Stammbaum

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Hallo, ich bin über eure Stammbaumdiskussionen gestolpert und habe eine Frage. Bisher hatte ich nur meinen Anfang Jahr verstorbenen Maine-Coon-Kater mit Stammbaum, alle anderen waren normale Hauskatzen oder eben Mischlinge aus dem Tierheim. Nun ist unser Junger ja auch wieder ein rassereiner Maine-Coon, allerdings ohne Stammbaum. Die Vorbesitzer gaben an, dass sie keinen Stammbaum bekommen hätten.
Mir selbst ist das auch nicht so wichtig, aber den Unterschied zu unserem alten Maine-Coon-Mix-Kater sieht man deutlich. Der Mix hat keine Büschel an den Ohren und einen deutlich kürzeren und weniger buschigen Schwanz, hingegen unser Junger hat alles, was eine Maine-Coon-Katze braucht. Er wird zwar nicht übermässig gross werden, denn er hat ein eher schmales Gesicht und keine sehr breite, fellige Pfoten, aber das ist uns egal. Es gibt ja auch in den Zuchten verschiedene Richtungen, manche züchten eher auf grosse Katzen mit breitem Gesicht, andere legen Wert auf ein eher spitzes und möglichst dreieckiges Gesicht mit möglichst langen, schmalen und spitzen Ohren, was mir persönlich nicht sehr gefällt.
Ich wollte mal fragen, was es eigentlich zu einem Stammbaum braucht? Nur Mitglied sein im Züchterverband? (und natürlich dann dessen Regeln befolgen)

Weshalb kommt es hier immer wieder zu heftigen Diskussionen, wenn jemand eine Rassekatze auch ohne Stammbaum kaufen will?
Die möglichen Erbkrankheiten alleine können es ja nicht alleine sein, denn bei allen anderen Katzen habe ich ja ebenso ein hohes Risiko, dass sie im Alter irgendwelche Krankheiten einfangen. Ich hatte 2 Katzen mit Nierenproblemen, (damals gab es es noch keine hilfreiche Behandlung dafür), 1 Katze mit schwerer Arthrose, (unfallbedingt), 1 Kater mit Diabetes, den ich mit Spritzen über 2 Jahre lang durchgeschleift habe und 3 andere sind Gott sei Dank eines natürlichen Todes auf Grund von Altersschwäche gestorben.
Sind die Regelungen nicht einheitlich ujnd verbindlich?
Würde mich einfach mal interessieren.
Viele Grüsse, Olia
 
A

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Ein Stammbaum ist unter anderem wichtig, weil man nur damit sehen kann, ob das Tier reinrassig ist. Da dort die Vorfahren, also Elterntiere, Großeltern etc gelistet sind.
Ohne Stammbaum kann man halt das Blaue vom Himmel erzählen und ne Wald und Wiesenkatze mit längerem Fell als Maine Coon betiteln.
So als Beispiel.
 
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Schon klar, aber mein neuer ist nun wirklich reinrassig, man kann es ja auch am Aussehen erkennen.
Er hat wirklich alle Merkmale, die ein Maine-Coon braucht.
Auch ein Mischling kann alle Merkmale einer reinrassigen Katze haben. Reinrassigkeit lässt sich also nicht über das Aussehen herleiten, sondern nur durch einen Abstammungsnachweis.
Da dieser in diesem Fall offenbar nicht vorhanden ist, ist die Behauptung "er ist reinrassig" eben nur eine Behauptung ohne jeglichen Beleg. Und es sind eben auch nicht alle "Merkmale" vorhanden, da das wichtigste "Merkmal" fehlt: Der Stammbaum bzw. ein Beleg der Abstammung.
Insofern ist euer Kater für mich genausowenig ein Maine Coon wie eine X-beliebige Katze aus dem Tierheim. Sondern wenn überhaupt nur ein Look-Alike, ohne Nachweis über die Abstammung.
 
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Das ist nun lustig. Trotz erwiesenem Nachweis einer reinrassigen Verpaarung ist nun unser Kater nicht mehr reinrassig, weil er nicht die notwendigen Papiere dafür hat? Mir persönlich das egal, ich liebe ihn auch ohne Papiere :) Also um einen Stammbaum zu bekommen, muss man zwingend Mitglied in einem Züchterverband sein?
Naja um einen Stammbaum zu bekommen müssen die Eltern nachgewiesenermaßen einen Stammbaum haben UND der Kater selbst einen Stammbaum haben. Und ja, die züchtende Person muss in einem Zuchtverein sein. Ansonsten gibt es keinen Beleg für die Reinrassigkeit und den Kater als reinrassig zu bezeichnen ist nur eine unbelegte Behauptung. Der ich z.B. widerspreche indem ich behaupte ohne Stammbaum keine Reinrassigkeit.

Das euer Kater nicht mehr reinrassig ist, habe ich nicht gesagt, nur dass er es in meinen Augen keiner ist. Kleiner aber feiner Unterschied zwischen "er ist" und "für mich ist".

Welchen Nachweis über die erwiesene reinrassige Verpaarung hast du denn statt dem Stammbaum?
 
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Mir persönlich das egal, ich liebe ihn auch ohne Papiere :) Also um einen Stammbaum zu bekommen, muss man zwingend Mitglied in einem Züchterverband sein?
Ja klar, wir alle lieben unsere Katzen, egal ob sie einen Stammbaum haben oder stinknormale Hauskatzen sind.

Der kleine feine Unterschied besteht darin, dass man Katzenvermehrer die keine Zuchterlaubnis haben, nicht unterstützen
sollte.
Sie vermehren ihre Tiere wahllos, ohne Kenntnis von Abstammung und Erbkrankheiten, verscherbeln ihre Katzen
auf dem Schwarzmarkt.
Hier geht es nur um den Profit, die Kosten werden so gering wie möglich gehalten um die Gewinnspanne zu erhöhen.
Wer diese sogenannten " Schwarzzüchter " unterstützt, unterstützt auch die gesetzeswidrige Vermehrung dieser
Katzen.

Seriöse Züchter haben einen großen Aufwand, aus diesem Grund sind auch ihre Katzen entsprechend teuer.
Möchte man dieses Geld nicht ausgeben, sondern möglichst billig sogenannte " Rassekatzen " auf dem Schwarzmarkt kaufen
hat selbst den Profit im Kopf und steht mit dem Schwarzzüchter auf der gleichen Stufe.
 
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Er hat wirklich alle Merkmale, die ein Maine-Coon braucht

Nein hat er nicht.
Da fehlt das wichtigste "Merkmal" überhaupt.

Hat er keinen Stammbaum ist er auch kein Rassetier, so einfach ist das.
Da ist es dann auch ganz egal wie "Rassig" er aussieht, er ist es trotzdem nicht.
 
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Schon klar, aber mein neuer ist nun wirklich reinrassig, man kann es ja auch am Aussehen erkennen.
Er hat wirklich alle Merkmale, die ein Maine-Coon braucht. Kastriert ist er auch, ich kann also keinen Missbrauch mit ihm treiben ;)
So, welche Merkmale hat er denn?
 
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  • #11
Das ist nun lustig. Trotz erwiesenem Nachweis einer reinrassigen Verpaarung ist nun unser Kater nicht mehr reinrassig, weil er nicht die notwendigen Papiere dafür hat? Mir persönlich das egal, ich liebe ihn auch ohne Papiere :) Also um einen Stammbaum zu bekommen, muss man zwingend Mitglied in einem Züchterverband sein?
Der erwiesene Nachweis der Reinrassigkeit ist der Stammbaum. Kannst du drehen und wenden wie du willst.
Im Übrigen muss im Impfausweis der Zwingername und der Name des Züchters/der Züchterin stehen.
Warum stellst du da nicht die Frage, warum dein Kater keinen Abstammungsnachweis hat?
 
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  • #12
Wenn du zwei verschiedene Langhaarkatzen miteinander verpaarst, wird das Ergebnis, je nachdem welche Gene dominant sind, zu der einen oder anderen Art tendieren.

Ich habe einen Kurzhaar-Mix, Hauskatze x Kartäuser. Den Kartäuser sieht man ihr nicht an, sie hat zwar auch die Farbverdünnung (Kartäuser sind blau, eine Verdünnung von schwarz) geerbt, aber sie ist gescheckt und auch die Augenfarbe ist nicht die, die für Kartäuser vorgeschrieben ist

Weil man also anhand des Aussehens nicht sagen kann, was verpaart wurde, braucht man den Stammbaum, wo die Elterntiere registriert sind. Nur so kann man sicher sein, das auch wirklcih die Rasse miteinander verpaart wurde, die sie dastellen soll.

Zudem züchten Züchter nach einem Rassestandard, das heißt, sie versuchen ihm so nahe wie möglich zu kommen, dazu müssen sie viel über Vererbung wissen und die richtigen Tiere aussuchen können, die zum erwünschten Ergebnis führen können, was nicht einfach ist.
Zudem entsprechen die Jungen eben nicht immer den züchterischen Erwartungen und werden dann verkauft.
Mit solchen Tieren sollte nicht weiter gezüchtet werden, denn das Zuchtziel ist eben, dem Standard so nahe wie möglich zu kommen und nicht irgendwelche Tiere einer Rasse miteinander zu verpaaren.
 
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  • #15
Hier mal als Beispiel, warum ein Stammbaum zum Nachweis wichtig ist.
Ich pack es in Spoiler

Hier BLH mit Stammbaum



IMG_2707.jpeg
IMG_2708.jpeg
IMG_2709.jpeg



Und hier meine Mix aus dem TH

45887638ym.jpeg


45887639kr.jpeg


45887640ja.jpeg


45887641sw.jpeg


45887642xo.jpeg



Man könnte mir erzählen, dass ich eine BLH hab, ich würds glauben. Aber sie ist keine. Tatsächlich steht in ihrem Impfpass, dass sie ein Perser Mix ist 🤷🏻‍♀️
 
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  • #16
Stimmt. Mein ehemaliges Flaschenkind Malou hat Pinsel. Und sie ist alles andere als ne Maine Coon...

45887716nt.jpg
 
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  • #17
Sind die Regelungen nicht einheitlich ujnd verbindlich?

Zuchtvereine sind erstmal einfach nur private Verbände mit unterschiedlichen Regelungen/Vorschriften, da gibt es - gerade bei der Katzenzucht - strengere und weniger strenge. Dann gibt es noch (internationale) Dachverbände, denen sich ein Zuchtverein anschließen kann, aber nicht muss. Zuchtvereine die einem Dachverband angehören sind in der Regel wohl seriöser als solche, die sich keinem Dachverband anschließen, da die Dachverbände auch Regeln vorgeben, denen sich der Zuchtverein anschließen muss bzw. die er dann einzuhalten hat.

Aber einheitlich und verbindlich ist da im Grunde nix, da jeder Verein seine eigenen Regeln aufstellen kann.

Ein seriöser Stammbaum ist vor allem dann wichtig, wenn man selbst züchten möchte. Denn nur mit Hilfe des Stammbaums kann Inzucht verringert oder vermieden werden, ist es möglich auch nur rezessiv vorliegende Merkmale "planbarer" zu machen etc..
 
  • #18
Meine Susi hat auch Ohrpinsel und die ist aus echtem ostdeutschen Landadel ;)
Das heißt also gar nichts, man kann es aber bei Rassekatzen züchterisch selektieren.
Und ein Stammi, wozu:
1. Um nachzuweisen, dass sich der Züchter an die Richtlinien des zuständigen Vereins hält, was die Haltung und Aufzucht von Katzen betrifft.
2. So kann man sehen, ob die Eltern nicht vielleicht doch Vollgeschwister sind (der Extremfall, aber für diesen Fall würde eine Katze auch eine Zuchtsperre bekommen und der Züchter was auf den Deckel, berechtigterweise)

Der Stammbaum ist die Identitätskarte einer Rassekatze, weil dort alles vermerkt ist, auch die Chipnummer.
Darum ein Stammbaum für Rassekatzen. Natürlich ist eine Coonie, aus zwei Coonies m.P. kann nichts anderes herauskommen, nur weiß man bei so einer Schwarzverpaarung nichts über den Verwandtschaftsgrad der Elterntiere und der ist bei Coonies immer richtig eng.
Und man weiß nichts über den genetischen Gesundheitszustand, weil gerade Coonies alles mögliche vererben können z.B. HD, ED, HCM, PKD. Es gibt seit meiner Zuchtaufgabe sicher noch ein paar neue Fiesitäten, aber die ersten vier sind schon schlimm genug:rolleyes:
 
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  • #19
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  • #20
Der Stammbaum, also das Papier mit den Kästchen drauf und den Katzenamen ist für sich selbst genommen nur sehr eingeschränkt interessant.

@teufeline hat schon demonstriert was man mit den richtigen Daten auf pawpeds anstellen kann (sofern sie in pawpeds eingetragen sind, was leider nicht alle Stammbaumtiere sind. Warum auch immer).

Was bei Inzucht raus kommen kann demonstriert diese Doku von Menschen, die häufig unter Cousins heiraten:
The Consequences of Marrying Your First Cousin (Family Inbreeding Documentary) | Real Stories
(Ich hab bewusst was über Menschen gewählt weil es bei Katzen immer gleich Leute gibt, die sich davon auf die Zehen getreten fühlen und alles verneinen. Bei diesen Menschen ist es wissenschaftlich nachgewiesen.)

Interessant ist welcher Zuchtverband den Stammbaum ausgestellt hat.
Die stellen nämlich unterschiedlich strenge Anforderungen an die Zucht. Z.B.:
- bezüglich Tests auf Erbkrankheiten
- bezüglich der Führung einer Zucht. Wie viele Würfe z.B. eine Katze innerhalb eines gewissen Zeitrahmens haben darf.
- wie viel Inzucht erlaubt ist (also, z.B. die von Teufeline erwähnte Vollgeschwisterverpaarung)
- wie die Tiere zu halten sind (Stichwort markierende, potente Kater nicht im Keller einknasten)

Da geht es darum wie artgerecht Tiere gehalten werden. Wie viel Wert man darauf legt dass sie gesund sind.


Ich möchte Dich fragen: Könntest Du es mit Deinem Gewissen vereinbaren bewusst kranke Tiere zu erzeugen?
Wenn Du weiß da gibt es Tests die verhindern können dass schwer herzkranke Katzen auf die Welt gesetzt werden, würdest Du sie machen?

Und ja, es gibt sie leider zuhauf, die "Rasse"tiere ohne Stammbaum die an so leicht zu verhindernden Krankheiten wie HCM oder PKD sterben. Erst jüngst hat es in meinem Freundeskreis wieder einen Todesfall gegeben. PKD. Er musste viel zu früh gehen.


Dieser ganze Aufwand steckt hinter dem verhältnismäßig billigen Stück Papier namens Stammbaum den man irgendwo abheftet. Der Aufwand dahinter ist das eigentlich Wertvolle daran.
 
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