Zusammenführung - Mein Verhalten dem Neuankömmling gegenüber

  • Themenstarter MrsBojangles
  • Beginndatum
M

MrsBojangles

Neuer Benutzer
Mitglied seit
13. April 2014
Beiträge
6
Hallo zusammen,

dies ist mein erster Beitrag und ich möchte mich gerne vorab für den folgenden Roman und alle möglicherweise unnötigen Details entschuldigen :)

Vor drei Tagen zog der zweijährige Main Coon-Kater Michel aus dem Tierheim zu mir und der ebenfalls zweijährigen Minou (EKH, schildpatt). Ich habe mich vorab umfassend auch hier im Forum darüber informiert, wie eine Vergesellschaftung am besten ablaufen sollte und bisher sind wir auf einem guten Weg, würde ich sagen. Dennoch habe ich gerade brennende Fragen, da ich teilweise unsicher werde, wie ich mich dem Neuankömmling gegenüber am besten verhalte, ohne dass sich Minou allzu sehr zurückgesetzt fühlt. Vllt. berichte ich kurz die Vorgeschichte zu den beiden Tieren:

Minou habe ich vor drei Wochen aus einem anderen Tierheim zu mir nach Haus geholt. Sie zeigte sich bei mir von Beginn an offen und verschmust, zwar verspielt, aber grundlegend eher ruhig. Ich war grundsätzlich an einem Paar interessiert, jedoch funkte es mit den beiden Paaren, die ich dort kennenlernte, nicht so wirklich. Schließlich stellte man mir Minou vor, die erst seit 3 Wochen im Tierheim weilte und mein Bauch sagte mir: Das passt. Ich fragte nach einem möglichen Partner, jedoch sagte die Mitarbeiterin, hier könne ich es ihrer Einschätzung nach erst einmal allein versuchen, nicht alle Katzen müssten in Gesellschaft leben und bei Minou sei dies auch vorstellbar. Diese Erfahrung habe ich mit meinem letzten Kater, der absolut allergisch auf Artgenossen reagierte, auch gemacht. Da ich gerade Urlaub hatte und in Teilzeit arbeite, ließ ich mich also auf diesen Versuch mit Minou ein. Im Tierheim wurde sie mir als sehr ruhig und zurückhaltend beschrieben, so erlebte ich sie auch. Bei mir angekommen blühte sie dann wie beschrieben von Tag 1 an auf - offen, neugierig, verschmust, verspielt und entspannt. Zunehmend hatte ich jedoch einfach das Bauchgefühl, mich doch besser um Gesellschaft zu kümmern.

In der letzten Woche stellte man mir bei einem Tierheimbesuch dann Michel vor. Er litt sehr unter seiner Situation im Tierheim und verkroch sich in den drei Wochen, die er dort lebte, in seiner Höhle. Die Mitarbeiterinnen beschrieben ihn mir auch als ruhigen, entspannten und verschmusten Zeitgenossen und nach einem ausgiebigen Vorgespräch und einem Besuch der Tierheimleiterin bei mir zu Hause sollte es also Michel sein.

Bei der Zusammenführung bin ich so vorgegangen, wie es auch hier im Forum empfohlen wird. Einzelzimmer für den Neuankömmling, langsame Gewöhnung etc. Ich konnte es kaum glauben, als Michel, der sich natürlich sofort in seinem Zimmer (mein Schlafzimmer) den ganzen Tag unter dem Bett verkroch, am Abend, als ich wieder ins Zimmer ging um ihm etwas vorzulesen, herauskam, schnurrte und schmuste. Beim ersten Zusammentreffen erstarrte Minou und knurrte, Michel war sehr vorsichtig, aber sah sich auch direkt eher entspannt in der Wohnung um. Minou folgte ihm überall hin, beobachtete ihn und knurrte, woraufhin er bis heute mit einem zaghaften miauen reagiert. Er sucht eindeutig den Kontakt. Auch Minou ist sehr neugierig. Sobald er sich aber zu sehr nähert, faucht sie und er lässt sie in Ruh. Das Interesse aneinander ist also da.
Gestern Abend scheint es im Bad zu einer Konfrontation gekommen zu sein, denn beide waren lange im Bad und plötzlich flüchtete Michel schnell ins Schlafzimmer. Beide Tieren waren jedoch unversehrt und ich fand die Seifen-schale am Waschbecken umgeschmissen vor. Heute morgen wurde ich durch Minous Knurren geweckt - Michel kam schon beim Morgengrauen zu mir, nun war also auch Minou da - beide Katzen in meinem Bett! Jedoch mit Abstand. Minou knurrte, es war aber sie, die zu uns kam. Sie setzte sich 10 Minuten still hin, ging dann aber wieder. Michel darf sich ihr immer weiter nähern. So schleichen sie nun weiter umeinander herum.

So, nun meine Frage(n) :)

- Michel sucht auch meine Nähe und die braucht er auch, ich merke von Mal zu Mal, wie ihn die Streicheleinheiten stärken. Teilweise versucht er sich hinter mir laufend an mich zu hängen, wenn ich ins Wohnzimmer gehe, wo Minou sitzt. Er sucht auch vor ihr den Kontakt zu mir. Ich bin nun unsicher, ob ich mit ihm vor ihr so intensiv schmusen soll, oder ob es eher kontraproduktiv sein könnte. Bisher hab ich mich hierzu immer ins Schlafzimmer begeben, wenn Michel dort war und Minou im Wohnzimmer schlief. Minou zog sich schmusetechnisch mir Gegenüber natürlich erstmal zurück, so langsam kommt sie aber auch mehr und mehr wieder kurz an. Ich probiere es natürlich auch immer wieder. Was würdet ihr mir raten?

- Ist es Minou, die sich durch ihr Verhalten (Knurren, aber auch Bewegen in Zeitlupe und Verschwinden aus der von ihr provozierten Situation), dem Neuankömmling unterwirft?

- Morgen habe ich einen Termin und müsste für eine Stunde das Haus verlassen. Die Mitarbeiterin im Tierheim, mit der ich gestern telefonierte, riet mir, die beiden zu trennen, wenn ich unsicher sei. Unsicher bin ich natürlich, aber da bisher kein Blut floss, würde ich die beiden ungerne trennen. Was meint ihr?

Ich bin sehr sehr dankbar für Antworten und Ratschläge. Danke vorab und viele Grüße in die Runde!
 
A

Werbung

hallo :)

ich würde sie nicht mehr trennen. warum sollte man das rad wiederzurückdrehen?

du bist ja recht flott an die zusammenführung gegangen - was vermutlich auch nicht so arg schwierig war. beide katzen sind ja noch nicht wirklich heimisch und angekommen nach so einer gesamt kurzen zeit.

und bedenke, der kater ist gerade mal eine woche da.

schmus mit ihm, natürlich. du musst ja BEIDE in ihrer bindung uns sicherheit unterstützen. und die drei wochen machen dein mädchen ja nicht zur erstkatze im engeren sinn.

kannst du mit beiden spielen? kannst du beiden zusammen leckerchen geben?
 
Lieben Dank für die Rückmeldung. Ich denke auch, dass eine Trennung nicht wirklich hilfreich wäre, allerdings scheinen sie wie beschrieben bisher nur ein einziges Mal wirklich 'Nase an Nase' gewesen zu sein - da macht man sich ja schon Gedanken, was so beim nächsten Mal passieren könnte. Aber ich bin guter Dinge.

Ich möchte einfach vermeiden, dass Minou eifersüchtig wird in dieser ersten Zeit, wenn er sich mir so demonstrativ vor die Füße wirft und schmusen möchte.

Zusammen spielen hat nicht funktioniert, hab es ausprobiert. Minou beobachtet alles aufmerksam und ich versuche sie einzubinden, aber sobald er ihr zu Nahe kommt - knurren, selten fauchen. Andersherum kommt Michel sofort dazu, dann auch wieder knurren von Minou.

Leckerchen funktioniert demnach leider auch nicht. Aber was nicht ist...

Ist denn von Minous Verhalten abzulesen, dass sie sich unterwirft?

Viele Grüße!
 
Hallo und herzlich Willkommen im Forum!

Schön, dass du dich entschieden hast, zwei Katzen aufzunehmen und eine Vergesellschaftung zu wagen! Und die läuft ja bisher einfach prima!!!

Nein, Minou unterwirft sich nicht. Sie ist unsicher und etwas ängstlich (deshalb das Knurren und Fauchen, damit steckt sie ihre Grenzen ab, was Michel auch sehr gut akzeptiert bisher). Sie vermeidet die Konfrontation, indem sie sich aus der Situation raus nimmt, das ist ok.

Trennen würde ich die Beiden auch nicht. Allerdings würde ich an deiner Stelle heute einen ausgedehnten Sonntags-Spaziergang machen. Da du selbst schreibst, dass du unsicher bist, kann es sehr hilfreich sein, wenn du die Situation verlässt und die Beiden mal eine Weile allein mit einander lässt. Sie spüren deine Unsicherheit und das überträgt sich auf sie, was die Vergesellschaftung verzögern kann.

Keine Sorge, Katzen werden nicht eifersüchtig. Ein derartiges Gefühl kennen sie nicht. Lass einfach beiden die Aufmerksamkeit zukommen, die sie haben wollen, freue dich über jeden Fortschritt und tu für dich selbst so, als sei alles völlig normal. Es ist total normal, dass da jetzt ein Michel wohnt und zu dir zum Schmusen kommt, es ist total normal, dass Minou auch da ist und das nicht so super findet. Aber wenn du so tust, als sei alles wie immer, dann beruhigt das die Katzen.

Viel Erfolg!
 
Ich schließe mich mal an, trenn sie nicht. Alles in allem findet ja eine stetige Annäherung statt und es wäre kontraproduktiv, die jetzt durch eine Trennung abzubrechen. Zumal ja auch kein Grund dafür besteht. Dieses fauchen/knurren/Abstand halten ist so wie du es beschreibst nichts weiter als auf kätzische Weise mitzuteilen, dass in dem Moment etwas mehr Abstand erwünscht ist. Und der Kater reagiert ja entsprechend, also die kätzische Kommunikation ist in vollem Gange, es ist nur eine Frage der Zeit, wann beide mutiger werden. Es ist eben für beide noch eine spannende, aufregende Sache...
- Michel sucht auch meine Nähe und die braucht er auch, ich merke von Mal zu Mal, wie ihn die Streicheleinheiten stärken. Teilweise versucht er sich hinter mir laufend an mich zu hängen, wenn ich ins Wohnzimmer gehe, wo Minou sitzt. Er sucht auch vor ihr den Kontakt zu mir. Ich bin nun unsicher, ob ich mit ihm vor ihr so intensiv schmusen soll, oder ob es eher kontraproduktiv sein könnte. Bisher hab ich mich hierzu immer ins Schlafzimmer begeben, wenn Michel dort war und Minou im Wohnzimmer schlief.
Schmus mit ihm, wo und wann er mag und wie du magst :) Es ist nur manchmal so, dass "Neuankömmlinge" so betüdelt werden, dass man darüber den "Alteingesessenen" erstmal ganz vergisst, aber das ist bei euch ja nicht der Fall. Behandle beide ganz normal, tu am besten so, als wäre gar nix besonderes los, das gibt beiden am meisten Sicherheit.
Minou zog sich schmusetechnisch mir Gegenüber natürlich erstmal zurück, so langsam kommt sie aber auch mehr und mehr wieder kurz an. Ich probiere es natürlich auch immer wieder. Was würdet ihr mir raten?
Ihre Aufmerksamkeit ist natürlich erstmal ganz auf den Kater fixiert, aber du musst bedenken, sie ist ja auch noch "neu" bei dir. Dass sie jetzt anfängt, wieder öfter zu dir zu kommen ist gut - gab es zwischen euch bestimmte Schmusezeiten, Rituale? Dann biete ihr die wieder an - aber nicht drängeln - wenn sie nicht mag und von selbst nicht kommt, dann eben nicht, nur dass sie gewahr wird, dass im Grunde für sie alles so weiterlaufen kann wie vorher, dann wird sie von selbst wieder öfter deine Nähe suchen.
- Morgen habe ich einen Termin und müsste für eine Stunde das Haus verlassen. Die Mitarbeiterin im Tierheim, mit der ich gestern telefonierte, riet mir, die beiden zu trennen, wenn ich unsicher sei. Unsicher bin ich natürlich, aber da bisher kein Blut floss, würde ich die beiden ungerne trennen. Was meint ihr?
Nein, nicht trennen, wenn du außer Haus gehst, das verunsichert sie nur und es besteht wirklich kein Anlass dazu. Im Gegenteil, mach immer wieder lange Spaziergänge :cool:, gerade in Abwesenheit von Dosi haben sich so manche Zusammenführungen von selbst erledigt ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diese ausführlichen und positiven Rückmeldungen, das trägt deutlich zu meiner Entspannung bei! Ich hab dann heute auch mal ne Runde gedreht...

2 1/2 Stunden waren sie allein und alle leben noch :) Allerdings ist Minou auf Michel zu als ich nach meiner Heimkehr in der Küche wuselte und hat ihm mit ihrer Tatze eine Backpfeife gegeben. Da zog er sich dann kurz zurück.

Nur fällt mir verstärkt auf, dass Minou nicht wie gewohnt frisst. Sobald sie an ihren Napf will, kommt Michel und will auch, obwohl er gerade noch an seinem eigenen beschäftigt ist. Minou erstarrt dann wieder und verlässt ihren Platz. Möchte Michel aber nicht aussperren, wenn Minou frisst. Und kommt Minou in die Nähe seines Napfes, eilt er fix hin und frisst alles auf. Hab Minous Napf nun hochgenommen. Habt ihr Tipps?

Danke noch einmal für die Rückmeldungen!
 
Werbung:
2 1/2 Stunden waren sie allein und alle leben noch :)
:D

Vermutlich haben sie in der Zeit ne Partie Schach gespielt :cool:

Zum Futtern - wie weit stehen denn die Näpfe zusammen? Lass Minous Napf dort stehn, wo er vor Michels Einzug gestanden hat und Michels Napf in weiterer Entfernung als jetzt dazu. Wenn nötig, so weit entfernt, dass jeder seine "eigene Ecke" hat.
Wenn die Näpfe weiter auseinander stehen und zu jeder Mahlzeit üppig voll sind, konzentrieren sie sich evtl eher auf ihre eigenen Näpfe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Rest wurde ja schon geschrieben.

Katzen sind keine Hunde, warum denkst Du überhaupt an Unterwerfen?

Hm, also ich hab schon viel über Revierverhalten und eben auch Rangkämpfe gelesen. In einigen Beiträgen auch darüber, dass sich zumeist das neue Tier direkt unterwirft und die Rangordnung bei Zusammenführungen so recht fix geklärt ist.
Aber eben auch, dass sich das Bewegen in Zeitlupe und geduckt aus der Situation Schleichen eine unterwerfende Geste ist. Und da ich einfach kein Experte bin, frage ich lieber nach, weil ich Minous Verhalten gerne einschätzen möchte.
 
  • #10
:D

Vermutlich haben sie in der Zeit ne Partie Schach gespielt :cool:

Zum Futtern - wie weit stehen denn die Näpfe zusammen? Lass Minous Napf dort stehn, wo er vor Michels Einzug gestanden hat und Michels Napf in weiterer Entfernung als jetzt dazu. Wenn nötig, so weit entfernt, dass jeder seine "eigene Ecke" hat.
Wenn die Näpfe weiter auseinander stehen und zu jeder Mahlzeit üppig voll sind, konzentrieren sie sich evtl eher auf ihre eigenen Näpfe.

Danke für den Tipp! Beide Näpfe stehen in der Küche, aber so weit wie nur möglich voneinander entfernt. Minous Napf habe ich auch dort stehen lassen, wo er vorher war, aber da geht sie gar nicht mehr hin.

Jetzt tritt glaube ich eine kleine Nahkampfphase ein. Minou ist wieder auf Michel los, aber ohne Prügelei. Ich bin ganz entspannt... :)

Grüße und einen schönen Abend
 
  • #11
Hallo in die Runde,

mittlerweile ist ein bisschen Zeit ins Land gezogen und ich würde gerne ein Update über die Situation hier geben - auch, weil ich gerne noch einmal um Rat bitten möchte. Hier folgt wieder ein kleiner, hoffentlich strukturierter Roman:

In den letzten 16 Tagen haben wir hier ganz schön viel erlebt. Zunächst verschärfte sich die Situation.

Minou, die Erstkatze, begann im Laufe der ersten Woche, Michel verstärkt über ein, zwei Hiebe anzugreifen, wenn ich mit ihm spielte oder er sich ihr ungewünscht näherte. Das Wohnzimmer erklärte sie zum Sperrgebiet, Michel durfte keinen Fuß dorthin setzen, woran er sich auch hielt. Konsequenz: Insbesondere am Abend ein traurig fiepender Neu-Kater im Flur an der Schwelle zum Wohnzimmer. Eine darauf angespannt und aggressiv reagierende Erstkatze. Das blieb auch so, bis heute. Aber hierzu gleich mehr.

Das Schlimme: Minou begann, Michel massiv zu mobben, wollte er zur Toilette gehen. Sobald sie ihn in diese Richtung gehen sah oder ihn scharren hörte, schnellte sie hin. Zunächst fixierte sie ihn, in der Toilette, indem sie sich davor setzte und er sich nicht raus traute. Das habe ich sofort unterbunden. Seitdem schnellte sie 'nur' in den Flur vor die Badezimmertür und lauerte. Kam er heraus, jagte sie ihn. Auch dieses Verhalten unterbinde ich nahezu seit Beginn. Mittlerweile reicht es, wenn ich die Hand ruhig zu einerm 'Stopp' hebe und 'Nein' sage und sie geht nicht hinterher. Nachts jedoch zieht sie es wohl weiter durch. Unsauberkeit gab es nicht bisher von Michel. Er schaut sich um auf dem Weg zur Toilette, geht aber nach wie vor relativ entspannt. Nachdem er fertig ist rennt er allerdings raus, krallt sich danach meist nen Ball zum Spielen und fegt durch die Bude. Nur Minou pieselte in der ersten Woche in Michels Transportbox.

Ich war nach über einer Woche ganz schön entmutigt, insbesondere wg. der Klo-Geschichte. Habe einen Feliway-Stecker besorgt auch, probierte es verstärkt mit gemeinsamen Leckerlie-Sessions, die überwiegend erfolgreich waren und versuchte, mich zu entspannen, nachdem mir auch die Mitarbeiterinnen aus den jew. Tierheimen, aus denen ich beide habe, Mut machten, am Ball zu bleiben.

Das Knurren und Fauchen reduzierte sich im Laufe von Woche zwei. Minou ging Michel aber weiter aus dem Weg. Hier und da versuchsweise Beschnuppern am Hinterteil. Wenn es jedoch zu Konfrontationen kam, meistens wenn Michel zu intensiv spielte, allein oder mit mir, dann teilte Minou auch stärker aus. Ein Streit geht immer von ihr aus. Michel begann aber auch, sich zu wehren. Es blieb bei 4, 5 Hieben von beiden Seiten, die meistens mit einem Fauchen von Michel enden und dann ist Schluss.

Habe das Wohnzimmer weniger verstärkt aufgesucht, sodass Minou auch öfter da heraus kam. Konnten uns gemeinsam in der Küche, auf dem Balkon und teilweise auch im Schlafzimmer aufhalten (Michel schläft immer im Bett neben mir, Minou auch schon vorher nicht). Zwei Mal habe ich sie in der Zeit gemeinsam im Bett vorgefunden, mit Abstand zueinander, aber schlafend. Ein einziges Mal hab ich die schnurrende Minou gestreichelt und Michel durfte ohne Probleme dazukommen. Danach haben beide dort geschlafen.

Zusammen Spielen geht weiter nicht. Auch einzeln ist es schwierig. Spiele ich mit Michel, kommt Minou dazu und greift ihn an. Spiele ich mit Minou, will Michel auch, Minou fühlt sich gestört und greift ihn an.

Seit zwei Tagen jedoch fängt Minou an, am Abend vor dem Schlafengehen im Schlafzimmer zu patroullieren und diesen Raum vor Michels Zutritt zu verteidigen. Gestern Abend ist es zu mehreren, kurzen aber heftigen Auseinandersetzungen gekommen, als Michel im Schlafzimmer spielte und Minou ihn angriff. Das Ganze löste sich erst auf, als ich den Raum verließ.

Heute Morgen dann entdeckte ich drei dicke, getrocknete Bluttropfen auf dem Küchenboden, sowie kleine Sprenkler. Konnte bisher bei keinem Tier eine Wunde finden. Jedoch bin ich ganz schön schockiert. In allen Foren heißt es immer: Sei entspannt, solange keines der Tiere unsauber wird oder Blut fließt.

Und nun? Die Situation erscheint grundlegend wieder angespannter, die beiden Tiere spielen hier Reise nach Jerusalem und folgen sich von Raum zu Raum. Und es ist Blut geflossen. Just in diesem Moment, in dem ich schreibe, ist jedoch neu, dass Michel ins Wohnzimmer spaziert, Minou ihn dabei zwar fixiert, aber duldet. So sitzen sie seit 18 Tagen zum ersten Mal gemeinsam keine zwei Meter voneinander entfernt im Wohnzimmer. Michel in der Baumhöhle, Minou davor auf dem Boden, aber nicht starrend.

Ich wäre sehr sehr dankbar für Einschätzungen, Kommentare, Ratschläge.
 
  • #12
hm. minou ist offenkundig etwas zickig :oops:

aber sie war ja recht frisch kastriert, oder?

grundsätzlich ist das stalken und klomobben ganz ganz doof.... da musst du wirklich einwirken. was du ja auch machst :)

und wenn einer mal in ruhe bespaßt werden soll, kann der andere auch mal ne auszeit vertragen. ich mach das hier so, denn mein luka ist auch so ein drängelndes und etwas dreistes wesen.

ich weiß, dass man einen mächtigen schreck bekommt, findet man blutflecken. hier scheint es glimpflich abgegangen zu sein.

und es KANN auch nochmal zu reibereien kommen. denn der kater gibt kontra, was auch meines erachtens nötig ist.
 
  • #13
Ich rate dazu, erstmal ruhig zu bleiben. Ja, es ist offensichtlich Blut geflossen und ja, das ist natürlich nicht gut. Aber es scheint in diesem Fall auch keine völlige Katastrophe zu sein.

Zunächst einmal solltest du mehr Klos aufstellen, um die Klo-Situation dauerhaft zu entspannen. Sinnvollerweise so, dass Minou Michel dort nicht so auflauern kann, dass er nicht weg kommt. Also Fluchtwege in mindestens zwei Richtungen, dabei trotzdem versteckt genug, dass die Katzen ihre Ruhe haben (ja, das ist je nach Schnitt der Wohnung nicht einfach! Deshalb ja auch "sinnvollerweise").

Und dann würde ich mehr Zeit geben. Wenn du mit Michel nicht spielen kannst, ohne dass Minou dazu kommt und angreift, dann mach eine Tür dazwischen zu. Es wäre zwar deutlich schöner, wenn sie gemeinsam spielen könnten, aber vielleicht kommt das ja noch mit der Zeit?
 

Ähnliche Themen

Balou0511
Antworten
13
Aufrufe
2K
Balou0511
Balou0511
M
Antworten
67
Aufrufe
36K
Mietzl
M
V
Antworten
4
Aufrufe
390
sMuaterl
sMuaterl
Suicune
Antworten
6
Aufrufe
967
Suicune
Suicune
Milenn
Antworten
16
Aufrufe
2K
Labahn
Labahn

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben