Rickie, es ist eben kein Fall für die Behörden.
Es scheint mir, als kennst Du nur schwarz oder weiß.
Wenn irgendwo Tiere leben, die gefüttert werden und sich vermehren, und dann ist mal ein krankes dabei, das stirbt, was willst Du da denn anzeigen?
Das ist so absurd. Bis da ein Amt kommt, ist das Tier tot und weg, weil es sich verkriecht oder weggeräumt wurde,und der Rest ist doch in Ordnung.
Nicht nach Forenstandard, aber nach deutschem Recht.
Da macht der Vet nichts. Wenn da ein krankes Tier tatsächlich auffallen würde, was bei freilaufenden Katzen echt schwierig ist, dieses Tier müsste ja dann auch genau dann da sein, wenn der Termin ist und gesehen werden, dann gibt es erstmal eine Auflage das Tier behandeln zu lassen, aber da werden die anderen Tiere ja nicht beschlagnahmt.
Ich muss bei der Vorstellung wirklich hysterisch lachen, obwohl das überhaupt nicht lustig ist.
Ich hab da auch ein nettes Beispiel, alter Bauer , Tierhaltung schon immer grenzwertig, konnte sein Pony und die Ziegen nicht mehr versorgen aus gesundheitlichen Gründen.
Also wirklich nicht mehr füttern. Ein Pony lag irgendwann tot im Stall, eine Ziege ebenfalls, die hat er dann , wie wir hinterher rausgefunden haben, einfach mit einem Teppich bedeckt und im Stall liegen lassen.
Die beiden Ziegen lebten in einem ehemaligen Kuhstall , ein halber Meter Mit mit Stroh und Heu drauf, Wasser war eine schwarze Tonne, also das Wasser war schwarz, in die es getropft hat.
Das Pony stand in der Box auf einen halben Meter Mist, hatte Pilz am Hals, total abgemagert, weil er nicht füttern konnte, und zu lange Hufe. Hatte ewig die Box nicht verlassen.
Nachbarn haben den Vet gerufen, der befand, dass es den Ziegen gut ging und das Pony innerhalb von zwei Wochen verkauft werden soll.
Nun hatten die drei Glück im Unglück. Der Bauer ist gestürzt, hat sich etwas gebrochen und musste ins Krankenhaus.
Die Nachbarn hatten meine Freundin informiert, wir kannten die Tiere von früher, sind einfach hingefahren und haben uns gekümmert.
Es kam ein entfernter Verwandter, dem wir gesagt haben, dass wir die drei übernehmen würden.
Der Bauer hat dann so ein Schriftstück unterzeichnet, dass er alle Kosten übernimmt und wir die Tiere nehmen dürfen, solange er krank ist.
Das hat ihm der Verwandte wohl unter die Nase gehalten, der die Tiere eh loswerden wollte.
Wir hatten Glück, konnten sie erstmal auf einen Pferdehof unterbringen, die Ziegen waren Haut und Knochen unter dem Winterfell, das ist dem Vet nicht aufgefallen, sie wären demnächst verhungert.
Der behandelnde Tierarzt war entsetzt und wollte sich dafür einsetzen, dass sie nicht zurück müssen.
Dazu ist es nicht gekommen, der Bauer ist nach wenigen Wochen verstorben.
Das Pony habe ich übernommen, die Ziegen haben wir einem Tierschutzverein 100 km entfernt übergeben, sie hatten wohl massiv Arthrose, haben aber noch ein paar Jahre gelebt.
Das Pony hatte eine Behinderung, Probleme mit den Kniescheiben, und wäre beim Schlachter gelandet, Ronja hat so aber noch einige Jahre bei mir gelebt. So sahen sie bei der Befreiung aus, bei den Ziegen erkennt man wahrscheinlich nicht, wie dünn sie waren.
Diesen Zustand hielt der Vet für akzeptabel, um sie nicht sofort da rauszuholen…