Plötzlich Streit zwischen besten Freunden

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Rosie17

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22. Juni 2021
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Hallo! Ich wende mich in großer Sorge an euch… Erstmal zu uns: Mein Mann und ich haben zwei Katzen, ein Weibchen, sterilisiert, 3 Jahre alt, und einen Zwitter, 2 Jahre, sterilisieren ist hier nicht nötig/möglich. Wir haben die „große“ Katze seit 2,5 und die „Kleine“ seit 1,5 Jahren bei uns; beide sind aus dem Tierheim adoptiert.

Die Große ist eher ängstlich (bei Fremden oder draußen, bei uns gar nicht) und sehr verkuschelt, der Kleine sehr selbstbewusst, hat vor nichts Angst, stolziert auf jeden sofort zu, ist aber auch total verschmust und noch sehr verspielt. Die Zusammenführung der beiden verlief reibungslos - nach ein paar Tagen lagen sie schon gemeinsam auf dem Sofa.

Seither ist es so, dass die beiden viel zusammen spielen, sich „jagen“ (aber freundschaftlich), sich gegenseitig putzen, zusammen mit uns kuscheln usw. Das Sagen hat eher die Große - sie deutet dem Kleinen an, wenn er aufhören soll mit Balgen oder faucht auch mal.

Nichtsdestotrotz waren nie wirkliche Konflikte - bis letzten Freitag, als ich um etwa 8 Uhr von lautem Schreien und Jodeln geweckt wurde, dieses typische Geräusch, das kämpfende Katzen machen. Ich lief sofort hin und sah die beiden ineinander verschlungen vom Esstisch fallen, überall Fellbüschel, lautes Jodeln. Ich habe in die Hände geklatscht und gerufen, sie stoben auseinander und saßen dann jodelnd etwa im Abstand von 1,5m. Ich wollte den Kleinen nehmen und in einen anderen Raum tragen, er riss sich aber los und die beiden galoppierten ins Schlafzimmer, wo ich wieder in die Hände klatschte, weil sie sich angriffen. Dann saßen sie unter verschiedenen Möbeln. Als die Große hervorkam (nach längerem Warten, welches von Knurren begleitet war), konnte ich sie nehmen und ins Wohnzimmer tragen. Dort beruhigte sie sich langsam; habe immer wieder zwischen ihnen hin- und her gewechselt, damit keiner denkt, er würde bestraft, indem er alleine in einem Bereich sein muss. Außerdem brauchten beide mich zur Beruhigung.

Ich ließ sie etwa 3h getrennt, habe dann 2x die Tür zwischen ihnen einen Spalt geöffnet, woraufhin sie sich anschnupperten, ohne Knurren oder andere Aggressionen. Nach dem zweiten Mal habe ich die Tür dann geöffnet, und sie schlichen eher unsicher umeinander herum. Der Kleine wollte sich eher wieder vertragen und kam mit „Gru“ auf seine Schwester zu, sie wirkte eher beleidigt.

Abends war alles wieder relativ normal und die Woche verlief ruhig, die beiden spielten wie immer, saßen zusammen usw.

Heute dann plötzlich um 7 Uhr morgens wieder lautes Jodeln und Schreien! Wieder stand ich senkrecht im Bett und bin sofort hin, habe in die Hände geklatscht und die Katzen verschwanden unter Möbeln. Diesmal wirkte der Kleine wesentlich verstörter - die Große ließ sich mit Dreamies locken, der Kleine (sonst der Verfessenere :D) hat jedes Futter ignoriert. Als seine große Schwester rauskam, um ihr Dreamie zu verzehren, trennte ich die beiden wieder räumlich (bis dahin wurde ohne Unterlass geknurrt). Diesmal war die Große schnell wieder normal und wollte kuscheln, spielen etc. Der Kleine blieb sehr aufgeschreckt und knurrte, sobald er was von ihr hörte. Er war richtig verstört und war auch erschöpft (sonst ist er sehr aktiv). Habe dann beim Streicheln bemerkt, dass er fauchte, wenn man seinen Schwanz berührte - da er total freundlich und entspannt ist, war ich sofort alarmiert, denn er faucht so gut wie nie (also zu uns Menschen).

Eine Zusammenführung scheiterte 2x, der Kleine jodelte sofort und wurde wieder ganz aufgeschreckt. Habe dann für heute noch einen Termin beim Tierarzt gemacht, die Situation und das Fauchen beim Berühren der Schwanzwurzel geschildert. Der Arzt meinte, wahrscheinlich hätte er sich beim Rangeln verletzt und ich solle die beiden wieder zusammen lassen, wenn ich heim komme. Erklärung war, dass sie vielleicht die Rangordnung neu regeln müssen.

Die Große wurde auch untersucht und hat wohl einen verspannten Rücken.
Habe sie dann zu Hause nebeneinander aus den Boxen gelassen, jeder ist in eine andere Richtung davon, aber ohne Aggressionen.

Vorhin kam die Große aus dem Schlafzimmer gelaufen, wo der Kleine auf seiner Decke saß und knurrte. Dort schmollt er jetzt immer noch.

Was meint ihr? Woher kommt das plötzliche Streiten? Es stimmt schon, dass der Kleine immer sportlicher wird und sich vielleicht auch nicht mehr alles „sagen“ lässt… Was könnte es sonst sein? Die beiden sind ansonsten fröhliche Tiere, wir spielen viel mit ihnen und haben eine sehr enge Bindung an die beiden. Sie kuscheln viel mit uns, schnurren viel, und normal verstehen sie sich eben auch untereinander…

Würdet ihr sie eher mal eine Nacht in verschiedene Räume lassen? Nur wen? Beide schlafen normal bei uns.

Mache mir echt Sorgen, wir lieben die beiden abgöttisch und möchten einfach, dass es ihnen gut geht!

Eine besorgte Katzenmama
 
A

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Nur zum Verständnis:
was ist Dein Zwitterkatzentier? Ein echter Zwitter mit Eierstöcken und Hoden? (aber vielleicht nicht voll ausgeprägt) Oder ein Kater mit nicht abgestiegenen Hoden? Oder ein XXY Kater?
Ich frage, weil hormonelle Veränderungen das Verhältnis der Katzen zueinander stark beeinflussen können.
 
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Nur zum Verständnis:
was ist Dein Zwitterkatzentier? Ein echter Zwitter mit Eierstöcken und Hoden? (aber vielleicht nicht voll ausgeprägt) Oder ein Kater mit nicht abgestiegenen Hoden? Oder ein XXY Kater?
Ich frage, weil hormonelle Veränderungen das Verhältnis der Katzen zueinander stark beeinflussen können.
Ein echter Zwitter - die innenliegenden Hoden wurden operativ entfernt, da dies krebserregend sein könnte. Er ist kein Kater mit nicht abgestiegenen Hoden, das wäre ja kein Zwitter. Sein Genom kenne ich nicht (würde mich aber auch sehr interessieren!).
 
Könnten die Eierstöcke dann nicht ein Grund für eine hormonelle Veränderung sein, die auf die Stimmung schlägt?
 
Das weiß ich nicht - soweit ich weiß, sind diese nicht wirklich entwickelt. Aber im Tierheim wusste man es auch nicht 100 Prozent.
 
Das weiß ich nicht - soweit ich weiß, sind diese nicht wirklich entwickelt. Aber im Tierheim wusste man es auch nicht 100 Prozent.
Also, wie das innerlich bei ihm aussieht, weiß man nicht genau, meine ich. Habe aber auch nicht das Gefühl, dass das von ihm ausgehen muss.
 
Ich glaube nicht, dass es was mit Hormonen zu tun hat. Hätte er arbeitende Eierstöcke, wären diese sicher erkannt und entfernt worden. Mir kommt es nicht vor, als wäre es etwas in die Richtung.
 
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Herzlich Willkommen @Rosie17

Bei dem, was du beschreibst, würde ich auf eine "Umgeleitete Agression" tippen.

Lies dir bitte mal diesen Thread dazu durch:

INFO: Umgeleitete Aggression

Die Katzen sollten erst einmal getrennt werden, damit beide zur Ruhe kommen, und dann wieder langsam und Schritt für Schritt zusammen geführt werden.
Dafür würde ich mit einer Gittertüre arbeiten.

LG
 
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Herzlich Willkommen @Rosie17

Bei dem, was du beschreibst, würde ich auf eine "Umgeleitete Agression" tippen.

Lies dir bitte mal diesen Thread dazu durch:

INFO: Umgeleitete Aggression

Die Katzen sollten erst einmal getrennt werden, damit beide zur Ruhe kommen, und dann wieder langsam und Schritt für Schritt zusammen geführt werden.
Dafür würde ich mit einer Gittertüre arbeiten.

LG
Danke dir! Aber wären sie dann eine Woche lang wieder problemlos beisammen gewesen?
 
  • #10
Und Danke fürs Willkommen-heißen :) Ab und zu poste ich hier besorgt :D Bin eine recht besorgte Helikopter-Katzenmutter… :D
 
  • #11
Danke dir! Aber wären sie dann eine Woche lang wieder problemlos beisammen gewesen?

Das ist gut möglich.
Eine "Umgeleitete Agression" ist nicht bei jedem gleich. Einmal trennt man die Katzen nen Tag lang, und alles ist wieder in Butter...bei anderen gehts 14 Tage und, bei wieder anderen gehts 3 Monate.
Ich hatte vor ein paar Wochen eine "Umgeleitete Agression" zwischen meinen Katzen und dem Hund....die Katzen sind, wie kleine Bestien, über den Hund hergefallen.
Nach einem Tag schien alles in Butter, aber, man merkte, dass noch der Wurm drin war. Durch das Geschehene hat sich der Hund, wie auf rohen Eiern durch die Wohnung bewegt, und, die Katzen hatten beim geringsten Geräusch ne Bürste.
Ich musste immer wieder moderieren, und einmal passierte es fast, dass mein Kater wieder auf den Hund los ging....ich konnte es aber verhindern.
Man muss langsam das Vertrauen zwischen den Streithälsen wieder aufbauen....sie müssen lernen, dass man sich gegenseitig wieder vertrauen kann.

Und Danke fürs Willkommen-heißen :) Ab und zu poste ich hier besorgt :D Bin eine recht besorgte Helikopter-Katzenmutter… :D
Upsi....bist ja gar nicht so neu!😅
 
  • #12
Das ist gut möglich.
Eine "Umgeleitete Agression" ist nicht bei jedem gleich. Einmal trennt man die Katzen nen Tag lang, und alles ist wieder in Butter...bei anderen gehts 14 Tage und, bei wieder anderen gehts 3 Monate.
Ich hatte vor ein paar Wochen eine "Umgeleitete Agression" zwischen meinen Katzen und dem Hund....die Katzen sind, wie kleine Bestien, über den Hund hergefallen.
Nach einem Tag schien alles in Butter, aber, man merkte, dass noch der Wurm drin war. Durch das Geschehene hat sich der Hund, wie auf rohen Eiern durch die Wohnung bewegt, und, die Katzen hatten beim geringsten Geräusch ne Bürste.
Ich musste immer wieder moderieren, und einmal passierte es fast, dass mein Kater wieder auf den Hund los ging....ich konnte es aber verhindern.
Man muss langsam das Vertrauen zwischen den Streithälsen wieder aufbauen....sie müssen lernen, dass man sich gegenseitig wieder vertrauen kann.


Upsi....bist ja gar nicht so neu!😅
Wahnsinn, dass es das auch zwischen Katzen und Hunden gibt!! Wie bist du weiter vorgegangen ?
 
  • #13
Haben sie jetzt für die Nacht getrennt, weil wieder gejodelt wurde, damit jeder sich mal beruhigen kann. In ein paar Stunden läutet der Wecker, um sie zu vertauschen, damit jeder mal im Schlafzimmer bei uns sein kann wie gewohnt.
 
  • #14
SOS. Weiß noch jemand Rat? Sind total verzweifelt. Der Kleine ist immer noch am Fauchen, wenn er seine Schwester sieht. Haben sie jetzt in getrennten Räumen und öffnen zum Essen einen Spalt. Tauschen auch die Räume.

Was würdet ihr tun??
 
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  • #15
Ich würde sie jetzt erstmal mit normaler, blickchter Tür getrennt halten ohne Reviertausch, so dass sie erstmal gut zu Ruhe kommen können, und dann wie @Pitufa bereits geschrieben hatte mit Gittertür arbeiten.

Schau mal hier findest du viele Infos über umgeleitete Aggression und auch, was du tun kannst.

INFO: Umgeleitete Aggression

Erstmal trennen ohne Reviertausch ist dort auch nachzulesen, lies mal den Thread durch, nicht nur den ersten Beitrag, er ist voll mit wichtigen Infos zum Verständnis von umgeleiteter Aggression und auch was man konkret tun kann. : )
 
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  • #16
Dankeschön! Mit dem Revier ist es nur so - wir möchten nicht, dass eine Katze denkt, sie darf nicht zu uns. Wir sind abends eher im Wohnzimmer und normal sind da beide bei uns. Wenn wir nun keinen Tausch machen, dann ist eine Katze ja „weggesperrt“. Sie miauen dann auch (was ich verstehe). Nachts hat mein Mann heute im Wohnzimmer mit der großen Katze geschlafen und ich im Schlafzimmer mit der Kleinen, wir wollten heute die Katzen nachts eigentlich tauschen, damit keiner denkt, er darf nicht mehr ins Schlafzimmer.
 
  • #17
Dankeschön! Mit dem Revier ist es nur so - wir möchten nicht, dass eine Katze denkt, sie darf nicht zu uns. Wir sind abends eher im Wohnzimmer und normal sind da beide bei uns. Wenn wir nun keinen Tausch machen, dann ist eine Katze ja „weggesperrt“. Sie miauen dann auch (was ich verstehe). Nachts hat mein Mann heute im Wohnzimmer mit der großen Katze geschlafen und ich im Schlafzimmer mit der Kleinen, wir wollten heute die Katzen nachts eigentlich tauschen, damit keiner denkt, er darf nicht mehr ins Schlafzimmer.
Dann ist ja auch eine Zusammenführung mit Gittertür nicht umsetzbar.

Von daher würde ich das Ganze mit einer Katzenverhaltensexpertin besprechen, wie ihr das mit dem Trennen umsetzen könnt ohne dass es nochmals eskaliert.
 
  • #18
Aber warum nicht umsetzbar? Dürfen die Reviere hierbei nicht getauscht werden?
 
  • #19
Nein eigentlich nicht, damit jede Katze ihr eigenes Revier/Reich hat wo die andere Katze nicht hinkommt. Ihren Safe Platz hat und weiß das ist meins da kommt die andere Katze nicht hin. Und dann führt man sie wieder langsam mit einer Gittertür zusammen.
Ohne Reviertausch da er Kontra produktiv ist.
Da Katzen extrem Revier bezogen sind.
Arbeitet dann an der Gittertür mit positiven Momenten Lecklie, Futter, Spielzeiten.
Was die Katzen am besten dulden und mögen. Oder eine Mischung aus 2 oder 3 davon.
Haben es immer mit lecklie gemacht da es bei uns am besten funktioniert hat.
Aber nur solange sie nicht zu viel gefaucht und gestarrt haben, ansonsten war dir normale Tür wieder zu. Hatten die Gittertür vor der normalen Tür.
 
  • #20
Danke - ich habe bloß in dem Thread gelesen, es könnten sich sonst feste Reviere bilden? Und dass dies vermieden werden sollte? Jetzt bin ich verwirrt, was ich tun soll!
 

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