Tierhaltung ohne ausreichende finanzielle Mittel - ich verstehe es nicht

  • Themenstarter Themenstarter salatblatt
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@Andersland Das stimmt. Unser Benjamin hat uns in den zwei Jahren auch an den Rand der Möglichkeiten gebracht. Und damals hatten wir noch relativ gut bezahlte Jobs. Am Anfang konnte man es noch mit vielen Überstunden ausgleichen.
Inzwischen überlege ich dreimal, ob ich das noch leisten kann. Vermutlich haben wir jetzt unsere letzten Katzen, auch wenn das Herz dabei blutet.
Aber man kann ja im Tierheim helfen. So hat man wenigstens noch Kontakt, auch wenn es nicht dasselbe ist.
 
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A

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Ich wuchs ja mit Tieren auf.. In Summe waren es 6 Katzen, die alle sehr alt wurden. Keines dieser Tiere hat so oft einen TA wie Baghira gesehen, auch nicht alle zusammen..😬

Das war früher halt so.. Katzen liefen mit, es gab Brekkis, Whiskas, Kittekat. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie geimpft wurden. Kastriert waren sie alle.
Die Hunde wurden geimpft, kastriert und bei Unfällen/Verletzungen waren sie beim Doc.

Dann kam Baghira.. und damit auch das Forum.. ich hab mich früher nie so intensiv mit Katzenhaltung beschäftigt, ich hatte ja nur welche als Kind/Teenie.. bis ich von zuhause auszog. Danach hatte ich Hunde.

Ich war so naiv und dachte mir, da Baghira eh Freigängerin wird, braucht sie nicht viel.. sie wird kaum zuhause sein, vermutlich kann ich froh sein, wenn sie nachts zuhause ist. 😬 Dachte ich.. vor 4 Jahren..😁 Ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht mal ein Klo, als ich sie holte. Das war wirklich ein Last Minute Kauf.
Ich dachte wirklich, dass Katzen so unkompliziert sind und kaum was brauchen. Das war keine böse Absicht, ich kannte es eben nur so.
Dass ich so einen Heimscheisser und Stubenhocker bekomm, damit hab ich nicht gerechnet.

Ich habe erst durchs Forum gelernt, auf kleine winzige Details zu achten. Früher, wenn eine Katze da lag, dann lag sie halt da. Heute achte ich darauf, WIE sie da liegt. Wie sind die Ohren, wie ist ihr Blick, wie ist die Pfotenstellung. Anhand dessen schleppe ich Baghira vermutlich öfters zum TA als es manchmal nötig wäre. Gut, ich hatte bisher nie Unrecht, sie hatte immer was, aber vielleicht wäre das eine oder andere von alleine vergangen. Zb. Übelkeit oder Bauchweh.

Dazu kommt, dass ich alleine wohne und sehr viel Zeit mit ihr verbringe. Dadurch sehe ich vieles vermutlich schneller als wenn in einem Haushalt kleine Kinder, Partner und eventuell noch andere Tiere sind. Nicht dass man sich weniger kümmert, sondern ich hab einfach mehr Zeit für dieses eine Tier.

Ich verdiene nicht schlecht, habe einen Vollzeitjob und keinerlei finanziellen Verpflichtungen außer die monatlichen Fixkosten wie Miete, Versicherungen etc.
Aber so wie es aktuell ist, muss ich leider sagen, dass ich mir eine 2. Baghira nicht so einfach leisten könnte. Sie hat ihre Baustellen, sie war nie versicherbar und da ich will, dass es ihr gut geht, muss sie halt nun mal jeden Monat zum Check und ihrer Spritze.

Ich denke, viele die sich Tiere ins Haus holen, fragen in ihrer Umgebung ein bisschen nach, da bekommen sie Antworten wie: Ach, das bisschen Futter und die Streu.. mehr brauchts nicht.. Das Tierchen ist vielleicht Kuschelpartner, wenn man es grad braucht, ansonsten läuft die Katze mit.

Aber es gibt auch die, die einem Tier helfen wollen und alles zusammenkratzen, um Futter zu kaufen. Ich bin da manchmal auch zwiespältig, einerseits lieben diese ihre Tiere wirklich, haben ein liebevolles Verhältnis, andrerseits ist die medizinische Versorung nicht gewährleistet. Aber soll man denen die Tiere nun wegnehmen? 🙈
 
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das richtige Maß zu finden
...genau, das ist es, sicher eine Herausforderung, welches viel Feingefühl und zugegeben auch Erfahrung erfordert, zu sehen, wann hat mein Tier wirklich einen Check-up nötig und wann setze ich es nur unnötigen Stress aus, das gilt auch für Erkrankungen, wo keine Hilfe mehr zu erwarten ist.

Der Umstand, sich die eine oder andere vom Tierarzt vorgeschlagene Behandlung nicht leisten zu können, kann durchaus auch Vorteile haben, das musste ich selbst schmerzlich erfahren:
Meine 14 Jahre alte Katze Lilly erkrankte an einem hoch aggressiven, schnell wachsenden Tumor. Das war nach der durchgeführten Feinnadelbiobsie sofort klar wurde aber noch zur Sicherheit in ein Labor geschickt.
Die Tierärztin, die zunächst meinte, man würde so ein altes Tier bei dieser Prognose nicht mehr operieren, weil es nichts bringen würde, hatte beim nächsten Besuch plötzlich einen Sinneswandel. Man solle unbedingt operieren, es bestünde ja die Möglichkeit, dass der Tumor abgekapselt sei (sie sah am Ultraschall sehr wohl, dass das nicht so war).
Ich - in meiner Angst um meine geliebte Lilly, jeden Strohhalm greifend und völlig unfähig klar zu denken - wollte nichts unversucht lassen, was ein Tierarzt für gut hält, willigte freudig ein.
Hätte ich mir das nur nicht leisten können und abgelehnt, nur Kortison gegeben, es hätte meinem Schatz viel Leid erspart und sie hätte mit mehr Qualität sicher noch etwas länger gelebt.
 
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Ich - in meiner Angst um meine geliebte Lilly, jeden Strohhalm greifend und völlig unfähig klar zu denken - wollte nichts unversucht lassen, was ein Tierarzt für gut hält, willigte freudig ein.
Als man damals bei Baghira den zerfressenen Kieferknochen sah und meine TÄ meinte, dass man nichts mehr tun kann.. war meine erste Frage, ob man eine Kieferknochen Transplantation machen könne 🙈🙈 Zum Glück verneinte dies meine TÄ und sagte mir auch, dass sie es nicht machen würde, wenn es möglich wäre.

In der Verzweiflung würde so mancher Halter viel mehr Geld ausgeben, als es nötig wäre.
 
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@Black Perser ich verstehe diese Frage total, man ist irre vor Angst. Man würde alles tun, wovon man anderen abrät.
Heute habe ich mir das verziehen, habe aber meine Vertrauten gebeten mir im Falle des Falles den Kopf gerade zu rücken, weil ich nicht ausschließe wieder alles zu versuchen.
Es ist einfach eine schlimme Ausnahmesituation, die vernünftiges Denken blockiert.
 
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Da kommt man nicht weiter, geht zu einem anderen, geht zur Tierklinik. Da wird diese oder jene Untersuchung noch mal gemacht, da noch mal Blut abgenommen, hier noch mal dies versucht....viele Kosten hat man dann auch noch doppelt.

Genau diese Erfahrung mit Zweitmeinung und doppelter Kosten habe ich auch bei meinen beiden Sternenkatern gemacht.
Auch stationäre Aufnahme bei einem der beiden, damit wirklich alles an Diagnostik gefahren werden kann. Mit dem Ergebnis, dass keine Ursache gefunden wurde und vor allem die Kater jedesmal sehr gestresst waren.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine eindeutige Diagnose mit Nachfolgebehandlungen sind für mich im bisherigen und auch heutigem Budget für zwei Katzen gut machbar.
Richtig aufwändige Diagnostik mit Zweitmeinung für eine oder im ungünstigen Fall 2 Katzen gleichzeitig geht "auf Dauer" einfach nicht.
Daher bin ich mittlerweile tatsächlich nicht ganz unfroh, dass ich noch keinen passenden Zweitkater gefunden habe.
Sammy ist jetzt zwar versichert, darauf verlasse ich mich aber auch nicht.
Ihm geht es bisher sehr gut, aber mit meinen beiden Sternenkater wäre ich wahrscheinlich schon geflogen.
 
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@Felidae_1 , stimmt, meine Tämmi wurde auch knapp 21
 
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Man könnte wenigstens die Mehrwertsteuer auf Tierarztkosten auf 7 % senken oder ganz abschaffen
 
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Die Tiermedizin steht der Humanmedizin auch nicht mehr (viel) nach. Früher wären all diese spezialuntersuchungen bei Tieren nicht möglich gewesen...Heute sind sie es...Sie kosten aber enorm viel und das können sich viele nicht leisten.

Auch das ist natürlich ein Teil der Wahrheit, medizinisch ist insgesamt mehr möglich und auch der Standard wird immer besser. Aber damit steigen natürlich nicht nur die Optionen, sondern auch die Kosten.

Ganz so ist es nicht, @doppelpack,
angepasst wurde sie zwischendurch schon, nur eben nicht von Grund auf überarbeitet .

Ja, meine Ausführung war sicher etwas verkürzt dargestellt, da hast du Recht. Im Kern ging es mir aber um die Aussage, dass ich aus eigener Erfahrung bei diversen ärztlichen Behandlungen in den letzten Jahren in der Gesamtschau enorme Teuerungen feststelle wie z. B. eine insgesamt 4-Mal so teure Rechnung für die gleiche Behandlung wie vor einigen Jahren.
Natürlich ist mir auch bewusst, ich meine das hab ich im ersten Beitrag auch zumindest angedeutet, dass viele Faktoren da reinspielen wie u. a. die allgemeine Inflation, aber sicher auch Punkte wie die fortschreitende Privatisierung von Tierkliniken. Nicht nur diese heben dadurch die Preise an, sondern auch die HTA gleichen sich preislich daran an.
So extrem wie das im Gesamten die letzten Jahre war, haben das m. e. die wenigsten erwartet.
Für "Neutierbesitzer" besteht nur die Hoffnung, dass sie das in diesem Bewusstsein tun, ob sie es am Ende durch Freunde, Bekannte oder das Netz erfahren, ist ja egal.

Glücklicherweise gibts auch die Katzen, die quasi nichts kosten. Meine beste Freundin hat so eine (und die sei ihr gegönnt nach den beiden vergoldeten Vorgängern mit chronischen teuren Krankheiten!). Dabei hätte die Katze alle Voraussetzungen gehabt das nächste Groschengrab zu sein.. Vorbesitzer wollten sie aus diversen Gründen weghaben, tja und meine beste Freundin konnte das natürlich nicht zulassen. Also Katze übernommen, tierärztlich durchchecken lassen und sie hat ein kerngesundes Tier das bei richtiger Haltung plötzlich nichts mehr zerstört oder markiert. Ich glaub in den 4-5 Jahren die sie die Katze jetzt hat, hatte sie kein einziges Mal unerwartete Kosten.

Ich wünsche es natürlich keinem, aber spätestens im Alter werden dann die meisten Katzen teuer.

Zu dem letzten Punkt schrieben mehrere etwas, deshalb kein exemplarisches Zitat. Zu der Wahrheit der "Katzen die ohne Behandlung 23 wurden" (die kenne ich aus den Zeiten meiner Eltern auch) gehört aber im gleichen Atemzug aus meiner Sicht auch die Wahrheit von vielen Katzen, die bereits mit 6, 8 oder 12 "urplötzlich" verstorben sind - wenn nicht schon viel früher. Natürlich nicht zwangsläufig in einem Haushalt, aber sicher in der Gesamtschau.
Und ich weiß nicht, ob der Tod da wirklich immer Gnade war. Ich denke da sind genau so viele Katzen z. B. an Lungenödemen aufgrund Herzerkrankungen erstickt, verhungert wegen einer unbehandelten Grunderkrankung o. ä.
Damit will ich nicht sagen, dass bei jeder Katze jede Therapie angebracht ist. Auch ich sehe als wichtigsten Ausgangspunkt immer das Tier, was kann mit diesem konkreten Tier umgesetzt werden.
 
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Zu dem letzten Punkt schrieben mehrere etwas, deshalb kein exemplarisches Zitat. Zu der Wahrheit der "Katzen die ohne Behandlung 23 wurden" (die kenne ich aus den Zeiten meiner Eltern auch) gehört aber im gleichen Atemzug aus meiner Sicht auch die Wahrheit von vielen Katzen, die bereits mit 6, 8 oder 12 "urplötzlich" verstorben sind - wenn nicht schon viel früher. Natürlich nicht zwangsläufig in einem Haushalt, aber sicher in der Gesamtschau.
Und ich weiß nicht, ob der Tod da wirklich immer Gnade war. Ich denke da sind genau so viele Katzen z. B. an Lungenödemen aufgrund Herzerkrankungen erstickt, verhungert wegen einer unbehandelten Grunderkrankung o. ä.
Natürlich!!!
Das sollte nicht heißen, dass man einfach laufen lässt. Die Möglichkeiten sind da und soweit sie Sinn machen oder machen könnten auch auszuschöpfen, nur manchmal hat man auch das Gefühl, dass Tiere kranktherapiert werden oder eben zu viel getan wird, in Fällen, wo es eben aussichtslos ist - wie im Fall meiner Lilly.
Wenn die Therapie zum Geschäftsmodell wird ist die Reissleine zu ziehen.
Ich unterstelle das wieklich nicht jedem Tierarzt aber in meinem Fall war das klar Abzocke von jemandem der alles für sein Tier bezahlt hätte und das auch konnte und das wusste sie.
An ihrer Kompetenz lag es definitiv nicht. Sie gilt als erfahrene Onkologin.

Edit: Dann gibt es noch den Fall, dass Tierärzte sich mal gemütlich an was rantasten, anstatt mit Konzept vorzugehen, während die Kosten für den Halter durch die Decke gehen. Mir kommt manchmal vor, aus Zeitmangel. Erstmal AB verschreiben und beim nächsten Mal führen wir dann ein Anamnese-Gespräch und schon haben wir doppelte Ordi-Gebühr.
@Tabea88 kann davon ein Lied singen. Das war schon fast unglaublich was man ihr und der Katze zumutete, nicht nur finanziell.
Ida wurde sogar am Darm operiert, für nichts. Mit einem klaren Konzept hätte man Halter und Katze Geld und Nerven gespart.
 
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Sie sterben leider auch mit adäquater Behandlung, manche Krankheiten verlaufen einfach nicht nach Lehrbuch. Diese traurige Erfahrung musste ich nicht nur einmal machen
 
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Ich halte nichts davon eine Versicherung abzuschließen. Letztlich füll ich nur der Versicherung die Taschen, und wenn ich es brauche, üernehmen sie nicht mal alles. An die Seite legen tue ich auch nichts, warum auch. Vermutlich würden mir auch viele sagen, unter meinen Bedingungen sollte ich mir keine Tiere halten, weil ich auch knapp am Limit lebe.
Aber, und jetzt kommt das große Aber, ich gehe seit 35 Jahren zum selben Tierarzt, und demnächst zu seiner Tochter, wenn sie die Praxis übernimmt, und in der Praxis ist Ratenzahlung nach so vielen Jahren kein Problem. Er weiß er bekommt sein Geld, und kleinere Beträge auch am nächsten Ersten. Dann spar ich eben solange an meinen Bedürfnissen, bis die Rechnung bezahlt ist.
Er ist allerdings auch so offen, und klärt mich immer über alle Möglichkeiten auf, und auch ehrlich darüber, wann er die Notbremse ziehen würde.
 
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Nach dem Lesen hier im Forum habe ich den Eindruck, dass sich die Preise je nach Wohnsitz gewaltig unterscheiden. Dazu kommt dann, das man oft erst nach langer Zeit ein Gefühl dafür bekommt, wie der eigene Tierarzt vorgeht und wie man auf diese Vorgehensweise vertrauen kann.
Gerade dafür finde ich dieses Forum so wertvoll. Mit unseren ersten Katern waren wir lange Zeit aus Unwissenheit bei einem Landtierarzt (Schwerpunkt Nutztiere) in Behandlung, der im Rückblick leider einiges versäumt hat.
 
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Aber, und jetzt kommt das große Aber, ich gehe seit 35 Jahren zum selben Tierarzt
Wenn das aber nicht gerade eine Tierklinik ist, kann das auch schnell schief gehen. Ein Notfall am Wochenende, Dentalsachen, ein Bruch, den die kleine Haustierpraxis gar nicht behandeln kann usw.

Verstehe das bitte nicht als Kritik, es zeigt nur, wie schnell man trotz guter Überlegung und Planung trotzdem in Schwierigkeiten geraten kann.
 
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Ich werde für die Zahnsachen bei den dreien hier jetzt ernsthaft mal die Preise vergleichen im Umkreis von 200km.. Bei aller Planung vorher bei allem kalkulieren und sparen.. Ich kann es mir nicht leisten, alle vier Monate 1000€ pro Katze für Zahnfleischbehandlung auszugeben.
 
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Das Problem ist ja auch, dass man im Nachhinein immer klüger ist und zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht weiss, wie es ausgeht. Es gibt ja auch Katzen, die eine Chemo oder Tumor OP überstehen und danach noch ein recht gutes Leben haben. Aber ja, man muss nicht alles machen nur weil man es kann. Ich verstehe mittlerweile auch jeden, der z.b. bei einer Schilddrüsenüberfunktion aufgibt. Ich habe das unendlich mühsam erlebt und sie liest sich nicht gut einstellen, die Medikamente hatten üble Nebenwirkungen und meinen Kater ging es trotz laufender Behandlung nicht gut. Das schafft echt nicht jeder und hat auch nicht die Belastbarkeit.
 
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Ich halte nichts davon eine Versicherung abzuschließen. Letztlich füll ich nur der Versicherung die Taschen, und wenn ich es brauche, üernehmen sie nicht mal alles. An die Seite legen tue ich auch nichts, warum auch. Vermutlich würden mir auch viele sagen, unter meinen Bedingungen sollte ich mir keine Tiere halten, weil ich auch knapp am Limit lebe.
Aber, und jetzt kommt das große Aber, ich gehe seit 35 Jahren zum selben Tierarzt, und demnächst zu seiner Tochter, wenn sie die Praxis übernimmt, und in der Praxis ist Ratenzahlung nach so vielen Jahren kein Problem. Er weiß er bekommt sein Geld, und kleinere Beträge auch am nächsten Ersten. Dann spar ich eben solange an meinen Bedürfnissen, bis die Rechnung bezahlt ist.
Er ist allerdings auch so offen, und klärt mich immer über alle Möglichkeiten auf, und auch ehrlich darüber, wann er die Notbremse ziehen würde.

Darauf würde ich persönlich nicht dauerhaft bauen und mir wäre es zudem peinlich, meine Rechnungen grundsätzlich abstottern zu müssen. Im Notfall ja, als geplantes Konzept, nein.
 
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Natürlich!!!
Das sollte nicht heißen, dass man einfach laufen lässt. Die Möglichkeiten sind da und soweit sie Sinn machen oder machen könnten auch auszuschöpfen, nur manchmal hat man auch das Gefühl, dass Tiere kranktherapiert werden oder eben zu viel getan wird, in Fällen, wo es eben aussichtslos ist - wie im Fall meiner Lilly.
Wenn die Therapie zum Geschäftsmodell wird ist die Reissleine zu ziehen.
Ich unterstelle das wieklich nicht jedem Tierarzt aber in meinem Fall war das klar Abzocke von jemandem der alles für sein Tier bezahlt hätte und das auch konnte und das wusste sie.
An ihrer Kompetenz lag es definitiv nicht. Sie gilt als erfahrene Onkologin.

Edit: Dann gibt es noch den Fall, dass Tierärzte sich mal gemütlich an was rantasten, anstatt mit Konzept vorzugehen, während die Kosten für den Halter durch die Decke gehen. Mir kommt manchmal vor, aus Zeitmangel. Erstmal AB verschreiben und beim nächsten Mal führen wir dann ein Anamnese-Gespräch und schon haben wir doppelte Ordi-Gebühr.
@Tabea88 kann davon ein Lied singen. Das war schon fast unglaublich was man ihr und der Katze zumutete, nicht nur finanziell.
Ida wurde sogar am Darm operiert, für nichts. Mit einem klaren Konzept hätte man Halter und Katze Geld und Nerven gespart.

So hatte ich auch keinen der Beiträge verstanden, war mehr so eine gedankliche Weiterführung meinerseits. Ich erwische mich nämlich manchmal selbst dabei, wie mir dieser romantisierte Gedanke durchs Hirn saust, ich dabei aber mehr diesen Einzelfall im Kopf habe als eben die ganzen anderen Fälle.

Wird jetzt etwas OT:
Die Schilderung wie es bei deiner Lilly war, berührt mich sehr. Aber ich denke, da muss man sich immer vergegenwärtigen, dass man in diesem einen Moment handelt. Wenn man den Ausgang später kennt, dann würde man vielleicht anders entscheiden, aber zu dem damaligen Zeitpunkt konnte man es ja gar nicht. Ich kann dir genau den "Gegenfall" schildern: Meine Lilly (Namensvetterin 🙂) hatte die Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Gestellt von einer Onkologin. Hier stellte sich die Diagnose später wiederum als falsch heraus. Wir waren den Weg der Biopsie gegangen, Lilly war zuvor schon sehr geschwächt und kam danach erstmal überhaupt nicht mehr auf die Beine. Über Wochen bedeutete das alle paar Stunden per Spritze füttern. Ich hab mich mehr als einmal gefragt, ist das hier richtig, was ich tue. Rückblickend kann ich sagen: es war genau richtig. Aber hätte ich die erste Diagnose geglaubt, dann hätte ich den "wahren Ausgang" ja gar nicht gekannt, also hätte ich auch eine Palliativbehandlung mit Einschläferung für richtig gehalten. Und wenn es anders ausgegangen wäre, dann hätte ich mir sicher die Frage gestellt, habe ich zu viel gemacht. Und hätte ich später den wahren (potenziellen) Ausgang gekannt, aber mich anders entschieden, dann hätte ich mich auch gefragt, wieso habe ich das nicht gemacht.
Und ja, natürlich können wir uns belesen (und die Erfahrung zeigt, man muss es auch bis zu einem gewissen Grad), aber letztlich muss man den Medizinern auch vertrauen.
Und keinen Moment kann man ein zweites Mal in einer anderen Variante "durchleben". Bei der Rückschau verliert man dann oder man kann sich glücklicherweise sagen, bei diesem Mal habe ich alles "richtig" gemacht.
Ich bin mir sicher, du hast in dem damaligen Moment nach bestem Wissen und im Sinne von Lilly entschieden. ❤️
 
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Naja, welche Behandlung ich meiner Katze zumute ist wohl eine Entscheidung, die man besser als Halter denn als Tierarzt trifft. Meine Tierärzte zählen mir immer die Optionen auf, bei Bedarf auch welche sie unterstützen und welche nicht (auf deutsch: dafür müsste ich mir eine andere Praxis suchen) und dann obliegt die Entscheidung was gemacht wird mir.

Ja, man sollte das emotional nicht entscheiden und dafür gibt es meiner Meinung nach Gespräche mit dem Umfeld (Menschen vor Ort oder auch Erfahrungen hier im Forum), damit man für sich eine Entscheidung fällt und das dem Tierarzt mitteilt. Ein guter Tierarzt sollte ehrlich sagen ob (und wie lange) man Bedenkzeit geben kann oder nicht, meiner Meinung nach. Gerade in dem Beispiel mit der Katze von @Felidae_1 .. erst keine OP und dann doch, aber sofort?! Nein, da hätte wohl eine Nacht Überlegungszeit weder Tier noch Besitzer umgebracht und am nächsten Tag hätte sie in Ruhe entschieden.
 
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@doppelpack, ist jetzt ein bisschen OT, aber die Augen deiner Katze im Avatar finde ich etwas ungewöhnlich, war das immer so und steckt da eine Krankheit hinter?
 

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