Ich möchte mich hier mal mit meinem Sternchen Nine Katharine einklinken.
Nine war eine Orientalisch Kurzhaar Kätzin und zog im Alter von sechs Monaten, kastriert, komplett durchgeimpft und frisch entwurmt bei uns ein, mitsamt ihrem beeindruckenden Stammbaum und einem wunderschönen schokobraunen Polkadotkleidchen.
Nine wog allerdings mit ihren sechs Monaten knapp unter ein Kilo (1.000 Gramm) und war ein reichlich zierliches Figürchen für ihr Alter.
Von seiten der Züchterin (organisiert im Berliner ProKat, einem sehr renommierten und seriösen Zuchtverein) bekam ich die Information mit, dass Nine an einer chronischen Darmentzündung (IBD) erkrankt sei. Diese Information wurde mir später immer wieder von den behandelnden Tierärzten bestätigt, und Nine hatte noch eine ganze Reihe anderer Krankheiten im Gepäck, die sich im Lauf der Jahre manifestierten.
Nine starb letztes Jahr und wurde 8,5 Jahre alt. Wir vermissen sie immer noch sehr!
Sie kam ausdrücklich als chronisch krankes Handicat zu uns, und ich war auch darauf eingestellt, dass sie viel Geld kosten würde, was die Tierarztkosten angeht. Und die Züchterin hatte uns gründlich auf Herz und Nieren geprüft, bevor Nine bei uns einziehen durfte, weil sie ihre Kleine natürlich auch nicht an Hinz und Kunz abgeben wollte. So hatte beispielsweise vor uns eine Vermehrerin hartnäckig nach Nine gefragt und sie unbedingt unkastriert kaufen wollen; dabei war klar, dass ein Katz mit unklarer Krankheitsursache nie zur Zucht verwendet werden darf! Egal, wie schön es aussieht.
Für eure kleine Burma wäre so etwas auch noch eine Möglichkeit; bei Nine kam zu der IBD noch eine Futtermittelallergie dazu (gnauer: gegen Futtermilben, wie sie sich im Trockenfutter einnisten können).
Wir hatten das Glück, dass Nines Züchterin ihretwegen bereits richtig Geld in die Hand genommen hatte, um herauszufinden, warum die Kleine so mickrig blieb, und ihr TA auf die IBD gestoßen war.
Eigentlich erwarte ich auch genau das von einem seriösen Vereinszüchter, denn das Mickern eines Kittens kann ja auch Auswirkungen auf den ganzen Wurf haben: falls der Verdacht besteht, dass eine zuvor unbekannte Erbkrankheit in den Linien der Elterntiere vorhanden ist.
Bezüglich der gängigen Erbkrankheiten wie z. B. HCM (eine tödliche Herzkrankheit) werden die Elterntiere im Regelfall vor der Verpaarung getestet, damit solche bekannten Krankheiten nicht weitergegeben, sondern möglichst ausgerottet werden. Trotzdem kann es Erkrankungen geben, die nicht getestet werden können oder die insgesamt zu unbekannt sind, als dass ein Züchter und der gängige TA sie auf dem Schirm hätte.
Wenn ich an Nine und ihren bunten Blumenstrauß an verschiedenen inneren Erkrankungen denke, einschließlich ihrer Probleme mit dem Immunsystem usw., liegt es in der Rückschau nahe, dass ihr Verdauungstrakt nicht richtig funktionierte, warum auch immer.
Vielleicht hat eure Mini auch eine ähnliche Erkrankung?
So etwas macht ein Tierchen nicht weniger liebenswert, aber man muss sich für die Zukunft schon auf vergleichsweise hohe TA-Kosten einstellen. Glücklicherweise eher im Lauf der Jahre als auf einen Schlag, aber vierstellig auf einen Schlag kann trotzdem mal dabei sein....
Es muss nicht so sein; vielleicht ist Mini insofern auch "nur" entwicklungsverzögert und holt mit zunehmendem Alter noch auf!
Bei Nine war es auch so, dass sie in Windeseile wuchs und normale Maße für eine Orientalin erreichte; wobei sie mehr aus Claudia-Schiffer-Beinen bestand als aus Bauch und Brust.... ^^
Nine wog in ihren guten Zeiten fast 4kg, was ein schönes durchschnittliches Gewicht für eine Orientalin ist, aber es ging leider, wenn sie dann einen Calicischub hatte, in Nullkommanix runter auf zweikomma, und sie hatte dann zu tun, es sich wieder anzufressen.
Eine internistische Diagnostik ist nicht einfach und auch teuer. Am besten wäre es, hierfür in eine gute Tierklinik zu gehen, denn gerade etwas wie IBD kann man am besten mittels einer Biopsie nachweisen. Im Röntgen lässt sich aber eine verdickte Darmwand (als Zeichen einer - eventuell auch bereits chronifizierten - Entzündung) gut darstellen.
Ich drücke die Daumen für eure Mini und würde sie an eurer Stelle erstmal ankommen lassen und auch einige Tage das gewohnte Futter füttern, bevor ihr auf hochwertiges Nassfutter (evtl. auch BARF) umstellt. Und ich würde sie auch richtig päppeln, also immer wieder infundieren und Nährstoffe zuführen, damit sie wachsen und an Gewicht zulegen kann.
Oder ihr gebt die Kleine wieder an die Züchterin zurück, denn ich sehe am Horizont schon das finanzielle Problem mit den Tierarztkosten auftauchen, wenn ich im Vergleich an Nine denke.
