Guten Abend Wonnie !
Ich weiß nicht, ob Du meine / unsere Geschichte kennst .... ?!?
Wir haben auch eine Katze aus Spanien - und unsere so sehr geliebte Erstkatze unmittelbar zu Beginn der Zusammenführung verloren.
Ich kann vieles von dem, was hier geschrieben wird - von wegen NICHT traumatisiert und sooo sozial und ganz genau so, wie sie vorher beschrieben wurde -, absolut
nicht nachvollziehen, im Gegenteil, mich macht es ziemlich wütend, wenn hier immer noch ( obwohl ich weiß Gott nicht die Einzige bin, deren Erstkatze die Zusammenführung nicht überlebt hat ) dieselben Sätze lesen muß, die uns schon vor eineinhalb Jahren vorgebetet wurden... *hierfehltderkotzsmiley*.
Wir lieben Neli über alles, aber das liegt einzig und allein an ihr selber und NICHT an der vermittelnden Organisation oder dem, was uns da gesagt wurde.
Wonnie, ich versuche jetzt mal, meine Erfahrungen möglichst emotionslos für Dich zusammenzufassen:
1.) Such Dir Deine künftige Katze ruhig nach ihrem Äußeren aus - alles, was man Dir über ihren Charakter sagt, kann stimmen, muß aber nicht richtig sein. (Solltest Du Dich dann wundern, warum die als "ruhig und sozial" beschriebene Katze bei Dir völlig aufdreht und zum kleinen Tyrannen mutiert, wird man Dir mit feinem Lächeln zu verstehen geben, daß es
a.) vöööllig normal ist, wenn die Katze sich bei Dir anders verhält, weil es ja eine ganz neue Umgebung ist und / oder
b.) die Katze per se sicher immer noch ganz reizend ist, es also einzig und alleine an DIR liegen muß, wenn sie nicht so handzahm wie angekündigt ist... )
2.) Mach Dir vor der Adoption klar, daß Du Dich im Großen und Ganzen auf eine Wundertüte einläßt. Sowohl was die Gesundheit der Katze als auch was ihre psychische Verfassung angeht.
Das ist weder schlimm noch letztendlich verwunderlich - aber es ist enorm hilfreich, wenn man als neuer Dosenöffner auf genau diesen Umstand vorbereitet ist.
Heißt auf deutsch: Mach Dich drauf gefasst, daß Dein Mietzchen Traumata an Stellen hat, mit denen Du niemals gerechnet hättest ( z.B. bei uns: Sobald ich meine Hand höher als Hüfthöhe brachte - etwa, um meinem Mann etwas zu geben oder auch nur zu zeigen - , verließ Neli fluchtartig das Zimmer und verschwand unter dem nächstbesten Bett.
Oder sie wurde mit schöner Regelmäßigkeit jeden Montagmorgen unsauber - es hat fast ein halbes Jahr gebraucht, bis sie uns
wirklich geglaubt hat, daß mein Mann, zwischen dessen Beinen sie das ganze Wochenende auf dem Sofa lag, immer und immer abends wieder nachhause kommt und nicht weggeht, weil er sie nimmer mag, sondern halt nur ganz normal zur Arbeit geht. Ihre Verlustängste waren lange Zeit ganz, ganz schlimm.).
Und ganz egal, was man Dir vorher über die Katze erzählt hat:
Verlasse Dich am besten auf gar nix, sondern sei Deinen anderen Tieren zuliebe so vorsichtig, wie es nur irgend denkbar ist - unsere Mausi würde vermutlich noch leben, wenn wir die beiden Damen über mehrere Wochen komplett separiert hätten, bis auch unsere eigene TÄ definitiv bestätigt hätte, ob Neli tatsächlich gesund ist...
Wir lieben unsere Neli sehr und werden sie niemals wieder hergeben, insofern erzähle ich Dir das alles NICHT, um Dich zu verunsichern, wonnie.
Ich finde es toll, daß Du einem obdachlosen Kätzchen ein Zuhause geben möchtest und kann das auch nur empfehlen.
Aber die Blauäugigkeit und teilweise extrem überzogene Euphorie, die hier in diesem Forum immer wieder durchkommt ( vor allem, wenn es um eine bestimmte Organisation geht ), halte ich für völlig unangebracht und (für schon vorhandene Tiere) auch gefährlich.
Dir eine gute Entscheidungsfindung
und herzliche Grüße
Glückspilz