme mit dem Gleichgewicht und ihren Muskeln. Sie wollte heute vom Bett springen, ist weggerutscht und dann stattdessen runtergefallen. Meine TÄ war vor 3 Tagen hier und meinte, das läge wahrscheinlich daran, dass sie ihre Muskeln nicht viel einsetzt und im Prinzip ja nie etwas anderes macht als liegen, aufstehen zum fressen und aufs KaKlo gehen. Unterentwickelt, halt.
Die Situation:
Plume hat die ersten Tage unter dem Bett gelebt und als ich das Gefühl hatte, sie wurde zutraulicher und entspannter (sie kam mir entgegen, hat Köpfchen gegeben, gefressen und geschnurrt) und war traurig, als ich die SZ-Tür hinter mir zugemacht habe, als ich raus bin (Nehme ich an, sie hat zumindest noch lange miaut), habe ich die Tür aufgemacht.
Die ersten beiden Tage waren echt ereignislos. Plume hat sich sehr gefreut, ist mir nachgelaufen wie ein kleiner Hund. Vicky hat sich das Ganze von ihrem Kratzbaum aus angesehen und sich ausgiebig von mir bekuscheln, beschmusen und befüttern lassen (Leckerli auf Kratzbaum während Bauchkraulen sind super).
Dann ist Vicky zu Plume und hat ihr testweise eine getafelt. Seitdem hat Plume Vicky nur noch angebrummt und angefaucht und hat wieder unter dem Bett gelebt. Vicky hat sich das zuerst gefallen lassen und ist halt weg, wenn Plume gebrummt hat, oder hat sich in einem Meter Entfernung hingesetzt und geguckt. Irgendwann hat sie sich dan aber wohl angemacht gefühlt und hat Plume noch eine und noch eine getafelt. Dann haben sich die beiden gegenseitig hochgeschaukelt. Plume brummt, Vicky haut, usw. Dann hat Vicky angefangen, Plume zu jagen und in die Ecke zu drängen. Das habe ich immer wieder durch Geräusche unterbrochen (klatschen, Kochlöffel auf Topfdeckel, etc). Nach ein paar Mal hat sich Vicky aber nicht mehr durch die Geräusche abbringen lassen und hat angefangen, Plume auf dem Klo aufzulauern und ihr da eine zu tafeln. Natürliches Resultat: Plume hat auf ihr Kuschelhandtuch gepullert und sich nicht mehr auf Klo getraut. Als Vicky beim nächsten Augenkontakt mit Plume den Kampfgesang angestimmt hat, habe ich die beiden erst einmal wieder getrennt. Seit einer Woche lebt Plume jetzt wieder für sich im SZ, mal schlafe ich bei ihr, mal auf der Couch bei Vicky.
Langsam kriegt Plume wieder mehr Selbstvertrauen (Zylkene und Feliway sind im Einsatz). Die beiden standen sich vor 4 Tagen Nase an Nase an der 2cm geöffneten SZ-Tür gegenüber. Resultat: Flucht von Plume unters Bett, Pfoten-gegen-die-Tür-stemmen-lass-mich-rein von Vicky.
Plume war aber seitdem kein einziges mal mehr unsauber, hat aber immer noch zwischendurch nervöses Erbrechen (hatte ich noch gar nicht erwähnt; sie hat am Anfang sehr geschlungen, ist ja klar, hat dann immer wieder erbrochen. Was Körperliches ist es nicht, rein stressbedingt). Sie kuschelt und schmust aber noch unglaublich gern und schnurrt wie ein Ferrari.
Nachdem sie sich im SZ wieder mehr umgeguckt hat, habe ich nun eine Gittertür (sehr windschiefes Teil, hält aber) zum Einsatz gebracht. Vicky sitzt stundenlang davor und versucht, einen Blick auf Plume zu erhaschen. Die lebt jetzt aber in ihrer hinterletzten SZ-Ecke und zeigt sich nur, um auf Klo zu gehen. Fressnapf und Wasser stehen so, dass man sie von der Tür aus nicht sieht.
Was ich nun wissen möchte: Was ist mein nächster Schritt? Plume ist definitiv noch nicht sicher genug für ein erneutes Treffen mit Vicky und hat Angst vor ihr. Ist es falsches Mitleid, wenn ich denke: Die Arme, die ganze Zeit "alleine" im Schlafzimmer?
Und was mache ich mit Vicky? Sie ist schon sehr neugierig und wird fast rabiat, wenn nichts passiert. Grobmotorisch veranlagt, meine Gute...
Wie lange würdet Ihr bis zum nächsten Treffen warten?
Aufgeben werde ich diesmal nicht so schnell, auf gar keinen Fall. Ich möchte aber ab jetzt nichts falsch machen, und weiß nicht genau, wo und wie ich ab hier ansetzen soll? 😕
Kann mir vllt jemand einen Tipp geben, wie man einen Hasenfuß und einen Elefant im Porzellanladen zusammenbringt?

Ich hoffe, der Bericht war ausführlich genug, damit Ihr Euch ein Bild machen könnt
