Thrombose vermeiden?

[Nougats Cornflake]

Ohje, die Katze einer Freundin ist kürzlich an Thrombose verstorben, bzw. musste auf Grund der starken Beschwerden letztlich erlöst werden.

Jetzt schaue ich auf meine eigenen beiden Katzen, die jetzt 3 Jahre alt sind, Wohnungskatzen, nur das beste Sandras-Tieroase-Futti bekommen und auf deren Flüssigkeitszufuhr und Leckerlimengen ich achte.

Ich frage mich, ob ich noch etwas tun kann, um solche Krankheiten zu vermeiden, oder ob ich durch die Ernährung und den jährlichen Tierarztcheck schon genug für ihre Gesundheit tue. Ich wünsche mir einfach, dass sie noch viele Jahre bei mir bleiben und erst als ganz alte und weise Katzen friedlich einschlafen.

Aber wenn ich mich so umhöre, dann geht der Tod von Katzen ja immer mit irgendwelchen Krankheiten einher. Die wenigsten Katzen, deren Ende ich (bei Familie und Freunden) mitbekommen habe, sind "einfach so" gestorben. Am Ende wurden sie eigentlich alle eingeschläfert, um nicht (weiter) leiden zu müssen. Das ist doch echt schrecklich.

Da das Thema Thrombose gerade aktuell ist: kann man speziell dieses Risiko irgendwie mindern?

 

[Miss_Katie]

Ich denke nicht.

Eine gesunde Katze, die sich ausreichend bewegt, wird aber nicht einfach so eine Thrombose bekommen.

Voraussetzungen für das Entstehen einer Thrombose sind

o veränderte Zusammensetzung des Bluts mit Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit, dass das Blut gerinnt, erhöhen
o veränderte Flussgeschwindigkeit des Blutes
o Veränderungen an der Gefäßwand, so dass sich dort eher ein Thrombus (Blutpfropf) bilden kann.

Eine veränderte Zusammensetzung des Blutes kann man bei angeborenen Störungen des Gerinnungssystems des Blutes, durch Tumorerkrankungen, oder hormonelle Einflüsse haben.
Eine veränderte Flussgeschwindigkeit hat man z.B. durch längere Immobilität (z.B. durch eine Krankheit oder weil die Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind).
Veränderungen an der Gefäßwand hat man z.B. durch kleine Gefäßwandverletzungen oder durch Atherosklerose im höheren Lebensalter (Wobei Atherosklerose allein kein Risikofaktor für eine Thrombose ist, aber eben auch Gefäßverschlüsse auslöst).

Was du tun kannst: deine Katzen gesund ernähren und Übergewicht vermeiden, damit sie keinen Diabetes bekommen (ein Risikofaktor für Atherosklerose). Schauen, dass sie sich viel bewegen (die üblichen 14 Stunden Schlaf erhöhen das Thromboserisiko bei Katzen nicht ). Mehr kann man bei gesunden Tieren nicht tun, eine (medikamentöse) Thromboseprophylaxe ist bei einem gesunden Tier aber auch nicht sinnvoll, weil man damit ja auch wieder in das Gerinnungssystem eingreift und z.B. das Blutungsrisiko erhöhen würde.

EDIT: war die Thrombose in einem Blutgefäß, das das Rückenmark versorgt? Hatte die Katze eine Lähmung der Hinterbeine?

 

[Nougats Cornflake]

EDIT: war die Thrombose in einem Blutgefäß, das das Rückenmark versorgt? Hatte die Katze eine Lähmung der Hinterbeine?

Hey, danke für die Erklärung, du scheinst da vom Fach zu sein?
Irgendwie beruhigt es mich ein bissche, zu wissen, dass das, was man ohnehin bei Katzen vermeiden sollte (Bewegungsmangel, Übergewicht) etwas ist, dass ich positiv beeinflussen kann.

Die Katze der Freundin hatte das, was bei Wikipedia steht. Irgendwas mit dem Herzen, gelähmte Hinterbeine und offensichtliche Schmerzen. Irgendwas wurde operiert (denke ich, denn bevor die endgültige Entscheidung zum Einschläfern fiel, lag die Kaze schon in Narkose), aber meiner Freundin stand nicht der Sinn danach, mir das im Detail zu erläutern. Insgesamt war es auf jeden Fall der letzte Ausweg und sie sagt auch selbst, dass sie das auf Grund des Zustandes der Katze auf jeden Fall mit sich vereinbaren konnte. Trotzdem ist es einfach ein Verlust...

 

[Miss_Katie]

Ja, ich bin vom Fach, allerdings "nur" in Bezug auf Menschen.

Du meinst wahrscheinlich folgende Erkrankung, oder?

http://de.wikipedia.org/wiki/Ischämische_Myopathie_der_Katze

So wie ich das verstanden habe, tritt diese Art von Thrombosen v.a. bei Katzen mit HCM auf. (das vergrößerte Herz pumpt nicht mehr richtig, das Blut bleibt länger in der linken Herzkammer "stehen", dadurch entstehen "Blutklumpen" an der Herzinnenwand, die sich ablösen und die Hauptschlagader verschließen können. Verschiedene Organe, u.a. das Rückenmark, das Bewegungsimpulse aus dem Gehirn an die Muskeln weiterleitet, arbeitet nicht mehr richtig, und die Katze bekommt Schmerzen und Lähmungserscheinungen). Wenn deine Katzen ein gesundes Herz haben, musst du dir also eher keine Sorgen machen.

 

[rlm]

Die Hauptursache für Thrombose bei der Katze ist meines Wissens nach eine Herzerkrankung.

Herzkranke Katzen bekommen meist einen Blutgerinnungshemmer.

Die Katze deiner Freundin könnte also schwer herzkrank gewesen sein.

Eine Herzerkrankung lässt sich im Schall erkennen, du könntest deine Katzen also schallen lassen.

http://www.tierkardiologie.lmu.de/besitzer/hypertrophe-kardiomyopathie.html